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Weingut Toni Jost, Bacharach

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StephanB

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Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragMi 14. Sep 2016, 07:32

Einer von fünf VDP-Winzern am Mittelrhein, der in den zurückliegenden Jahrzehnten viel für das Image dieses Weinbaugebiets gearbeitet hat, und das durchaus erfolgreich. Dass dieses Weingut aktuell auf der Hitliste von Weinfreaks keinen der vorderen Plätze belegt, liegt wohl weniger an der Qualität der Weine als vielmehr daran, dass auf zuverlässig gutem Niveau seit Jahrzehnten feine Rieslinge ganz unaufgeregt produziert werden.

Aus dem nicht einfachen Jahrgang 2014 habe ich jüngst zwei Weine probiert:

2014er Spätburgunder Rose "trocken": Ich trinke Rose immer wieder gerne, insbesondere zu sommerlichen Gemüsegrichten. Im Grunde braucht es für mich keinen Rose vom Mittelrhein, da gibt es andere Herkünfte, die für solchen Wein prädestinierter sind, aber was ich hier probiert habe gehört für mich zu den besten 2014er Spätburgunder Roses vom Mittelrhein und schlägt sein am gleichen Tag probiertes Pendant von Toni Lorenz locker.

2014er Devon S Riesling "trocken": Für mich der Leitwein aus dem Hause Jost in zuverlässiger Qualität. Präzise, mineralisch, würzig, mit Freude zu trinken
Viele Grüße

Stephan
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Bradetti

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragMi 14. Sep 2016, 11:28

Hallo Stephan, danke für die Eröffnung dieser Diskussion. Das war für Jost wohl überfällig.

Am Mittelrhein ist dies seit Jahren mein Lieblings-Gut!

Eigenartigerweise habe ich vom Jahrgang 2014 nix von Jost, nur von 11, 12, 13 und 15. Hat aber keinen besonderen Grund.

Richtig toll finde ich immer wieder den feinherben Kabinett aus dem Bacharacher Hahn und vor Allem das Hahn GG. Insbesondere der Jahrgang 2011 war beim GG fantastisch und das PQV finde ich sehr angemessen (um die 22EUR).

Rosé von Jost habe ich noch nicht probiert.
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Gaston

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragMi 14. Sep 2016, 12:40

Toni Jost hat definitiv einen eigenen Thread verdient; das gilt m.E. aber sicherlich auch für Ratzenberger. Zu beiden Weingütern gibt es übrigens schon einiges in "Diverse Winzer".

Aus 2015 haben mir von Jost besonders gut gefallen der Devon-S und der Bacharacher Riesling trocken, früher hieß der Kabinett trocken (steht aber glaube ich noch auf dem Rücketikett). Schlanke 11,5 vol., schiefrig-würzig, puristisch-mineralisch, leicht, frisch, extrem trinkig. Richtig gut.
Beste Grüße
Gaston
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StephanB

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragFr 23. Sep 2016, 21:22

2015er Bacharacher Riesling Spätlese "feinherb"

Pfirsich und Mango in der Nase, am Gaumen dicht, leichte Kohlensäure, die im Augenblick dem Wein Frische verleiht, bei zunehmender Reife aber wohl eher störend wirken wird, gelbe Früchte, deutliche Süße, reife hintergründige Säure, mittlerer Nachhall mit kleinem Gerbstoffschwänzchen.

Ein eleganter Riesling mit Potential für einige Jahre, mir (momentan) zu süß und eine Spur zu glatt.
Viele Grüße

Stephan
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Bradetti

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragDo 6. Okt 2016, 21:27

Heute im Glas:
Bacharacher Hahn Kabinett feinherb 2013

Recht saftig mit schöner gelber Frucht und dann kommt die (für mich bei Jost mittlerweile fast blind erkennbare, sehr schöne) typische Schiefer-Kräuter-Würz-Note durch. Hält locker noch 2-3 Jahre durch --> 89 Punkte
Jost´s Kabinette (auch die fruchtsüßen) mag ich mehr als die Mosel-Kabinette. Die Mosel-Kabinette sind schön leicht, ja federleicht, aber mir irgendwie zu glatt, zu langweilig (Tschuldigung). Da "kracht" es bei Jost einfach mehr :-)
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Bernd Schulz

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragDo 6. Okt 2016, 22:18

Jost´s Kabinette (auch die fruchtsüßen) mag ich mehr als die Mosel-Kabinette. Die Mosel-Kabinette sind schön leicht, ja federleicht, aber mir irgendwie zu glatt, zu langweilig (Tschuldigung). Da "kracht" es bei Jost einfach mehr :-)


Dass es für diese Aussage Haue von der Mosel-Fraktion geben muss, war dir hoffentlich klar! :mrgreen:

Ich weiß ja nicht, welche Moselkabis du bislang getrunken hast, aber in Bezug auf "glatt" und "wild" liegen die Weine diverser Erzeuger sehr weit auseinander. Probiere mal einen jungen Kabi von J.J. Prüm gegen einen von den Vereinigten Hospitien - dazwischen befinden sich Welten!

