Aktuelle Zeit: Sa 11. Mai 2024, 19:14


Martin Müllen

  • Autor
  • Nachricht
Offline

PSI

  • Beiträge: 41
  • Registriert: Mo 4. Mai 2020, 11:29
  • Wohnort: Wien

Re: Martin Müllen

BeitragMo 22. Jan 2024, 12:44

Bernd Schulz hat geschrieben:Allegro hat mir mit ihrem Geschenk wirklich eine Riesenfreude bereitet - im Glas liegt gerade der zweite von Martin Müllens vier 2021ern:

Bild

KaJo Christoffel hat mal gesagt, dass ganz junge Rieslinge durchaus ihre besonderen Reize haben können. Hier handelt es sich um den Fall, dass die Vernichtung eines eigentlich noch völlig unfertigen Weins, der das Zeug zu einem künftigen Klassiker hat, richtig große Freude bereitet. Allen Fans des typischen M-S-R-Kabinett-Stils kann ich diesen Steffensberg besonders ans Herz legen!

Einen kleinen Negativeindruck möchte ich trotzdem nicht verschweigen: Bei dieser Flasche handelte es sich tatsächlich um einen so auch bei Müllen länger nicht mehr erlebten Fall von sehr hoher (vermutlich zu hoher) Füllung! Zwischen der Flüssigkeitsoberfläche und dem Korken war kaum noch Platz, und am Flaschenhals unter der Kapsel gab es tatsächlich schon leicht klebrige Rückstände. Wenn man denn aus Gründen der Langlebigkeit hoch füllen möchte, dann doch bitte mit Schrauber ;) !

Herzliche Grüße

Bernd


Müllen wird hier ja stark diskutiert und habe daher mit wem anderes jetzt auch eine Auswahl bestellt, die wir über die Jahre bisschen verfolgen wollen.
Da der Verschluss häufiger hier schon diskutiert wurde:
Zum Füllstand: Von gut 30 Flaschen hatte 1ne Flasche den "üblichen" Füllstand, bei allen anderen ein sehr hoher Füllstand (2-3mm unter Korken), alle aber "sauber" abgefüllt.
Der Korken des Kabinetts Letterley 2021 war sehr porig mit deutlichen und tieferen Rissen im Korken.

Zum Kabinett Kröver Steffensberg 2021:
Kann deiner Notiz nur zustimmen (abgesehen vom Waldmeister)! Im Vergleich zum Clussenrath Apotheke 2021 Kabi hat mir der dezentere Restzucker besser gefallen.
Ein Glas ist in der Flasche verblieben und habe sie 3 Tage auf der Terrasse im Schatten vergessen. Das Glas am 4. Tag war für mich persönlich am besten! Der Restzucker super eingebunden mit einem schönen Wechselspiel mit der stärker hervortretenden Säure. Hätte jemanden auch gefallen, der mit der Süße in Kabinetts weniger anfangen kann! Freu mich schon auf die Entwicklung und hätte stand jetzt gerne eine weitere Kiste.

Außerdem Kabinett Letterlay 2021:
Ein Tag Luft gegeben und zu scharfem indischen Curry über 2 Stunden hinweg getrunken, super Kombination.
Auch hier, wie von dir Bernd an anderer Stelle gut beschrieben, auch ein gut eingebundener Restzucker. Die Mineralik kam über den Abend hinweg stärker zum Vorschein. Einziges Manko: Die Flasche war zu schnell leer.
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8284
  • Bilder: 29
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Martin Müllen

