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Van Volxem

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Oberpfälzer

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Re: Van Volxem

BeitragDi 5. Apr 2011, 23:52

Hallo zusammen,

heute nochmals Saar Riesling Alte Reben 2007 im Glas. Bestätigt die letzten Eindrücke. Farbe aussergewöhnlich intensiv, Nase recht animierend aber am Gaumen bei weitem nicht die erwartete Klasse zeigend. Entweder ist er in einer ganz schwierigen Phase oder ich (was ich eher glaube) habe ihn überschätzt bzw. ich hätte ihn früher trinken müssen. Gibt mir Rätsel auf. Langsam bröckelt mein Bild von vV (nicht nur wegen diesem Wein) und ich wünsche mir, dass ich mich letztlich völlig irre :oops: Punkte? Ja, habe ich auch. Die heutige Flasche sehe ich bei 84 OpfP :?
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Wolfgang
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DerFranki

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Re: Van Volxem

BeitragMi 6. Apr 2011, 07:21

Ich habe Van Volxem 2006 mit dem 2005er Saar Riesling kennengelernt und war begeistert.
Grandioser Stoff, intensiv, dicht, dabei aber elegant und leichtfüssig, dazu ein großartiges Trinkvergnügen....klasse!

Ich habe dann reichlich nachgekauft und hatte mit dem Wein auch noch ca. ein Jahr lang meinen Spaß.

Dann ging's abwärts. :cry:

„Dicht“ und „intensiv“ blieben die Weine, aber die Eleganz schien zu verfliegen. Der Wein wurde scheinbar immer breiter, Alkohol trat deutlich in den Vordergrund, der Spaß an dem Stoff wurde immer weniger.

Ich hatte damals auch einige Pullen „2005er Wiltinger Gottesfuß Alte Reben Grand Cru“ gekauft.
Meine Notizen zum Kauf des Weines von Ende 2006:
„Der Wein scheint bei fast aller Testern nahe der 100 Punkte zu liegen!!
120 Jahre alte Reben
Wie bei allen Van Volxem Weinen liegt Mostgewicht zwischen Sätlese und Auslese
Liegen lassen!!!“


Ich habe dann eine Flasche Ende 2006 probiert und der Wein wirkte noch unfertig, zu jung und ich dachte eine „solche Granate“ braucht noch etwas Zeit und außerdem würde ich den Wein nicht verstehen.

Zwei Jahre später habe ich zu einer weiteren Flasche notiert:
„breit und tröge; schmeckt nicht“


Irgendwie verstehe ich die Weine von Van Volxem wohl nicht richtig.
Oder, was ich für viel wahrscheinlicher halte (und das tut richtig weh! ;) ), ich bin einfach nur einem Hype aufgesessen.


Auffällig find ich auch, dass die mir die einfachen „Saar Rieslinge“ noch am ehesten Spaß machen.
Je dicker die Weine werden um so weniger verspüre ich Lust auf sie.

Irgendwie „ganz eigen“ sind die Weine schon.
„Gut“ finde ich sei deswegen nicht.


Vielleicht nehme ich demnächst noch mal eine Pulle beim Händler mit und probiere einen v.V., es kann ja sein, dass sich etwas geändert hat.
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Bernd Schulz

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Re: Van Volxem

BeitragMi 6. Apr 2011, 08:02

Hallo Frank,

dass es mir mit Van Volxem so ähnlich wie dir geht, habe ich ja schon oft genug geschrieben.

In der Literatur wird immer wieder kommuniziert, dass körperreiche, kraftvolle und konzentrierte Weine besonders gut reifen. Meinen mehrjährigen Beobachtungen nach trifft das beim Riesling so nicht zu; ich würde inzwischen sogar behaupten, dass ein Übermaß an Muskeln und Fett einem schönen Reifeprozess eher im Weg steht. Ich habe viele "kleine" (aber natürlich auf Langlebigkeit hin vinifizierte) Weine erlebt, die nach 10, 15, ja 20 Jahren noch eine sehr gute Figur abgaben, auch im trockenen und halbtrockenen Bereich (bei richtig massiver Restsüße verhält es sich mit dem Alterungsprozess eh noch einmal anders). Und umgekehrt sind mir genug dicke Dinger untergekommen, deren Reize relativ bald zu verblassen begannen. Vor allem gilt das, wenn es den Kraftpaketen - wie häufig bei Vam Volxem - an Säure fehlt.
Von der alten Klischeevorstellung "viel Power = hohes Alterungspotential" sollte man sich deshalb genauso verabschieden wie vom simplen Oechslejubel. Jedenfalls, wenn es sich um Riesling handelt.

Beste Grüße

Bernd
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Jürgen

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Re: Van Volxem

BeitragMi 6. Apr 2011, 12:29

Oberpfälzer hat geschrieben:Hallo zusammen,

heute nochmals Saar Riesling Alte Reben 2007 im Glas.

