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Diverse Winzer

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EThC

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 3. Okt 2020, 13:24

Vor gut einer Woche gab's bei einem nachgeholten WRINT-Flaschen-Podcast folgende Weinchen:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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Herr S.

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Re: Diverse Winzer

BeitragSo 1. Nov 2020, 20:36

Moin,

wie toastete einst eine Szene-Größe meiner westfälischen Heimat?

Call di Doctor. In diesem Fall ist der Doc selbst nicht Ganz auf der Höhe.

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Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 28. Nov 2020, 21:11

Ein weiterer überzeugender Wein des gestrigen Abends war dieser knochentrocken ausgebaute Kabinett:

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Obwohl es ein paar seiner Produkte im hiesigen Alnatura gibt, hatte ich Frank Brohl bislang immer noch nicht richtig auf dem Schirm. Das wird sich angesichts der Qualität dieses Rieslings in Kombination mit der konsumentenfreundlichen Preispolitik seines Erzeugers künftig ändern!

Herzliche Grüße

Bernd
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Bradetti

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 28. Nov 2020, 21:55

Hallo Bernd, von Frank Brohl kenne ich nur sein 3er Gestirn der trockenen Spätlesen Rosenberg, Nonnengarten und Alte Reben, die quasi seine Sortimentsspitze darstellen (kein Wein reisst die 13eur-Marke!) und genusstechnisch immer eine sichere Bank darstellen. Haben auch im Vinum Weinguide 2021 locker die 90 Punkte - Marke überschritten.
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Bernd Schulz

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 28. Nov 2020, 22:00

Bradetti hat geschrieben:Hallo Bernd, von Frank Brohl kenne ich nur sein 3er Gestirn der trockenen Spätlesen Rosenberg, Nonnengarten und Alte Reben, die quasi seine Sortimentsspitze darstellen (kein Wein reisst die 13eur-Marke!) und genusstechnisch immer eine sichere Bank darstellen. Haben auch im Vinum Weinguide 2021 locker die 90 Punkte - Marke überschritten.


Darum werde ich mich bei Gelegenheit mal kümmern! ----

Aus meinem Keller gab es gestern noch ein richtig altes Schätzchen:

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Ralf und ich waren uns einig, dass sich dieser über 50 Jahre alte Wein in einem sensationellen Zustand befand (und heute immer noch befindet - ich vergnüge mich gerade mit dem in der Flasche verbliebenen Rest :) )!

Herzliche Grüße

Bernd
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Moselaner

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Re: Diverse Winzer

BeitragFr 4. Dez 2020, 23:01

Hallo!

Wwe Thanisch 2019er Jahrgangsprobe:

Thanisch Riesing trocken: weißer Pfirsich, blumige sowie kräutrige Aromen. Relativ kurz. 10,20 Euro.

Bernkastel-Kues Riesling Alte Reben: Apfel, Pfirsich, sehr trinkanimierend, lang, nicht wirklich trocken. Ich würde auf circa 10 g Restzucker tippen. Mein Preis-Leistungssieger mit 12,50 Euro, viel Wein fürs Geld.

Bernkasteler Graben GG: völlig zu, auch Luft hilft nicht wirklich, so nicht bewertbar. Aber das einen hier Großes erwartet bezweifle ich. 24,50 Euro.

Kabinett feinherb: fast vier Euro günstiger als die Badstube feinherb, dafür aber auch leider viel belangloser. Für nicht so weinaffine Menschen gemacht. 10,20 Euro.

Badstube Kabinett feinherb: rauchig und schiefrrig, weißes Steinobst, saftig, salzig, kabinettig. Unter den Kabinetten mein Favorit. 14 Euro.

Badstube Riesling Kabinett: ebenfalls gut, sehr saftig, wieder weißes Steinobst, rote Äpfel, guter Abgang, kabinettig. Mir im Vergleich zur Feinherben Variante etwas zu glatt. Aber auch noch sehr jung. 14 Euro.

Doctor Riesling Kabinett: warum nur Botrytis in einem Kabinett? Sehr lang, opulente Frucht, guter Wein, aber sicher kein klassischer Moselkabinett. Und dann wäre da noch der Preis: 25 Euro.

Lay Spätlese: klare Auslese, im neuen Holz ausgebaut, mit dem Zusatz Cuvée Christina versehen. Ich gehe davon aus, dass ein Teil auch im Stahl gelegen hat, daher die Cuvée. Sehr seltsam. Das Holz ist jedenfalls nicht schmeckbar. 19 Euro.

Badstube Spätlese: präzise und elegant, rauchig. Für eine Spätlese sehr trinkanimierend, klassischer Moselstil. 17 Euro.

Doctor Spätlese: Sehr elegant und gleichzeitig unendlich lang. Komplex und rauchig. Von den Doctorweinen mein Favorit. 35 Euro.

Doctor Auslese: Ganz viel exotische Früchte und steinige Noten, Botrytis. Viel zu jung, aber nicht überwältigend. 45 Euro.

Insgesamt eine spannende Probe. Die Prädikate werden teilweise nicht so ernst genommen. Das kann man so oder so sehen, ich bin kein Freund davon.
Ein Denkansatz kann natürlich sein: Beim Doctor Kabinett bekomme ich eine fette Botrytis Spätlese, für den Preis eines Kabinettes! Allerdings sind die Doctorweine aufgrund der Lage auch dementsprechend bepreist.
Mir sind solche Aufpreise für Etikettenlagen das Geld nicht wert.
Die Spätlese Lay Cuvée Christina mit Lagenangabe und Holzausbau ist auch etwas irritierend, zumindest wie der Name zustande kam und wo das Holz hin ist. Aber Experimente finde ich erstmal immer lobenswert.

Und es gibt ja auch zwei richtig tolle Weine zu sehr fairen Preisen:
Der Alte Reben zu 12,50 Euro ist ein toller Wein für wenig Geld. Allerdings eher feinherb als trocken.

Ebenso die Badstube feinherb. Alles was ich von einem guten Kabinett erwarte. Mit 11,5 % für Moselverhältnisse nicht ganz schlank im Alkohol. Aber die warmen Jahrgänge machen sich auch hier bemerkbar.

Und wer das Geld dafür ausgeben möchte bekommt mit der Doctor Spätlese sicherlich eine der Top 20 restsüßen Spätlesen des Jahrgangs.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Volker

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Re: Diverse Winzer

BeitragDo 10. Dez 2020, 22:41

Reuscher Haart Piesporter Goldtröpfchen Kabinett 2007

Wer den eleganten, verspielten Stil sucht, ist hier fehl am Platz. Thema sind eher Kraft und Saft.
Für das Goldtröpfchen nicht untypisch tropische Früchte dazu Dosenpfirsich aber auch eine Mischung aus mürben und grünen Apfel. Gutes Süße / Säure Spiel. Hatte den sensorisch eher etwas süßer in Erinnerung.
Ist nicht feinherb aber tendiert sensorisch schon ein wenig in die Richtung.
Müsste ich raten, würde ich sagen im älteren großen Holz ausgebaut.

Wer mit dieser Stilistik was anfangen kann, wird ihn mögen, wer den Gebirgsbach sucht hat Pech gehabt
Ich mag Beides ;-)

Volker
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Michl

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 26. Dez 2020, 12:36

Aufgrund der auffallend guten Bewertungen im neuen Vinum-Guide (v.a. im Hinblick auf das PGV), habe ich ein Probierpaket aus 19er-Weinen, aber auch gereiften Rieslingen des Weinguts Später-Veit bestellt.
Nach 3 Weinen glaube ich zu wissen, dass der Stil des Weinguts nicht meiner ist. Alle Weine warenn auffallend weich, spannungs- und z.T auch säurearm. Der 19er Gutsriesling, dem von Vinum 88 P und die Auszeichnung "Superpreis" bei 7 Euro bescheinigt wurden, ist jedoch eine Zumutung. Ich sah ihn kaum im 80 P-Bereich, er wirkte ebenfalls weich mit sperriger Säure und deutlichen Bittertönen. Auf eine VKN hatte ich keine Lust. Er wandert morgen ins Sauerkraut.

(Übringes war dies nicht die einzige Bewertungen im Vinum-Guide, die für mich nicht ansatzweise nachvollziehbar ist. Der 18er Spätburgunder "Tradition von Rudolf Fürst bspw. erhält 90 P, damit wohl eine der höchsten Bewertungen im letzten Jahrzehnt für diesen Wein. Meines Erachtens ist er einer der schwächsten Jahrgänge und deutlich von dieser Punktzahl entfernt. Die 18er Spätburgunder kommen im Allgemeinen auffallend gut weg, der Jahrgang erhält in allen bedeutenden deutschen Rotweinregionen 5 von 5 Sternen, wird bis auf 15 stärker als alle Jahrgänge des vergangenen Jahrzehnts gesehen. Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung eine krasse Fehleinschätzung. Bin gespannt, welche Wahrnehmung sich hier mit der Zeit bestätigen wird. Ich werde mir jedoch allenfalls sehr selektiv etwas in den Keller legen.)
Viele Grüße

