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Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

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Bernd Schulz

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragDo 9. Mai 2013, 23:01

wenn man ihn mal mit dem saarriesling (v.Volxem) vergleicht (gleiche preisklasse), so ist er intensiver und vielschichichtiger und eigentlich den preis eher wert.


Ja, mein Reden schon seit längerem! Grünhaus wird halt von der Händlerseite längst nicht so arg gehypt... -

Im Glas befindet sich gerade eine 04er Spätlese aus dem Abtsberg:

Bild

Ein fraglos vorzüglicher Wein, aber blind würde ich hier nicht so schnell auf den Erzeuger kommen. Schön, dass der Betrieb inzwischen wieder weitgehend zu seiner aus früheren Jahrzehnten gewohnten Stilistik zurückgefunden hat!

Beste Grüße

Bernd
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port_ellen

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragDo 9. Mai 2013, 23:33

moin bernd,
hast du mal die süssen spätlesen vom abtsberg aus 2009 und 2011 im glas gehabt ?
sonst jemand ?
oder die trockenen äquivalente ?
gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Bernd Schulz

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragFr 10. Mai 2013, 07:12

Hallo Matthias,

leider kann ich nicht mit entsprechenden Erfahrungen aufwarten. Ich habe schon etliche ältere Spätlesen von Grünhaus getrunken, aber zuletzt fast nur Kabinette (die mir aufgrund der geringeren Süße oft besser schmecken und natürlich auch weniger kosten) bestellt. Eine 2010er Spätlese liegt noch im Regal - an die will ich eigentlich frühestens 2020 heran!

Viele Grüße

Bernd
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Charlie

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragFr 10. Mai 2013, 15:56

port_ellen hat geschrieben:l die süssen spätlesen vom abtsberg aus 2009 und 2011 im glas gehabt ?
sonst jemand ?
oder die trockenen äquivalente ?
Immer mal hier nachschauen http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_l ... he+starten
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port_ellen

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragMo 13. Mai 2013, 15:37

lieber charlie,
danke für die info !
hab mir jetzt auch mal die trockenen varianten vom abtsberg bestellt, werde berichten.
gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Pointless

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragDo 16. Mai 2013, 17:22

Den hier hatte ich die letzten Tage im Glas

Bild

Ich muss sagen, mich hat das ziemlich begeistert, so begeistert, dass ich die Rechtschreibung ingnoriert habe :oops:
Jedenfalls ist die Verbindung von Leichtigkeit, Würze und diesen kräutrigen Aromen ist faszinierend! Um eine Weingutstypizität herauszuschmecken fehlt mir die Erfahrung, aber ich hoffe, dass das typisch ist, denn davon brauche ich mehr.

Grüße

Jochen
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Bernd Schulz

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragFr 24. Mai 2013, 22:36

Die 2010er Herrenberg-Spätlese konnte ich gestern abend probieren, ohne meine Einzelflasche opfern zu müssen. Und mein Vorsatz, die Buddel erst in einigen Jahren zu köpfen, wurde bestätigt:

Bild

Auch jung ist das eine durchaus attraktive Spätlese, aber auf einen Grünhäuser bin ich blind nicht einmal ansatzweise gekommen (stattdessen habe ich zunächst auf die Mittelmosel getippt). Ich glaube aber, dass sich die Typizität mit einiger Flaschenreife noch entwickeln wird.

Beste Grüße

Bernd
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BerlinKitchen

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragSa 25. Mai 2013, 12:09

Die Spur des Schiefers - die Weinbergslage Maximin Grünhäuser "Abtsberg" im Spiegel der Jahrgänge

Am Mittwoch lud Weinladen Schmidt& Matthias Dathan und Klaus Zuzok vom Weingut Maximin Grünhäuser - Schlosskellerei C. von Schubert zu einer großen Abtsberg-Vertikale im Rest. Scent. Mit dabei Sommeliers vom Waldorf Astoria, Reinstoff, VOLT, Long March Canteen etc.

http://www.weinladen.com/
http://www.vonschubert.com/de/weingut/


"Das traditionsreiche Weingut liegt in der Gemeinde Mertesdorf (Bereich Ruwer) am so genannten Grüneberg im deutschen Anbaugebiet Mosel. Nach einer Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Dagobert I. (608-639) aus dem Jahre 633 ist bezeugt, dass das Trierer Benediktiner-Kloster St. Maximin bereits zu dieser Zeit in Mertesdorf Besitz an Gebäuden, Weinbergen und Ländereien hatte. Dies wurde dann 966 durch Kaiser Otto I. (912-973), dem Nachfolger von Karl dem Großen (742-814) bestätigt. Ein Großteil des Weinbergs ist aber erst später entstanden. Bis zum Jahre 1802 wurde Maximin Grünhaus von der Benediktiner-Abtei bewirtschaftet. Nach der Säkularisation unter Kaiser Napoleon (1769-1821) war der Betrieb bis 1810 unter französischer Verwaltung. In diesem Jahre kaufte nach einer Versteigerung der erste weltliche Besitzer das Gut, welches dann 1882 vom Ururgroßvater des jetzigen Besitzers erworben wurde. Seit 1981 wird das Gut von Dr. Carl-Ferdinand von Schubert geleitet, Verwalter und Kellermeister ist Dipl. Ing. Stefan Kraml.