Habe den Wein auch zufällig am Wochenende getrunken. Mache mir in letzter Zeit keinerlei Notizen mehr zu den Weinen die ich zu Hause trinke :oops: :?
Den Wein fand ich ganz gut aber nicht weiter erwähnenswert. Er hielt gut über mehrere Tage. Gefallen hat mir, daß er nicht zu süß war was doch oftmals meine Befürchtung bei vV-Weinen ist. Zum Essen war er trotzdem zu süß (gab einen Rüffel meiner Frau :!: :| ;) ).
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Bernd Schulz

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Re: Van Volxem

BeitragSa 9. Apr 2011, 20:57

Obwohl ich dem Betrieb nebst seinem Cheffe (die Bildergalerie auf der neuen Website ruft in mir diverse Gruselgefühle hervor) grundsätzlich kritisch gegenüberstehe, ist das hier ein richtig feiner Tropfen:

Bild

Der Braunfels verfügt in hinreichendem Maß über jene Rieslingsäure, die dem Wein Leben und Spiel gibt. Unter anderem deshalb wirkt er nicht so fett und "overdone" wie viele andere, scheinbar höherwertigere VV-Produkte. Im GM standen damals 85 Punkte nebst der Empfehlung "trinken bis 2006" -jetzt in 2011 liege ich glatt 5 Pünktchen darüber. Und die damals geforderten 9 Euronen (lang, lang ists her :mrgreen: ) muss man geradezu als Schnäppchenkurs bezeichnen!

Beste Grüße

Bernd
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pivu

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Re: Van Volxem

BeitragSa 9. Apr 2011, 21:11

Hallo Bernd,

02 war der letzte komplette Jahrgang von Gernot Kollmann, in der Wertschätzung eher unterschätzt, sicher ein Jahr mit mehr Restsüße, zumindest sind die 02er eher "moselanisch" verspielt als packend und straight forward. Und sooo teuer ist der "einfache" 'Braunfels', der für mich ohnehin über dem 'Saarriesling Alte Reben' steht, nicht: 12,50 kostete der 07er, 12,60 der grandiose 09er.

Ciao
Peter
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Bernd Schulz

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Re: Van Volxem

BeitragSa 9. Apr 2011, 21:56

Hallo Peter,

Gernot Kollmann halte ich grundsätzlich für einen ziemlich genialen Kellermeister, aber trotzdem hatte ich verschiedene unter seiner Ägide entstandene VV-Rieslinge im Glas, die mir nach ein paar Jahren Reife seltsam schwerfällig und im Hinblick auf das Verhältnis von Süße, Säure und Alkohol nicht wirklich harmonisch entgegenkamen. Der Braunfels 02 stellt da schon eine sehr erfreuliche Ausnahme dar.
Nun ja, damals war Kollmann vergleichsweise neu im Geschäft und hat trotzdem mit dem schwierigen Jahrgang 00 einen ziemlich fulminanten Blitzstart hingelegt - Chapeau! Dennoch denke ich, dass er heute einiges anders machen würde, beziehungsweise(anderswo :mrgreen: ) anders macht. Und zwar aus guten Gründen.

Beste Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Sa 9. Apr 2011, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Oberpfälzer

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Re: Van Volxem

BeitragSa 9. Apr 2011, 22:43

Hallo Bernd,

ich glaube nicht nur Gernot Kollmann lernte dazu, auch bei van Volxem geht man veränderte Wege (zwischendurch hat Niewo zuviel gewollt (beinahe Originalton von ihm)). Bin mal gespannt, was künftig vV auf die Flasche bringt. Der Braunfels ist derzeit einer meiner Favoriten.
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Wolfgang
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susa

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Re: Van Volxem

BeitragDo 14. Jul 2011, 20:29

Heute im Glas

2008 Volz 1. Gewächs

Ich gebe ja unumwunden zu, dass ich ein großer Fan der van Volxems bin, allerdings bin ich erst etwa ab 2006 auf die Weine aufmerksam geworden.

Erstmal Beschreibung: Klares kräftiges Goldgelb, in der Nase faszinierende Mineralik, kandierte Früchte, auch Mango und Grapefruit, Honig, am Gaumen weich und seidig, nicht ganz trocken (mich würde der Restzuckergehalt interessieren, habe ich nirgendwo gefunden, so über 10 g/l, oder?) vielschichtig helle Beeren, Birne, sehr intensive Mineralnote, langer Abgang 12 vol% Alkohol.

Der ist jetzt genau richtig, schmeichelnd, filigran, elegant.


lieben Gruß
susa
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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Einzelflaschenfreund

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Re: Van Volxem

BeitragDo 14. Jul 2011, 22:19

Ich hatte jüngst eine Flasche "Alte Reben" 2005 geöffnet. Was soll ich sagen - der Wein übertraf meine Erwartungen, deutlich sogar. Süße, Säure, Kraft, Filigranität: alles fügte sich sehr harmonisch zusammen. Klasse Stoff, hoher Trinkfluss!

Gruß
Guido
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