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Martin Müllen

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Kle

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 08:43

amateur des vins hat geschrieben:Sorry, meine Frage war unklar formuliert. Was ich meinte:
Ist es ein bekanntes, womöglich verbreitetes Phänomen, daß manche Müllen-Weine "geradezu provokant verhalten" schmecken, und eher nur in Ausnahmefällen auf TCA zurückzuführen? Oder ist das primär Kles individueller Wahrnehmung zuzuschreiben?

ich meinte ein persönliches Mysterium über viele Jahre, in denen es mir nicht gelang einen Begriff (wahlweise Cliché) zu dem Weingut zu entwickeln. Einen, der z.B. bei verdeckten Proben dazu führt, dass man sich über die Herkunft eines Weines fast sicher glaubt. Die für mich schwere Vorhersehbarkeit. Nicht selten eine unergründliche Distance: d.h., ich kam nicht dahinter, ob besondere Charakterstärke und Tiefe dahintersteckt, die Zeit zur Entfaltung braucht, oder etwas anderes. Demgegenüber verwirrenderweise Weine, die sofort stark präsent waren.

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 08:49

@Bernd Ist es, eventuell. :lol:
Ich hab halt Kle nicht ganz verstanden: War der Beitrag wörtlich zu verstehen, oder doch ein subtiler Hinweis, daß ich einen Korkschleicher geschmeckt haben könnte, wo womöglich nur Müllen-Varianz ist? Und wenn wörtlich, wäre die Varianz individuell oder allgemein so breit erfahren?

Deine Antwort zeigt auf, daß so ungefähr alles davon zutreffen könnte. Hilft zwar nicht bei der Bewertung dieser Flasche, ist aber trotzdem gut zu wissen. 8-)

Carpe Diem! :D
Zuletzt geändert von amateur des vins am Fr 10. Apr 2020, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 08:56

Danke @Kle.

Könnte es womöglich gerade diese Vielfalt sein, die Müllen-Fans so begeistert?

Ich gestehe, so ganz bin ich mir noch nicht im klaren, wie ich das einordnen möchte. Varianz ist schön, aber wenn kaum noch klar ist, was man erwarten kann? Allerdings hatte ich die bisherigen Beschreibungen nicht so verstanden, im Gegenteil wird ja gerade gelobt, was alles herausgearbeitet wird: Lage, Prädikat, Jahrgang, ... Sind halt viele Dimensionen.
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 10:08

...sooo wahnsinnig viel Erfahrung mit den Müllen-Weinen hab' ich bis jetzt noch nicht, aber die paar Weine, die ich mittlerweile kenne, zeigen eine Grundstilistik, die mir durchaus sympathisch ist. Es gibt allerdings auch kein anderes Weingut, bei dem die gefühlte Korkquote so hoch ist wie bei den Müllens. Das fing damit an, daß mein erster Müllenwein (15er Kabinett trocken vom Hühnerberg) zwar wunderbar war, der Spender allerdings bemerkte, daß 3 vorhergehende Flaschen aus der Kiste gekorkt haben. Dann die Meldungen hier im Forum und während der Müllen-Livestreams waren's dann auch noch mindestens zwei (oder 3?) Korkmeldungen aus den vorgelesenen FB-Kommentaren. Und jetzt auch meine -zwar ganz gut gerettete- korkende Flasche, wieder aus 15. Die Müllens scheinen zwar unkompliziert für die Kork-Flaschen Ersatz zu leisten, ärgerlich ist es in dem Moment trotzdem.

Der Kork der 15er Spätlese (im Bild unten) weist auch viele schwarz-grünliche "Einschlüsse" auf, die mir zumindest komisch vorkommen. Der Korken des (klar TCA-freien) 18er Kabinetts schaut dagegen von Struktur und Farbe sowie der "Sauberkeit" her völlig anders aus; zwar nur ein visueller Eindruck, aber immerhin...

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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 10:53

amateur des vins hat geschrieben:Könnte es womöglich gerade diese Vielfalt sein, die Müllen-Fans so begeistert?


Ja, unter anderem ist es diese Vielfalt, die mich begeistert. Bei z.B. J.J. Prüm (dessen Weine ich natürlich auch sehr gerne trinke :mrgreen: ),weiß ich ziemlich genau, was mich erwartet, aber Entdeckungsreisen durch das Müllensche Sortiment bleiben immer spannend.

