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Diverse Winzer
auch Müller hat 2014 & 2015 komplett auf Spontangärung verzichtet und neigt wohl insbesondere bei trockenen Weinen generell dazu nicht auf Spontangärung zu setzen.
Auf der anderen Seite spielt ja auch die Dauer des Hefelagers eine gewisse Rolle. Gruß Volker
Schöne BA: 2001 Bopparder Hamm Feuerlay Riesling BA* Weingut Didinger , feine Nase nach Akazienhonig und..gaaanz dezent UHU, am Gaumen konzentriert, aber sehr elegant, ganz feine, saubere Boytritis,delikater Pfirsich, etwas Quitte, tolle Säure, vielleicht fehlt die letzte Komplexität, um richtig großes Kino zu sein, aber dass ist eine hochelegante, ganz, ganz feine BA ohne Fett und Bauchspeck, die vom großen Kino nicht weit entfernt ist, warum ist das nur eine halbe Flasche...
 , 93 Punkte, ich habe das Gefühl, Didinger kann edelsüss richtig gut ( oder konnte)....Gruß Ralf
Neulich im Glas:
 Eigentlich entspricht der Wein mit seiner barocken Kraft eher weniger meinem Beuteschema, aber ich kann nicht leugnen, dass dieser Riesling mit seiner Üppigkeit und überbordenden Aromatik, gepaart mit dieser typischen Riesling-Reife, etwas Beeindruckendes hat. Funktionierte großartig zu einem (ebenfalls aromatisch ausgeprägtem) Jamaika-Huhn (Jerk chicken). Man nippt andächtig, denkt daran, was man 2006 so getrieben hat, erinnert sich an diverse Spaziergänge durch die Wolfshöhle und ist irgendwie rundum zufrieden  Beste Grüße
Gaston
Anlässlich meiner Tage am Mittelrhein habe ich mir nach langer Zeit auch wieder einmal Rieslinge von Didinger gegönnt:
Nicht unter Plastikstopfen sondern unter Naturkork kommt daher die 2015er Bopparder Hamm Feuerlay Riesling Spätlese * "trocken". 13 %vol und 9g/l Restzucker lassen den Wein nicht gänzlich "trocken" schmecken. Das ist in diesem Fall aber nicht schlimm, im Gegenteil! Die Nase ist reichhaltig und vielschichtig, Südfrüchte, Balsamico, Bienenwachs, Feuerstein, Apfel,.... am Gaumen elegant mit gewissem Druck, dicht, delikate Säure, saftig, würzig, gewisse Tiefe, leichter Gerbstoff, der Struktur gibt, langer Nachhall. Das ist ein klasse Riesling vom Mittelrhein, für mich zur Spitze in 2015 "trocken" am Mittelrhein gehörend. Wenn Didinger so daher kommt, dann unbedingt mehr davon! Ich möchte den Tipp wagen, dass dieser Riesling spontan vergoren wurde. Wer also eventuelle Vorurteile bezüglich Winzer und Goldener Kammerpreismünze überprüfen möchte, der würde 9,50 Euro ab Hof gut investieren. Ich würde zum Vergleich den "trockenen" Kabinett -S- aus gleicher Lage mitbestellen. Viele Grüße
Stephan
Gelesen, reagiert, 6 Flaschen bestellt
 ( 3 für mich, 3 für Bernd ), im Glas: 2015 Bopparder Feuerlay Spätlese trocken* von Didinger , ich bin nicht ganz so begeistert wie Stephan, der Riesling hat in der Tat viel zu bieten, Früchte pur und ungekünzelt, leicht würzige Noten, die Säure passt auch sehr gut, eine spannende herbe Note im Hintergrund ( Grapefruit ) gefällt mir auch sehr gut, kraftvoll und leicht cremig, aber...alles etwas zu glatt und wenig aufregend, Sponti würde ich eher verneinen, trotz des Gemeckers gefällt er mir.. aber... mit mehr Risiko könnte das vielleicht großes Mittelrhein-Kino im trockenen Segment sein, 87 Punkte, für den Preis von 9,50 Euro kann man da sicher nicht meckern ( außer ich  )Gruß Ralf
Eigentlich wollte ich heute aus lebertechnischen Gründen clean bleiben, aber nach der Lektüre von Ralfs Beitrag war die Versuchung dann doch zu groß:
 Was die Beschreibung des Weins anbelangt, bin ich nicht so weit von Stephan entfernt. In der Bewertung schließe ich mich Ralf an, wobei der Versuch, meine persönlichen Vorlieben einigermaßen zu verleugnen (sprich das Bemühen um "Objektivität") schon in meinen Punkten enthalten ist - dieses Dickschiff ist nämlich nicht so mein Fall. Oder anders gesagt: Mal kann ich einen solchen Wein gut trinken, aber ich bin ganz froh darüber, dass ich nur noch eine und keine fünf weiteren Flaschen davon im Keller habe.
