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Martin Müllen

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Ollie

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 10:37

Muellens Verschlussprobleme sind notorisch, der Strang hier ist voll mit Beispielen: mein HB Kabinett feinherb hatte Kork (S.37), auf S. 49 klagen UlliB et al., und ueberhaupt habe ich in den letzten Jahren soviele Weine von Muellen gehabt, die irgendwie einen Hau hatten, mehr als bei jedem anderen Erzeuger, dass es keinen Spass mehr macht.

Interessanterweise hatten wir auf der grossen HB-Vertikale neulich nur einen klaren Kork von, bof, 20 Weinen oder so, und eine Champagnerprobe letzte Woche hatte auch nur einen klaren Kork von 25 Flaschen, also beide Male die kanonischen (und angeblich voellig akzeptablen?!) 5% Ausfall. Bernd Schulz beispielsweise wird sofort (und erneut) bestaetigen, dass er keine signifikanten Problem mit Muellen hat.

Cheers,
Ollie
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Einzelflaschenfreund

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 10:40

Moin,

bei unserer großen Müllen-Probe neulich war der 2015 Kabinett trocken das einzige Exemplar mit (brutalstmöglichem!) TCA-Kork. Da wir ja einen Tag Vorlauf und eine Konterflasche hatten, konnten wir es gottlob kompensieren.

Ansonsten habe ich nicht den Eindruck, dass Müllen eine erhöhte TCA-Quote hat. Problematisch war in der Vergangenheit eher die Quote an Ausläufern, das er ja wohl durch eine neue Abfüllanlage vor ein paar Jahren in den Griff bekommen hat.

Viele Grüße
Guido
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Ollie

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 10:51

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Problematisch war in der Vergangenheit eher die Quote an Ausläufern, das er ja wohl durch eine neue Abfüllanlage vor ein paar Jahren in den Griff bekommen hat.


Hat er IMO nicht. Es kommt immer noch vor, dass Flaschen schlecht oder zu voll gefuellt sind, auslaufen oder so verbappt sind, dass sich unter der Kapsel ein blaues Fell bildet...

Cheers,
Ollie
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UlliB

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 11:08

Ollie hat geschrieben:
Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Problematisch war in der Vergangenheit eher die Quote an Ausläufern, das er ja wohl durch eine neue Abfüllanlage vor ein paar Jahren in den Griff bekommen hat.


Hat er IMO nicht. Es kommt immer noch vor, dass Flaschen schlecht oder zu voll gefuellt sind, auslaufen oder so verbappt sind, dass sich unter der Kapsel ein blaues Fell bildet...

Exakt. Meine Klage ein paar Seiten weiter oben bezog sich ganz konkret auf 2015er (und wurde auch gleich durch einen anderen user bestätigt). Der Mann weiß zwar, wie man guten Wein macht - wie man ihn aber richtig abfüllt, ganz offensichtlich nicht.

Gruß
Ulli
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Leo

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 17:56

Die Flaschenfüllung von Wein ist schon ein besonderes Kapitel.
Die meisten Winzer scheuen davor zurück, sich eine eigene Abfülleinrichtung zuzulegen.Gründe dafür sind die hohen Anschaffungskosten ( zumindest bei neuzeitlichen Anlagen) oder auch eine gewisse Angst vor folgenreichen Fehlerquellen in puncto Hygiene und Weinsterilität. Hinzu kommt,daß eine solche Einrichtung i.d.R. nur für wenige Tage im Jahr ( vergleichbar Kelter ) gebraucht wird und viel Platz in Anspruch nimmt.

Erste Wahl, auch bei größeren Weingütern,ist der Einsatz einer mobilen Abfüllanlage eines Lohnunternehmers.Modern, hygienisch, variabel bei Verschlussarten,, schnell, bisweilen zu schnell ( Chargentrennung ). Von Nachteil ist,daß oft langfristige Terminabsprachen nötig sind und dann nicht jeder Wein zum idealen Füllzeitpunkt in die Flasche kommt.

Für wenig vorteilhaft ( für den Wein ) halte ich das Abfüllen bei stationären Abfüllbetrieben.Der Winzer muß seinen abzufüllenden Wein erst einmal im Tankfahrzeug zum Abfüllbetrieb karren.Das viele Pumpen bedeutet für den Wein dabei einen absoluten Qualitätsverlust, vor allem dann, wenn der Transporttank nicht restlos gefüllt ist und die "Brühe" bei der Anfahrt ordentlich hin und her schwappen kann.

Wenn Herr Müllen also qualitätsbewußt, aromaschonend und mit sauberer Chargentrennung im eigenen Betrieb mit eigener Anlage abfüllt, tut er das evtl.nicht per Vakuumfüllung, wobei jede Flasche die gleiche Füllhöhe hat. Oder seine Verkorkermaschine besitzt nur ein Zweibackenkorkschloss, wodurch der Korken eher mal Quetschfalten bekommt. Ausläufer sind dann die Folgen.
Überfüllte Flaschen können natürlich auch problematisch werden, wenn sie bei hohen Tempertaturen transportiert werden.Die Flüssigkeit dehnt sich aus, drückt auf den Korken ( dieser wandert ) oder es sifft zwischen Kork und Flaschenwandung durch.

Andererseits ist es natürlich angenehm, für eine längere Lagerung Flaschen einzukellern,die einen hohen Füllstand aufweisen.Nur diese Flaschen bitte nicht bei hohen Außentemperaturen versenden !

Dies alles sind so einige Erfahrungen, die ich in meinem beruflichen Umfeld ( zu dem auch Abfüllbetriebe gehören ) mitbekommen habe.Wein ist halt immer ein spannendes Thema.

Gruß Leo
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 18:33

Ollie hat geschrieben:Bernd Schulz beispielsweise wird sofort (und erneut) bestaetigen, dass er keine signifikanten Problem mit Muellen hat.


Was hiermit stante pede erfolgt! :mrgreen:

Ich habe neben den nur sehr selten anzutreffenden Korkschmeckern (die Quote beträgt vielleicht 3 Prozent) in den letzten Jahren auch keine (überhaupt keine!) Probleme mit Ausläufern gehabt. Das, was hier immer wieder geschrieben wird, kann ich auf der Basis von in den letzten 5 Jahren weit über hundert geköpften Müllen-Weinen einfach nicht bestätigen. Bei mir war/ist das nicht so! Sorry, wenn ich mich dauernd wiederhole, aber aus meiner Perspektive stellt sich die Situation nach Anschaffung der neuen Abfüllanlage um keinen Deut schlechter dar als bei allen möglichen sonstigen Winzern. Dass ich mir generell Schrauber anstelle der ollen Baumrinde wünsche, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Leo hat geschrieben:Wenn Herr Müllen also qualitätsbewußt, aromaschonend und mit sauberer Chargentrennung im eigenen Betrieb mit eigener Anlage abfüllt, tut er das evtl.nicht per Vakuumfüllung, wobei jede Flasche die gleiche Füllhöhe hat. Oder seine Verkorkermaschine besitzt nur ein Zweibackenkorkschloss, wodurch der Korken eher mal Quetschfalten bekommt. Ausläufer sind dann die Folgen.


Martin Müllen hat vor ein paar Jahren in seine moderne Anlage richtig viel Geld investiert und mit Sicherheit kein Gerät, welches nur ein Zweibackenschloss besitzt, gekauft.

Beste Grüße

Bernd
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Cocodrillo

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 19:10

Ich habe ebenfalls nicht die Erfahrung gemacht, dass es bei Weinen von Müllen häufiger Korkprobleme gibt. Ich selbst habe bei etwa 50 Flaschen noch nicht eine mit Kork gehabt und ja, ich weiß wie TCA schmeckt, ärgere mich ganz besonders über die kleinen Schleicher, die mir manchmal den ganzen Abend vermiesen.
Bei der Verkostung der gereiften Weine im März sind bestimmt über 100 Flaschen bei Müllen geöffnet worden, ich habe im Verkostungsraum zufällig von einem Korkschmecker gehört, aber das muss natürlich nichts heißen.
So wie ich Müllen kenne, glaube ich nicht, dass er die Flaschen aus Unwissenheit zu voll füllt, ich denke, er macht es absichtlich, damit weniger Sauerstoff in den Wein gelangt.
Ob das klug ist? Keine Ahnung - seine Weine schmecken mir einfach. Beim Transport im Sommer kann sich der Wein ausdehnen, es können kleine Mengen nach außen gelangen und es könnte Schimmel unter der Kapsel entstehen. Ist das wirklich so schlimm? Kann durch die Ausdehnung der ganze Korken heraus geschoben werden? Gelangt durch das Abkühlen des Weines zuviel Sauerstoff zurück in die Flasche? Bitte nicht falsch verstehen, ich sehe das Ganze im Moment nicht als so dramatisch an und bleibe mit üppigen Beständen Müllen-Wein im Keller einigermaßen entspannt.
Gruß
Reinhard
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 19:45

