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Martin Müllen

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DerFranki

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 10. Mär 2011, 12:04

Bernd Schulz hat geschrieben:Die 09er Weißburgunder-Spätlese trocken...


Die 09er Grauburgunder-Spätlese ist übrigens ganz ähnlich wie das weiße Gegenstück.

Beides Weine, für die man die Rebsorte Riesling mal kurz vergessen kann.


Ich empfinde Burgunder gerne als fad, wenig frisch und langweilig. Die beiden können es besser.



Ein, seit kurzem erhältliche trockene 09er Würzgarten Spätlese von Müllen, hat mir beim ersten Versuch gar keinen Spaß gemacht.
Klein, blass & sauer kam sie daher.
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 14. Mär 2011, 22:44

Hallo Frank,

die besagte Würzgarten-Spätlese habe ich auch probiert. So schwach wie du fand ich sie nicht, aber einen Kaufreflex hat sie auch nicht in mir ausgelöst. Meinem Geschmack kommt der vom Boden her eher schwere Würzgarten unter allen Müllen-Lagen am wenigsten entgegen (seltene Ausnahmen wie der 05er Kabi trocken bestätigen die Regel).

Die 94er Paradies-Auslese trocken wurde soeben geöffnet:

Bild


Beste Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Martin Müllen

BeitragMi 16. Mär 2011, 21:27

Die Paradies Auslese trocken aus 94 habe ich auch gerade im Glas und kann Bernds Ausführungen weitgehenst bestätigen. Spannend finde ich die enorme Konzentration, die dieser Riesling aufweist bei gerade mal 11,5 % Alkohol. Enorm lang, Reifenoten findet man eigentlich nur in der Nase mit einem leichten Petrolgeruch, aber ansonsten finde ich solch eine Leistung bei einem 94er trockenen Riesling einfach nur Extraklasse, so etwas schaffen sicher nur ganz, ganz wenige Winzer in Deutschland. Erinnert mich etwas an die 2001er Karthäuserhof Auslese trocken von Tyrell, die aber nicht ganz diese Konzentration besitzt ( und ein paar Jahre jünger ist ).

Viele Grüsse

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 17. Mär 2011, 22:47

Zu der 94er Auslese trocken gäbe es noch nachzutragen, dass sich Martin Müllen gezwungen sah, die Flaschen neu zu verkorken. Bei dieser Massnahme wurde neben neuer Flüssigkeit (aus extra zu diesem Zweck verbratenen Flaschen der Partie) auch noch eine Spur frischer Schwefel zugegeben, und diese Massnahme wirkte laut eigener Aussage des Winzers "wie eine Verjüngungskur". -

Im Glas befindet sich gerade ein etwas kleineres Kaliber:

Bild

So etwas kommt meinem persönlichen Geschmack mit seinem fast trockenen Geschmacksbild und seinem schlanken, straffen Körper bei viel mineralischer Substanz sehr entgegen.

Beste Grüße

Bernd
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Andrea

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 18. Mär 2011, 15:37

Wir haben vor kurzem eine Flasche Weißwein von dem Weingut Müllen geschenkt bekommen. Es war ein 2009er Kröver Paradies, Riesling Spätlese. Das ist ein süßer Weißwein, der besonders abends gut schmeckt. Für Liebhaber von süßen Weinen kann ich diesen Wein weiter empfehlen.

Gruß Andrea
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 18. Mär 2011, 16:07

Hallo Andrea,

die Paradies-Spätlese restsüß gehört fast in jedem Jahr zu meinen PLV-Favoriten, so dass ich mindestens 6, meistens aber 12 Flaschen davon kaufe. Das Exemplar aus 2009 lässt sich jetzt schon sehr schön trinken, da der Zucker nicht zu sehr im Vordergrund steht, sondern den anderen Geschmackskomponenten genug Raum lässt.

Trotzdem handelt es sich tendenziell um ein Baby, das erst in einigen Jahren richtig zeigen wird, was in ihm steckt und vermutlich auch 2030 noch große Freude bereiten kann. Ob bis dahin bei mir eine Flasche davon übrig geblieben sein wird, muss ich allerdings leider anzweifeln...

Herzliche Grüße

Bernd
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Allegro

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 18. Mär 2011, 17:59

@ Bernd,

hättest Du Tipps für mich, welche süßen von Müllen für mich geeignet wären ? Lage - Jahrgang - Säure (Du weißt ja ;) ) Meine Trabener Würzgarten 2003 gehen nämlich langsam zur Neige und da muss dann mal Nachschub her - und ein etwas anderer Geschmack wäre auch mal ganz schön.

Liebe Grüße - Allegro
Viele Grüße - Allegro
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 18. Mär 2011, 18:53

Hallo Allegro,

mit Blick auf die Säure bieten sich für dich natürlich weitere 03er an. Vielleicht versuchst du es mal mit Spätlese Letterlay "Layen" 03, die im Wein-Plus-Führer folgendermaßen beschrieben wurde:

Helles Gelb, in der Nase feine Pfirsich- und Apfelnoten, in der Tiefe des Raums auch schöne Mineralik. Am Gaumen wunderschöne Fruchtnoten, Leichtigkeit, natürliche Frische und Eleganz. Deutliche, aber niemals aufdringliche Süße, die von einer milden Säure harmonisch kontrapunktiert wird.


Herzliche Grüße

Bernd
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Allegro

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 18. Mär 2011, 18:58

Herzlichen Dank, Bernd :D
Da gehe ich gleich mal gucken, ob es den noch gibt ...
Wenn Dir noch mehr Tipps einfallen sollten, schieb sie bitte auch noch rüber ;)

Liebe Grüße - Allegro
Viele Grüße - Allegro
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Kle

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 22. Mär 2011, 20:20

Beim Thema Châteauneuf-du-Pape wurde das Wort "burgundisch" kritisiert. Dortige Winzer hörten es nicht gern. Das ist sehr verständlich, aber als Metapher funktioniert der Begriff. Auch für Moselweine wie den 1998er Kröver Paradies Riesling Spätlese trocken von Müllen. Der ist für mich burgundisch, weil er seidig den Mund füllt und bei aller Feinheit dicht fließt. Er ist aber ein Moselwein mit schönen, üppig reifen Apfelnoten und gedämpfter, aber deutlicher Säure. DIe Säure ein starker Oberton – echte Mosel, nicht Burgund. Ich trinke den Wein seit zwei Tagen und er wird eher stärker. So perfekte Weine erlebe ich selten.
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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