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Van Volxem

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EThC

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Re: Van Volxem

BeitragDi 9. Jul 2019, 18:15

Ollie hat geschrieben:Wenn im Weinbehaelter Ueberdruck herrscht (z.B. erzeugt mittels eines Schutzgases), dringen weder Staub noch Gas (Luftsauerstoff) ein.


Also daß überhaupt Staub durch einen Kork in den Wein kommen kann, kann ich mir auch unter "normalen" Bedingungen nur schwerlich vorstellen. Was den Gasaustausch angeht, braucht man m.E. keinen Überdruck (wenn der zu groß wäre, drückt's im schlimmsten Fall nur den Korken rein), sondern allenfalls eine Schutzgasatmosphäre. Den gleichen Effekt erzielt man aber auch, indem man den Verschluß abdichtet, das ginge mit einer entsprechenden Kapsel aus meiner Sicht günstiger und sicherer, als wenn man die Flaschen aufwendig in einen Drucktank schlichtet. Oder man nimmt gleich dickere Korken wie bei einer Sektflasche, wenn die entsprechend verdichtet werden, sind die so irre dicht, daß über Jahre praktisch kein Gas austritt, trotz immerhin bis zu 6 barü Druck in der Pulle. Oder gleich Schrauber...
Irgendwie habe ich da das Gefühl, daß da mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird...
Viele Grüße
Erich

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Ollie

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Re: Van Volxem

BeitragDi 9. Jul 2019, 19:13

Ich dachte, der Wein laege unabgefuellt in diesen Behaeltern. :P :lol:

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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EThC

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Re: Van Volxem

BeitragDi 9. Jul 2019, 19:18

...ok, das erklärt Deinen Gedankengang! :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragMi 10. Jul 2019, 09:15

Ollie hat geschrieben:Ich dachte, der Wein laege unabgefuellt in diesen Behaeltern.

Also da gebe ich Ollie Recht. Ich gehe auch davon aus, dass der Wein direkt in die Behälter gefüllt wird und nicht als Flaschenlager dient. Wenn man sich die Bilder ansieht, wüsste ich nicht, wie man die mit Flaschen befüllen sollte.

Zudem ein Zitat aus dem Text: "Der spektakulärste Teil jedoch liegt unter der Erde im Keller, der in mehrere Hallen aufgeteilt ist. Zwei davon sind fürs Publikum zugänglich. Einer der beiden ist der sogenannte Raritätenkeller mit stählernen Druckkesseln, die wie Bienenwaben an der Wand kleben. Der Inhalt von 60.000 Flaschen passt hinein. Vorbild war die umgebaute Kellerei Terlan, die das selbe Architekturbüro gestaltete."

Da steht Der Inhalt von 60.000 Flaschen…

In meinen Augen macht das auch mehr Sinn, denn er will ja den Wein über wirklich lange Zeit lagern.
Zitat: "In diesem Keller landen die besten Partien der ältesten Weinberge. Ich bin mir bewusst, dass ich einen Großteil der Weine, die wir hier einlagern werden, nicht mehr erleben und genießen kann.

So hat er zumindest schon mal nicht das Kork-Risiko. Die Sauerstoffzufuhr hängt natürlich von der Füllmenge ab. Wenn die hoch ist, passt nur noch wenig Sauerstoff hinein. Zudem reift der Wein in der großen Menge wahrscheinlich langsamer und gleichmäßiger. Dann wäre da noch die Sache mit dem Druck. Ich bin weder Chemiker noch Weinbautechniker, aber laufen chemische Prozesse nicht unter Druck langsamer ab?

In meinen Augen klingt das nach einem Weinlager aus dem er in einigen Jahren oder besser Jahrzehnten gereifte Reserven verkaufen will...
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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olifant

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Re: Van Volxem

BeitragMi 10. Jul 2019, 12:31

... Van Volxem hat 's nicht erfunden, den Ausbau in Drucktanks ...

Die Stocker Methode

Begonnen hat alles mit dem Altkellermeister Sebastian Stocker. Er war es nämlich, der - in Anlehnung an die Vorbilder des französischen Weinbaus - begonnen hat, die Weine länger auf der Feinhefe reifen zu lassen.

Heute werden für die Raritätenweine herausragende Jahrgänge zunächst ein Jahr lang im Holzfass ausgebaut, danach kommen sie 10 bis 30 Jahre lang in kleine Stahlfässer (2500 Liter), in denen sie genug Zeit haben, um auf der Feinhefe ihre Aromenvielfalt und komplexe Struktur zu entwickeln.

Sobald der Kellermeister sie als harmonisch und ausgewogen betrachtet, kommen sie in die Flaschen. Ihre vollendete Trinkreife erreichen sie nach weiteren 4 bis 5 Jahren Flaschenlagerung.

Derzeit lagern 15 Jahrgänge dieser Ausbaumethode in kleinen Stahlfässern, zurückreichend bis in das Jahr 1979. Zur Verwendung kommen Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc und die Cuvée Terlaner. Jährlich ist vom Raritätenwein eine Stückzahl von nur 3.330 Flaschen verfügbar.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Van Volxem

BeitragMi 10. Jul 2019, 16:11

TOM hat geschrieben:Also da gebe ich Ollie Recht. Ich gehe auch davon aus, dass der Wein direkt in die Behälter gefüllt wird und nicht als Flaschenlager dient. Wenn man sich die Bilder ansieht, wüsste ich nicht, wie man die mit Flaschen befüllen sollte.

Ok, also war ich auf der falschen Spur! :lol: :lol: :lol:
Dennoch kapiere ich auch dann den Sinn nicht ganz. Warum Drucktank? Und vor allem bei welchem Druck? Den Druck müßte man ja über ein Gaspolster aufbauen, sinnvollerweise Stickstoff oder ein anderes Inertgas. Das Einzige, was da anders ablaufen kann, ist, daß die im Wein gelösten bzw. entstehenden Gase dann auch in größerem Umfang in Lösung bleiben, weil sie ja nicht aus dem Behälter 'raus können. Wenn man nur gegen O2 abschotten will, reicht auch eine einfache Inertgasüberlagerung ohne (großartigen) Druck. Ansonsten denke ich nicht, daß der Druck die Entwicklung signifikant beeinflußt...
Viele Grüße
Erich

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Re: Van Volxem

BeitragDi 10. Sep 2019, 13:47

Super Gutsweinchen von der Saar:

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Erich

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manubi

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Re: Van Volxem

BeitragSa 14. Sep 2019, 20:19

Am 30.8. waren wir bei vV auf der Präsentation des Jahrgangs 2018. In einem Satz: Dominik Völk und Roman Niewodniczanski haben - da folge ich gerne den professionellen Kritikern - eine Super-Jahrgangskollektion hingelegt. Bestes PGV bieten die beiden Ortsweine Wiltinger und Saarburger, wobei der Saarburger, zumindest derzeit, dem Gaumen eine Spur mehr schmeichelt. Aber auch die GG*s, obwohl sie so jung ihr Potenzial ja nur ahnen lassen, spielen quasi in einer eigenen Liga. Mich haben sie so überzeugt, dass ich mir zwei Musterkisten mit je einer Flasche Altenberg bis Volz GG zugelegt habe.

In Erinnerung an den Tag auf vV habe ich heute einen 2017er Goldberg GG aufgezogen. Sicherlich zu früh, aber trotzdem schon ein Genuss ohne Reue:

Bild

Der wird noch zu deutlich größerer Form auflaufen!

Gruß

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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Der Wein-Schwede

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Re: Van Volxem

BeitragDo 28. Nov 2019, 21:58

Weingut van Volxem - Riesling Alte Reben 2015

Bin gerade in Fockbek (bei Rendsburg) in Nord-Deutschland und habe im Hotelrestaurant einen schönen Wein genossen.

Knochentrockener Ausbau. :)
Superscharfe Präzision. :ugeek:
Null Frucht und Mineraltät ohne Ende.
In der Nase die typische Schiefermineralität mit leichter Rauchigkeit. Am Gaumen supertrocken ohne Frucht, extreme Gerbstoffe und Konzentration, dennoch leicht und frisch. Geschmack vom Eisenerz wie in einem Wasserbrunnen in einem alten Bauernhof.
Es hat zu der Lachsforelle sehr gut gepasst.

90 W-S Punkte
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manubi

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Re: Van Volxem

BeitragDi 3. Dez 2019, 21:40

Der Wein-Schwede hat geschrieben:Weingut van Volxem - Riesling Alte Reben 2015

. . .
Knochentrockener Ausbau. :)
Superscharfe Präzision. :ugeek:
Null Frucht und Mineraltät ohne Ende.
In der Nase die typische Schiefermineralität mit leichter Rauchigkeit. Am Gaumen supertrocken ohne Frucht, extreme Gerbstoffe und Konzentration, dennoch leicht und frisch. Geschmack vom Eisenerz wie in einem W. Das mit dem serbrunnen in einem alten Bauernhof.
Es hat zu der Lachsforelle sehr gut gepasst.

90 W-S Punkte


Hallo,

Du bist der erste, der den "Alte Reben" als "knochentrocken ausgebaut" beschreibt. Mir hat er regelmäßig zu viel Speck auf den Rippen.

Das mit dem "knochentrockenen Ausbau trifft beim 2015er vV eher auf den Schiefer-Riesling zu, wobei die "superscharfe Präzision" es bei den meisten trockenen vV recht gut trifft.

Gestern abend habe ich den 2018er Saar-Riesling erstmals angetestet. Noch etwas unruhig im Glas und auf der Zunge, aber sehr vielversprechend. Schau*n mel mal in 1, 2 Jahren. Gestern immerhin satte 88 mP, das ist schon ein Pfund für einen besseren Gutswein.

Gruß

Manfred
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