Bereits vor einem Jahr oder etwas länger (ich müßte im Kellerbuch schauen) habe ich diesen göttlichen Nektar von Matthias Kirmann als so ziemlich das Beste bezeichnet, was man unter der Rebsorte Traminer finden kann - damals war ich so begeistert, dass ich mich zu 97/100 Th und dem Prädikat "Weltklasse" hinreißen ließ...
Harzer Weingut Kirmann; Westerhäuser Königstein; Traminer Auslese; Q.m.P. Saale - Unstrut; 2003 weißund noch einmal habe ich dieses Glück im Glas; eine goldene Farbe mit einem sensationellen Funkeln kündigt Großes an, die üppige und gewaltige perfekte Traminernase verspricht bereits großes Kino, neben allen charakteristischen Tramineraromen kündigt sich aber auch eine schöne Frische an, die am Gaumen bestätigt wird. Sensationell! Hier ist er durchaus süß - eine Auslese bester Art, aber zugleich läßt diese Frische ihn herrlich balanciert erscheinen und zugleich wunderbar trinkig. Perfektes Süße - Säure Spiel, wunderbare Tiefe der Aromen und immer wieder neue Facetten zeigend. Auch hinsichtlich der Länge stimmt hier alles. Das ist großes Kino und ist und bleibt mit Abstand die Spitze dessen, was ich aus der Rebsorte bislang im Glas hatte. Die Elsässer Pendants hatten zumeist eine plumpere, breitere Art, wenn sie derart süß waren, und da es hier auch nicht um edelsüße BA´s, TBA´s oder Selection Grains Nobles geht, ist hier eigentlich nicht jene Komplexität zu erwarten, wie in dem Ausnahmejahr bei Kirmann jetzt zu finden. Dazu gibt sich der Alkohol mit 12,5° noch moderat. Der Gaumen ist voll, zugleich aber zeigt der Wein auch Finesse und Sexappeal.
Erneut wahrlich großes Kino, wo ich von meiner letztgegebenen Bewertung nicht abrücken kann. Erneut 97/100 Th. Wer von dieser Ausnahmeflasche noch hat, darf sich außerst glücklich schätzen, das ist einer der seltenen richtigen Wein-Glücksmomente großer Winzerkunst. Leider vergänglich wie jedes Glück dieser Welt. Und mit der 0,5 l Flasche leider auch so, dass es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein meines Durstes danach sein kann.