BeitragMo 22. Jan 2024, 17:24

PSI hat geschrieben:Zum Füllstand: Von gut 30 Flaschen hatte 1ne Flasche den "üblichen" Füllstand, bei allen anderen ein sehr hoher Füllstand (2-3mm unter Korken), alle aber "sauber" abgefüllt.
...die meisten (meiner) Müllen-Flaschen sind relativ hoch unter dem Korken gefüllt, wahrscheinlich meint man damit die Oxidation zu minimieren, möglicherweise ist aber genau das Gegenteil der Fall. Irgendwo hab ich mal gelesen, daß die Sauerstoffdiffusion weniger "durch" als "um" den Korken passiert, also an der Grenzschicht zwischen Glas und Kork. Die Diffusionssperre ist umso schlechter, je inhomogener die Oberfläche des zylindrischen Teils des Korkens ist, außerdem wirkt ein Flüssigkeitsfilm in dem Spalt anscheinend eher diffusionsfördernd. Wenn man nun den Korken mit relativ hohem Füllstand einschiebt, verdichtet man den Gasraum in der Flasche natürlich deutlich mehr, als wenn man etwas mehr Gasraum zuläßt. Amorim schreibt z.B. für seine Korken, daß diese bis 1,2 barü (bei Einhalten der ganzen zu beachtenden Parameter) nicht herausgedrückt werden und auch flüssigkeitsdicht sind. Darüber kommt dann irgendwann der Punkt, ab dem entweder der Korken wandert oder -vor allem bei liegender Lagerung- Flüssigkeit in den Spalt und ggf. aus der Flasche gedrückt wird oder beides zusammen. Oder ggf. gleich die ganze Flasche birst, aber das würde dann gleich beim Winzer passieren. Jedenfalls kann dadurch die OTR wohl drastisch ansteigen und man erreicht das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte.
PSI hat geschrieben:Der Korken des Kabinetts Letterley 2021 war sehr porig mit deutlichen und tieferen Rissen im Korken.
...mit der Korkqualität haben's die Müllens wohl leider nicht so, anscheinend wird da recht viel herumprobiert bzw. immer der günstigste Lieferant genommen, denn über die Jahrgänge schauen die Korken immer wieder deutlich unterschiedlich aus, am schlimmsten war nach meiner Erfahrung bisher wohl 2015, da war wohl auch die TCA-Rate deutlich erhöht (bei einem Bekannten von mir z.B. als Highlight in einer Kiste 3 von 6). Wenn man da zu geizig ist, gscheide Amorim-Flors zu nehmen, dann soll man doch gleich flächendeckend auf Schrauber umstellen... :roll:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

PSI

  • Beiträge: 41
  • Registriert: Mo 4. Mai 2020, 11:29
  • Wohnort: Wien

Re: Martin Müllen

BeitragDi 23. Jan 2024, 01:28

EThC hat geschrieben:
PSI hat geschrieben:Zum Füllstand: Von gut 30 Flaschen hatte 1ne Flasche den "üblichen" Füllstand, bei allen anderen ein sehr hoher Füllstand (2-3mm unter Korken), alle aber "sauber" abgefüllt.
...die meisten (meiner) Müllen-Flaschen sind relativ hoch unter dem Korken gefüllt, wahrscheinlich meint man damit die Oxidation zu minimieren, möglicherweise ist aber genau das Gegenteil der Fall. Irgendwo hab ich mal gelesen, daß die Sauerstoffdiffusion weniger "durch" als "um" den Korken passiert, also an der Grenzschicht zwischen Glas und Kork. Die Diffusionssperre ist umso schlechter, je inhomogener die Oberfläche des zylindrischen Teils des Korkens ist, außerdem wirkt ein Flüssigkeitsfilm in dem Spalt anscheinend eher diffusionsfördernd. Wenn man nun den Korken mit relativ hohem Füllstand einschiebt, verdichtet man den Gasraum in der Flasche natürlich deutlich mehr, als wenn man etwas mehr Gasraum zuläßt. Amorim schreibt z.B. für seine Korken, daß diese bis 1,2 barü (bei Einhalten der ganzen zu beachtenden Parameter) nicht herausgedrückt werden und auch flüssigkeitsdicht sind. Darüber kommt dann irgendwann der Punkt, ab dem entweder der Korken wandert oder -vor allem bei liegender Lagerung- Flüssigkeit in den Spalt und ggf. aus der Flasche gedrückt wird oder beides zusammen. Oder ggf. gleich die ganze Flasche birst, aber das würde dann gleich beim Winzer passieren. Jedenfalls kann dadurch die OTR wohl drastisch ansteigen und man erreicht das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte.
PSI hat geschrieben:Der Korken des Kabinetts Letterley 2021 war sehr porig mit deutlichen und tieferen Rissen im Korken.
...mit der Korkqualität haben's die Müllens wohl leider nicht so, anscheinend wird da recht viel herumprobiert bzw. immer der günstigste Lieferant genommen, denn über die Jahrgänge schauen die Korken immer wieder deutlich unterschiedlich aus, am schlimmsten war nach meiner Erfahrung bisher wohl 2015, da war wohl auch die TCA-Rate deutlich erhöht (bei einem Bekannten von mir z.B. als Highlight in einer Kiste 3 von 6). Wenn man da zu geizig ist, gscheide Amorim-Flors zu nehmen, dann soll man doch gleich flächendeckend auf Schrauber umstellen... :roll:


Das mit der Grenzschicht klingt gar nicht mal soweit hergeholt und kann ich mir gut vorstellen! Komme aus dem Gesundheitsbereich, ein Flüssigkeitsfilm wird hier als Eintrittspforte und Verschlussmängel kritisiert. Ich vermute dass der hydrostatische Druck der Flüssigkeiten wird da eine vernachlässigbare Auswirkung auf das "Sitzen" des Korkens bzw. dem Flüssigkeitsfilm hat. Der Flüssigkeitsfilm entsteht wohl eher durch das "Durchweichen" des Korkens über die Jahre, sodass sich auch ein Film zwischen beiden Medien bildet.
Eine so hohe Füllung ist mir hier erstmals aufgefallen. Mit Korken hatte ich bisher wohl sehr viel Glück (oder bin toleranter?) Kann mich nur an 3 Flaschen insgesamt erinnen, 2X Prager (Wachau)... Muss wohl bisschen hoffen, dass ich beim Korken der Hühnerberg Spätlese* Glück habe, 39€/Fl gebe ich zzt. eher sehr selten aus.

Denke bei der Verschlusswahl sind wir gar nicht soweit auseinander, habe generell lieber ein Schrauber als ein schlechten Korken. Hier in Österreich wird viel Weißwein (und vom Gefühl her auch immer mehr Rotwein) mit Schrauber verschlossen. Wollte aber jetzt wirklich keine Kork-Disskusion starten, denke das Thema Kork/Kapsel/Vinolock wurde schon ausgiebigst beackert.

An der Stelle nochmal vielen Dank an die Notizen bzgl. den 21ér Kabis von Martin Müllen. Der Trinkfluss ist gefährlich hoch und vergleichbares gibt es hier in Österreich in meinen Augen nicht.
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8284
  • Bilder: 29
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Martin Müllen

BeitragDi 23. Jan 2024, 01:55

PSI hat geschrieben:Hier in Österreich wird viel Weißwein (und vom Gefühl her auch immer mehr Rotwein) mit Schrauber verschlossen.
...hoffentlich bleibt's mehrheitlich auch so, manche Betriebe in A gehen ja wieder auf Drängen der Gastronomie zum Korken zurück, z.B. Jurtschitsch.

...ich muß wohl auch in den nächsten Tagen mal wieder eine meiner 21er MM-Errungenschaften antesten...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

Kle

  • Beiträge: 963
  • Registriert: Fr 10. Dez 2010, 18:18
  • Wohnort: Hamburg

Re: Martin Müllen

BeitragFr 26. Jan 2024, 20:52

„Wein ist Gnade“
Michl

Michls Zitat aus dem Fürst-thread klingt wie viele Vergleiche, die Empfindungen authentisch beschreiben sollen, im ersten Moment etwas überzogen. Hinsichtlich der beschwingenden, berauschenden oder betäubenden Wirkung leuchtet es sofort ein, nur hatte er diese sicher nicht gemeint. Hinsichtlich des ästhetischen Genusses musste ich an Wein-Augenblicke denken, die - auch total überzogen - denken lassen: „Hierfür lohnt es, auf der Welt zu sein“ - ein Erleben von Schönheit, das Mühen und Bedingheiten des Daseins eine Weile für eine erhöhte Sicht der Dinge auflöst. Ja, dies erleben zu dürfen, ließe sich als Gnade bezeichnen. Obwohl mir der Begriff nie spontan dabei einfällt. Seit Michl ihn aufgeschrieben hat, geistert er aber in meinem Kopf und hat sich beim Probieren von Müllens HÜHNERBERG Auslese Riesling trocken 2017 gewissermaßen von selbst angewendet.
Als sei die Diskussion hier ein schlechtes Omen, zog ich den für mich vielleicht schlechtesten Korken aus einer Müllen-Flasche, allerdings war er immer noch gut genug: Das durchfeuchtete Teil bröckelte im Ziehergewinde entgegen der Befürchtung nicht. Korkaroma gab es auch keines und ich habe es, glaube ich, auch noch nie in einem Müller-Wein erlebt. Relativ zum Alter war es der vielleicht gereifteste Müllen-Wein, den ich bislang probiert habe, deutlich fortgeschrittener als meine letzte Auslese 17, was an nicht optimaler Lagerung liegen kann. Gefärbt in Bernstein bis Bronze duftet und schmeckt er nach frühherbstlichem Obstgarten, wobei zu mürbem Apfel und Birne deutlich Citrusaromen, Stachelbeeren, Nüsse und Honig kommen. Markantes Säure-Süßspiel: Der Wein schwankt manchmal so heftig zwischen den Antipoden hin und her, dass er mal säurelastig, mal süß erscheint und alles wieder ausgleicht, wenn er aus der Kurve kommt. Die fortgeschrittene Reife ist ein Glücksfall, sie ist wie ein verbindender Schmelz oder Garzustand für die sich verdichtenden Eindrücke. Und der Begriff „Gnade“ - von Michl injiziert - drängt sich mühelos dabei auf, eine so wohltätige und natürlich erscheinende Perfektion zu erleben. Nicht tranzendierend und den eigenen Horizont durchbrechend, eher wie ein schönes Schauspiel. Auch, weil dieser Wein mich an Bernd Schulz kürzliche Umschreibung eines Müllen-Weins erinnerte, die, kurz gesagt, die Faszination des Elementaren oder Einfachen hervorhob. Zwar ist die Auslese nicht einfach, hat für mich aber auch keinen doppelten Boden oder elektrisierende Komplexität. Es herrscht Bewegung, die auf anmutige Weise Kreise zieht und keine anderen Welten entdecken will.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
Offline

Michl

  • Beiträge: 1222
  • Registriert: Di 22. Okt 2013, 19:04

Re: Martin Müllen

BeitragFr 26. Jan 2024, 22:15

Kle hat geschrieben:Hinsichtlich der beschwingenden, berauschenden oder betäubenden Wirkung leuchtet es sofort ein, nur hatte er diese sicher nicht gemeint.


Aber ja doch, Carsten, das war durchaus auch gemeint! :lol: Im Rausch kann auch Gnade liegen :D Es gibt ja den Mythos, Goethe habe den Faust in zwei durchsoffenen Nächten verfasst, und ihm soll es in seinen Tagebüchern wert gewesen sein, hervorzuheben, wenn er mal am Abend keinen Wein getrunken hatte, was nicht so häufig vorgekommen sein soll...

Übrigens: Mit "Wein ist Gnade" habe ich nur Alex zitiert, der sich seinerseits auf eine Inschrift in einem pfälzer Weinberg berufen hat.

Herzlichen Dank für deine wunderbar formulierte Notiz zu Müllen!
Viele Grüße

Michl
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8284
  • Bilder: 29
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Martin Müllen

BeitragSo 28. Jan 2024, 21:21

...jetzt hab ich mich doch entschlossen, eine weitere Flasche von meinen immerhin 8 verschiedenen 21er MM's zu öffnen, aus dem Flaschenhals kam ein einwandfreier LA-Unic von Bouchons Abel, welcher die Segnungen einer TCA-Einzelkorkkontrolle über sich ergehen lassen mußte, bevor er für verkaufswürdig erklärt wurde. Man hat anscheinend aus der Vergangenheit ein bißchen was gelernt...

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6598
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragSo 28. Jan 2024, 23:00

Hallo Erich,

ich mag es zwar an der Mosel gerne süßsauer, aber manchmal mag ich es auch richtig trocken. Und dann besonders bevorzugt in leicht (trockene Riesling-Dickschiffe von gehobener Qualität gibt es in allen möglichen Anbaugebieten).

Martin Müllen muss man lassen, dass er in der Disziplin des trockenen Kabinetts ein wirklich großer Meister ist. Die beeindruckende Serie von trockenen Kabis, die er in den letzten Jahren hingelegt hat, macht ihm im Anbaugebiet (und auch ansonsten in Deutschland) kaum jemand nach. Insofern freue ich mich sehr über deine VKN! Und ich ziehe mir gleich, obwohl es sich eher um einen Sommerwein handelt, noch den trockenen Hühnerberg Kabi aus 21 auf....

EThC hat geschrieben:aus dem Flaschenhals kam ein einwandfreier LA-Unic von Bouchons Abel, welcher die Segnungen einer TCA-Einzelkorkkontrolle über sich ergehen lassen mußte, bevor er für verkaufswürdig erklärt wurde. Man hat anscheinend aus der Vergangenheit ein bißchen was gelernt...


Du hattest ja, wie ich deinen Äußerungen im Forum entnehmen konnte, unter den 2015ern von Müllen überdurchschnittlich viele Flaschen mit Korkproblemen. Seit mindestens 5 Jahren ist die Korkqualität bei Müllen nach meinen Erfahrungen aber keineswegs schlechter als bei anderen Toperzeugern; ich kann mich ab dem Jahrgang 2017 wirklich an keinen einzigen verschlussbedingten Ausfall erinnern. Trotzdem wird hier (und anderswo) weiterhin auf den miserablen Müllen-Korken herumgeritten, als ob es sich dabei um ein für alle
Zeiten unveränderliches Naturgesetz handeln würde, was mich ehrlich gesagt in bestimmten Fällen etwas ärgert.

Davon abgesehen wäre es MIR - Korkqualität hin oder her - lieber, wenn man bei Müllens alle Flaschen mit einem Schrauber versehen würde!

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am So 28. Jan 2024, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8284
  • Bilder: 29
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Martin Müllen

BeitragSo 28. Jan 2024, 23:26

Bernd Schulz hat geschrieben: Seit mindestens 5 Jahren ist die Korkqualität bei Müllen nach meinen Erfahrungen aber keineswegs schlechter als bei anderen Toperzeugern; ich kann mich ab dem Jahrgang 2017 wirklich an keinen einzigen verschlussbedingten Ausfall erinnern. Trotzdem hier (und anderswo) weiterhin auf den miserablen Müllen-Korken herumgeritten, als ob es sich dabei um ein für alle Zeiten unveränderliches Naturgesetz handeln würde, was mich ehrlich gesagt in bestimmten Fällen etwas ärgert.
...ich hatte halt eine relativ heterogene Erfahrung und auch aus 2018 noch einen vermutlichen Korkschleicher, erst mit 21 hab ich wieder vermehrt bei MM eingekauft und jetzt die freudige Erfahrung gemacht. Beim letzten "Abbi 10.8" hab ich anscheinend nicht näher geschaut...
Bernd Schulz hat geschrieben:Und ich ziehe mir gleich, obwohl es sich eher um einen Sommerwein handelt, noch den trockenen Hühnerberg Kabi aus 21 auf...
...der wird den Würzgarten vermutlich ordentlich toppen... :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6598
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragMo 29. Jan 2024, 00:04

EThC hat geschrieben:...der wird den Würzgarten vermutlich ordentlich toppen...


Nicht unbedingt. Beim Hühnerberg, den Martin als quasi Monopollage immer mit einem gewissen Preisaufschlag verkauft, handelt es sich zwar fraglos um einen sehr guten Weinberg, aber Paradies, Würzgarten, Letterlay und Steffensberg bringen auch auch exzellente Rieslinge. Gerade die Sachen aus dem Würzgarten, denen ich früher eher skeptisch gegenübergestanden habe, konnten mich in den letzten Jahren stark beeindrucken.

Zum 21er Hühnerberg-Kabi* trocken gibt es eigentlich im Westen nichts Neues:

Bild

Herzliche Grüße

Bernd
VorherigeNächste

Zurück zu Mosel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen