seit längerem mal wieder: 2016 Dhroner Riesling trocken
einige notizen aus den letzten jahren:
2017-1:
Dann habe ich blind einen 12er Karton trockenen Dhroner 2016 bestellt - sowas mache ich höchst selten. Heute die erste Flasche aufgemacht - für mich ein absoluter Knaller, wunderbar cremige Textur, Zug und unglaublicher Trinkfluss, man will das Glas kaum absetzen, und das alles bei bescheidenen 11% Alk.
2017-2
zuerst duftig, fast primärfruchtig traubig, dann aber etwas rauch und schiefer. intensiv stoffig-saftig mit kräftiger aber erstaunlich gut gepufferter säure (bei nur 11%). voller spannung zwischen frucht, säure und schiefer. sehr lang, etwas phenolisch bitter nach hinten, das gibt aber eine tolle, komplexe, etwas rauchige aromatik. insgesamt sehr spannend und bestimmt in 3-5 jahren noch besser.
2019-1
Im Mai 2017 ab Weingut erworben, konsequent bis zum heutigen Tage im Keller reifen lassen.
Leuchtendes hellgold, rassig, präsentiert sich äußerst frisch, herrliche Nase mit etwas Pfirsich & Grapefruit, druckvoll, lebhafte aber bereits perfekt eingebundene Säure, erdig, mittlerer Abgang.
2019-2
im duft ein ganz leichter schwefelstinker gemischt mit etwas cassis und grapefruit. dicht, saftig, leicht (11%) und trotzdem intensiv. noch 1-3 jahre und dann auch aromatisch etwas weiter/transparenter.
der wein bringt das kunststück fertig, druckvoll und dicht nach reif-süßen früchten zu schmecken, dabei aber leicht (11% !) und trocken mit kräftiger säure zu sein.
heute wieder genial und tatsächlich tranparenter:
immer noch sehr helles gelb (schrauber).
fein-saftiger, minimal süßer und cremiger (kokos?) duft nach reifer grapefruit/cassis, aus dem schwefel sind kräuter geworden, erinnert an die grünhäuser ruwer-aromatik, nur cremiger und "ätherischer" / leichter.
im geschmack erster eindruck: grüner apfel, aber sofort cremig-fein und duftig werdend, säure perfekt balanciert, leicht, saftig, duftig, transparent, kaum noch phenolik, mittellang.
der hat jetzt eine schwebende harmonie, die ich sonst nur von gereiften restsüßen rieslingen kenne.
unbedingt probieren, wer hat.
ein hoch auf den schrauber (und nix bröselkork) !
matthias