Michl
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Moselaner

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 26. Dez 2020, 13:05

Michl hat geschrieben:Aufgrund der auffallend guten Bewertungen im neuen Vinum-Guide (v.a. im Hinblick auf das PGV), habe ich ein Probierpaket aus 19er-Weinen, aber auch gereiften Rieslingen des Weinguts Später-Veit bestellt.
Nach 3 Weinen glaube ich zu wissen, dass der Stil des Weinguts nicht meiner ist. Alle Weine warenn auffallend weich, spannungs- und z.T auch säurearm. Der 19er Gutsriesling, dem von Vinum 88 P und die Auszeichnung "Superpreis" bei 7 Euro bescheinigt wurden, ist jedoch eine Zumutung. Ich sah ihn kaum im 80 P-Bereich, er wirkte ebenfalls weich mit sperriger Säure und deutlichen Bittertönen. Auf eine VKN hatte ich keine Lust. Er wandert morgen ins Sauerkraut.

(Übringes war dies nicht die einzige Bewertungen im Vinum-Guide, die für mich nicht ansatzweise nachvollziehbar ist. Der 18er Spätburgunder "Tradition von Rudolf Fürst bspw. erhält 90 P, damit wohl eine der höchsten Bewertungen im letzten Jahrzehnt für diesen Wein. Meines Erachtens ist er einer der schwächsten Jahrgänge und deutlich von dieser Punktzahl entfernt. Die 18er Spätburgunder kommen im Allgemeinen auffallend gut weg, der Jahrgang erhält in allen bedeutenden deutschen Rotweinregionen 5 von 5 Sternen, wird bis auf 15 stärker als alle Jahrgänge des vergangenen Jahrzehnts gesehen. Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung eine krasse Fehleinschätzung. Bin gespannt, welche Wahrnehmung sich hier mit der Zeit bestätigen wird. Ich werde mir jedoch allenfalls sehr selektiv etwas in den Keller legen.)


Hallo Michl,
ich kann ansatzweise nachvollziehen warum du die Weine von Später-Veit nicht magst und dementsprechend bewertest.
Ich kenne jetzt nicht den von dir beschriebenen Wein, habe jedoch bei einer Probe im Sommer große Teile des Jahrgangs verkostet:
Die Stilistik ist schon sehr klassisch Mosel. Säurebetonte, eher zarte und leise Weine die nicht opulent oder barock daherkommen. Das muss man mögen. Übrigens sind die Pinot Noirs ebenfalls so und sicherlich nicht
mehrheitsfähig.
Ich kann damit durchaus etwas anfangen, wenn auch nicht jeden Tag.
Beispielsweise hat es der 19er Kabinett völlig zurecht in die Top 10 des Vinum geschafft. Auch das ist ein schlanker Wein mit 10 Säure der sicher nicht laut ist, aber die Feinheit und das Spiel besitzt, dass ich von einem Moselkabinett erwarte. Und das für unter 10 Euro.
Der Rotschiefer 19 (feinherb) für 9 Euro würde ich ähnlich beschreiben, genauso wie den Blauschiefer 19 (trocken) für denselben Preis.
Die restsüsse Spätlese war selbst mir fast zu schlank, ich weis also durchaus aus du meinst.
Aber wer Mosel ganz klassisch interpretiert etwas abgewinnen kann, sollte auch aufgrund der sehr fairen Preisen mal probieren. Allen anderen ist tatsächlich eher davon abzuraten.
Und wie immer gilt natürlich: de gustibus...

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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Michl

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Re: Diverse Winzer

BeitragSa 26. Dez 2020, 13:20

Damit keine Missverständnisse aufkommen, stelle ich doch zwei VKNs ein:

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Diese beiden Weine waren NICHT säurestark. Der 19er Gutsriesling dafür schon.

Alle Weine hatten jedoch keine wirkliche Spannung und letztlich auch nicht das moseltypische Spiel, das mich bei Weinen dieser Region so fasziniert. Ich habe kein Problem mit einem leisen oder zarten Charakter. Beides liebe ich vielmehr. Bei einem guten Moselrielsing muss zu diesen Attributen jedoch für meinen Geschmack eine innere Spannung dazukommen, die im Idealfall eine vibrierenden Charakter erzeugt. Das konnte ich bei keinem der 3 Weine wahrnehmen. Der Gutsriesling war nur grobschlächtig
Viele Grüße

Michl
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