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Karthäuserhof

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Charlie

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Re: Karthäuserhof

BeitragDo 26. Apr 2012, 13:53

Ralf Gundlach hat geschrieben:hat jemand mit den neuen Jahrgängen Erfahrungen???
Einiges probiert, wenig getrunken. Schau mal in die VKN-Datenbank. Getrunken habe ich die unbenummerte Auslese 2009 und für sehr, sehr gut befunden.
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Bernd Schulz

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Re: Karthäuserhof

BeitragDo 10. Mai 2012, 20:36

Ralf hatte gestern diese rare Auslese im Gepäck:

Bild

Ich habe schon verschiedene 02er Auslesen vom Karthäuserhof getrunken, aber das war eine Erstbegegnung. Markus und ich haben den zwar schönen, aber eher gebietsuntypischen Wein blind nicht an die Ruwer, sondern an die Mittelmosel gesteckt.

Beste Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Karthäuserhof

BeitragSa 9. Jun 2012, 23:43

Die spielerische Art vom Karthäuserhof in guten Jahren besitzt auch die 1995er Spätlese, allerdings fehlt es ihr in Feinheit, am Gaumen packende Säure, viel Mineralität, etwas Grapefruit und Johannisbeere, eine schöne Spätlese mit dem letzten besonderen etwas, wirkt vom Säure-Süsse-Spiel einen Tick zu müde, minimale Reifenoten, 87 Punkte

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Karthäuserhof

BeitragSo 15. Jul 2012, 23:02

Kann man einen Wein offen eine Woche oder vier Wochen oder ein halbes Jahr offenlassen?? Da gibt es erstaunliche Ergebnisse, aber ich bin mir sicher, das richtig gute Winzer auch dort glänzen, die 95er Spätlese ist noch immer offen, ich habe mir nichts mehr erhofft, aber sie ist noch mindestens genau so gut wie zum Zeitpunkt der ersten Verkostung, die Säure verleiht dem Wein durch ihre Präsenz einen rustikalen Touch , die dem Wein mehr Lebendigkeit verleiht, spannend..aber....ihm fehlt die Feinheit

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Karthäuserhof

BeitragMi 13. Feb 2013, 23:06

Entgegen meinen Befürchtungen stellte sich das Köpfen der "einfachen" 07er Spätlese aus dem Karthäuserhofberg heute abend nicht als absoluter Kindermord dar:

Bild

2007 habe ich immer für überschätzt gehalten, aber dieser Wein erweist sich als prototypische Ruwer-Spätlese aus einem positiv von hoher Reife geprägten Jahrgang. Hier hat der Kellermeister alles richtig gemacht! Vorsicht, enormer Suchtfaktor - man ist schwer versucht, nach der ersten Flasche noch eine zweite aufzuziehen!

Beste Grüße

Bernd
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octopussy

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Re: Karthäuserhof

BeitragMi 13. Feb 2013, 23:56

Bernd Schulz hat geschrieben:2007 habe ich immer für überschätzt gehalten, aber dieser Wein erweist sich als prototypische Ruwer-Spätlese aus einem positiv von hoher Reife geprägten Jahrgang. Hier hat der Kellermeister alles richtig gemacht! Vorsicht, enormer Suchtfaktor - man ist schwer versucht, nach der ersten Flasche noch eine zweite aufzuziehen!

Hallo Bernd,

die Notiz klingt sehr gut, ganz nach meinem Geschmack. Zum Jahrgang: vielleicht ist 2007 jetzt schon wieder unterschätzt. Mein Eindruck bei der Jahrgangseinschätzung in der öffentlichen Wahrnehmung ist mittlerweile folgender Zyklus:

1. vor und während die Weine auf den Markt kommen, wird der Jahrgang üblicherweise hochgelobt, irgendetwas Positives findet man immer (Ausnahmen z.B. 2006).

2. Ca. 1-3 Jahre nach der Markteinführung wird der Jahrgang dann plötzlich als überschätzt, hinüber, flacher als gedacht, usw. angesehen (kein Wunder: auch Riesling durchläuft Phasen besserer und schlechterer Zugänglichkeit). Das ist einfach: das Geschwätz von gestern (Jahrhundertjahrgang) haben die meisten schon wieder vergessen.

3. Nachdem der Jahrgang dann genug niedergemacht wurde, beruhigt sich die Sache und die guten Jahrgänge dürfen wieder genossen werden.

Das ist mir wieder aufgefallen anlässchlich dieser Jahrgangseinschätzung hier: http://wuertz-wein.de/wordpress/2013/02 ... #more-5793
Beste Grüße, Stephan
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Bernd Schulz

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Re: Karthäuserhof

BeitragDo 14. Feb 2013, 00:45

Hallo Stephan,

in mancherlei Hinsicht kann ich deiner Beschreibung der zyklischen Jahrgangseinschätzung nicht widersprechen.

Aber ich sehe (in Deutschland/beim deutschen Riesling :mrgreen:) nach wie vor das Problem einer extrem auf die Mostgewichte konzentrierten Bewertung: Ein Jahr muss unabhängig von den Oechslegraden schon mit extremen zusätzlichen Negativpunkten (siehe - mittlerweile! - 2003) belastet sein, um auch aus der Distanz heraus auf eine weniger dolle Beurteilung zu stoßen. Von 2005 z.b. wurde hier neulich mal wieder als einem "potentiell großen Jahrgang" geredet, während ich fast alle 2005er als weniger erfreulich, da als mehr oder minder unbalanciert erlebt habe...
.
2008 hingegen wurde bereits im Vorfeld vergleichsweise ziemlich niedergeschrieben - die damalige Empfehlung "Schnell 2007er bunkern, soweit es geht!" tönt mir noch deutlich in den Ohren!

Wir unterhalten uns halt dann schon über ein (von extremen europäischen Hitzesommern wie 2003 abgesehen) speziell "nördliches" Phänomen: Welche Jahrgangscharakteristik wird da bei jeweils wem als "gut" oder "schlecht" wahrgenommen? Sind die "guten" Jahre zwangsläufig solche mit vergleichsweise besonders hohen Mostgewichten?

Beste offtopische Grüße

Bernd
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octopussy

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Re: Karthäuserhof

BeitragDo 14. Feb 2013, 08:52

Bernd Schulz hat geschrieben:Aber ich sehe (in Deutschland/beim deutschen Riesling :mrgreen:) nach wie vor das Problem einer extrem auf die Mostgewichte konzentrierten Bewertung: Ein Jahr muss unabhängig von den Oechslegraden schon mit extremen zusätzlichen Negativpunkten (siehe - mittlerweile! - 2003) belastet sein, um auch aus der Distanz heraus auf eine weniger dolle Beurteilung zu stoßen. Von 2005 z.b. wurde hier neulich mal wieder als einem "potentiell großen Jahrgang" geredet, während ich fast alle 2005er als weniger erfreulich, da als mehr oder minder unbalanciert erlebt habe...

Hallo Bernd,

in der Hinsicht gebe ich dir auf jeden Fall recht. Ob 2005 in der Breite (Ausnahmen bestätigen die Regel) bei restsüßen und trockenen Weinen noch mal an Rasse gewinnt, habe ich Zweifel. Als der Jahrgang auf den Markt kam, habe ich mich noch nicht so für Wein interessiert, habe deshalb nicht mitbekommen, wie über den Jahrgang gesprochen wurde.

Ich kam jetzt auch hauptsächlich auf dieses Thema, weil 2007 ja auch bei den trockenen Weinen hier im Forum schon mal abgeschrieben wurde (ich weiß nicht mehr wo). Die Mehrzahl der Weine, die ich im letzten Jahr so probiert habe, war hingegen sehr schön. Zur Abwechslung finde ich ja so eine Reihe wie 2007, 2008, 2009 und 2010 mit ihrer jeweils unterschiedlichen Stilistik auch sehr gut. Jetzt aber zum Beispiel den Jahrgang 2009 mit "hochgelobt und früh am schwächeln" abzukanzeln, finde ich einfach nur kurzsichtig.
Beste Grüße, Stephan
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Pointless

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Re: Karthäuserhof

BeitragSa 16. Feb 2013, 20:19

Bernd Schulz hat geschrieben:Zur Abwechslung finde ich ja so eine Reihe wie 2007, 2008, 2009 und 2010 mit ihrer jeweils unterschiedlichen Stilistik auch sehr gut. Jetzt aber zum Beispiel den Jahrgang 2009 mit "hochgelobt und früh am schwächeln" abzukanzeln, finde ich einfach nur kurzsichtig.


Ich kann mich den Vorrednern eigentlich nur anschliessen. Ich habe in letzter Zeit viele Weine aus 2009 getrunken und hatte wenige Enttäuschungen, klar manche "Kleine" machen jetzt schlapp, aber das dürfte in jedem Jahrgang so sein. Ich bin jetzt wieder zielmich entspannt was meine etwas (üppigen) Restbestände angeht. Im Vergleich haben mich auch 2007 und 2008 interessiert und ich war gerade von den Vertretern dieser beiden Jahren im gegenwärtigen Stadium positiv überascht (bei den 2007ern gilt das allerdings nicht für die süßen Exemplare) und es war einfach schön die Charakteristik des Jahrgangs nach längerer Zeit wieder zu schmecken.

Grüße

Jochen
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Bernd Schulz

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Re: Karthäuserhof

BeitragSo 24. Mär 2013, 22:56

Bei dem gestern mit Ralf Gundlach zusammen verbrachten Weinabend gab es unter anderem einen sehr schönen Karthäuserhofberger:

Bild

Der Wein war so typisch, dass ích blind schon im ersten Versuch auf das Anbaugebiet und den Erzeuger gekommen bin. Nur beim Jahrgang lag ich mehrfach daneben - angesichts der rassigen Säure und der geringen Süße hatte ich zunächst auf einen 96ern getippt....

Beste Grüße

Bernd
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