EThC hat geschrieben: Es gibt allerdings auch kein anderes Weingut, bei dem die gefühlte Korkquote so hoch ist wie bei den Müllens. Das fing damit an, daß mein erster Müllenwein (15er Kabinett trocken vom Hühnerberg) zwar wunderbar war, der Spender allerdings bemerkte, daß 3 vorhergehende Flaschen aus der Kiste gekorkt haben. Dann die Meldungen hier im Forum und während der Müllen-Livestreams waren's dann auch noch mindestens zwei (oder 3?) Korkmeldungen aus den vorgelesenen FB-Kommentaren. Und jetzt auch meine -zwar ganz gut gerettete- korkende Flasche, wieder aus 15. Die Müllens scheinen zwar unkompliziert für die Kork-Flaschen Ersatz zu leisten, ärgerlich ist es in dem Moment trotzdem.

Der Kork der 15er Spätlese (im Bild unten) weist auch viele schwarz-grünliche "Einschlüsse" auf, die mir zumindest komisch vorkommen.


Speziell bei den 2015ern scheinen die Müllens mit ihrem Korklieferanten (über dessen Auswahl Martin immer sehr gründlich nachdenkt!) großes Pech gehabt zu haben. Auch in den Onlineproben hörte man ja häufiger etwas über TCA-Fälle aus diesem Jahrgang. Ansonsten hatte ich aber bei Müllen-Rieslingen aus anderen Jahren schon sehr lange keinen einzigen Korkschmecker. Daher tendiere ich dazu, das Problem auf 2015 begrenzt zu sehen.

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 11:14

Bernd Schulz hat geschrieben:Daher tendiere ich dazu, das Problem auf 2015 begrenzt zu sehen.

...hoffentlich! Ich hab' vor allem noch einige Flaschen aus 2010, wär' sicher echt schade d'rum... :shock:
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Ollie

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Re: Martin Müllen

BeitragFr 10. Apr 2020, 12:07

Verschlussprobleme sind nur wirklich ein altes Lied bei Müllen, aber leider bin ich ziemlich stark in 2015er investiert, der letzte Jahrgang, den ich bei Müllen gekauft habe. Und jetzt weiß ich auch wieder, warum.

Sehr, sehr, sehr ärgerlich. :evil: :evil: :evil:

Cheers,
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Kle

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Re: Martin Müllen

BeitragSa 11. Apr 2020, 07:35

Noch ein persönliches Mysterium: Ich habe, glaube ich, noch nie einen Müllen-Wein probiert, bei dem ich Kork schmeckte – also klar und deutlich. Auch bei unserer großen Müllen-Probe 2017 in Phillips Restaurant gab es nach meiner Erinnerung keine Ausfälle. Auch 2006 nicht im San Michele.

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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragSa 11. Apr 2020, 08:50

Kle hat geschrieben:Auch bei unserer großen Müllen-Probe 2017 in Phillips Restaurant gab es nach meiner Erinnerung keine Ausfälle. Auch 2006 nicht im San Michele.


Wir hatten das Verschlussthema hier in diesem Thread schon gefühlte hundert Mal :twisted: zwischen. Und angesichts meiner (nicht so ganz geringen :mrgreen: ) Erfahrungen mit Weinen von Martin Müllen - auch mit älteren - wird die Problematik von einigen grob überrissen dargestellt. Ich hatte seit meinem ersten Besuch im Weingut nur wenige Ausfälle zu verzeichnen. Prozentual gesehen sicher nicht mehr als bei Weinen von anderen Winzern. Das kann man mir jetzt glauben oder auch nicht glauben.

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Bernd
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Re: Martin Müllen

BeitragSa 11. Apr 2020, 10:06

Bernd Schulz hat geschrieben:Das kann man mir jetzt glauben oder auch nicht glauben.

...glaub' ich Dir schon! Jeder -auch der mit einer deutlich größeren Müllen-Erfahrung als ich- kann ja nur einen begrenzten und in der Regel unrepräsentativen Querschnitt bzw. Überblick über die Korkquote haben, da hat der eine halt mehr, der andere weniger bis gar kein Pech.

So wie ich das über die Livestreams mitbekommen habe, hat zumindest die Basis mittlerweile einen Schrauber, wie lange schon, weiß ich allerdings nicht...
Viele Grüße
Erich

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