Cocodrillo hat geschrieben:Bitte nicht falsch verstehen, ich sehe das Ganze im Moment nicht als so dramatisch an und bleibe mit üppigen Beständen Müllen-Wein im Keller einigermaßen entspannt.


Mindestens genauso entspannt bleibe ich auch. Ich habe ja nicht nur viele Müllen-Weine getrunken, sondern auch noch etliche ältere Sachen aus diesem Weingut im Keller liegen (bis zurück zum Jahrgang 1992). Die Kisten mit den 2005ern und den 2006ern habe ich mir eben noch mal angeschaut, und von ein paar Flaschen habe ich stichprobenartig die Kapseln entfernt - da ist nichts mit bedrohlichen Ausläufern!

Gute Freunde von mir, die ich in der Regel mehrfach im Jahr treffe, kaufen auch öfter bei Müllen. Weder berichten sie von massiven Schwierigkeiten, noch bekomme ich bei ihnen in Thüringen durch den Verschluss oder die Abfüllung erkennbar beeinträchtigte Müllen-Weine serviert.

Gerade vor dem Hintergrund, dass ich UlliB persönlich kenne und menschlich wie weinfachlich sehr schätze :) , sind mir seine Stellungnahmen zu den angeblich signifikanten Problemen bei Müllen unverständlich. Ich kann sie mir (ebenso wie in Ollies Fall) nur durch enormes persönliches Pech erklären....

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 20:16

Bernd Schulz hat geschrieben:Gerade vor dem Hintergrund, dass ich UlliB persönlich kenne und menschlich wie weinfachlich sehr schätze :) , sind mir seine Stellungnahmen zu den angeblich signifikanten Problemen bei Müllen unverständlich. Ich kann sie mir (ebenso wie in Ollies Fall) nur durch enormes persönliches Pech erklären....

Hallo Bernd,

danke für die Blumen :D

Und ja, es wird wohl Pech sein. Ich rede hier übrigens nicht von Korkschmeckern - damit habe ich nach wie vor bei Bordeaux wesentlich mehr Ausfälle als bei allen deutschen Weinen incl. Müllen zusammengenommen - sondern von Ausläufern bzw. bei Auslieferung entweder eindeutig überfüllten (2015, mit der Folge von sofortigen Ausläufern selbst bei Lieferung bei kühlem Wetter, und das war eben nicht nur bei mir so) oder einzelnen ebenso eindeutig unterfüllten Flaschen. Ohne übertreiben zu wollen, würde ich schätzen, dass in meinem Keller in den letzten Jahren ein Viertel aller beobachteten Ausläufer Müllen-Weine waren (die damit wirklich dramatisch überrepräsentiert sind).

Aber es ist halt wie bei der Lotterie - Du die Treffer, ich die Nieten :evil:

Gruß
Ulli
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 30. Mai 2017, 20:24

Hallo Zusammen,
hab keine besonders alten MM-Weine wie Bernd. Der älteste MM den ich bisher verkostet, sprich getrunken habe ist aus 2003. Bei den max. 70 Fl. MM ,die ich bisher getrunken habe, hatte ich nicht ein Korkschmecker :!:
...leider trinke ich die Müllenweine meist viel zu schnell , einen Tag nach dem öffnen. Wobei seine Weine nach dem Öffnen und gekuehlter Lagerung noch mehrere Wochen ein Genuss sind :D
Jeder Korkschmecker ist ärgerlich - bei mir liegt die Quote in den letzten Jahren < 3%, trotzdem pro Rinde :mrgreen:
Gruß Adi
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