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Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

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Ollie

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragMo 11. Jul 2016, 18:41

Eine Wasserstandsmeldung:

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Jo, geht. Muss aber nicht. Jenseits des Wiedererkennungswerts (noch?) etwas unspannend.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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m_arcon

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragDi 12. Jul 2016, 08:53

Vielleicht, (wie du schon erwähnt hast) dem Jahrgang geschuldet?

Viele Grüße
Marc

Ollie hat geschrieben:Eine Wasserstandsmeldung:

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Jo, geht. Muss aber nicht. Jenseits des Wiedererkennungswerts (noch?) etwas unspannend.

Cheers,
Ollie
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Bernd Schulz

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragSa 24. Sep 2016, 23:26

Wahrscheinlich sollte man Grünhäuser aus besonders fetten Jahren eher meiden....

Ein schlagendes Beispiel für die problematischen Seiten des zunächst stark überbewerteten Jahrgangs 2005 ist diese Spätlese:

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Die Oechslegradation des Ausgangsmosts für diesen Wein war vermutlich frappierend hoch, aber hier kann man einmal mehr schmecken, dass ein weit überdurchschnittliches Mostgewicht eben noch lange keinen tollen Wein macht. Die klassischen Ruweraromen werden, so sie denn überhaupt vorhanden sind, vom Zucker weitgehend zugeschmiert, und es fehlt schlichtweg an innerer Spannung und Frische. Ein Bruderberg aus einem guten, aber nicht ganz so ins Adipöse tendierenden Jahr ist mir lieber als diese fettsüchtige Spätlese. Vielleicht muss man den Wein auch einfach noch weitere 30 Jahre weglegen - die Hoffnung stirbt zuletzt, aber allzu groß ist sie bei mir nicht....

Herzliche Grüße

Bernd

P.S.: Dass ich genau den gleichen Wein schon am 3. Juli dieses Jahres getrunken und meine Bemerkungen dazu auf der vorhergehenden Seite des Threads abgelassen hatte, hatte ich heute beim Erstellen der VKN und des Beitrags glatt vergessen - Alzheimer lässt grüßen :oops: ! Aber wenigstens beißen sich meine Eindrücke von Anfang Juli und Ende September nicht wirklich....
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octopussy

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragSo 25. Sep 2016, 09:30

Bernd Schulz hat geschrieben:Wahrscheinlich sollte man Grünhäuser aus besonders fetten Jahren eher meiden....

Ein schlagendes Beispiel für die problematischen Seiten des zunächst stark überbewerteten Jahrgangs 2005 ist diese Spätlese:

Hallo Bernd, schade, dass der Wein so schwach war.

Ein weiterer Aspekt könnte sein, dass die Grünhäuser aus der Zeit insgesamt wenig gelungen gewesen sein sollen. Aber bei 2005 geht die Schere zwischen der weiterhin vorherrschenden Jahrgangsbewertung (siehe z.B. Gault Millau) und dem Trinkvergnügen der Weine zunehmend immer weiter auseinander. Das Problem scheint mir zu sein, dass Jahrgänge in Deutschland häufig auf Basis dessen bewertet werden, ob es Rekord-Oechsle-TBAs und BAs und Goldkapsel-Auslesen gegeben hat.

Der einzige 05er Grünhäuser, den ich bislang bewusst getrunken habe, war die 05er Abtsberg Auslese, ein durchaus vergnüglicher Wein, allerdings auch ohne die typischen Grünhaus-Aromen und insgesamt etwas austauschbar wirkend.

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Beste Grüße, Stephan
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Bernd Schulz

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragSo 25. Sep 2016, 10:53

Ein weiterer Aspekt könnte sein, dass die Grünhäuser aus der Zeit insgesamt wenig gelungen gewesen sein sollen.


Das wird von der Weinkritik gemeinhin nicht so gesehen, Stephan! "Offiziell" dauerte die Schwächephase des Weinguts von 1999 bis 2003; mit dem 2004er Jahrgang gilt sie als beendet, Ich zitiere mal aus dem 2007er GM: "Mit sichererer Hand führte Carl von Schubert den Betrieb durch die 80er und 90er Jahre. Doch mit dem Jahrgang 1999 setzte hier ein Abwärtstrend ein. Doch seit 2004 geht es wieder aufwärts. Die 2005er belegen diesen Trend eindrucksvoll. Und das, obwohl das Anwesen von einem Tornado heimgesucht wurde und der Abtsberg unter Hagelschlag litt. In Rekordzeit wurde die Lese Mitte Oktober durchgeführt. Klassische Kabinette und Spätlesen aus dem Abtsberg sind ebenso wie eine exzellente Trockenbeerenauslese Lohn für die Mühen."

Angesichts der angeblich "klassischen" Kabinette und Spätlesen aus 2005 kann ich heute nur mit den Achseln zucken. Die Problematik des Jahrgangs, der für mich nach 2003, 2006 und 2000 der viertschlechteste der letzten 25 Jahre ist, wurde damals von fast allen Kritikern zunächst einmal so gut wie überhaupt nicht verstanden.

Herzliche Grüße

Bernd
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octopussy

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragSo 25. Sep 2016, 19:12

Bernd Schulz hat geschrieben:Das wird von der Weinkritik gemeinhin nicht so gesehen, Stephan! "Offiziell" dauerte die Schwächephase des Weinguts von 1999 bis 2003; mit dem 2004er Jahrgang gilt sie als beendet, Ich zitiere mal aus dem 2007er GM: "Mit sichererer Hand führte Carl von Schubert den Betrieb durch die 80er und 90er Jahre. Doch mit dem Jahrgang 1999 setzte hier ein Abwärtstrend ein. Doch seit 2004 geht es wieder aufwärts. Die 2005er belegen diesen Trend eindrucksvoll. Und das, obwohl das Anwesen von einem Tornado heimgesucht wurde und der Abtsberg unter Hagelschlag litt. In Rekordzeit wurde die Lese Mitte Oktober durchgeführt. Klassische Kabinette und Spätlesen aus dem Abtsberg sind ebenso wie eine exzellente Trockenbeerenauslese Lohn für die Mühen."

Angesichts der angeblich "klassischen" Kabinette und Spätlesen aus 2005 kann ich heute nur mit den Achseln zucken. Die Problematik des Jahrgangs, der für mich nach 2003, 2006 und 2000 der viertschlechteste der letzten 25 Jahre ist, wurde damals von fast allen Kritikern zunächst einmal so gut wie überhaupt nicht verstanden.

Hallo Bernd,

danke für die Info. Irgendwo hatte ich mal gelesen oder gehört (weiß es nicht mehr genau), dass es erst ab dem Jahrgang 2009 wieder vernünftig aufwärts ging. Aber dazu kann ich selbst mangels ausreichender eigener Erfahrung nichts Qualifiziertes beitragen. Die Weine aus dem Jahrgang 2015 haben mir bei Grünhaus übrigens ausnehmend gut gefallen, nahezu alle, die ich probiert habe, sind im total klassischen Grünhaus Stil, voller Aroma, aber herrlich leicht. Falls du dir mal wieder ein paar Flaschen in den Keller legen willst, kann ich besonders die Abtsberg Spätlese empfehlen, die mit 16,90 Euro ab Hof für eine Spätlese auch fair bepreist ist.

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Beste Grüße, Stephan
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port_ellen

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragMo 3. Okt 2016, 21:58

[quote="Ollie"]Eine Wasserstandsmeldung:

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eine weitere wasserstandsmeldung:
der gleiche abtsberg kabinett aus 2011:

sehr intensive, fast laute grünhäusernase (ohne die butter-bäckereinoten), kein petrol, aber intensiv cassis-grapefruit und sehr sauer riechend, überhaupt keine süße "riechbar".
geschmack: im gegensatz zum duft sofort süße mit gleichzeitig guter säure, aromen wie im duft, noch sehr saftig, aber nicht vorlaut. intensiv und lang mit jetzt buttrigen bäckereinoten.
noch nicht transparent oder schwebend, also einiges zu jung. auch eher spätlese (9%).

wenn ich punkten würde: eher 90.

gruss, m
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Bernd Schulz

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragSo 5. Mär 2017, 23:00

Hat jemand von euch mehr Erfahrung mit den Grünhäuser Weißburgundern? Auf unserer gestrigen quartalsmäßigen "Wiedererkennungsprobe" (mit dem Thema deutsche Weißweine aus sieben verschiedenen Rebsorten) bin ich zum ersten Mal einem Exemplar begegnet - und ich war ziemlich schockiert:

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Gefallen hat der Wein niemanden aus unserer vierköpfigen Runde; auch der Gastgeber selber war alles andere als begeistert. Laut Rückenetikett wurde dieser Weißburgunder in Fässern aus "Grünhäuser Eiche" ausgebaut - vielleicht liegt darin der Hund begraben?

Herzliche Grüße

Bernd
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port_ellen

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragMo 10. Apr 2017, 21:46

eine wasserstandsmeldung zu diesem wein (s. 5 des threads):
2011 Herrenberg Riesling Sonderedition Faß Nr. 28 "30 Jahre Kössler&Ulbricht"

Also, wenn ich so eine Rangliste der zehn besten deutschen Weingüter der letzten 30 Jahre erstellen müssste, Grünhaus wäre wenn oder aber dabei , trotz Schwächephase Ende der 90er und Anfang bis mindestens Mitte der 2000er, große Weingüter erkennt man sogar an den Aromen der Lagen, wenn sie in einem guten Jahrgang passend interpretiert werden, und diese Aromen präsentieren die Grünhäuser Lagen in Bestform wie kaum ein anderer Winzer, in Verbindung zur K&U Weinhalle gibt es die Sonderedition Faß Nr. 28 "30 Jahre Kössler&Ulbricht" Herrenberg Riesling und man riecht sofort den Herrenberg heraus, Holunderblüten und weiße Johannisbeeren grüßen ohne Zurückhaltung, am Gaumen Grapefruit, Holunderblüten, Mineralik, würzige Noten, die Säure wie eigentlich immer perfekt eingebunden ins große Ganze, aber im Vergleich zum 011er Kabi feinherb fehlt das Spiel und die letzte Spur Eleganz, trotz allem ein toller Riesling für um die 14 Euro, 89 Punkte


nach wie vor sehr helle farbe, der wein reift, wenn auch langsam: grünhäuser-duft wie beschrieben mit viel grapefruit und rassiger säure, kaum noch pfirsich.
im geschmack jetzt reifer: eleganter und duftig, auf dem weg zu mehr transparenz und spiel, nicht mehr so vorlaut, auch die süße kaum noch hervortretend, säure immer noch präsent und strukturgebend.
wer noch davon hat: probieren. sollte sich noch 2-5 jahre weiterentwickeln und weiter harmonisieren.
gruss, m
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Ralf Gundlach

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Re: Schlosskellerei C. von Schubert, Mertesdorf

BeitragMo 1. Mai 2017, 19:13

Etwas enttäuschend präsentiert sich der 2008 Abtsberg Alte Reben trocken, in der Nase erste Reifenoten, am Gaumen leicht überreife Äpfel, Stachelbeeren, mineralisch, passende, aber- für Ruwer-Verhältnisse- keineswegs feine Säure, für den Jahrgang leicht zur Breite tendierend, 85 Punkte, da hatte ich mir auch in Anbetracht des Jahrgangs einen schlankeren und feineren Riesling gewünscht, ist schon erstaunlich weit in der Entwicklung

Gruß

Ralf
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