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Re: Martin Müllen

So 27. Dez 2020, 19:06

Mein Beitrag zu gestrigen Abend mit Ralf bestand unter anderem in einem weiteren 2019er von Martin Müllen:

Bild

Tja, was soll ich sagen? Manch renommierter Erzeuger an der Mosel wäre wahrscheinlich froh, wenn er mit seinem besten trockenen Riesling auch nur annähernd an diese Qualität herankommen würde....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Martin Müllen

So 27. Dez 2020, 21:32

Bernd Schulz hat geschrieben:Mein Beitrag zu gestrigen Abend mit Ralf bestand unter anderem in einem weiteren 2019er von Martin Müllen:

Bild

Tja, was soll ich sagen? Manch renommierter Erzeuger an der Mosel wäre wahrscheinlich froh, wenn er mit seinem besten trockenen Riesling auch nur annähernd an diese Qualität herankommen würde....

Herzliche Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

der gefiel mir auch richtig gut! Vor allem die extrem feine Säure machte den Wein trotz des frühen Stadiums zu einem wahren Trinkvergnügen. Mit viel Potential. Am Ende musste ich feststellen, dass dieser trockene Riesling für 16,90 Euro gemessen an der Qualität eher preiswert ist.

Gruß

Ralf

Re: Martin Müllen

Di 29. Dez 2020, 22:17

Im Glas:

2016 Kröver Paradies Spätlese feinherb

In der Nase deutliche Spontinoten und Pfirsich. Am Gaumen Pfirsich, etwas Kräuter. Sehr mineralisch. Feine, delikate Säure. Mit Luft wird er immer feiner. Eher feinherb als halbtrocken. Befindet sich gerade in einem sehr guten Trinkfenster.

90 Punkte.

Gruß

Ralf

Re: Martin Müllen

Di 29. Dez 2020, 23:39

Ralf Gundlach hat geschrieben:Eher feinherb als halbtrocken.
Könntest Du bitte für mich definieren, was für Dich den Unterschied zwischen diesen beiden Bezeichnungen ausmacht? "Halbtrocken" ist ja im Weinrecht wohldefiniert, "feinherb" nicht. Im Netz werden die Begriffe teilweiseals synonym aufgefaßt, teilweise aber gerade nicht, und zwar typischerweise ohne daß "feinherb" definiert würde.

Re: Martin Müllen

Mi 30. Dez 2020, 20:18

Off topic (ich bin nicht Ralf Gundlach): Fein heißt, schwer zu erkennen. Und halbtrocken, als ob jemand grüne Farbe mit roter mischt und sagt, es sei halbgrün. Aber im Ernst: Bei mir hat der reine Marketingbegriff „feinherb“ Früchte getragen und sorgt für eine gewisse Erwartungshaltung (auf Süße, die keinem wehtun will). Wir sind ihm sogar vor vielen Jahren mal bei einer größeren Probe nachgegangen. Nach meiner blassen Erinnerung zeigte sich, dass auffallend viele so bezeichnete Weine eher halbtrocken schmeckten…

Gruß, Kle

Re: Martin Müllen

Mi 30. Dez 2020, 21:10

Kle hat geschrieben:Off topic (ich bin nicht Ralf Gundlach): Fein heißt, schwer zu erkennen. Und halbtrocken, als ob jemand grüne Farbe mit roter mischt und sagt, es sei halbgrün. Aber im Ernst: Bei mir hat der reine Marketingbegriff „feinherb“ Früchte getragen und sorgt für eine gewisse Erwartungshaltung (auf Süße, die keinem wehtun will). Wir sind ihm sogar vor vielen Jahren mal bei einer größeren Probe nachgegangen. Nach meiner blassen Erinnerung zeigte sich, dass auffallend viele so bezeichnete Weine eher halbtrocken schmeckten…
Sehr schön, das paßt in's Bild. :lol:

Re: Martin Müllen

Mi 30. Dez 2020, 22:15

Ralf Gundlach hat geschrieben:Eher feinherb als halbtrocken

"Feinherb" ist ja nirgendwo fix definiert, die Verwendung folgt daher eher so einer allgemeinen, etwas schwammigen Einschätzung der jeweiligen Winzer. Ich hab' mal gelesen, daß die meisten feinherben Weine Restzuckergehalte zwischen 15 und 30 g/l aufweisen, d.h. "feinherb" deckt in der Regel den höheren halbtrockenen sowie den niedrigeren lieblichen Bereich ab.

Re: Martin Müllen

Mi 30. Dez 2020, 23:19

amateur des vins hat geschrieben:
Ralf Gundlach hat geschrieben:Eher feinherb als halbtrocken.
Könntest Du bitte für mich definieren, was für Dich den Unterschied zwischen diesen beiden Bezeichnungen ausmacht? "Halbtrocken" ist ja im Weinrecht wohldefiniert, "feinherb" nicht. Im Netz werden die Begriffe teilweiseals synonym aufgefaßt, teilweise aber gerade nicht, und zwar typischerweise ohne daß "feinherb" definiert würde.


Hallo Karsten,

einen genau definierten Unterschied gibt es zwischen halbtrocken und feinherb in der Tat nicht. In meiner Geschmackswelt bewegt sich halbtrocken in einem Bereich zwischen 15-20 Gramm RZ, Tendenz eher Richtung trockenes Geschmacksbild. Feinherb verbinde ich mit mehr Restzucker, so zwischen 20-30 Gramm, Tendenz eher Richtung schmeckbarer Restsüsse. Ich weiß nicht, wieviel Restzucker die Spätlese hatte, aber ich vermute mal um die 25 Gramm RZ. Für mich hatte der ein restsüsses Geschmacksbild.

Gruß

Ralf

Re: Martin Müllen

Mi 30. Dez 2020, 23:42

@Ralf Danke für die Erläuterung. :)

Re: Martin Müllen

Fr 8. Jan 2021, 21:21

Im Glas befindet sich gerade ein Müllen-Riesling, den Ralf mir eben in die Hände gedrückt hat:

Bild

Es handelt sich um den (größeren) Rest der Flasche, die Ralf am 29. Dezember geöffnet hatte - und der Wein steht immer noch wie eine Eins da.

Ralf Gundlach hat geschrieben:2016 Kröver Paradies Spätlese feinherb

In der Nase deutliche Spontinoten und Pfirsich. Am Gaumen Pfirsich, etwas Kräuter. Sehr mineralisch. Feine, delikate Säure. Mit Luft wird er immer feiner. Eher feinherb als halbtrocken.


Ich hatte/habe zunächst weit eher die Assoziation Grapefruit als Pfirsich. Wenn ich jetzt noch einen Schluck nehme, passt Pfirsich aber auch! :twisted: Allerdings schmeckt für meine Begriffe der Restzucker gar nicht vor - "eher feinherb als halbtrocken" würde ich daher heute abend nicht unterschreiben. Vielleicht hat sich der Wein nach zehn Tagen doch mehr oder minder deutlich verändert, ohne sich zu verschlechtern....

Herzliche Grüße

Bernd
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