Obermosel

Wo es keinen Riesling gibt, da gibt es auch nicht die Mosel, sollte man denken, wenn über die Mosel geredet wird, also hört die Mosel bei Trier auf, wenn Schieferböden als Gradmesser dienen würden . An der Obermosel sieht die ganze Sache halt ganz anders aus,das Pariser Becken fängt an, der Schiefer verschwindet und diverse Gesteinsformationen bestimmen den Boden, teilweise Keuper mit Tonmergel, teilweise Muschelkalk, je nach Abschnitt, kein Boden, den dem Riesling so richtig gefällt .
Elbling als Besonderheit der Region wird dort gepflegt ähnlich dem Gutedel im Marktgräflerland als interessante Brot und Butter Rebsorte und als Grundlage für Sekt. Ich muss ehrlich zugeben, ich war auch noch nicht dort und die Region hat mich bis jetzt auch nicht sonderlich interessiert. Nachdem ich aber in Henns Weinbuch "111 Weine, die..." über Stephan Steimetz Spätburgunder gelesen hatte nahm ich mir die Internetseite vor, ab 12 Flaschen frachtfrei ist ein gutes Angebot, und die Preise sind absolut in Ordnung. Weiß, Grauburgunder und Auxerrois liegen als Tafelwein deklariert zwischen 6 und 7 Euro, der "Luxus"Elbling kostet 4,80 Euro ( es gibt noch einen Liter-Elbling ) der Elblingsekt liegt bei 8,90 Euro und der im Barrique ausgebaute Spätburgunder bei 9,90 Euro. Also, Probepaket bestellt und gerade habe ich den 2010er Grauburgunder aufgemacht, der mich insgesamt durchaus überzeugt, noch leicht astringierend, dabei eine in sich passende Mischung von Rustikalität und Eleganz, keine übertriebenen Fruchtnoten, lebendige Säure, wirkt zwar leicht, hat aber ordentlich Extrakt, ist halt Mosel , 86-87 Punkte, der Spätburgunder folgt...die Weine von Stephan Steimetz wachsen übrigens auf gelben Muschelkalkböden

Aber, hat sonst noch jemand Erfahrung mit Weinen von Schloß Thorn, WG Befort, WG Wietor...oder andere???

Gruß

Ralf

... Nachdem ich aber in Henns Weinbuch "111 Weine, die..." über Stephan Steimetz Spätburgunder gelesen hatte nahm ich mir die Internetseite vor, ab 12 Flaschen frachtfrei ist ein gutes Angebot ...

Den Henn habe geschenkt bekommen und lese auch gerade darin. Er schreibt so enthusiastisch, dass man wirklich Lust bekommt, zu bestellen und selbst zu verkosten ... schön, dass es schon jemand getan hat! Von einer Moselreise aus 2009 habe ich einen ganz schlichten Spätburger neulich getrunken (Name leider vergessen, Jahr 2007), der wider Erwarten unglaublich elegant und mineralisch geschmeckt hatte und preislich deutlich unter einem Einstiegswein von der Ahr lag - von Stodden, Adeneuer und Co ganz zu schweigen. Vielleicht wird die Mosel dank Klimaerwärmung noch zu einem Pinor Noir Land?

Grüße
Alexander

beim 2007er Spätburgunder von Stephan Steinmetz kann ich der Beschreibung von Henn, der ihn als eher kühlen und eleganten Spätburgunder beschreibt, nur zustimmen. Man riecht den Barriqueausbau, allerdings ganz dezent, ergänzt durch Kirschnoten, erinnert mich dabei stark an den 2009er Devonschiefer von Kreuzberg aus Dernau/Ahr, am Gaumen bei aller Kühle und Eleganz durch die abgeschliffenen Tannine sehr samtig und mineralisch, die Fruchtnoten spielen eher eine untergeordnete Rolle, ein ernsthafter, aber nicht zu komplizierter Spätburgunder, zu dem Preis absolut empfehlenswert, 88 Punkte

Gruß

Ralf

Hallo Alexander,

weisst du denn, woher der Spätburgunder stammt???
An der Mittelmosel gibt es ja mittlerweile viele Betriebe, die ordentliche bis richtig gute Spätburgunder vinivizieren, aber an der Obermosel ist das anscheinend noch nicht so verbreitet, wobei das auf Halbwissen beruht..

