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Martin Müllen

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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragMo 8. Jan 2018, 22:40

Hallo Dylan,
hallo Michl,
wie bereits erwähnt habe ich den 15er, als dieser frisch in der Flasche war , Cuvee aus Trabacher Huehnerberg und Kröver Paradies bei den Müllens vor Ort probiert, konnte mich jedoch nicht voll überzeugen.
Schön leicht, hat nur 11,5% Alkohol ...aber "recht rustikal- herb würzig"
jedoch keine nasse Pappe oder Muffton
Würde den 15er , wie schon vorgeschlagen einfach mal 3-5 Jahre liegen lassen ;)
Mir gefallen die Lagenrieslinge aus dem Huehnerberg - Paradies - Steffensberg Kabinett oder Spätlesen
"viel besser" - exzellente Rieslinge :!:
Schönen Abend - Gruß Adi
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Michl

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 9. Jan 2018, 17:18

dylan hat geschrieben:genau so wie dir ist es mir im vergangenen Jahr mit dem Revival 2015 in einem Restaurant an der Mosel ergangen. Der Wein schmeckte uns nicht, die Flasche wurde nicht vollständig geleert.
Einen Weinfehler vermochte ich nicht auszumachen. Vielleicht braucht dieser Wein einfach mehr Zeit.


Dylan, als Weinfehler würde ich den pappigen Muffton auch nicht bezeichnen, dazu ist er nicht präsent genug, aber er ist eben eindeutig als Oberton da und schwappt einem "wellenartig" entgegen. Normalerweise kann ich mit entsprechenden Aromen auch ganz gut umgehen, ich empfinde sie im passenden Kontext z.T. sogar als reizvoll, z.B. bei gereiften Koehler-Ruprecht Chardonnays. Hier fehlt aber Substanz als Gegenspieler. Und auch in meiner Flasche ist noch ein Rest, auf den ich heute keine Lust habe... Das Zeitargument zieht bei mir letztlich auch nicht richtig. Ich habe einfach nicht den Eindruck, dass der Wein nur aktuell nicht da ist. Und ich werde es auch nicht überprüfen können, denn der Revival wird bei mir kein Revival haben ;) (Bernd, warum machen Winzer das mit diesen absurden Benamsungen? Ticken wir da nicht ganz durchschnittlich, wenn's uns da die Nackenhaare aufstellt? Sind wir da zu konservativ? Ist das auf dem Markt erfolgreich? Ich habe eigentlich keine Lust, das zu kaufen...)
Viele Grüße

Michl
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dylan

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 9. Jan 2018, 18:18

Michl hat geschrieben: (Bernd, warum machen Winzer das mit diesen absurden Benamsungen? Ticken wir da nicht ganz durchschnittlich, wenn's uns da die Nackenhaare aufstellt? Sind wir da zu konservativ? Ist das auf dem Markt erfolgreich? Ich habe eigentlich keine Lust, das zu kaufen...)


Müllen erklärt die Namensgebung auf sener Website so:

"Mit der aufwändigen Herstellung wie vor 100 Jahren gelingt es uns, jedes Jahr Spitzenrieslinge herzustellen. Der Riesling-Revival steht ganz im Zeichen dieser Machart."

Es gibt Schlimmeres. Ganz spontan fällt mir da der Buhlsche Bone Dry mit Totenkopf auf dem Etikett ein (den Warnhinweisen auf den Zigarettenpackungen nachempfunden?) ;)

Grüße

dylan
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puschel

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 9. Jan 2018, 18:51

dylan hat geschrieben:Müllen erklärt die Namensgebung auf seiner Website so:
"Mit der aufwändigen Herstellung wie vor 100 Jahren gelingt es uns, jedes Jahr Spitzenrieslinge herzustellen. Der Riesling-Revival steht ganz im Zeichen dieser Machart."

