Aktuelle Zeit: So 28. Apr 2024, 06:42


Martin Müllen

  • Autor
  • Nachricht
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6573
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragDo 25. Aug 2011, 16:37

Hallo Gerald,

die gängige Lehrmeinung ist nach meinem Kenntnisstand diese hier (zitiert aus dem Wein-Plus-Glossar):

Eine oft geäußerte Frage ist, ob der Wein bei der Lagerung durch den Kork „atmet“. Wenn das überhaupt der Fall ist, was von den meisten Experten bei einem fehlerfreien Korken explizit verneint wird, dann höchstens in minimalstem Ausmaß.


Dass ich den Schraubverschluss klar bevorzuge, hat andere Gründe, nämlich folgende:

1. TCA
2. TCA
3. TCA
4. Preis
5. Handhabung

Beste Grüße

Bernd
Offline
Benutzeravatar

DerFranki

  • Beiträge: 157
  • Bilder: 2
  • Registriert: Fr 4. Feb 2011, 15:09

Re: Martin Müllen

BeitragDo 25. Aug 2011, 17:24

Bernd Schulz hat geschrieben:1. TCA

Hier bin ich bei dir.


Bernd Schulz hat geschrieben:2. TCA

Auch das kann ich unterschreiben.


Bernd Schulz hat geschrieben:3. TCA

OK, auch ein Argument.


Bernd Schulz hat geschrieben:4. Preis

Bei den Weinen, die wir mögen, wird der Preis in den allermeisten Fällen durch die Nachfrage und nicht durch den Aufwand bei der Produktion gemacht.


Bernd Schulz hat geschrieben:5. Handhabung

Ja, manchmal bin ich froh die Pulle nur aufdrehen zu müssen.
Wenn ich aber mal viele Flaschen hintereinander, vielleicht sogar über Jahre nur aufgeschraubt haben sollte, kann ich mir vorstellen, gerne mal wieder eine Flasche „richtig“ entkorken zu wollen.
Offline
Benutzeravatar

Erdener Prälat

  • Beiträge: 758
  • Bilder: 0
  • Registriert: Di 7. Dez 2010, 00:24
  • Wohnort: Erfurt

Re: Martin Müllen

BeitragDo 25. Aug 2011, 21:58

Auch Argument 5 zieht bei mir immer. Gerade bei ausländischen Tropen (und deutschen, die mehr sein wollen und keine Lasche aufweisen) geht mir das ewige Kapselschneiden auf den ***.
Und ich gehöre zu den Leuten, die schon wiederholt im Urlaub oder bei anderen Gelegenheiten den Korkenzieher vergessen haben.
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6573
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragDo 25. Aug 2011, 22:29

Bei den Weinen, die wir mögen, wird der Preis in den allermeisten Fällen durch die Nachfrage und nicht durch den Aufwand bei der Produktion gemacht.


Naja, bei einem Steillagenkabi, der 7,90 kostet, dürften die "Gestehungskosten" schon noch eine Rolle spielen. Und wenn ein guter Korken 70 Cent kostet, der Schrauber aber nur die Hälfte....

Und ich gehöre zu den Leuten, die schon wiederholt im Urlaub oder bei anderen Gelegenheiten den Korkenzieher vergessen haben.


Ja, ich erinnere mich noch gut daran, wie wir vor Jahren im Elsass extra noch mal losziehen mussten, um einen Korkenzieher zu kaufen.
Und mir ist nach wie vor völlig unklar, warum das Bötteln in einer dabei manchmal zu vielen Bröseln zerfallenden Baumrinde einigen Leuten ein besonderes Glücksgefühl zu verschaffen scheint. Ich kapiere das nicht. Weintrinken macht mich glücklich, wenn es sich denn um ein leckeres Stöffchen handelt, aber was ist an der Korkenbohrerei jetzt wirklich prickelnd?

Zurück jedoch zu Martin Müllens 2010ern:

Bild

Der Preis des Weines hat bei mir zuvor einiges Stirnrunzeln verursacht, aber wenn man diese "Spätlese***" im Glas hat, wird sofort klar, dass es sich eigentlich um eine botrytisarme, aber ansonsten gar nicht mal so kleine Auslese handelt. Und dann relativieren sich auch die 18,90 - KaJo Christoffels Auslesen*** zu 18 Ocken wirken weniger dicht und konzentriert.