Damit will ich jetzt natürlich nichts gegen gute Kabinette vom Mittelrhein gesagt haben...

Herzliche Grüße

Bernd
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Gaston

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragFr 7. Okt 2016, 00:51

Bernd Schulz hat geschrieben:
Jost´s Kabinette (auch die fruchtsüßen) mag ich mehr als die Mosel-Kabinette. Die Mosel-Kabinette sind schön leicht, ja federleicht, aber mir irgendwie zu glatt, zu langweilig (Tschuldigung). Da "kracht" es bei Jost einfach mehr :-)


Dass es für diese Aussage Haue von der Mosel-Fraktion geben muss, war dir hoffentlich klar! :mrgreen:

Ich weiß ja nicht, welche Moselkabis du bislang getrunken hast, aber in Bezug auf "glatt" und "wild" liegen die Weine diverser Erzeuger sehr weit auseinander. Probiere mal einen jungen Kabi von J.J. Prüm gegen einen von den Vereinigten Hospitien - dazwischen befinden sich Welten!

Damit will ich jetzt natürlich nichts gegen gute Kabinette vom Mittelrhein gesagt haben...

Herzliche Grüße

Bernd


Lieber Bradetti,
dieses apodiktische Mitterhein contra alle anderen ist doch irgendwíe Quatsch, entschuldigung. Ich liebe viele Weine vom Mittelrhein, würde aber nie auf die Idee kommen zu sagen, die Mittelrhein-Kabinette sind besser als die von der Mosel... dieses Konkurrenzdenken ist doch... unsinnig. Wie an anderer Stelle gesagt, ich schätze jedes Engagement für den Mittelrhein, aber bitte doch sachlich bleiben. Pauschale Urteile über die Qualität von Weinen eines gesamten Gebietes in den Gegensatz eines gesamten anderen Gebietes zu stellen ist doch falsch. Ich trinke viel Mittelrhein, aber auch Mosel, Rheingau.... hier und da gibt es gute und schlechte Weine. Als tendenzieller Trocken-Trinker würde ich mir im Bereich restsüß auch kein relevantes Urteil bilden wollen. Aber ich habe auf jeden Fall jede Menge großartige Mosel-Rieslinge dieser Kategorie getrunken. Vom Mittelrhein liebe ich eher die trockenen und feinherben Exemplare. Aber ja, den restsüßen Kabi aus dem Hahn von Jost fand ich sowohli in 14 als auch in 15 sehr sehr gut... Nichts für ungut...
Beste Grüße
Gaston
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Bradetti

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragFr 7. Okt 2016, 07:58

Hallo Bernd, ich halte bei Mosel schon die Mosel- und Saar-Weine auseinander.
Und auch an Gaston:
Ich wollte in keinster Weise Konkurrenz-Denken ankurbeln, da hab ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Es ist halt meine persönliche Vorliebe und die ist ja bei jedem anders. Ich kenne Kabinette von Willi Schäfer, r. Haart, Kees-Kieren und paar anderen und diese sind zwar blitzsauber gemacht aber mir PERSÖNLICH halt nicht aufregend genug. Prüm und Christoffel zB find ich auch gut!
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Bernd Schulz

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragFr 7. Okt 2016, 08:48

Bradetti, mir erschließt sich einfach nicht, was an einem Kabi von Jost grundsätzlich aufregender sein soll als an einem von Schaefer. Gut, wenn du das so empfindest, empfindest du es so. Aber ich kann es in dieser Formulierung überhaupt nicht nachvollziehen. Anders gesagt: Ich weiß eigentlich nicht so richtig, was du meinst.

Herzliche Grüße

Bernd
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StephanB

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Re: Weingut Toni Jost, Bacharach

BeitragFr 7. Okt 2016, 11:33

Ich habe jetzt sämtliche "trockenen" und "halbtrockenen/feinherben" Mittelrheinweine der aktuellen Preisliste durchprobiert. Schlechte Weine waren nicht darunter. Gestört hat mich bis hoch zum GG, dass überall eine leichte Gährungskohlensäure spürbar war, die offenbar den Weinen etwas Frische geben soll. Ich finde das schon im Jungweinstadium nicht so toll, was mich aber nun davon abhält, mir zum Lagern einige Flaschen in den Kellern zu legen, das ist meine Erfahrung, dass mit zunehmender Reife die Kohlensäure immer unpassender wird und anders als unter dem Korken unter dem Schraubverschluss kaum verschwindet.
Sämtliche Weine waren dicht und reif, mir fehlt etwas die spritzige Mittelrheintypizität (ich verstehe durchaus, weshalb man etwas Kohlensäure mitgegeben hat), so dass ich von Toni Jost die 2014er den 2015ern vorziehe.
Viele Grüße

Stephan
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