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Martin Müllen

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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Feb 2018, 16:04

Moselglück hat geschrieben:
puschel hat geschrieben:... nach dem schon sehr schönen klaren, schlanken und eleganten trockene Steffensberg- Kabi aus 2015 nun die Steigerung: die beeindruckende ** Spätlese, trocken 2016


..den habe ich gestern und heute getrunken, ich muss sagen er ist sein Geld wert ;)

Hallo Daniel,
ich war im Dezember bei Martin Müllen bei der Verkostung schon sehr angetan,
noch sehr jung - ja in 2, 3, 5 ...Jahren - ich glaube da ist noch Potential :!:
und da bin ich auch bei dir, der ist jetzt schon sein Geld wert und mehr als das.. :D
Gruß Adi
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Michl

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Feb 2018, 19:17

Bernd Schulz hat geschrieben:Dass er sich gerade in einem "Loch" befindet, würde ich ausschließen wollen - Flaschenvarianzen dagegen nicht, denn schließlich reden wir von einer mit der gammligen Baumrinde (Stichwort Korkschleicher) verschlossenen Flasche....


Bernd, Ralf, ein Korkschleicher war es meines Erachtens nicht, obwohl ich nicht ausschließen will, dass ich Kork nicht angemessen wahrnehmen kann, denn in alle den Jahren, in denen ich nun schon interessiert und "aufmerksam" Wein trinke (und das sind auch schon 25 Jahre) , hatte ich immer deutlich weniger Korkschmecker als gemeinhin durchschnittlich kolporiert wird (was nicht heißt, dass ich nicht deine Zuneigung zum Kork, Bernd :lol: , teile). Aber der Wein war am 2. Tag deutlich besser, weshalb ich diesen Fehler auschließen möchte.

Jetzt nehmt ihr beiden, deren Urteil ich schätze, den Wein als substanzvoll wahr, und Bernd schließt einen Verschluss aus. Meine Flasche war's aber überhaupt nicht, was heißt das also?
1. Variante: Ich mag mich getäuscht haben. Aber ich habe den Wein über 2 Tage getrunken und nicht nur verkostet. Und angesichts meines Eindrucks, dass "gefühlt" jeder Müllens Weine feiert, habe ich mich erst am 2. Tag geäußert, da ich hier auch nicht "exzentrisch" auftreten möchte, zumal mir auch der 15er und 16er Revival trocken nicht wirklich gefallen hat. Aber ich bin jetzt 'mal ehrlich: Wenn's kein Wein von Müllen gewesen wäre, der ja gut sein "muss", hätte ich ziemlich sicher deutlich kritischere Töne angeschlagen.
2. Variante: Ich hatte einen schlechten Tag oder verkoste grundsätzlich nicht so kompetent, was ebenfalls gut sein kann. Manchmal wundere ich mich selbst über meine VKNs und nur jemand, der selbst nicht über Wein schreibt, kann VKNs und Punkte bierernst nehmen. Nein, es gibt auch noch andere... ;)
3. Variante: Ich verstehe die Weine von Müllen einfach nicht richtig.
Immerhin hat sich eine kleine Debatte entzündet, über die ich mich freue. Ich lass jetzt meine verbleibenden Müllen-Weine erst 'mal liegen, wenn ich es schaffe, denn mich juckt's ja schon, wie die so sind...
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Feb 2018, 19:40

Michl hat geschrieben:2. Variante: Ich hatte einen schlechten Tag oder verkoste grundsätzlich nicht so kompetent....


Ich bin weit davon entfernt, dir Kompentenzmangel unterstellen zu wollen! Schlechte Tage habe ich allerdings auch schon mal - das kommt sicher bei jedem vor. Diese Option würde ich in Betracht ziehen. Für noch wahrscheinlicher halte ich es allerdings, dass wir diesen Kabinett, der nicht nur als Kabinett etikettiert ist, sondern auch tatsächlich irgendwie dem Typus entspricht, einfach unterschiedlich wahrnehmen. Und das darf auch ruhig so sein, ohne dass man die eine Wahrnehmung als richtig und die andere als falsch bezeichnen kann.

An manchen professionellen Verkostern (wie zum Beispiel M.H.) hat mich immer massiv gestört, dass sie glaubten oder glauben machen wollten, sie betrieben die Weinverkostung als eine Art "objektive" Disziplin. Ästhetische Wahrnehmungen sind niemals objektiv....

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Fr 2. Feb 2018, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Feb 2018, 19:45

Hallo Michl,
... so selbstkritisch wie du ist nicht jeder und das macht Dich sehr sympathisch.
Unterschiedliche Wahrnehmungen kommen in den besten Familien vor :lol:

Da les ich z. B. die Bewertung:
•In der neuen VinumWeinguide ueber einen Riesling Lay , feinherb 2016 aus Bernkastel 85 Punkte,
•im Gault-Millau wird dieser Wein mit 93 Punkten bewertet
und nun :?:
Einen schönen Weinabend :D
Gruß Adi
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niers_runner

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Feb 2018, 21:09

Bernd Schulz hat geschrieben:... Flaschenvarianzen dagegen nicht, denn schließlich reden wir von einer mit der gammligen Baumrinde (Stichwort Korkschleicher) verschlossenen Flasche....