Beste Grüße

Bernd
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6573
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragMo 12. Sep 2011, 22:04

Bei dem Müllen-Riesling, den ich mir heute abend aufgezogen habe, handelt es sich um eine Einzelflasche, von der ich nicht so recht weiß, wie sie überhaupt in meinen Keller gelangt ist :? :

Bild

Obwohl ich schon viele schlechtere 03er getrunken habe, ist das kein Wein, den ich nachkaufen würde. Stilistisch erinnert er mich etwas an Löwensteins Röttgen (aus verschiedenen Jahren ;) ), wobei ich fairerweise zugeben muss, dass der Winninger Meister diese halbtrocken-säurearme Manier noch perfekter und damit überzeugender beherrscht.

Beste Grüße

Bernd
Offline
Benutzeravatar

pivu

  • Beiträge: 370
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 10:48
  • Wohnort: Frankfurt & Wien

Re: Martin Müllen

BeitragMo 12. Sep 2011, 22:21

Hi Bernd,

"Binnendynamik" - schöner Begriff, never heard, sowas wie (oder gleichbedeutend mit) "innere Spannung"?
Zur Frage: ich schätze, Dein Vater hat irgendwo gelesen, 2003 wäre riesengroß und wollt' Dir eine Freude machen ...

Ciao
Peter
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6573
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragMo 12. Sep 2011, 22:59

"Binnendynamik" - schöner Begriff, never heard, sowas wie (oder gleichbedeutend mit) "innere Spannung"?


Ja, so etwas wie innere Spannung ist gemeint...sorry....ich habe manchmal das Gefühl, beim Formulieren meiner Verkostungsnotizen übermäßig abgegriffene Münze zu verwenden...

ich schätze, Dein Vater hat irgendwo gelesen, 2003 wäre riesengroß und wollt' Dir eine Freude machen ...


Nein, seinerzeit hat mir mein Vater - im Gegensatz zu heute :D - noch keine Müllen-Weine geschenkt. Damals waren es verrückte 48 Pullen GGs (Rebholz, Christmann, Wittmann) aus 03 - und die habe ich dann nach dem ersten Probieren unverschämterweise ziemlich bald weiterverscherbelt. Natürlich mit einem Preisabschlag von 30 und mehr Prozent, aber im Gegenzug konnte ich mir dann genug Weine kaufen, die mir wirklich schmecken.

Wie schon anderswo gesagt: Mit dem 03er haben etliche Spitzenweingüter eine ziemliche Konsumentenverar.... betrieben. Und ich bin diesbezüglich durchaus nachtragend!

Beste Grüße

Bernd
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6573
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragMo 19. Sep 2011, 22:38

Ganz nach meinem Geschmack präsentiert sich heute abend der feinherbe 09er Kabinett aus dem Paradies:

Bild

Der primärfruchtige Babyspeck und der Restzucker verschwinden hier fast völlig hinter einer mineralisch-herben Struktur und Würze. Und trotz aller Straffheit wirkt der Wein alles andere als dünn.

Beste Grüße

Bernd
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6573
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55

Re: Martin Müllen

BeitragFr 30. Sep 2011, 22:23

Da die 10er Hühnerberg-Spätlese erstens viel zu jung und zweitens nicht ganz billig ist, fiel es mir nicht leicht, eine von meinen drei vorhandenen Flaschen zu öffnen, aber was tut man nicht alles im Dienste der Wissenschaft :mrgreen: !

Bild

Das ist ein paradoxer Wein, ein Extraktmonster, welches auf Zehenspitzen tanzt. Und jahrgangstypisch bereitet er einem Säurefreak :oops: wie mir auch im Embryonalstadium schon eine Menge Freude, wobei er vermutlich frühestens in 10 Jahren seine endgültige Größe zeigen wird.

Die eigene Einschätzung des Winzers, seine restsüßen 2010er seien sensationell gut ausgefallen, scheint mir nicht ganz aus der Luft gegriffen.

Beste Grüße

Bernd
Offline

niers_runner

  • Beiträge: 1162
  • Registriert: Sa 18. Dez 2010, 19:36
  • Wohnort: Niederrhein

Re: Martin Müllen

BeitragSa 1. Okt 2011, 12:35

Hallo Bernd,

welch ein Zufall, die 10er Hühnerberg Spätlese hatte ich gestern abend auch im Glas. Was die Bewertung betrifft, liegen wir einen Punkt auseinander. Meine restlichen Flaschen werde ich mal die nächsten 4 - 5 Jahre in Vergessenheit geraten lassen, hoffentlich gelingt mir das!

Viele Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
VorherigeNächste

Zurück zu Mosel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 45 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen