Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 10:50


Van Volxem

  • Autor
  • Nachricht
Offline

Einzelflaschenfreund

  • Beiträge: 587
  • Bilder: 2
  • Registriert: Mi 15. Dez 2010, 12:31

Re: Van Volxem

BeitragFr 21. Feb 2014, 11:55

Kürzlich hatte ich den 2012 Goldberg im Glas - und war doch etwas enttäuscht. Der Jg. wurde ja allenthalben bei vV hoch gelobt. Ich konnte das schon beim Saar-Riesling vor ein paar Monaten nicht recht nachvollziehen, der hatte einfach nur eine harte, für mich unharmonische Säure.

Und nun der Goldberg ... am ersten Tag war der erstaunlich schlank (ok, Stilwandel - auch darüber wurde ja von verschiedener Seite berichtet), aber eben auch nicht besonders komplex. Ordentlich Zitrusfrucht, das war's.

Drei Tage später zeigte sich auch die zweite Flaschenhälfte nicht wesentlich spannender. Der Wein hatte eine gewisse Cremigkeit hinzugewonnen, aber im Großen und Ganzen dominierte weiterhin ein Zitruston und eine Säure, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt nich allzu angenehm wirkte.

Ich halte mich durchaus empfänglich für hochkalibrige Rieslinge, die eben nicht fett und opulent ausfallen - z. B. vom Karthäuserhof. Aber dieser vV hat mich doch einigermaßen enttäuscht. Habe ich den Wein nun einfach nicht verstanden, ist er bereits in einer Verschlussphase, hatte ich Flaschenpech oder ...?

Viele Grüße
Guido
Offline

manubi

  • Beiträge: 389
  • Bilder: 1
  • Registriert: Fr 17. Feb 2012, 12:38
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Van Volxem

BeitragFr 21. Feb 2014, 19:56

Einzelflaschenfreund hat geschrieben:Kürzlich hatte ich den 2012 Goldberg im Glas - und war doch etwas enttäuscht. ...

...
Und nun der Goldberg ... am ersten Tag war der erstaunlich schlank (ok, Stilwandel - auch darüber wurde ja von verschiedener Seite berichtet), aber eben auch nicht besonders komplex. Ordentlich Zitrusfrucht, das war's.
...
Viele Grüße
Guido


Hallo Guido,

ich führe es weniger auf einen Stilwandel als auf unterschiedliche Jahrgangcharaktere zurück. Vielleicht strebt man bei vV vorsichtig eine Modofikation des in der Vergangenheit doch häufig recht milden Stils mit deutlichem "Zuckerschwänzchen" an - hin zu trockenen Weinen, die die Bezeichnung auch verdienen. Aber die insgesamt deutlich trockenere Ausrichtung des 2012er Jahrgangs ist m.M. jahrgangsbedingt.

Ein herrlich reintöniger und nicht so trockener 2012er vV ist übrigens der Rotschiefer - preiswert und wirklich gut.

Beste Grüße

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Offline
Benutzeravatar

Oberpfälzer

  • Beiträge: 1307
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 19:07
  • Wohnort: Deutschland

Re: Van Volxem

BeitragFr 21. Feb 2014, 21:17

Mich würde interessieren, was er am 2. Tag zeigt. Mit jungen vV habe ich gute Erfahrungen gemacht, wenn Sie viele Stunden Luft hatten. Würde den Goldberg noch nicht abschreiben. Wäre überrascht, wenn da nichts mehr kommt.
Servus
Wolfgang
Offline
Benutzeravatar

Herr S.

  • Beiträge: 1051
  • Bilder: 6
  • Registriert: So 12. Dez 2010, 14:11
  • Wohnort: Bockenheim a.d. Weinstrasse

Re: Van Volxem

BeitragDo 1. Mai 2014, 18:00

Hallo zusammen,

vor kurzem kam der folgende Geselle in's Glas:

Bild

90 Punkte gibt es für diese passable Leistung und ich bin gespannt auf die anderen 09er Rieslinge von vV.

Viele Grüße,
Björn
--------------------------------------------
"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Van Volxem

BeitragSa 3. Mai 2014, 15:37

Herr S. hat geschrieben:90 Punkte gibt es für diese passable Leistung und ich bin gespannt auf die anderen 09er Rieslinge von vV.

Hi Björn,

davon habe ich auch noch was im Keller, aber probiert hab ich den noch nicht. Den Wiltinger Braunfels fand ich auch sehr gut. Ziemlich schwach ist dagegen der 2009 Schiefer Riesling, von dem ich seinerzeit drei Flaschen gekauft hatte. Alle drei Flaschen waren vom Typ her konsistent, aber leider konsistent schwach, nämlich vor allem dünn und wässrig. Ich bin nicht unglücklich, dass diese Position im Keller nunmehr geräumt ist.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline
Benutzeravatar

Oberpfälzer

  • Beiträge: 1307
  • Registriert: Mi 3. Nov 2010, 19:07
  • Wohnort: Deutschland

Re: Van Volxem

BeitragFr 23. Mai 2014, 18:41

Hallo zusammen,

habe heute mal wieder einen Schreck erfahren:

Bild

Mann, was habe ich die Jungweine gemocht und was ist daraus geworden? Ich bin erschrocken, ich kann mit diesen reifen Extremen (noch) nichts anfangen und ich fürchte, ich werde es nie. Hier zeigt sich aber auch für mich ganz klar, was Niewo wollte - einen burgundischen Moselwein. Für mich ging das aber schief und so was von schief. Erkauft wurde dies mit einer Herbe, Schärfe und Extraktextremität, die alles andere als burgundisch ist.

Ich werde die Flasche später in den Kühlschrank stellen und morgen nochmals probieren. Wenn sich nichts mehr ändert und auch asiatische Gerichte nicht passen, muss ich ihn wohl oder übel als Kochwein verwenden und ich habe noch ein paar Flaschen im Keller :shock:
Servus
Wolfgang
Offline
Benutzeravatar

octopussy

  • Beiträge: 4405
  • Bilder: 135
  • Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
  • Wohnort: Hamburg
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Van Volxem

BeitragMo 2. Jun 2014, 11:14

Oberpfälzer hat geschrieben:Mann, was habe ich die Jungweine gemocht und was ist daraus geworden? Ich bin erschrocken, ich kann mit diesen reifen Extremen (noch) nichts anfangen und ich fürchte, ich werde es nie. Hier zeigt sich aber auch für mich ganz klar, was Niewo wollte - einen burgundischen Moselwein. Für mich ging das aber schief und so was von schief. Erkauft wurde dies mit einer Herbe, Schärfe und Extraktextremität, die alles andere als burgundisch ist.

Puh, das klingt ernüchternd. Wir hatten am Wochenende im Glas: 2008 Riesling Scharzhofberger "P" (Pergentsknopp). Tja, so richtig weiß ich nicht, was ich von dem Wein halten soll. In gewisser Weise ist er sehr gut, sauber im Duft, expressiv, sehr fein. Im Mund wird es dann leicht gefährlich, da kommen leichte Bitternoten ins Spiel, recht viel Extrakt, eine Süße, die mit den Bitternoten zusammen gewöhnungsbedürftig schmeckt, und eine zwar vorhandene und auch gut eingebundene, für den Jahrgang aber eher milde Säure. Mir gefiel der Wein insgesamt schon sehr gut, schien mir aber noch etwas zu jung. Jetzt kommt aber die Crux: ich habe keine Ahnung, wie der Wein altern wird. Zwei Flaschen habe ich von dem Pergentsknopp noch und werde sie - wenn auch mit Risiko - erstmal weiter liegen lassen.

Bild
Beste Grüße, Stephan
Offline

manubi

  • Beiträge: 389
  • Bilder: 1
  • Registriert: Fr 17. Feb 2012, 12:38
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Van Volxem

BeitragMi 25. Jun 2014, 09:56

2013 Schiefer-Riesling (van Volxem):

Im ersten Versuch der wohl schwächste van Volxem, den ich bisher probiert habe. Klar, 2013 war ein sehr schwieriges Jahr und der Schiefer-Riesling wird vornehmlich aus Erträgen von Vertragsanbauern bereitet. Klar ist auch, dass der Wein erst verhältnismäßig kurze Zeit abgefüllt ist. Aber zur Zeit ist eine alles überstrahlende, stahlige Säure im Vordergrund, die ich in dieser Form bei van Volxem bisher nicht vorgefunden habe. Daneben grüner Apfel, und Schiefer-Mineralik bei insgesamt etwas "dünnem" Gesamtbild. Immerhin ist er reintönig ohne faulige oder sonstige fehlerhafte Geschmacksnoten.

Lassen wir ihn also mal eine gewisse Zeit in Ruhe, vielleicht rundet er sich ja noch zu einem brauchbaren Essensbegleiter. Übrigens habe ich beim letzten Glas der Flasche das Rezept des Domherrn Kir aus Dijon angewendet: ein kleiner Spritzer Creme de Cassis vollbringt ein kleines Wunder. Aber dafür müsste es kein van Volxem sein, sondern ein halb so teurer Weißburgunder aus den Hautes Côtes oder ein richtig trockener Elbling Alt-Luxemburgischer Machart würde es auch tun.

Ganz anders der kürzlich mal wieder probierte 2009 Saar-Riesling. Der ist inzwischen gut gereift und macht richtig Spass bei insgesamt eher halbtrockener/feinherber Charakteristik.

Hoffentlich sind der Saar-Riesling und der Braunfels etwas freundlicher zu den Konsumenten; der Versuch steht noch aus.

Wer, außer mir, hatte denn überhaupt schon 2013er vV im Glas?

Beste Grüße

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Offline

manubi

  • Beiträge: 389
  • Bilder: 1
  • Registriert: Fr 17. Feb 2012, 12:38
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Van Volxem

BeitragFr 27. Jun 2014, 17:37

Schiefer-Riesling 2013 - Nachtrag:

Heute habe ich die "PINwand Nr. 237" des Schwurbelmeisters von der Saar ausgepackt. Auf der ersten Seite prangt Niewo mit Kellermeister Dominik Völk. Auf der Innenseite wird der Schiefer-Riesling in extrem blumenreicher Sprache beschrieben:

"Welch große Qualität offenbart der oftmals als "kleiner" Bruder des legendären Saar-Rieslings gefeierte Schiefer-Riesling im Glase! Aber was heißt hier "kleiner" Bruder? Der Schiefer-Riesling ist ein qualitativ absolut ebenbürtiges Gewächs, das sich nur in seiner Stilistik vom Saarriesling deutlich unterscheidet: Er ist bei aller innerer Dichte schlanker, rassiger frischer im Körper, wodurch die pikante Mineralität des Schiefers (Nomen est Omen) noch stärker in den Vordergrund tritt. Jedes Glas dieses tänzelnden Rieslings versprüht schiere Lust bei Genuss!"


Dann ist die Rede von "verführerischen Fruchtaromen" (Weinbergspfirsich, knackige Ananas, Limetten, Pampelmuse) und "betörende Noten von einem frühlingshaften Blumenstrauß und frischer Minze".

Bei so krass unterschiedlicher Wahrnehmung gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten einer Erklärung:

1. könnte es sein, dass mich mein Weinverstand, meine Zunge und meine Nase plötzlich völlig im Stich gelassen haben (eher unwahrscheinlich),

2. hat Roman mir etwas ganz anderes in die Flaschen gefüllt als es Herr T.S. probiert hat (halte ich auch nicht für besonders wahrscheinlich),

3. T.S. möchte in der Hierarchie der ... (der Ausdruck, der mir gerade einfiel könnte mir als ehrenrührig ausgelegt werden) den absoluten Gipfel erklimmen.

Oder gibt es evtl. eine andere Erklärung für eine so massiv unterschiedliche Wahrnehmung?

Von der überbordenden Dichtkunst einmal abgesehen: meine Erfahrungen mit der Firma von T.S. sind durchweg positiv. Eigentlich hätte er es also gar nicht nötig, so ein Geschwurbel als Verkaufshilfe einzusetzen.

Beste Grüße

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Offline
Benutzeravatar

UlliB

  • Beiträge: 4515
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Van Volxem

BeitragFr 27. Jun 2014, 21:16

manubi hat geschrieben:3. T.S. möchte in der Hierarchie der ... (der Ausdruck, der mir gerade einfiel könnte mir als ehrenrührig ausgelegt werden) den absoluten Gipfel erklimmen.

Ich denke schon, dass es das ganz gut trifft; leider.

Passt zwar nicht in den vV-Thread, aber im Kontext: heute abend im Glas zum wiederholten Male Emrich-Schönleber Frühlingsplätzchen QbA trocken 2011 (d.h. der Zweitwein zum GG). Laut seinerzeitiger Aussage von T.S. der "beste von E-S jemals produzierte Frühlingsplätzchen QbA aller Zeiten" - übrigens ist das "best of all times" so eine Art Standardaussage dieses Händlers. Ein direkter Vergleich zum 2009er Frühlingsplätzchen QbA des selben Erzeugers, der in jeder Hinsicht überlegen ist, zeigt, dass diese Behauptumg völlig aus der Luft gegriffen ist.
manubi hat geschrieben:meine Erfahrungen mit der Firma von T.S. sind durchweg positiv.

Ja, das Sortiment ist ok, der Service funktioniert perfekt, und auch die Presise stimmen im Vergleich. Aber die adkektivüberladenen Werbeaussagen sind komplett absurd.

Gruß
Ulli
VorherigeNächste

Zurück zu Mosel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen