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Van Volxem

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Tony11

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Re: Van Volxem

BeitragDo 23. Dez 2010, 16:47

Hallo Jungs

Das ist aber lieb von Euch, dass Ihr den Anderen mehr übrig lässt. 8-)

Da ich mit einigen anderen hier aus DWF vor zwei Jahren auf der Scholle von Roman rumturnen durfte, bin ich halt ein wenig voreingenommen. Die Grillparty dann am selben Abend hat ihr übriges getan.

Das vV nicht jedermann Sache ist, ist für mich bei dem "barocken Stil" absolut klar. Kenne in Weiden drin noch einen anderen vV-Nichtmöger. :lol:

Mit den besten Grüssen
Tony Eleven

Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
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pivu

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Re: Van Volxem

BeitragDo 23. Dez 2010, 16:55

Ich würde da differenzieren: wenn vV barock ist, was ist dann Clemens Busch oder Heymann-Löwenstein? Oder gar Franz Hirtzberger? I.ü. finde ich die jüngsten Jahrgänge (08, 09) von Roman alles andere als barock, bei 05 oder 06 könnte ich es nachvollziehen.

Ciao
Peter
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Don Miguel

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BeitragDo 23. Dez 2010, 17:09

Servus,

mir gehts´s wie Tony, ich bin auch voreingenommen und stimme ihm zu :) !

Bernd Schulz hat geschrieben:Ob man die VV-Stilsitik besonders schätzt, ist natürlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Mir sind die Weine oft zu massig und schwerfällig, was vor allem für gereiftere Exemplare gilt. Die 01er und 02er - einige wenige Flaschen davon habe ich noch im Keller - präsentierten sich zuletzt eher behäbig-filzpantoffelig und ließen die für mich *saartypische Rassigkeit* vermissen.

Man sollte aber berücksichtigen, dass sich der Stil seit den ersten Jahren, seit Niewo das Gut übernahm, auch gewandelt oder besser gesagt, weiter entwickelt hat. Auch der Kellermeister hat 2004 (?) gewechselt und auch das brachte Veränderungen. "Rassigkeit" ist aber kein Stilmerkmal der vV-Weine, zum Glück 8-) , das stimmt nach wie vor.

weinaffe hat geschrieben:Dasselbe Problem habe ich im übrigen mit den Weinen von Heymann-Löwenstein, aber das ist jetzt Off-Topic.

Das kann ich bestens nachvollziehen! Mir gefallen gerade diese beiden Weingüter mit ihren fruchtig-saftigen Rieslingen ganz außerordentlich gut; und eben viele "normale" Rieslinge gar nicht. Polarisierende Weine sind doch was Feines, da kann man wenigstens darüber debattieren ;) !

Grüße
Don
Zuletzt geändert von Don Miguel am Do 23. Dez 2010, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Tony11

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Re: Van Volxem

BeitragDo 23. Dez 2010, 17:11

Ciao Peter

Spreche auch von den Jahrgängen 2007 und älter. Die kenne ich ein wenig dank Eigeneinkauf und Verkostungsmöglichkeiten älterer vV bei dem Herrn Oberpfälzer.

Die Jahrgänge 08 und 09 kenne ich momentan noch nicht. :oops:

Bezüglich "Barock", das fällt mir einfach ein bei dem Stil: gross, volumiös, wie eine Kathedrale und es braucht manchmal viel Zeit und Muse die Weine zu ergründen.

Mit den besten Grüssen
Tony Eleven

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argentum

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Re: Van Volxem

BeitragDo 23. Dez 2010, 22:21

Was kann es für ein Forum schöneres geben, als Weine die polarisieren? ;-)
Gruss
Philipp

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In vinum veritas - lassum bev amo ün
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Bernd Schulz

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Re: Van Volxem

BeitragFr 24. Dez 2010, 02:06

Erst einmal Zustimmung: Polarisierende Weine bieten oft die Grundlage für eine besonders lebhafte Diskussion.

Im Falle von Van Volxem (und auch Reinhard Löwenstein, dessen Rieslinge mich früher sehr begeistert haben) würde ich allerdings keine extreme Gegenposition einnehmen wollen: Diese Weine sind auf ihre Art schon sehr gut; wenn ich sie trinke, trinke ich sie durchaus mit einem nicht zu unterschätzenden Genuss. Aber ich habe bei meiner etwas näheren Beschäftigung mit dem M-S-R-Gebiet in den letzten Jahren diverse Rieslinge kennengelernt, die mich mit einer anderen, leichtgewichtigeren, filigraneren Stilistik am Ende mehr überzeugen. Dieser feine, schlanke und trotzdem schiefermineralisch extraktreiche Charakter ist für mich die die Quintessenz, die aus den besten Lagen des Anbaugebiets gezogen werden kann - dichte, konzentrierte Weißweine mit entsprechend viel Körper und Alkohol finde ich auch im Rheingau, in der Pfalz und in der Wachau.

Auch beim trockenen (oder pseudotrockenen :mrgreen: ) M-S-R-Wein zeigen sich die optimalen Ausprägungen des *Terroirs* für mich eher in einer fundierten Finesse als in einem auf Niedrigsterträgen basierenden Powerplay.