Dito! Für meine Nase handelt es sich um einen Reinzuchti par excellence. Aber diesbezüglich kann man sich bekanntlich auch schon mal täuschen - vielleicht hat ja jemand den Mut, bei Didinger nachzufragen.....
Erneut genau meine Meinung! Und auch etwas zu massiv. Aber das PLV stimmt trotz alledem! Wenn ich da an diverse GGs, die erfahrungsgemäß in eine ähnliche Richtung gehen dürften, denke.... Herzliche Grüße Bernd
Das ist wohl das Dilemma der Mittelrheinwinzer  : Ich produziere einen aufregenden filigranen schlanken Riesling mit vibrierender Säure und am besten noch deutlichem Spontistinker, dann ist mir der Applaus diverser Weinfreaks sicher und ich verkaufe den insgesamt 10 Weinbegeisterten jeweils sechs Flaschen. Oder ich produziere einen Riesling, der vom Stil her in der Tat in eine andere Richtung geht aber seine Herkunft vom Mittelrhein dennoch nicht verleugnet und der sehr gut zum Essen passt, und ich muss den Wein an die verkaufen, die den Wein als klasse Partner zum Essen verstehen.Ernsthaft: Statt zu glatt und wenig aufregend sehe ich diesen Wein als kraftvoll aber elegant. In der Tat bringt er mehr Alkohol mit als so mancher halbtrockene Mittelrheinriesling, letztlich aber nicht mehr als die trockenen Spätlesependants beispielsweise von Dr. Kauer. Ich habe diesen Wein beinahe zeitgleich mit den drei "halbtrockenen / feinherben" 2015er Rieslingen von Weingart probiert. Das ist ein etwas anderer Stil, bevorzugen würde ich den ein oder anderen Stil allerdings je nach Trinkgelegenheit, nicht aber absolut. Mehr als ein Jahrzehnt habe ich die Weine von Didinger gemieden, weil sie mir zu glatt und eindimensional erschienen, hier aber habe ich mal wieder einen für mich stimmigen "trockenen" Riesling aus diesem Weingut gefunden. P.S.: Oben empfahl ich, doch zum Vergleich den "trockenen" Kabinett mitzubestellen. Wem die Spätlese zu mächtig daherkommt, der goutiert vielleicht die 1%Vol weniger des Kabinett aus gleicher Lage! Viele Grüße
Stephan
Mag sein, dass für Didinger eine gewisse ökonomische Notwendigkeit besteht, seine Weine so zu machen, wie er sie macht - ich kann das nicht beurteilen. Aber das ändert nun mal nichts daran, dass es am Mittelrhein andere Winzer gibt, deren Stilistik mir deutlich mehr entgegenkommt. Wie schon geschrieben ist mir diese Spätlese zu sehr auf Gefälligkeit getrimmt und zu fett; das Verhältnis von Körper/Alkohol und deutlich schmeckbarem Restzucker stimmt für mich nicht.
Ich kann nicht sagen, dass ich diesen Wein typisch für den Mittelrhein finde. Für mich könnte ein auf eine solche Art zurechtgezimmerter Riesling, wenn ich ihn blind probiere, genauso gut aus Rheinhessen oder von der Nahe kommen. Die Rieslinge von Weingart oder Kauer würde ich aber nicht nach Rheinhessen oder an die Nahe stecken.
Der Kabi kommt auch noch dran, keine Sorge! Und die Bestellung bei Didinger hat sich auf jeden Fall gelohnt, weil sie mir mal wieder zeigt, wie unterschiedlich die Vorstellungen sein können. Herzliche Grüße Bernd
Der Winzer sagt, der Wein sei spontan vergoren. Ich hatte den Mut zu fragen, er hatte den Mut zur Spontanvergärung!Das verstehe ich nicht.  Wo geht da mehr Risiko?Und das wirft, mit Verlaub gesagt, ein eigentümliches Bild auf Deine Art, Weine zu probieren und beschreiben. Dass Du andere Rieslinge bevorzugst, das steht Dir frei und zu, aber solch eine Art abwertender Beschreibung ist weder Dir noch diesem Wein angemessen. Da bleibst Du, lieber Bernd, weit unter Deinen Möglichkeiten. Ich habe mir noch einige Flaschen nachbestellt. Ich bekenne aber freimütig, dass ich auch Große Gewächse von Gunderloch an der Rheinfront mit Freude trinke. Hier habe ich einen Wein, der für ein Drittel des Preises ein mittelrheinisches quasi GG liefert. Viele Grüße
Stephan
Na ja, das kann eben jeder anders empfinden. Ich gebe freimütig zu, dass die Beschreibungen des Weins bei mir keine Bestellreflexe auslösen. Mit Didiger habe ich wenige, keine schlechten, aber auch keine ausgesprochen tollen Erfahrungen. Vielleicht kannst du ja mal einen Wein aus dem aktuellen Didinger-Sortiment empfehlen, der mir als Freund der eher schlanken Stilistik entgegenkommen würde  Beste Grüße
Gaston Wer ist online?Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste |
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