Gruß

Ralf

Hallo Alexander,

weisst du denn, woher der Spätburgunder stammt???

Hallo Ralf,
ich habe meine Unterlagen durchwühlt und nix mehr gefunden. Der Wein war einer von vielen, die als Beutegut im Auto landeten. Sonst schreibe ich es mir immer genau auf (grummel) . Ich weiss nur (aus dem Gedächtnis) das Jahr (2007) und unter 10 Euro und dafür überraschend gut! Aber diese dürftigen Erinnerungen sind sicherlich wenig hilfeich, immerhin haben sie mich für Spätburgunder von der Mosel sensibilisiert!

Beste Grüße
Alexander

Von den Winzern an der Obermosel schätze ich seit vielen Jahren die erfrischenden, leichten Elblingweine. Zwar ist auch bei diesen mittlerweile der Alkoholgehalt um ein bis zwei Vol.% höher als vor 20 Jahren, aber das ist ja leider heut zutage nicht mehr ungewöhnlich.

Dennoch weiss ich mich bei Winzern wie Frieden-Berg, Mathias Dostert oder den Gebrüdern Apel (alle in Nittel) nach wie vor in guten Händen.

Grosse Anstrengungen unternehmen die Winzer auch in Sachen Burgunder, beim Spätburgunder haben sie aber noch reichlich Luft nach oben.

Gruss Leo

Hallo Leo,

ich habe mir eine Flasche von dem besseren Elbling von Steinmetz gegönnt, der hat schlappe 11% Alkohol, da kann man wohl nicht meckern. Vielleicht mache ich die Flasche trotz "Rotweinwetters" gleich mal auf, so rein aus Neugier
P.S. sollten mehrere Winzer an der Obermosel einen ähnlich guten Spätburgunder wie Steinmetz hinbekommen dann sind sie nicht so weit von einem richtig guten Niveau entfernt.

Gruß

Ralf

So, den "besseren" 2010er Elbling von Steinmetz habe ich im Glas, und er bietet nicht nur Frische, sondern wahrscheinlich bedingt durch eine ordentliche Ertragsreduzierung eine cremige, volle Note, alles getragen von einer lebendigen Säure und schöner Frucht, ich hätte nicht gedacht, dass man mit Elbling solch einen durchaus anspruchsvollen, wenn natürlich auch nicht komplexen Wein hinbekommt, erstaunlich, und das für 4,80 Euro, 85 Punkte

Gruß

Ralf

Von den Winzern an der Obermosel schätze ich seit vielen Jahren die erfrischenden, leichten Elblingweine. Zwar ist auch bei diesen mittlerweile der Alkoholgehalt um ein bis zwei Vol.% höher als vor 20 Jahren, aber das ist ja leider heut zutage nicht mehr ungewöhnlich.

Dennoch weiss ich mich bei Winzern wie Frieden-Berg, Mathias Dostert oder den Gebrüdern Apel (alle in Nittel) nach wie vor in guten Händen.

Grosse Anstrengungen unternehmen die Winzer auch in Sachen Burgunder, beim Spätburgunder haben sie aber noch reichlich Luft nach oben.

Gruss Leo

Hallo Leo,
kennst Du das Weingut Margarethenhof. Inzwischen ist das Weingut in Ayl an der Saar ansäßig, besitzt aber immer noch ganz nette Flächen an der Obermosel. Der 2011er Elbling kommt mit 10,5 % vol aus und ist meines Erachtens einer der besten in der Region. Ansonsten gibt es auch noch Weißburgunder und Grauburgunder von der Obermosel und dann noch die Rieslinge aus dem Ayler Kupp.

http://michael-liebert.de/weintipps/margarethenhof-elbling-trocken-2011-der-spritzige/

hallo Michael,

danke für den interessanten Tipp mit dem Margarethenhof. Ich werde bei meinem naechsten Besuch in Ayl bei den Lauers auch da mal gerne reinschmecken.


Gruß Leo