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Martin Müllen

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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragSo 4. Mär 2018, 21:17

Hallo Gerhard,
bis 9 g/l Rz bezeichnet man alsw trocken, w e n n nicht die Säure mehr als 2 g/l niedriger als
die Restsüße Rz ist.
Gruß Adi
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Moselglück

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Re: Martin Müllen

BeitragSo 4. Mär 2018, 21:59

Hallo Bernd,

es wäre ja nicht das erste mal das die Mosel in die Süßweinschublade gesteckt wird.
Kam halt so rüber.

Gruß

Daniel
Bild ...Medizin für Feinschmecker! :D
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragSo 4. Mär 2018, 22:21

Moselglück hat geschrieben:Hallo Bernd,

es wäre ja nicht das erste mal das die Mosel in die Süßweinschublade gesteckt wird.....


Hallo Daniel

:?: :?:

Ich habe überhaupt nichts zu eurem kleinen Konflikt geäußert....

Aber in der Tat habe auch ich den Eindruck, dass die Mosel im Ausland (und sogar hierzulande von weniger weinaffinen Menschen) ausschließlich mit restsüßen Weinen in Verbindung gebracht wird. Und das ist natürlich so nicht richtig.

Beste Grüße

Bernd
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Georg R.

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Re: Martin Müllen

BeitragSo 4. Mär 2018, 23:49

Wobei...9 g/l Rz bei nur 7 gr. Säure...das ist wohl auf dem Papier noch trocken, nicht aber auf der Zunge.

So ist jedenfalls mein Eindruck als Gelegenheitsrieslingtrinker...oder empfindet Ihr das anders?

Gruß
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Mär 2018, 09:11

Rieslinge mit 9 Gramm Restzucker wirken auf mich meistens eher halbtrocken. Aber es gibt auch Fälle, in denen ein als "feinherb" oder "halbtrocken" ausgewiesener Riesling auf mich einen "trockeneren" Eindruck macht als viele Weine, auf deren Etikett das Wörtchen "trocken" zu finden ist; vornehmlich handelt es sich dabei um etwas gereiftere Exemplare.

Es kommt immer auf den einzelnen Wein an.

Herzliche Grüße

Bernd
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Leo

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Mär 2018, 10:15

Ich halte es für das Ansehen des trockenen deutschen Rieslings ( bes. auch im Ausland ) für absolut schädlich, wenn man "Süßlinge" mit 9 gr. RZ wie den 16er Scharzhofberger P von van Volxem im Vinum Weinguide 2018 als besten trockenen Riesling des Jahrgangs proklamiert.
Das ist gewiß ein respektabler Wein, aber doch kein Vorzeigeexemplar für trockenen Riesling !
So ist das eben bei Blindproben : Zucker zaubert!!

Gruß Leo
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Mär 2018, 15:05

Georg R. hat geschrieben:Wobei...9 g/l Rz bei nur 7 gr. Säure...das ist wohl auf dem Papier noch trocken, nicht aber auf der Zunge. So ist jedenfalls mein Eindruck als Gelegenheitsrieslingtrinker...oder empfindet Ihr das anders?
Gruß Georg

Hallo Georg,
das sind natürlich die Grenzwerte max. Rz 9g/l bei min. S 7g/l :!: Die Säure im Wein ist wie Bernd auch schon geschrieben hat, ganz wichtig und nicht nur in der Wahrnehmung des Weins, ...der Restsüße, sondern für die Struktur, die Spannung im Wein.... Lagerung etc.
Wenn ich auf dem Papier nach einem trockenen Riesling suche, den ich dann auch so wahrnehme, liegt der Säurewert über dem des Restzuckers. ;) Der Kröver Paradies Spätlese trocken 2007 als Vintage- oder gereifter Wein wird heute bestimmt als trocken empfunden. Probieren geht ueber studieren :D
Gruß Adi
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austria_traveller

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Mär 2018, 15:23

Sorry, ich wollte hier eigentlich keine Diskussion anstossen; ich wollte wirklich nur wissen was Sache ist.
Ich gebe auf jeden Fall Bescheid, wenn ich den Müllen aufmache.
Eile ist wahrscheinlich - obwohl 2007 - noch nicht gegeben
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Einzelflaschenfreund

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Mär 2018, 16:19

Am vorletzten Wochenende fand in Bochum eine privat organisierte, große Müllen-Probe statt. Im Mittelpunkt standen Weine aus dem Hühnerberg und dem Kröver Paradies, jeweils paarweise offen nebeneinander verkostet. Martin und Susanne Müllen waren mit dabei und konnten einige sehr interessante Informationen zu den Weinen beisteuern.

Im stetigen Kontrast zum Kröver Paradies wurde für mich an diesem Abend die Eigenständigkeit und der Charakter des Hühnerbergs sehr klar herausgearbeitet – was sich halt nicht sofort und nach wenigen Weinen erschließt, da Müllens Weine immer auch sehr stark den Jahrgangscharakter abbilden. D. h. man benötigt schon eine gewisse Zahl am Exemplaren und eben idealerweise auch den Kontrast zu einer anderen Lage, um das „Big Picture“ zu erkennen. Und das sieht für mich so aus: Während das Kröver Paradies doch recht deutlich von der Mosel kommt, mit strahlender Säure, zitrischen und manchmal auch grünapfeligen Noten und gelb/grün à la Mirabelle und einer tendenziell filigranen Struktur, sind die Hühnerberg-Weine häufig cremig, eher weniger fruchtig (und wenn, dann eher rot als gelb/grün), manchmal auch mit Vanille und/oder Karamellnoten. Die Weine wirken sehr reif und reich, aber nicht üppig und breit. Dass sie häufig lange brauchen, um ihre ganze Pracht zu zeigen, liegt imho eben auch an ihrer hohen Komplexität und Dichte. Wie ein A 380, der ja auch etwas länger braucht, um wirklich auf Touren zu kommen und sein Potenzial zu zeigen als ein kleineres Flugzeug.

Hier das komplette Lineup:

2016
Trarbacher Hühnerberg Spätlese** 3te Terrasse
Kröver Paradies Spätlese

2012
Trarbacher Hühnerberg Spätlese*
Kröver Paradies Spätlese*

2010
Trarbacher Hühnerberg Spätlese*
Kröver Paradies Spätlese**

2008
Trarbacher Hühnerberg Spätlese*
Kröver Paradies Spätlese

2007
Trarbacher Hühnerberg Spätlese* 8.8
Kröver Paradies Spätlese 9.3

2005
Trarbacher Hühnerberg Spätlese*
Kröver Paradies Spätlese**

2004
Trarbacher Hühnerberg Spätlese
Kröver Paradies Spätlese

2003
Trarbacher Hühnerberg
Kröver Paradies Spätlese**
(alle bislang genannten Weine: trocken)

1993 Kröver Steffensberg Auslese
1992 Kröver Paradies Auslese
1991 Riesling Auslese

2016
Trarbacher Hühnerberg Spätlese*
Kröver Paradies Spätlese

2010
Trarbacher Hühnerberg Auslese
Kröver Paradies Auslese**

2007
Trarbacher Hühnerberg Auslese
Kröver Paradies Spätlese***

2005
Trarbacher Hühnerberg Spätlese*
Kröver Paradies Spätlese „Jippi“

2003
Trarbacher Hühnerberg Spätlese
Kröver Paradies Spätlese** „Retsch“

Ein paar exemplarische Notizen zu einzelnen Weinen folgen. Falls euch noch weitere Eindrücke zu bestimmten Weinen interessieren, bitte gern nachfragen.

2016 Hühnerberg Spätlese** trocken 3. Terrasse: Wie bereits zwei Tage zuvor war ich begeistert von dieser Frucht-Mineralik-Symbiose. Sicherlich auch der Jugend des Weines geschuldet; im Laufe der Jahre wird die Frucht vermutlich der typischen Cremigkeit Platz machen. Es ist aber auch jetzt keine eindeutige Einzelfrucht, sondern eine fruchtige Grundsaftigkeit, die hier sozusagen einen „GG-Saufwein“ erzeugt, einen Arthouse-Blockbuster gewissermaßen. Großer Stoff!
Im Vergleich dazu 2016 Kröver Paradies Spätlese trocken mit einem kleinen Stinker (das hatten übrigens einige der Paradies-Weine aber kein einziger Hühnerberg), dann viele Säure und Struktur, aber noch sehr ungestüm jung.

2012 Kröver Paradies Spätlese* trocken: 2012 scheint mir für den deutschen Riesling evtl. ein fast zu sauberes, perfektes Jahr gewesen zu sein. Studio-Musiker, aber keine Live-Performer. Dieses Paradies erinnert ein klein wenig daran, hochreifes Lesegut, brillant, mit zitrischer Säure und Grapefruitschale.
2012 Trarbacher Hühnerberg Spätlese* trocken ist dem Paradies nicht unähnlich, aber noch überwältigender und tiefer in seiner Harmonie. Das sind evtl. diese „Extrameter“, die den Wein besonders machen.

2005 Kröver Paradies Spätlese** trocken: 2005 brachte hohe Reife, aber auch eine gewisse Bräsigkeit und Breite, wie ich an den doch recht zahlreichen Jahrgangsvertretern feststellen konnte, die ich in den letzten Jahren im Glas hatte. Gehen die Weine entwicklungsmäßig schon auf die Schlussgerade, oder kommt da noch was? Ich weiß es nicht genau. Genug der Vorrede – dieser 05er war zwar auch nicht untypisch (viel Schmelz, weniger Säure, bisschen hoch im Alkohol), aber doch immer noch harmonisch, bei aller fülligen Statur sind die Konturen noch gut erkennbar.
Aber 2005 Trarbacher Hühnerberg Spätlese* trocken zog dann wirklich die Wurst vom Teller! Rasse, Kraft, vitale Säure, eine unnachahmliche Mischung aus Reife UND Frische. Stunning Performance! Ähnlich wie der 16er ein Wein, der unvereinbar scheinenden Gegensätze zusammenführte und mich schlicht begeisterte (in Punkten: 96 oder sowas).

2005 Kröver Paradies Spätlese „Jippi“ (süß): Eine süße, hier dann auch mal leicht cremige Mirabelle, sehr viel Wumms.
2005 Trarbacher Hühnerberg Spätlese*: Deutlich mehr Spiel, Vanille-Rhabarber. Nicht süß-sauer, sondern eher süß-herb. Ganz wunderbar.

Viele Grüße
Guido
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Lurchus

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Mär 2018, 19:01

Irgendwie finde ich es verwunderlich, dass gerade bei Martin Müllen die Diskussion um Restzuckerwerte aufkommt. Gerade seine tockenen Weine finde ich haben in der Breite eine sensorische Ballance, ohne das irgendwie Süße schmeckbar wäre...
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