Herzliche Grüße

Bernd

ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 7 - 10 Jahren ein Müllen Wein mit gammeligen Korken geöffnet zu haben,
im Gegenteil, absolut saubere Baumrinde.
Gammelig war zuletzt die Baumrinde von Ludwig Breilings 90er Auslese, wobei der Wein immer noch TOP war.

Beste Grüße

Peter
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 5. Feb 2018, 19:49

Hallo Peter,
da bin ich ganz bei dir. Hab keine besonders alten MM-Weine wie z.B. Bernd im Keller.Die ältesten MM ich bisher verkostet, sprich getrunken habe sind aus 2003 und 2004. Z.Zt. sind es 89 Fl. MM 's in meinem Keller und ca. 70 Fl. hab ich bisher getrunken, dabei nicht ein Korkschmecker
Gruß Adi
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niers_runner

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 6. Feb 2018, 20:13

Hallo Adi,
und ich würde wetten, dass unter deinen verbleibenden 89 MM Rieslingen auch kein Korkschmecker dabei ist :D

Beste Grüße

Peter
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Kle

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Mär 2018, 16:17

Bernd Schulz hat geschrieben:Von den 2016ern abgesehen hatte ich aber auch endlich einmal die hier schon mehrfach gerühmte trockene 2015er Hühnerberg-Spätlese* von der 3. Terrasse im Glas:

Bild

Für mich ist das definitiv mit der größte trockene Riesling, den ich je getrunken habe. Und dementsprechend habe ich, obwohl der Preis eigentlich weit, weit jenseits meiner Schmerzgrenze liegt, einige wenige Flaschen davon gekauft. Es musste einfach sein.... :oops: ;)

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

kürzlich haben wir die 3. Terrassen 2015 und 2016 verdeckt probiert und in der Tendenz passen deine Worte auf beide, wobei die Hühnerberg-Spätlese** 2016 den größten Eindruck machte. Sie bestätigte mein Erlebnis von Müllens Jahrgangspräsentation im August: Ein opulenter und feinnerviger Wein, der etwas Klassisches – „große Klasse“ – besitzt und doch einmalig erscheint. Säure und feine Süße glanzvoll wie auch saftig, lebendig um Balance spielend, statt einfach irgendwie vorhanden zu sein. Die Frucht ist ausgeprägt und für meinen Geschmack geradezu voluminös.
Verkostet u.a. neben Weinen von Sorentberg, Melsheimer, Heymann-Löwenstein, Prüm stach die Hühnerberg Spätlese bei den Mittrinkern als klarer Favourit heraus. Sie hat nicht nur Länge, sondern macht auch Schritte: Wie in Traben-Trarbach fiel mir auf, wie ein Schluck, dessen Aromatik abzuklingen schien, unvermutet einen weiteren Eindruck setzte.
Für mich hat Müllen hiermit eine neue Stufe erreicht. So kannte ich ihn bisher noch nicht.
Die Müllen-Weine wurden, was sehr interessant war, nach Melsheimers Kellerchen 2014 und 2016 getrunken. Letzterer wurde zwar respektvoll gewürdigt, die spontane und wie erleichterte Begeisterung über die folgenden „Terrassen“ ließ sich dann aber schon auf den Mienen ablesen, weil die Weine alles enthielten, was die meisten von einem großen Moselriesling erwarteten und auch bisherige Skeptiker überzeugten. Ich merkte hingegen durch den unmittelbaren Vergleich mit Melsheimer meine etwas anderen stilistischen Vorlieben. Überspitzt formuliert: Mit dem besten Wein, den ich je von Müllen getrunken habe, wird er für mich uninteressanter.
Müllens siegreicher 2016er entwickelte einen Tag später eine überraschend kraftvolle Eindeutigkeit: Hohe Mango-Intensität. Ganz anders entfaltete sich die 3. Terrasse Hühnerberg 2015: Wenige Stunden nach Flaschenöffnung wirkte sie ähnlich vielschichtig, aber verhaltener als 3. Terrasse 2016. Nach über 24 stündiger Belüftung hatte sie ihren ursprünglichen Charakter behalten, schmeckte aber markanter und aufgeblühter, so dass sie mich stark an den 2016 er kurz nach Flaschenöffnung erinnerte...

Gruß,Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Mär 2018, 19:47

Hallo Carsten,
hab die 16er bei Martin Müllen im Dezember probiert, jedoch nicht verdeckt und mit Schwerpunkt restsüß.
Mir gefielen der Trarbacher Hühnerberg Kabinett* trocken ( stilistisch eine SL ) und die Kröver Steffensberg Spätlese** trocken besser als die 3te.Terrasse aus 2016. ;)
An die 3te.Terrasse aus 2015 kommen fuer mich beide jedoch nicht heran, großes komplexes 3-DKino
mit weiterem Potential , liegt behütet und von Puschel bewacht in meinem Keller :D
http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=59154
Gruß Adi
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 2. Mär 2018, 20:53

Carsten, vielen Dank für deinen wie stets sehr spannend zu lesenden Beitrag - und danke auch für deinen Kommentar, Adi!

Ich sehe schon kommen, dass ich mir die trockene 2016ger Hühnerberg-Spätlese** bestellen muss, obwohl ich eigentlich einen strikten Sparkurs fahren und in diesem Jahr gar keine Weine über 15 Euro kaufen wollte. Arggghh!

Und ich bekomme plötzlich unbändige Lust auf einen Wein von Martin Müllen...... ;)

Herzliche Grüße

Bernd
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