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Württemberg - Die Rotweine

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Oh Dae-Su

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 13. Feb 2012, 20:27

Hallo alle zusammen,

heut hab ich mal wieder einen Württemberger im Angebot. Diesen habe ich teilweise ein wenig zweckentfremdet :oops:

Collegium Wirtemberg Pinot Noir trocken 2010

Dieser Pinot ist mir als erstes in die Hände gefallen um ihn für ein wenig Schabernack zu opfern. Ich hatte kürzlich einen fürchterbar süßlichen Pinot Noir aus Chile im Glas (siehe bei "Pinot weit weg" im Forum) Da hab ich mir gedacht, bevor ich diesen nicht ganz billigen Wein, der Chilene, an dessen klebriger Süße, und nicht dessen Gesamtstruktur, ich mich gestoßen habe, zu Teufel jage - verschneide ich ihn mal ein bissle. Am besten mit einem bodenständigen Schwaben Pinot! Ich weiß - eine totale Sauerei so etwas zu wagen ;-). Was mein interkontinentales Verschneiden (40% Chile, 60% Württemberg) betrifft, hat sich das Experiment durchaus gelohnt. Der Wein war wesentlich lebendiger, hatte einen höheren Trinkfluss, einen erweiterten Verträglichkeitsfaktor und war auf's wunderbarste entsüßt. Der große Wurf war es aber trotzdem nicht. Letztendlich habe ich mit dieser Eskapade den Wein nochmals 8 Euro teuerer gemacht ... Was solls!
So, wenn ich schon mal dabei bin, kann ich auch gleich noch den württembergischen Pinot ein wenig mehr vorstellen.

Dieser Spätburgunder gehört nicht zu den „klassischen“, leichten, säuerlich fruchtbetonten und oft dünnen Vertretern dieser Gattung und der Preisklasse unter 10 Euro, wie man ihn doch all zu oft bei Genossen, aber auch Nicht-Genossen, auffinden kann. Der Pinot Noir, der seine Trauben von französischen Klonen im Stuttgarter Osten bezieht, versucht einen Spagat zwischen moderner, aber komplett trockener, und kraftvoller Charakteristik, vorteilhaftem Preis und massentauglicher Zugänglichkeit zu bewerkstelligen. Ich meine sagen vorwegnehmen zu dürfen, dass dies durchaus gelingen könnte.

Seine Farbe ist sehr dunkel. An Rande der Durchsichtigkeit! Der Duft ist eindeutig von kühlen Eigenschaften geprägt. Er ist rauchig, zeigt viel von dunklen Kirschen, etwas Pfeffer, ganz wenig Basilikum und andere würzige Reminiszenzen. Er erscheint mir immer noch sehr verschlossen und jugendlich. Der Geschmack ist zunächst von einer strammen Säure geprägt, welche nach einiger Zeit ein wenig abzuklingen scheint. Vielleicht aber nicht genug: Die kräftigen dunklen Kirschen sind auch hier taktangebend. Anklänge von dunkler Schokolade gemischt mit Waldbeerenaromatik, wie bei einer Saisonalen-Spezial-Schokolade der Firma LS aus Z, verspüre ich ebenfalls. Meine Vermutung der Jungendlichkeit wird durch das präsente Tannin unterstützt. Alles in allem ein sich noch nicht ganz auf dem Höhepunkt befindendlicher Pinot der im kommenden Sommer kostengünstigen Spaß versprechen dürfte.


http://wuerttemberger-wein.blogspot.com ... bjekt.html

Gruss

Chris
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Alas

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragFr 24. Feb 2012, 18:51

Hallo allerseits!

Meine Neugier führt mich immer wieder zu Winzern abseits der bekannten Wege. Oft findet man das Erwartete, aber eben auch Überraschungen. Letzteres fand sich in Württemberg bei LAZERTA, einem kleinen Weingut, das vom Oenologen Stefan Schmid bewirtschaftet wird.
Sein Lemberger Spätlese 2010 - mazeria - überraschte durch eine wunderbare Fruchtigkeit.

Bild

Das Highlight war jedoch der zuvor getrunkene Trollinger 2009 – moenia-. In einer unglaublichen Samtigkeit findet sich als Geländer Frucht fein eingebunden.
Wäre ich der Papst, würde ich ihm 92 goldene Spätzle schicken.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann man nur als Hervorragend bezeichnen.

Gruß

Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
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Tackleberry

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragDi 28. Feb 2012, 21:49

Alas hat geschrieben:Meine Neugier führt mich immer wieder zu Winzern abseits der bekannten Wege. Oft findet man das Erwartete, aber eben auch Überraschungen.


Das liest man definitv gerne, wenn sich neue Güter auftun. ;)
Von dem Weingut hatte ich bisher auch noch nie gehört...
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Oh Dae-Su

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 5. Mär 2012, 18:45

Hallo alle zusammen,

aufgrund meines heute verkosteten Weines dürft ihr mich gerne präventiv aus dem Forum ausschließen oder aufgrund der von mir begangenen wagemutigen Heldentat die Verleihung eines Ordens in Erwägung ziehen ;)

Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft, Horrheimer Klosterberg Lemberger Spätlese trocken 2009

Vor einigen Wochen wurde mir dieser Lemberger von einem Sommelier eines Sternerestaurants, dass nebenbei bemerkt nur einen Speerwurfweltrekord entfernt von meiner Residenz entfernt ist – ich Glücklicher, als der einzige Wein der WZG empfohlen, den man durchaus trinken kann. Nun gut! Ich mache sonst immer einen recht großen Bogen um diese "Weinfabrik" herum, aber dieses mal hab ich mir gedacht: Ich bin tolerant, wissbegierig, wagemutig und vielleicht auch wahnsinnig. Versuchen wir es mal! Die Trauben für den Lemberger kommen aus dem Horrheimer Kolsterberg bei Vahingen an der Enz und wurden in „Der Fabrik“ in Möglingen bei Ludwigsburg im großen Holzfass ausgebaut.


Die Farbe in meinem Glas erscheint mir klassisch für einen Lemberger. Ein kühleres und dunkles Rot. Am Rand ist er vielleicht etwas fahl. Meine Nase kann leichte animalische Noten auffangen, eine recht herbe Würze, wie sie bei Lembergern durchaus klassisch ist, ein wenig Sauerkirschen und ein Stich von Süße. Die Geruchsnuance die mich an Brühwürfel aus Schweizer Produktion erinnert, trägt nicht zu meiner Begeisterung bei. Der Geschmack ist noch ziemlich frisch, die Tannine sind jedoch keinesfalls mehr hart. Ob sie das je gewesen sind!?! Der Körper ist eher leicht bis mittelschwer und die Säure eigentlich ganz gut balanciert. Die Geschmacksaromen werden von klassischen herben Lembergeraromen, bei diesem Wein eher etwas mild, dominiert. Insbesondere die Sauerkirschen tun sich positiv hervor. Weiter meine ich im Geschmack den von mir titulierten „Schwäbischen Schweiß“, mit diesem Ausdruck verbinde ich gerne einen subjektiven Eindruck von Süßreservenzugabe und Maischeerhitzung, nicht feststellen zu können. Bei meinem Naseneindruck bin ich mir dessen nicht so ganz sicher. Wie auch immer. Der Wein scheint mir trinkbar zu sein. Vielleicht nicht weiter erwähnenswert, aber trinkbar oder auch schon ganz okay. Wenn ich es mit Punkten hätte, habe ich ja nicht, dann währen 80 Zähler sicherlich drin.
Im Herbst letzten Jahres hatte ich das zweifelhafte Vergnügen bei der Jahresprobe der WZG Vorort gewesen zu sein. Damals ist mir der Wein weder positiv noch negativ aufgefallen. Was eigentlich schon als Lob zu sehen ist ;-)! Trotzdem! Jetzt wird er verkocht!


http://wuerttemberger-wein.blogspot.com ... hwein.html

Gruss

Chris
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Oh Dae-Su

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragSa 10. Mär 2012, 10:30

Guten Morgen zusammen,

und noch ein württemberger Lemberger zur Abwechslung . Diesmal nicht so experimentell ;)

Heute habe einen schon fast klassischen Wein im Glas. Einen Lemberger aus dem großen Holzfass. Meiner Ansicht nach ist Lemberger die Rebsorte Württembergs, die das beste Potential für gute bis beeindruckende Weine im Schwabenlande innehat. Der heutige Lemberger ist von Rainer Schnaitmann. Von einem Aufsteiger der letzten Jahre kann man in seinem Fall wohl kaum noch sprechen. Für solch eine Behauptung komme ich wohl sicherlich mindestens 5 Jahre zu spät. Mittlerweile dürfte er in der regionalen Spitzenklasse angelangt sein. Im speziellen für seine tollen roten Burgunder Weine und den einen oder anderen Lemberger oder Mischmaschwein.
Warum Zwiebelrostbratenwein? Das liegt auf der Hand. Von seiner herben Stilistik her, kann ich mir kaum einen besseren Begleiter zu einem klassischen schwäbischen Zwiebelrostbraten mit Spätzle vorstellen. Das sind schlichtweg bei der Geburt getrennte zweieiige Zwillinge. Was das Begleiten betrifft gestaltet sich die Rollensituation bei mir natürlich einwenig anders. Das Essen hat immer dem Wein zu folgen ;-). Das war jetzt ein wenig Gastroideologie :lol: !

Die Farbe des Lembergers sieht schon ein wenig gealtert aus. Aber eigentlich nur am Rand sind bräunliche Verfärbungen eindeutig sichtbar. In meine Nase steigen konzentrierten und herb anmutenden Düften von dunklen Kirschen und ein wenig schwarzen Johannisbeeren. Die für einen Lemberger, und insbesondere für einen Mittelklasse Lemberger, da bei diesem die Verholzungsgefahr ausgeschlossen ist, typischen „säuerlich“-würzig-bitter-scharfen Anklänge fehlen natürlich auch nicht. Dieser typische Gesamteindruck setzt sich nahtlos im Geschmack fort. Auffällig finde ich seine recht herbe und kantige Art. Als ich den Wein in jungen Jahren probiert habe, kam er mir wesentlich runder, fast schon ganz leicht schnaitmannisch-cremig, vor. Heute hat er einen semi konzentrierten, durchaus schlanken - ohne dünn zu erscheinenden, Körper, eine kräftige und lebendige Säure und viel kantig-herben-Bittermandelcharme. Die fruchtigen Naseneindrücke von dunklen Kirschen und schwarzen Johannisbeeren setzten sich natürlich ebenfalls fort. Vielleicht ein wenig schwächer als in der Nase. Probleme mit zu viel Spreißeln oder zu hartem Tannin bestehen nicht. Ich denke JETZT ist ein sehr guter Genusszeitpunkt. All zu lange würde ich ihn nicht mehr aufheben.
Für den Schwaben ist der Preis natürlich wichtig :D . Für damals klar unter 10 Euro ein wahres Schnäppchen. Aber das war damals ....


http://wuerttemberger-wein.blogspot.com ... nwein.html

Gruss

Chris
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Jochen R.

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragDi 3. Apr 2012, 20:45

Den 2009er Lemberger -S- (trocken) der Fellbacher Weingärtner
hatte ich das letzte halbe Jahr mehrfach im Glas und ich finde das
PLV ist wirklich (reproduzierbar) sehr gut! Ca. 9 EUR.

Dunkles Rot mit Aufhellungen zum Rand, zieht Schlieren im Glas.
Mittelkräftige, fast intensive Nase: Dunkle Früchte (v. a Kirschen)
und mit Luft auch florale Noten. Sehr fein!
Mittlerer Körper, trinkig, frische Säure, cremig, dunkle Früchte,
langer Abgang.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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octopussy

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragSa 7. Apr 2012, 22:49

Ich konnte jetzt ein paar Weine vom Ökoweingut Schäfer-Heinrich aus Heilbronn probieren, die schon seit über 20 Jahren ökologisch arbeiten. Sonderlich begeistert haben sie mich nicht. Den trockenen Riesling aus 2010 fand ich noch mit am besten, der hohe Restzucker war unkitschig eingebunden (gehört eigentlich nicht hier in den Thread, aber thematisch ist es hier am besten im Zusammenhang):

Bild

Ganz ok war auch der 2009 Heilbronner Stiftsberg Lemberger Trocken, wobei es diesem an Tiefe fehlte. Aus der Rebsorte lässt sich deutlich mehr herausholen:

Bild

Beim 2009 Heilbronner Staufenberg Dornfelder QbA Trocken lag meine fehlende Begeisterung weder an dem Weingut als vielmehr an meiner Abneigung gegen Dornfelder. Meinetwegen kann man den Dornfelder als unterschätzt ansehen, ich finde ihn als Rebsorte vor allem etwas ordinär.

Bild

Etwas besser gefiel mir dann der 2009 Neckarsulmer Scheuerberg Samtrot Kabinett Trocken vom Ökoweingut Halter aus Neckarsulm, der richtig schön süffig war und sich leicht gekühlt herrlich trank.

Bild
Beste Grüße, Stephan
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Oh Dae-Su

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 9. Apr 2012, 15:16

Heute, "zur Abwechslung" mal wieder ein Lemberger aus Württemberg:

Weingut Dautel, Lemberger **** trocken 2005

Der heutige Wein kommt von meinem Lieblingshersteller aus der Weinbauregion Württemberg. Dem Weingut Dautel aus Bönnigheim. Ernst und Christian Dautel’s Weine benötigen meistens etwas mehr Zeit um ihren weichen Kern zutage treten zu lassen. Dies könnte einer der Gründe sein warum ihre Weine bei so manchem Weinführer nicht immer die Bepunktungen erzielen, die ihnen meiner Meinung zustehen sollten.
Heute nun, ist der Lemberger ****, der in der hausinternen Hitliste nur noch durch den Lemberger **** S getoppt wird, an der Reihe. Zugegebenermaßen sicherlich eine nicht ganz einfach zu vermittelnde Qualitätsranglisteneinkategorisierung. Aber genug der überlangen Worte …

Die Nase des schon sehr gut gereiften Lembergers zeigte klare und typische Düfte von roten Johannisbeeren, dunklen Kirschen, etwas Vanille, leichten – eher gezügelten – Rauch und Anklänge von Cola, sowie sehr leicht Minzenoten. Ähnliche Attribute konnte ich auch im Geschmack wiederfinden. Zum einen waren die fruchtigen Aromen von roten Johannisbeeren und noch etwas mehr dunklen Kirschen bei meinem Gesamteindruck des Weins taktangebend. Der leichte Eindruck von Cola war ebenfalls präsent. Die für Lemberger durchaus typische Bitterkeit erschien mir in diesem Wein etwas gezügelt, aber dennoch eindeutig präsent, gewesen zu sein. Weiter erschien mir dieser Lemberger „immer noch“ sehr animierend frisch, dennoch schon sehr seidig ohne harte Tannine und nicht überkonzentriert. Eine „klassische“ Lembergernote ist meines Erachtens durch übermäßigen Holzeinsatz oder intensiver Konzentration nicht verwischt oder überlagert worden. Im Abgang zeigte er sich ein wenig ruppig, kantig und scharf. Wie es glücklicherweise gerne bei Dautel‘s Lembergern vorkommt. Zum Entwicklungsstand des Weines würde ich vorschlagen die möglicherweise noch vorhandenen Bestände zu dezimieren. Allzu lange werden die Lemberger **** 2005 sich wohl nicht mehr in einer positiven Form halten können.


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Tackleberry

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragMo 9. Apr 2012, 17:12

Guter Artikel Chris! :)
Freut mich zu hören, dass die Dautels und deren Weine bei dir großen Anklang finden.
Muss wohl mal wieder bei denen "nachtanken". Hab nur noch eine Flasche von denen im Keller liegen...obwohl Mama Dautel beim letzten Besuch etwas "strange" drauf war! :roll: :D
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weinaffe

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Re: Württemberg - Die Rotweine

BeitragSo 3. Jun 2012, 19:35

Hallo zusammen,

letzten Freitag habe ich folgenden Württemberger in meiner lokalen Lieblings-Vinothek zu leckeren Tapas sehr genossen:

2009er Lemberger QW tr. "Schwarz" (Schick, Heilbronn)

ein völlig trockener Lemberger mit feiner Brombeer und Pflaumenfrucht, gute Struktur dank kräftiger, aber feinkörniger Tannine, belebende Säure, trotz bestens verpackter 13,5 Vol% eher kühle Stilistik, optimaler Trinkfluss mit ordentlicher Länge. Der Wein wirkt im besten Sinne des Wortes aufgrund seiner strukturbetonten Art "französisch" und hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit weichgespülten "Maischeerhitzern", die man leider noch häufiger im "Ländle" antrifft.
Ich habe daraufhin etwas gegoogelt (was ja bekanntlich schlauer macht :lol: ).
Der Produzent ist Teilhaber einer Heilbronner Weinhandlung, hat vorher in leitender Position bei einer Weingärtnergenossenschaft gearbeitet, hat die "Brocken" hingeworfen und bringt seit 2008 so nebenbei eine kleine Kollektion mit Weiß- und Rotweinen heraus, wobei die Trauben aus dem eigenen Weinbergsbesitz stammen. Als Weingut darf Herr Schick aber nicht firmieren, da die Vinifikation vom Weingut Kistenmacher-Hengerer in Heilbronn erledigt wird.
Einen Weinhändler habe ich im Internet gefunden, der diesen Wein für durchaus angemessene 16,50 EURO anbietet. In der Vinothek habe ich für diesen tollen Essensbegleiter auch nur 24 EURO anlegen müssen; bei dieser vorbildlichen Restaurant-Kalkulation kann man nun wirklich nicht meckern.

Kennt jemand von Euch den Produzenten und hat vielleicht schon seine anderen Weine probiert ?

Grüsse
Bodo
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