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Martin Müllen

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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Mär 2020, 22:23

EThC hat geschrieben:...das habe ich mich beim 15er auch gefragt, der ebenfalls nur 10,5 Ampere hatte...


Wie gesagt: Trotz der Kessellage und der Südexposition glänzt der Hühnerberg mit vergleichsweise niedrigen Mostgewichten.

Und es heißt ja immer wieder, dass die Spontangärung zu leicht geringeren Alkoholgehalten führt. Vielleicht ist da ja etwas dran... ;)

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Mär 2020, 22:32

amateur des vins hat geschrieben:Interessant: In der Beschreibung steht 10,5%, auf dem Etikett des Fotos 9,5%, und auf meiner Flasche 7,5%. Ich denke, letzteres paßt.


In welcher Beschreibung steht 10,5%? Auf der Website lese ich nur etwas von 7,5%.

amateur des vins hat geschrieben:Dann reife gelbe Mirabelle, Kräuter und ein Hauch Honig (wohl von Botrytis)


Botrytis ziemlich sicher nicht!

amateur des vins hat geschrieben:Dieser Wein ist in sich stimmiger als das Kabinett, und auch komplexer.


Komplexer vielleicht, weil es sich um eine Spätlese handelt (Martin nimmt den Gebrauch der diversen Prädikate sehr ernst). Und in sich stimmiger vielleicht, weil er eine hinreichend lange Reifezeit hatte......

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Mär 2020, 23:02

Bernd Schulz hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Interessant: In der Beschreibung steht 10,5%, auf dem Etikett des Fotos 9,5%, und auf meiner Flasche 7,5%. Ich denke, letzteres paßt.
In welcher Beschreibung steht 10,5%? Auf der Website lese ich nur etwas von 7,5%.
In der Detailansicht. Gleich zweimal. :mrgreen:
Bernd Schulz hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Dann reife gelbe Mirabelle, Kräuter und ein Hauch Honig (wohl von Botrytis)
Botrytis ziemlich sicher nicht!
Warum nicht? Was sonst?
Bernd Schulz hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Dieser Wein ist in sich stimmiger als das Kabinett, und auch komplexer.
Komplexer vielleicht, weil es sich um eine Spätlese handelt (Martin nimmt den Gebrauch der diversen Prädikate sehr ernst). Und in sich stimmiger vielleicht, weil er eine hinreichend lange Reifezeit hatte...
Ersteres vermute ich auch. Letzteres... bin nicht sicher aufgrund der Struktur des Kabinetts. Aber ich bin auch ahnungslos, speziell sowohl in puncto Kabinett als auch Müllen.
Besten Gruß, Karsten
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Ralf Gundlach

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 25. Mär 2020, 23:38

Hallo Karsten,
ich antworte mal wegen der Boytritis: In den Jahrgängen 2001, 2002 und 2004, die sich durchaus stilistisch ähnlich waren ( von denen habe ich viele mit Bernd getrunken ) gab es Boytritis nur ab Auslese aufwärts. Und Martin Müllen baut die Weine stets wie der Jahrgang aus. Der würde niemals einen Jahrgang und Prädikat fetter ausbauen.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 26. Mär 2020, 00:01

Die Detailansicht habe ich gerade vor der Nase. Bei mir steht da ganz eindeutig 7,5% vol. Alk...... :?:

2002 war an der Mosel kein Botrytisjahrgang. Natürlich gab es da trotzdem Botrytisweine, aber Martin Müllen hätte einen solchen gewiss nicht als Spätlese auf den Markt gebracht. Wie gesagt nimmt er das Prädikatssystem sehr ernst, und innerhalb dieses sehr ernstgenommenen Systems spielt Botrytis im Spätlesebereich gar keine Rolle.

Wie ich gerade sehe, ist mir Ralf mit seiner sehr zutreffenden Antwort schon zuvorgekommen. Meinen Beitrag sondere ich jetzt trotzdem noch mal ab.... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 26. Mär 2020, 00:15

Hi Ralf, danke, freue mich über die geballte Expertise von euch beiden!
Ralf Gundlach hat geschrieben:In den Jahrgängen 2001, 2002 und 2004, die sich durchaus stilistisch ähnlich waren ( von denen habe ich viele mit Bernd getrunken ) gab es Boytritis nur ab Auslese aufwärts.
Ich dachte immer, daß andere Faktoren (Feuchtigkeit, Temperatur, Schalen) entscheidender sind als ein paar Gramm Zucker mehr oder weniger. Aber ich kann akzeptieren, wenn ihr sagt, daß das empirisch so war.
Ralf Gundlach hat geschrieben:Und Martin Müllen baut die Weine stets wie der Jahrgang aus. Der würde niemals einen Jahrgang und Prädikat fetter ausbauen.
Ich nehme mal an, mit "Fett" meinst Du den Botrytisanteil? D.h. bei Müllen gibt es keine "Auslese" im Sinne des Wortes?

Die Aromen hätten gepaßt, wenn mein Bild von botrytisinduzierten Aromen halbwegs stimmt. Vielleicht hätte es noch mehr Richtung Honig oder Exotik gehen können. Also woher kommt das sonst - nur von den Weinbergshefen?
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 26. Mär 2020, 00:20

Bernd Schulz hat geschrieben:Die Detailansicht habe ich gerade vor der Nase. Bei mir steht da ganz eindeutig 7,5% vol. Alk...... :?:
Uff, jetzt habe ich permanent das 2002er Paradies angeklickt. :oops:
Und ich sach noch, das is unübersichtlich, sach ich noch... :roll:

Danke für Deine Beharrlichkeit. :)
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 26. Mär 2020, 00:34

amateur des vins hat geschrieben:Ich dachte immer, daß andere Faktoren (Feuchtigkeit, Temperatur, Schalen) entscheidender sind als ein paar Gramm Zucker mehr oder weniger.


Da dachtest du ganz richtig! Die Moselwinzer, die das Prädikatsssytem vernünftig gebrauchen, gebrauchen es ja auch völlig anders als im plumpen Sinne der gesetzlichen Vorgaben (welche es mittlerweile wohl erlauben würden, mindestens jeden zweiten Kabinett als Auslese zu ettiketieren). Es geht weit mehr um Stil- als um reine Öchslefragen.

amateur des vins hat geschrieben:Die Aromen hätten gepaßt, wenn mein Bild von botrytisinduzierten Aromen halbwegs stimmt. Vielleicht hätte es noch mehr Richtung Honig oder Exotik gehen können. Also woher kommt das sonst - nur von den Weinbergshefen?


Eventuell kommt das von der Lage und zudem von der Reife....

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragSa 28. Mär 2020, 09:31

Bernd Schulz hat geschrieben:Die Moselwinzer, die das Prädikatsssytem vernünftig gebrauchen, gebrauchen es ja auch völlig anders als im plumpen Sinne der gesetzlichen Vorgaben (welche es mittlerweile wohl erlauben würden, mindestens jeden zweiten Kabinett als Auslese zu ettiketieren).


Martin und Jonas Müllen treffen in ihrem gestrigen Video ganz interessante Aussagen zum sinnvollen Umgang mit dem Prädikatssystem.

https://www.youtube.com/channel/UCrXB-z ... subscriber

Die Stelle, die ich meine, beginnt bei 1:14:23

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragSo 29. Mär 2020, 21:38

amateur des vins hat geschrieben:Martin Müllen, Kröver Letterlay Spätlese fruchtsüß 2002 (7,5%)
Nach 4 Tagen der letzte Schluck...

Das ist, besonders in der Nase, schon ziemlich spannend komplex. Lauwarme Birnentarte mit leicht gerösteten Mandelsplittern kommt in den Sinn, und etwas überreifer gelber Apfel. Petrol ist da wirklich nicht viel; hier fehlt mir das Vokabular. Ich würde mir ein bißchen mehr Druck am Gaumen wünschen - vmtl. sollte man das bei älteren Weinen nicht? Deutlich staubige Adstringenz. Die Süße kommt mir heute recht präsent vor und ist mir für solo etwas zuviel; einen mala-scharfen Tofu mit Paprika könnte ich mir gut dazu vorstellen.
Besten Gruß, Karsten
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