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Van Volxem

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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragFr 17. Jul 2020, 11:29

TOM hat geschrieben:... habe neben dem ein oder anderen GG auch meist von jedem Jahrgang eine Kiste des „einfachen“ Saar-Riesling im Keller 5-10 Jahre altern lassen. Eine Petrolnote konnte ich bisher nicht entdecken. ... mal im Keller nachsehen, 2012er müsste noch dort liegen.

Wie versprochen habe ich einen 2012er Saar Riesling aufgezogen und die letzten 3 Tage verkostet, um die Lagerfähigkeit zu testen. Hier meine Beschreibung:

Anfangs präsentierte sich der Wein mit rauchigem Schiefer und Kräuterwürze, er wirkte etwas karg. Aber bereits nach 30 Minuten an der Luft wurde er deutlich runder und vollmundiger. Das setzte sich auch an den beiden Folgetagen fort. Am dritten Tag hatte er noch immer diesen schönen Duft nach Rauch und Kräuterwiese. Im Mund entwickelte er jetzt eine wunderbare Cremigkeit und man konnte sogar Fruchtnoten (Mirabelle, Aprikose) schmecken. Der Nachhall war lang und hinterließ neben Frucht und Würze eine leichte Salzspur. Der Wein hat eine spürbare Restsüße, die jedoch gut mit der Cremigkeit harmoniert. Für mich als Trocken-Trinker war sie an der Obergrenze, aber noch absolut im grünen Bereich.

Ich empfand den Wein als vollmundig und rund und habe keinerlei Bedenken die restlichen beiden Flaschen noch weitere 2-5 Jahre reifen zu lassen. Für einen Gutsriesling eine erstaunliche Qualität! Müsste ich Punkte geben, bekäme der Wein durchaus 90 Punkte von mir.

Aber wie bereits gesagt: 2017 bin ich beim Gutschwein „abgesprungen“. Ich finde, er hat sich in Qualität und Dichte nach unten bewegt. Stattdessen bin ich beim Basiswein auf den Wiltinger Riesling umgestiegen und werde den mal in den nächsten Jahren beobachten. Wahrscheinlich werden mittlerweile einfach zu viel gute Lagen einzeln abgefüllt, so dass nicht mehr genug Substanz beim Saar-Riesling verbleibt.
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EThC

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Re: Van Volxem

BeitragFr 17. Jul 2020, 15:05

TOM hat geschrieben:Gutschwein

:lol: :lol: :lol:

...aber im Ernst: selbst im Warmjahr 2015 war der Saar-Riesling mit 7,5 g/l RZ bei 7,6 g/l Säure zwar am oberen Ende des Trockenbereichs angesiedelt, der Restzucker jedoch perfekt / komplett eingebunden und hatte keinerlei abschwächenden Einfluß auf die Frische dieses Gutsweins...
Viele Grüße
Erich

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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragFr 17. Jul 2020, 15:22

EThC hat geschrieben:
TOM hat geschrieben:Gutschwein

:lol: :lol: :lol:
.

Nun, was ist es sonst? Ortswein, weil Fluss?
Dem Schiefer-Riesling konnte ich nie viel abgewinnen. Für mich war der Saar-Riesling immer "der Einstieg" bei VV.
So wie der "Schiefersteil" für mich der Einstiegswein bei Molitor ist. Für mich liegen/lagen beide auf ähnlichem Level.

EThC hat geschrieben:...aber im Ernst: selbst im Warmjahr 2015 war der Saar-Riesling mit 7,5 g/l RZ bei 7,6 g/l Säure zwar am oberen Ende des Trockenbereichs angesiedelt, der Restzucker jedoch perfekt / komplett eingebunden und hatte keinerlei abschwächenden Einfluß auf die Frische dieses Gutsweins...

100% d'accord! Auch beim 2012 so. Tue mich mit dem Wording in Bewertungen manchmal etwas schwer, aber mit "harmoniert" habe ich das "perfekt / komplett eingebunden" gemeint.
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EThC

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Re: Van Volxem

BeitragFr 17. Jul 2020, 15:46

TOM hat geschrieben:Nun, was ist es sonst? Ortswein, weil Fluss?

...ich hätte halt zwei Buchstaben weggelassen... ;)
Viele Grüße
Erich

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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragSa 18. Jul 2020, 08:01

EThC hat geschrieben:...ich hätte halt zwei Buchstaben weggelassen... ;)

o.k., jetzt habe ich es auch kapiert ;)
Danke für den Hinweis...
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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragFr 7. Aug 2020, 09:44

Van Volxem baut übrigens weiter aus und holt Christian Valk als Vertriebsdirektor in das Team.
https://www.nikos-weinwelten.de/beitrag ... ngsspitze/

Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, der war zuvor GF bei Champagne Nicolas Feuillatte. Das kann natürlich auch ein Hinweis sein in welche Richtung Niewodniczanski das Weingut entwickeln will...
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harti

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Re: Van Volxem

BeitragFr 7. Aug 2020, 15:10

TOM hat geschrieben:Van Volxem baut übrigens weiter aus und holt Christian Valk als Vertriebsdirektor in das Team.
https://www.nikos-weinwelten.de/beitrag ... ngsspitze/

Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, der war zuvor GF bei Champagne Nicolas Feuillatte. Das kann natürlich auch ein Hinweis sein in welche Richtung Niewodniczanski das Weingut entwickeln will...

