Martin Müllen

Bei Gelagen in meinem Hause fehlt nur selten ein Müllen-Riesling . Gestern gab es ein gereiftes, aber ab Weingut noch erhältliches und sehr empfehlenswertes (wenn auch nicht ganz billiges) Exemplar:




Beste Grüße

Bernd

Einen ganz anderen Müllen-Riesling gab es heute abend bei meinen Eltern:



Dieser im GG-Stil gehaltene Wein überzeugt mich im Vergleich zu Müllens schlankeren trockenen Rieslingen aus 08 und 09 nicht völlig.

Beste Grüße

Bernd

Auch bei der folgenden Spätlese handelt es sich um ein trockenes und besterntes Exemplar, aber im Gegensatz zur Letterlay aus 07 ist das ein Wein, der mich (gerade auch im Hinblick auf den Preis) durchaus begeistert:



Bemerkenswert harmonisch auf der einen, besonders finessenreich und damit auch spannungsgeladen auf der anderen Seite - für meinen Geschmack ist das ziemlich große, in schieren Punkten kaum messbare Kunst. Und vergleichsweise sehr gut bezahlbare noch dazu!

Viele Grüße

Bernd

Martin Müllen macht immer mindestens richtig gute Weine, aber die Hühnerberg-Rieslinge sind aromatisch und individuell gesehen sein grösstes "Kapital". Eine Aromatik, die Jahr für Jahr sehr individuelle, sehr feine Nuancen herauskizzelt, egal ob trocken oder edelsüss, die man so in ganz wenigen Lagen der Mosel findet, mal schaun, was Martin Müllen in den nächsten 10 Jahren da herausholt, viellicht kann man dann ja den Hühnerberg eine goße Lage nennen ( auch offiziell, sozusagen mit Diplom ). Als Quelle diente der 09er Trarbacher Hühnerberg Kabinett trocken, der mit seinen mageren 11 % Alkohol eine enorme Dichte aufweisst.. und saumäßig lecker ist in diesem Stadium )

Gruß

Ralf

Hallo Bernd, hallo Ralf,

ich habe Müllen´s Weine erst einmal probiert (auf einer Veranstaltung in Traben-Trarbach, an der Bernd auch dabei war ) und habe den Namen in guter Erinnerung - charaktervoll, spannend, langlebig, aber so richtig den begeisternden Zugang fand ich damals nicht (vielleicht fehlte mir das Marketinggedönse ). Interessant finde ich Euere Eindrücke allemal und ich versuche mal den einen und anderen aktuellen Wein zu probieren.

Hallo Wolfgang,

Müllen hat ja ein riesiges Sortiment, das bis zum Jahrgang 1991 zurückreicht. Du findest bei ihm ganz unterschiedliche Weintypen in allen möglichen Geschmacksrichtungen und Gewichtsklassen, mußt dir also überlegen, ob du eher etwas Schlankes oder etwas Kraftvolles von ihm probieren möchtest.
Unter den gereiften Weinen wäre neben diversen restsüßen Geschichten die 94er Paradies-Auslese trocken mein spezieller Tipp. Der Wein ist in einer großartigen Form und im Hinblick auf die Kapitalbindung gewiss nicht zu teuer kalkuliert - ich wüßte nicht, wo man in Deutschland ab Hof noch etwas Vergleichbares bekommen könnte.

Beste Grüße

Bernd

Heute hatte ich interessante Post im Briefkasten:

Anläßlich des 20-jährigen Jubiläums gibt es am Wochenende 22. / 23. 07. 2011 was Besonderes:

Am Freitag, den 22.Juli, ab 18.00 Uhr ein 5-Gänge-Jubiläumsmenü mit korrespondierenden Weinen, die Herr Müllen entsprechend auch vorstellt, im Hotel "Bellevue" in Traben-Trarbach. Kosten für Menü inkl. Weine 89,-- EUR/Person. Verbindliche Teilnahmeanmeldung bis 15.07.2011.

Und dann am Samstag, den 23. Juli von 11.00 - 17.00 Uhr, präsentiert Müllen im Hotel "Moselschlösschen" 20 Weine aus 20 Jahrgängen !
Abends dann ab 19.00 Uhr: "Wein im Park" mit Livemusik und kleinen Gerichten. Auch der "Klitzekleine Ring" wird mit Weinen vertreten sein.

Leider werde ich da wohl nicht hinkommen ... aber vielleicht interessiert sich ja der eine oder andere hier dafür

Viele Grüße - Allegreo

Dass Martin Müllen im trockenen Bereich nicht nur Kabinette mit 10% auf die Flasche bringt, sondern auch, so es der Jahrgang ermöglicht, kraftvolle Dicke Bertas im GG-Stil erzeugen kann, zeigte gestern einmal mehr die zweibesternte 05er Paradies-Spätlese trocken:



Über den Wein waren wir uns nicht ganz einig; Markus und Ralf bemängelten von mir so nicht wahrgenommene Botrytisnoten. Allerdings möchte ich eine derartige Wuchtbrumme von der Mosel auch nicht allzu häufig im Glas haben- generell ist mir eine schlankere Stilistik schon lieber.

Beste Grüße

Bernd

Nach längerer Zeit mal wieder einen Wein von Müllen, der leider einen ziemlich zwiespältigen Eindruck hinterlässt:

2007er Trarbacher Hühnerberg Riesling Spätlese 7,5%Vol. Farbe unauffällig, blassgelb. In der Nase völlig zerfahren: einerseits frisch-blütige und schiefrige Noten, andererseits deutliche Alterstöne: Karamell, im Hintergrund sogar ein Hauch Möbelpolitur (UTA???). Der konfuse Eindruck setzt sich im Gaumen fort: sehr süß, beinahe noch primäre Noten, auch gute Säure; sehr, sehr dicht; dann aber wieder hervorbrechendes Karamell und deutliche Alterstöne; wirkt irgendwie gleichzeitig zu jung und zu alt.

Vermutlich gerade im Umbruch; das kann sich bei Müllen erfahrungsgemäß durchaus auch wieder perfekt einrichten, muss es aber keineswegs. Wie eigentlich immer bei Müllen: man weiß nicht, was einen erwartet: Perfektion oder völlige Ratlosigkeit, hier mal wieder Letzteres. Ein ungemein interessanter, aber leider auch ungemein unberechenbarer Erzeuger.

Gruß
Ulli

Hallo Ulli,

angesichts meiner vor vier Monaten verfassten Notiz gehe ich in deinem Fall zunächst mal von einem Flaschenfehler aus:



Leider habe ich die 07er Spätlese gerade nicht zur Hand (meine Exemplare lagern im Keller meiner Eltern). Sonst hätte ich auf jeden Fall (schon aus reiner Neugier!) sofort eine Flasche aufgezogen.

Viele Grüße

Bernd