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Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 3. Sep 2017, 23:27
von Kle
Hallo Adi und Bernd,

hinzu kommt, dass ich mich beim Probieren nie auf ausgetretenen Pfaden fühlte.Die Weine haben die Wahrnehmung bereichert und das übliche Vokabular überfordert.
Übrigens habe ich nach "Deare" gefragt: Der "Dünne", ein Vorbesitzer einer Paradies-Parzelle, dessen Name nur auf den Korken von Müllens feinherben oder süßen Weinen dieser Lage steht.
Die positiven Berichten zur Paradies Spätlese 7.0 % konnte ich bei der Verkostung nachvollziehen. Einer der wenigen Süßweine, die ich von der Mosel mitnehme.

Gruß, Carsten

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Mo 11. Sep 2017, 22:35
von Bernd Schulz
Im Glas befindet sich gerade der am Freitag bei mir eingetroffenen 2016er Kabinett aus dem Trabener Würzgarten:

Bild

Im Gegensatz zu früher schätze ich die Qualität der Lage mittlerweile sehr. Die Würzgarten-Rieslinge zeigen bei eindrucksvoller Substanz (nomen est omen) meistens eine vergleichsweise runde, wenig hervorstechende Säure; in diesem Fall führt das zu einem Wein, der aufgrund seines geringen Alkoholgehalts zwar immer noch in gewisser Hinsicht ausgesprochen kabinettig wirkt, aber andererseits auch gewisse Charaktereigenschaften einer trockenen Spätlese besitzt. Für mich ist das als eine Art trockener Universalwein, der hervorragend zum Essen (Fisch!) passt und gleichzeitig angesichts seiner ausgeprägten Lagentypizität auch solo viel Freude bereitet, auf jeden Fall ein Nachkaufkandidat.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Sa 16. Sep 2017, 22:08
von Bernd Schulz
Mit dem besternten Exemplar aus dem Hühnerberg liegt der nächste 2016er Müllen-Kabinett im Glas:

Bild

Puh, was für ein Wein! Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen trockenen Kabinett so hoch bewertet zu haben, aber das hier ist einfach ziemlich großer Stoff, den man irgendwann mal heimlich (als eine Art Pirat :mrgreen:) in eine GG-Verkostung einbauen müsste. Ich wette, dass er so manchen deutlich teureren VDP-Riesling hinter sich lassen würde - und ich rede jetzt nicht nur von den VDP-Nieten.....

Beste Grüße

Bernd

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 17. Sep 2017, 16:15
von Moselglück
Danke für den Tipp Bernd, hört sich ganz nach meinem Geschmack an ;)

Gruß,

Daniel

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: So 17. Sep 2017, 20:57
von Kle
Bernd Schulz hat geschrieben:und Mango

Verblüffend viel Mango gab es für mich (während der Jahrgangspräsentation), wenn ich mich richtig erinnere bei der Hühnerberg Spätlese 1. Terrasse 2016. Wo kommt bloß die intensive Mango her?, fragte ich mich (aus dem Kabinett natürlich, wo sie mir entgangen war).

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Di 19. Sep 2017, 18:46
von puschel
Kle hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:und Mango

Verblüffend viel Mango gab es für mich (während der Jahrgangspräsentation), wenn ich mich richtig erinnere bei der Hühnerberg Spätlese 1. Terrasse 2016. Wo kommt bloß die intensive Mango her?

Hallo Carsten,
freu mich schon auf die 2016er Weine im Dezember, insbesondere aus dem Paradies und dem Hühnerberg.
Die exotischen Fruchtnoten wie Mango, Passionsfrucht und Maracuja und die auch lagentypische Schieferwürze habe ich auch schon bei den 15er Spätlesen aus Paradies und Hühnerberg wahrgenommen :D
Beide Lagen beinhalten neben im Paradies blauem Devon und im Hühnerberg blau-grauem Schiefer, "braun-rotes (Schiefer-) Gestein".
Unverkennbar die geschmackliche Verwandtschaft zum "extremeren" Ürziger Würzgarten.
Hier sind bei vielen Jahrgängen die exotischen Fruchtnoten und auch die Schieferwürze sehr intensiv und sehr ausgeprägt, auch wieder beim Jg.2016. - Besteht der Boden auch aus "intensivem roten schiefrigen Vulkangestein". :D
Gruß Adi

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Do 21. Sep 2017, 10:42
von Kle
Hallo Adi,

vielen Dank für die Erklärung. Faszinierend, speziell wenn ich an den ewigen Frucht/Mineralik-Konflikt denke.
Interessant auch, dass Du Ürzig erwähnst, das mich gerade neu beschäftigt.

Gruß, Kle

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Do 21. Sep 2017, 19:10
von niers_runner
Nächsten Monat mache mal wieder ein paar Tage Urlaub an der Mosel. Da werde ich auf jeden Fall dem Martin Müllen mal einen Besuch abstatten :!:
Eigentlich wollte ich mich von den trockenen Mosel Rieslingen verabschieden, aber Bernd hat mich schon wieder neugierig gemacht 8-)

Beste Grüße

Peter

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Mo 25. Sep 2017, 21:38
von Bernd Schulz
Sehr überzeugend finde ich auch den feinherben 2016er Kabinett aus dem Hühnerberg:

Bild

Ich kenne nicht wenige nominell trockene Weine, die am Gaumen süßer wirken! Die schwungvolle Säure und der enorme Extrakt sorgen dafür, dass der noch vorhandene Restzucker überhaupt nicht vorschmeckt. Martin Müllen ist hier einmal mehr ein Kabinett der Sonderklasse gelungen.

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Martin Müllen

BeitragVerfasst: Mo 25. Sep 2017, 21:48
von Ralf Gundlach
Hallo Bernd,

wenn ich deine Verkostungsnotizen so lese könnte das der beste Jahrgang von Martin werden...oder?

Viele Grüsse

Ralf