Beste Grüße

Bernd
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Oberpfälzer

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Re: Van Volxem

BeitragSa 1. Jan 2011, 21:04

Hallo zusammen,

gebe mal eine Wasserstandsmeldung zu:

Kanzemer Altenberg Alte Reben, 2005

Im Glas zeigt sich ein optischer Gigant. Was für eine Freude, eine derartige Farbintensität zu sehen.
Die Nase kräftig und vielschichtig wie man sie erwartet nach viel orangen Früchten und wunderschöner Mineralik und evtl. einem Schuss Honig (?). Am Gaumen voluminöser Extrakt und beinahe ölig wirkend, milde Säure die aber sehr fein wirkt. Nicht ganz trocken. Noch samtige Gerbstoffe, die sehr fein aber durchaus Grip am Gaumen zeigen, etwas trocken sind und mit einer feinen herben Aromatik den Wein bereichern. Sehr harmonisch und vielschichtig mit salziger Mineralik. Ganz grosser Abgang. Ich meine, er ist derzeit nicht in seiner optimalen Phase. Er würde für mich etwas mehr Säure vertragen oder sollte etwas trockener sein. Und dann empfinde ich derzeit eine leicht wässrige Mitte (ich bin überzeugt, dass sich das wieder legt). Ist schon ein ganz toller Wein. 94 OpfP. In einem Jahr wird er sich erneut zeigen.

Der Wein gewinnt klar nach Belüftung. Habe ihn frisch geöffnet und nach 20 Stunden Luft probiert.

Ich meine auch, dass aus dem Ausgangsmaterial ein wahrlich grosser Edelsüsser entstehen kann. Leider habe ich die Süssweine bisher nicht probiert.
Servus
Wolfgang
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pivu

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Re: Van Volxem

BeitragSa 1. Jan 2011, 22:32

Hallo Wolfgang,

die 05er vV's würd' ich nicht in einem, sondern frühestens in 5 Jahren trinken wollen. Derzeit sind sie einfach viel zu üppig, zwar beeindruckend, aber nicht schliffig. Genau den 05er 'Altenberg' hatte ich (mit identischer Bewertung) in einer kleinen Vertikalen vor ziemlich genau einem Jahr im Zalto.

Ciao
Peter (mit einem 02er 'Schütt' von Knoll im Glas, am Punkt, aber nur mittleres Jahr)
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Rieslingmaster

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Re: Van Volxem

BeitragSo 2. Jan 2011, 00:18

Oberpfälzer hat geschrieben:Hallo zusammen,

gebe mal eine Wasserstandsmeldung zu:

Kanzemer Altenberg Alte Reben, 2005

Im Glas zeigt sich ein optischer Gigant. Was für eine Freude, eine derartige Farbintensität zu sehen.
Die Nase kräftig und vielschichtig wie man sie erwartet nach viel orangen Früchten und wunderschöner Mineralik und evtl. einem Schuss Honig (?). Am Gaumen voluminöser Extrakt und beinahe ölig wirkend, milde Säure die aber sehr fein wirkt. Nicht ganz trocken. Noch samtige Gerbstoffe, die sehr fein aber durchaus Grip am Gaumen zeigen, etwas trocken sind und mit einer feinen herben Aromatik den Wein bereichern. Sehr harmonisch und vielschichtig mit salziger Mineralik. Ganz grosser Abgang. Ich meine, er ist derzeit nicht in seiner optimalen Phase. Er würde für mich etwas mehr Säure vertragen oder sollte etwas trockener sein. Und dann empfinde ich derzeit eine leicht wässrige Mitte (ich bin überzeugt, dass sich das wieder legt). Ist schon ein ganz toller Wein. 94 OpfP. In einem Jahr wird er sich erneut zeigen.

Der Wein gewinnt klar nach Belüftung. Habe ihn frisch geöffnet und nach 20 Stunden Luft probiert.

Ich meine auch, dass aus dem Ausgangsmaterial ein wahrlich grosser Edelsüsser entstehen kann. Leider habe ich die Süssweine bisher nicht probiert.


Wo du Recht hast, hast du Recht, denke auch dem Wein fehlt es an Säure. Idealer Lesepunkt wohl etwas verpasst und übertriebene Maischestandzeit, ich finde bei den Süssweinen ist das Säuremanko noch höher, die Weine wirken einfach träge und somit auch eher mastig.
Nobody is perfect.
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BerlinKitchen

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Re: Van Volxem

BeitragSo 2. Jan 2011, 03:29

Im August hat mich Peter Ruhrberg in Berlin besucht und er hatte einen 2000 Gottesfuß AR im Gepäck. Ich war schwer beeindruckt. Hier meine Impressionen:

Historischer Moment, der erste Jahrgang von Roman Niewodnicanski im Glas.
Präsentiert sich in guter Verfassung und beeindruckend feingliedrig. Frucht&Mineralität sind filigran verwoben mit 12%, die sich allerdings fast eher wie 11% anfühlen. Wer hätte das gedacht! Zarte Frucht von getrockneten Aprikosen, tiefgründige Mineralität und eine überzeugende Länge. Chapeau
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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