Die geschlossene Weinbergslage Maximin Grünhaus am Südhang des Grünebergs umfasst insgesamt 34 Hektar Rebfläche. Der Name „Grünhaus“ (am Grüneberg) ist wahrscheinlich von den hier vereinzelt vorkommenden Adern von Diabas (dt. Grünstein), einem marmorähnlichen grünlichen Vulkangestein abgeleitet. Außerdem war das alte Klostergebäude über Jahrhunderte in grün gefasst. Die Weinbergsfläche besteht aus den drei sich in der Bodenstruktur recht deutlich unterscheidenden Einzellagen Abtsberg, Bruderberg und Herrenberg. Der nach Südosten bis Südwesten ausgerichteteAbtsberg in 140 bis 270 Meter Seehöhe mit 40 bis 70% Hangneigung umfasst 14 Hektar Rebfläche auf großteils blauem Schiefer. Er wurde bereits 966 erstmals urkundlich erwähnt. Weinbau wurde hier vermutlich schon im 4. Jahrhundert betrieben. Dieser Teil liegt in einem Seitental der Ruwer. Abtsberg gilt als beste der drei Einzellagen. Der nach Osten bis Südosten ausgerichtete Bruderberg in 140 bis 170 Meter Seehöhe mit 50 bis 70% Hangneigung umfasst nur 1,1 Hektar auf blauem Schiefer. Dieser Teil liegt am unteren Fuße und wird von einer gut erhaltenen römischen Wasserleitung durchzogen. Der nach Südosten ausgerichtete Herrenberg in 190 bis 290 Meter Seehöhe mit 20 bis zu 60% Hangneigung umfasst 18 Hektar Rebfläche auf überwiegend rotem Schiefer.

Alle drei Lagen befinden sich seit dem erwähnten Jahre 1882 im Monopolbesitz der Familie von Schubert. Die Weine werden großteils mit Naturhefen vergoren und in den kühlen Kellern überwiegend im traditionellen Eichenholzfass ausgebaut. Das historische Etikett zeigt das Wappen der Familie von Schubert und eine Ansicht von Grünhaus mit den Weinbergen. Für die Qualitäts- und Kabinettweine wird eine weiß-grüne Kapsel, ab dem Prädikat Spätlese eine lange, schwarzweiße Wappenkapsel verwendet."
W+


Einführung Dr. Carl von Schubert: http://www.youtube.com/watch?v=VBYZYr33R34


Bild


ABTSBERG Superiour


Abtsberg: Der Wein der Äbte der Abtei Sant Maximin umfasst rund 14ha Rebfläche und ist zum Teil seit über 1000 Jahren mit Reben bepflanzt. Sein Untergrund besteht aus blauem Devonschiefer, die runde Kuppe dreht von Südost bis Südwest und er erreicht eine Hangneigung von bis zu 70%. Die Weine des Abtsberges zeichnen sich durch eine feine strukturierte, subtile Mineralität, rassige Säure, viel Frucht, Körper und Spiel aus. Sie gehören zu den langlebigsten Rieslingen des Anbaugebietes.

http://www.youtube.com/watch?v=eD3KNk9ueaI

2012
Feine Fülle&Körper mit einer hochfeinen reifen Säure. Kräutrige, florale Noten + Grapefruite. Langes Finish und sehr nachhaltig am Gaumen. 15g RZ. Vielversprechender Start in den Abend. 91+/100


2011
Ungemein komplexer Körper und dichte Aromatik. Reife, saftige Frucht am Gaumen und tiefe Mineralik. Mir persönlich ist die
jahrgangstypische ausladende Frucht zu üppig. Ich bevorzuge doch den schlanken&rassigen Jahrgang 2010 bzw. den hochfeinen&balancierten Jahrgang 2012.
90/100


2010
Typisch 2010, rassige Säure und mit Drive&Kick. Erfrischend und lebendig mit einer wunderbaren Feinheit.
92+/100


2009
Fett und rund. Ungemein üppige Frucht und sehr harmonisch. Ganz hervorragend, aber nicht mein Jahrgang.


2006
Gigantische Harmonie. Da paßt alles. Wunderschön!!!
93/100


Bild



ABTSBERG Kabinett

2011
Subtiles Frucht-Säure-Spiel und ungemein hedonistisch in seiner ganzen Art. Hervorragendes PLV
91/100

Hier eine gute Beschreibung von Bernd Schulz:
"Helles bis mittleres Gelb, wilde, ausdrucksvolle Nase mit den typischen Grünhaus-Noten, auch am Gaumen Stachelbeeren, Cassis, Grapefruit, grüne Kräuter und zudem ein Hauch Exotik (Mango), nicht zu süß, reife, aber ausgesprochen animierende Säure, bei schlankem bis mittlerem Körper enorm extraktreich und aromatisch dicht, gleichzeitig immer noch fein, sehr nachhaltig, absoluter Ausnahmekabinett, kann sicherlich noch viele Jahre liegen, schmeckt aber auch jetzt schon äußerst verführerisch"


2010
Die Frucht ist sehr verhalten. Im Moment in einer Tiefschlafphase.


2009
Toller Stoff. Herrlich saftig und was für ein Trinkfluß.
92/100


2008
Ganz nett, aber insgesamt doch recht langweilig.


1996
Holla die Waldfee, da kommt Freude auf. Was für eine Harmonie und Finesse. Gute Länge und wie herrlich frisch noch.
Duftet nach Jasmin und Quitte. Sehr saftig und was für eine Leichtigkeit des Seins. Bei 8% kann man die Pull ruck zuck leeren.
Ach, das kann nur Mosel-Riesling.


Bild



ABTSBERG Spätlese

2011
Ziemlich BIG. 55g RZ. Macht nichts, hat mir trotzdem sehr gemundet.......wie alle Spätlesen in diesem flight.
91-92/100


2010
Geile Säure und was für eine Leichtigkeit des Seins. Erinnert an Rharbarbar-Kuchen.
92-93/100


2009
Herrlich delikate&saftige Frucht.


2008
Recht knackig und vibrierend am Gaumen.


1998
Betörender Duft von Crème Brulée. Wie belebend sich diese Spätlese noch präsentiert. Einfach nur wunderschön!
94/100


Bild


Wie erfrischend&belebend, charaktervoll und mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins sich die Weine präsentierten. Bei 8% kann man mit viel Trinkspaß eine Flasche am Abend leeren und man fühlt sich dabei noch quicklebendig und erfrischt. Die Weine präsentieren sich immer feinduftig mit Grazie und einem superben Frucht-Säure- Spiel. Eine Aromatik von Blüten&Kräuter, Citrusfrüchte und einer subtilen Mineralik im Finish mit großem Alterungspotential. Last but not least, ein kongenialer Essensbegleiter und nicht nur zur asiatischen Küche. Die Weine sollten in keinem Weinkeller fehlen!


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
http://berlinkitchen33.wordpress.com/
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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bordeauxlover

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragDi 28. Mai 2013, 00:10

Am Samstagabend zur 1. Halbzeit des CL-Finales im Glas:
Maximin-Grünhäuser Abtsberg Riesling Auslese 1994

Die erste meiner kürzlich günstig erstandenen vier Flaschen:
Ein würdiger Finalwein, der der Spannung der 1. Halbzeit voll gerecht wurde! :D

Gelbgold funkelt der Wein im Glas...

In der Nase ein Korb voll gelber Früchte mit zarten Schiefernoten. Am Gaumen findet sich all dies sehr harmonisch wieder mit einem wunderbaren Süße-Säurespiel, aromatisch, dicht mit viel Substanz und doch tänzerisch leicht (7,5% Alkohol!), eine angenehme Kühle ausstrahlend, unglaublich frisch und jung schmeckend, keinerlei Altersfirne oder Petrolnoten, hält sich meiner Einschätzung nach hervorragend sicher noch mindestens 10, wenn nicht eher 20 Jahre.

Die restlichen drei Flaschen, auf die ich mich jetzt schon freue, haben alle einen besonderen Anlass verdient, ein echter "Belohnungswein".

Fazit: Besser kann für mich eine fruchtsüße Auslese kaum sein, höchstens anders, wobei mir ehrlicherweise - anders als etwa bei rotem Bordeaux - eine hinreichende Vergleichsbasis fehlt, weil ich viel zu selten restsüße Weißweine trinke. Eigentlich schade, sollte ich viel öfter machen. Es lohnt sich offensichtlich!

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Armin
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Charlie

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragDo 20. Jun 2013, 11:04

Lesenswerter Bericht von Marc Herold http://www.weinkaiser.de/gruner-wird%E2 ... len-namen/
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