Es gibt Schlimmeres. Ganz spontan fällt mir da der Buhlsche Bone Dry mit Totenkopf auf dem Etikett ein (den Warnhinweisen auf den Zigarettenpackungen nachempfunden?) ;)

Hallo Dylan,
ja es gibt wirklich Schlimmeres als der Name Revival, auch wenn der Name und auch andere Kunstnamen
mich meist nicht ansprechen. Dieser Name hat ja dann noch eine Bedeutung
:idea: "Wiederbelebung" - macht den Wein zum jetzigen Zeitpunkt nicht besser, aber man versteht die Namensgebung.
Marketing gehört sicherlich nicht zu den Stärken dieses Weinguts. Martin Müllen 's Prädikatsweine sind meiner Meinung nach zum Teil nicht nur gut , sehr gut , sondern exzellent. Hab mich am 11.Dezember in Traben-Trarbach sehr gefreut, konnte noch ein paar Fl. aus 2004 und 2010 zu erstehen, mmmh köstliche Tropfen :D
Gruß Adi
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 9. Jan 2018, 19:13

puschel hat geschrieben:ja es gibt wirklich Schlimmeres als der Name Revival.....


Natürlich gibt es weit Schlimmeres! Ich gehe mal davon aus, dass es sich um eine Lagencuvée handelt; solche Cuvées muss man halt irgendwie benamsen (lagenslose Auslesen aus den 90ern hießen bei Müllen auch mal "3023" oder "3025" :mrgreen: ), denn es macht sich vermutlich nicht so gut, sie einfach nur als Riesling Qualitätswein anzubieten, wenn sie der Winzer in einem höheren Qualitätssegment als seinen Liter anbieten möchte.

In Müllens großem Sortiment sind solche Sondernamen ja auch eher die Ausnahme. Bei anderen Winzern dagegen findet man kaum noch normale Lagenbezeichnungen - und ich bin in der Tat so konservativ, dass mich das ab einem gewissen Punkt ordentlich nervt.

puschel hat geschrieben:Marketing gehört sicherlich nicht zu den Stärken dieses Weinguts.


Das kann man so oder so sehen. Nicht zu schreihälsiges Marketing kommt bei gar nicht wenigen Kunden richtig gut an. Ich selber trete auf meiner eigenen Website auch eher zurückhaltend auf und verzichte z.b. bewusst auf die Angabe lobhudelnder Referenzen (von denen ich genug in die Öffentlichkeit stellen könnte). Und so mancher Kunde erklärt mir, dass gerade die Abwesenheit des großen Marketinggedönses auf ihn besonders positiv und zu einer Erstbestellung animierend gewirkt hat. Ich finde, Martins Müllens Werbung (um mal ein anderes Wort zu gebrauchen) passt zu ihm und dürfte auf längere Sicht bei etlichen Weinfreunden sehr gut ankommen.

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Di 9. Jan 2018, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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niers_runner

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Re: Martin Müllen

BeitragDi 9. Jan 2018, 19:47

das ganze Marketinggetöse ist mir auch zuwider. Für solche Produkte gibt es keinen Weg in meinen Keller :D
Aber wir haben ja glücklicherweise ausreichend Alternativen zur Auswahl.

Offtopische Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
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Michl

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Re: Martin Müllen

BeitragSa 20. Jan 2018, 18:44

Jetzt habe ich den ersten Lagenwein von Müllen aus 2016 im Glas. Gestern war ich noch enttäuscht, über Nacht hat sich der Wein jedoch deutlich gefunden. Im Prinzip hätte ich gar keine VKN schreiben müssen, denn Bernd hat den Wein so beschrieben, wie auch ich ihn wahrnehme, aber in einem entscheidenden Punkt unterscheide ich mich dann doch von Bernd. Bernd bezeichnete den Wein als "substanzvoll", für mich ich er tendenziell das Gegenteil (und gestern fand ich ihn sogar sperrig-dünn), aber im besten Sinn: Der Wein ist genau das, was ich von einem Kabinett erwarte: leicht, süffig, dennoch mineralisch und nach vorn ausgerichtet. Vielleicht ist meine von Bernd abweichende Wahrnehmung auch nur der Tatsache geschuldet, dass ich, was den Körper bzw. die Substanz eines trockenen Weines angeht, nicht an der Mosel sozialisiert bin, sondern klar in der Pfalz, also anderes mit Substanz verbinde. Der Wein gefällt mir jedoch charakterlich sehr, für mich löst der Wein das ein, was ich mit Authentizität verbinden. Der Wein schmeckt einfach völlig "ungemacht". Als sehr guten Wein kann ich ihn aber allenfalls ansatzweise bezeichnen, deshalb 85 P.

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Viele Grüße

Michl
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Moselglück

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 1. Feb 2018, 20:46

puschel hat geschrieben:... nach dem schon sehr schönen klaren, schlanken und eleganten trockene Steffensberg- Kabi aus 2015 nun die Steigerung: die beeindruckende ** Spätlese, trocken 2016
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Noch jung und noch etwas Säurebetont, jedoch mit viel Potential
Gruß Adi



Hallo Adi,

den habe ich gestern und heute getrunken, ich muss sagen er ist sein Geld wert ;)
Komischerweise kam er mir am Tag 2 etwas unharmonischer vor als gestern, aber der Rest liegt jetzt eh erstmal 2 Jahre. Ein ganz ehrlicher Tropfen ist das.

Gruß

Daniel
Bild ...Medizin für Feinschmecker! :D
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Ralf Gundlach

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 1. Feb 2018, 21:00

Michl hat geschrieben:Jetzt habe ich den ersten Lagenwein von Müllen aus 2016 im Glas. Gestern war ich noch enttäuscht, über Nacht hat sich der Wein jedoch deutlich gefunden. Im Prinzip hätte ich gar keine VKN schreiben müssen, denn Bernd hat den Wein so beschrieben, wie auch ich ihn wahrnehme, aber in einem entscheidenden Punkt unterscheide ich mich dann doch von Bernd. Bernd bezeichnete den Wein als "substanzvoll", für mich ich er tendenziell das Gegenteil (und gestern fand ich ihn sogar sperrig-dünn), aber im besten Sinn: Der Wein ist genau das, was ich von einem Kabinett erwarte: leicht, süffig, dennoch mineralisch und nach vorn ausgerichtet. Vielleicht ist meine von Bernd abweichende Wahrnehmung auch nur der Tatsache geschuldet, dass ich, was den Körper bzw. die Substanz eines trockenen Weines angeht, nicht an der Mosel sozialisiert bin, sondern klar in der Pfalz, also anderes mit Substanz verbinde. Der Wein gefällt mir jedoch charakterlich sehr, für mich löst der Wein das ein, was ich mit Authentizität verbinden. Der Wein schmeckt einfach völlig "ungemacht". Als sehr guten Wein kann ich ihn aber allenfalls ansatzweise bezeichnen, deshalb 85 P.

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Hallo MIchl,

was ich so bei deiner VKN lese, glaube ich eher, das sich der Würzgarten gerade in Richtung Verschlußphase verabschiedet hat. In der ersten Phase zeigte er sehr viel Substanz. Ich stehe eher nicht auf die Würzgarten von Martin, aber der hat mich vor einem halben Jahr richtig angefixt. Das war kein leichter Most, eher hoher Extrakt. Abwarten scheint hier die Devise zu sein. Auch bei einem Kabi.

Gruss

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Martin Müllen

BeitragDo 1. Feb 2018, 21:45

Ich habe vor sechs oder sieben Tagen eine Flasche vom trockenen 16er Würzgarten-Kabi geöffnet und fand den Wein nicht verschlossen. Mir präsentierte er sich mit dem von Ralf angesprochenen hohen Extrakt, wobei sich der kabinettige Charakter (es handelt sich nun mal um einen Wein mit eher wenig Alkohol und einem schlanken Körper) auch nicht verleugnen ließ. Unter "dünn" oder auch "noch nicht dünn" verstehe ich aber etwas anderes - wobei sich die Maßstäbe gerade in diesem Punkt erheblich unterscheiden können....

Wie auch immer: Der Wein hat mir diesmal nicht schlechter gefallen als zuvor. Dass er sich gerade in einem "Loch" befindet, würde ich ausschließen wollen - Flaschenvarianzen dagegen nicht, denn schließlich reden wir von einer mit der gammligen Baumrinde (Stichwort Korkschleicher) verschlossenen Flasche....

Herzliche Grüße

Bernd
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