Unser @dyingromeo :D . Da mir die Weine von vV schmecken (im Gegensatz zu den Nicolas Feuillatte-Champagnern), freue ich mich über diese Entwicklung besonders ;) .

Grüße

Hartmut
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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragFr 7. Aug 2020, 15:27

Hallo Hartmut,
ja, das ging mir auch durch den Kopf. Will er jetzt ein breiter Massenanbieter werden (Masse bringt Kasse...) oder setzt er weiterhin auf altbewährte Qualität...
Mein Anker ist aber weiterhin Dominik Völk. Ich gehe mal davon aus, dass der sich weiterhin um die Qualität der besseren Tranchen kümmert. Ich denke aber auch, dass Valk parallel dazu das Massengeschäft ausdehnen soll. Die Weine der 100 ha wollen eben auch verkauft werden und das ist nunmal Massengeschäft.

Wir werden es sehen... (und schmecken)
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TOM

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Re: Van Volxem

BeitragDi 25. Aug 2020, 16:03

Sistra7119 hat geschrieben:...
Danke an alle für die Empfehlungen und Anregungen! Ich werde nach nach meinem Besuch Ende Juli berichten.

Hallo Simone,
wie war's denn nun?

Wir sind doch alle brennend gespannt auf Deine Erfahrungen!

Gruß
-Tom
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manubi

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Re: Van Volxem

BeitragSo 6. Sep 2020, 10:32

Vorgestern war ich zur Präsentation des Jahrgangs 2019 in dem neuen Weinpalast von Roman Niewodniczanski. Als ausgewiesener Trockentrinker habe ich auch nur die trocenen Rieslinge probiert.

Dankenswerter Weise lag eine Mappe mit den Analysewerten der Weine aus. Alle trockenen Weine liegen zwischen 7 und 8,5 g Restzucker und 7 - 9 g Säure. Lediglich der Scharzhofberger P geht mit 9,4 g Restzucker ganz leicht über die 9-g-Grenze.

Die Verkostung fand in dem Keller mit der überaus beeindruckenden Stahltank-Batterie statt, in der ausgewählte Partien gelagert und frühestens 10 Jahre nach der Ernte auf den Markt gebracht werden sollen.

Zu den Weinen: schon die Einstiegsqualität "Schiefer Riesling" ist außerordentlich gelungen. zeigt alle Attribute des typischen van-Voxem-Weinstils: Kräuterwürze, Schiefer, eine leichte Rauchigkeit, verhaltene, vielschichtige Frucht und (auch das scheint mir typisch) eine leichte Grapefruit-Bitterkeit. Sehr gelungen, ich sehe ihn bei ca. 87-88 mP.

Der Saar-Riesling und der "Wiltinger" sind jeweils mit leichten Abstufungen besser; sie schaffen ohne Mühe die 90-mP-Hürde. Der (schon ausverkaufte) "Saarburger" ist sensorisch einen deutlichen Tick süßer; von diesem war leider kein Datenblatt in der Mappe.

Ganz herausragend präsentierte sich der "Gottesfuß Alte Reben GG". Tänzerisch leicht, von nahezu elfengleicher Eleganz, unten drunter aber mit fester, kerniger Sustanz ausgestattet, bringt er alles mit um nach ein paar Jahren Lagerung ein wirklich Großer zu werden. 95+ mP. Er ist nach meinem Probeneindruck der Jahrgangsbeste, zeigte sich (in dieser Momentaufnahme) noch eine Spur überzeugender als der "Scharzhofberger P".

Ich habe u.a. zwei Auswahlkisten Große Gewächse geordert, da sind je eine Flasche Goldberg, Bockstein, Altenberg Alte Reben, Volz, Gottesfuß Alte Reben und Scharzhofberger P enthalten.

Auf vV habe auch den neuen Vertriebsdirektor Christan Valk (@dyingromeo) getroffen, mit ihm ausgiebig über alte Zeiten und alte Bekannte gesprochen. Er ist voller Elan und stürzt sich mit Optimismus und Tatkraft in die neue Aufgabe, die (jährlich) ca. 600 000 btl. van Volxem an die Frau/den Mann zu bringen. Viel Erfolg dafür!

Grüße

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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