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Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 19:55
von puschel
Hallo Bernd,
ich finde es toll, dass du persönlich diese positiven Erfahrungen mit der stehenden Lagerung
gemacht hast.
Ich lagere im kleinen Stil seit Mitte der 80er meine Weineund damals waren es nur Flaschen mit Naturkorken mit Kapsel oder Lack ausschließlich liegend. Hab ebenfalls kein Austrocknen des Korkens :D
Aber auch kein Aufweichen oder ähnliches erfahren, und werde daher auch weiterhin meine Weine
mit Naturkorken liegend lagern und dies empfiehlt nicht nur unser verehrter Martin Müllen, auch der verehrte KaJo 8-) Flaschen mit Schrauber und Vino-lock liegen oder stehen bei mir...
Off-topic aus.
Gruß Adi

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:06
von Bernd Schulz
Allegro hat geschrieben:A propos Molitor: ich habe am Wochenende eine (vor längerem mal irgendwo mitbestellte) Flasche "Zeltinger Sonnenuhr" Auslese aus 2003 geöffnet. Der Wein hat mich zwei Tage lang sehr enttäuscht und eben habe ich nochmal gekostet und er ist nicht besser geworden.

Abgesehen von dem logischerweise nunmehr vorhandenem Reifearoma (das allerdings ziemlich massiv ist), ist es einfach nur Zuckerwasser mit ein klein wenig Frucht und etwas Kräutergeschmack; ohne passenden Gegenpol, die wenige Säure verfliegt beim Trinken quasi sofort; sehr flach, kein Abgang. Ist dieses Gesamtbild normal ? :?


Hmm, ich fürchte, dass es sich um ein für den Kaktusjahrgang "normales" Gesamtbild handelt. Jedenfalls klingt deine Beschreibung nach einem typischen 2003er (wobei es einige wenige Winzer wie Martin Müllen oder KaJo gab, die auch in 2003 schöne Rieslinge auf die Flasche gebracht haben).

Ich mache, um noch etwas wirklich in den Thread Passendes beitragen zu können, gleich eine 98er Auslese von Molitor auf!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:08
von puschel
Hallo Daniela,
puhhh , massive Reifearomen - Verschlussphase nach 14 Jahren ;)
Daran glaub ich bei einem 2003er nicht :(
Ich bin ehrlich gesagt froh, nur noch wenige 2003er Rieslinge im Keller zu haben.
Trotzdem einen schönen Abend
Gruß Adi

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:12
von Allegro
:roll: Ich Esel - wieso hat mir der Jahrgang 2003 nicht in den Ohren geklingelt, als ich den Wein bestellt habe ? :evil: Eigentlich wusste ich doch um die Problematik - aber sie war mir tatsächlich nicht mehr bewusst bis eben :shock:
Oder vielleicht habe ich mich auch vom "großen" Namen blenden lassen :roll:

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:35
von Moselaner
Hallo Allegro,

kann da Adi leider nur zustimmen. Der Jahrgang 2003 zeigt uns vielleicht was uns mit 2011 in einigen Jahren droht. Hohe Öchslewerte und sehr wenig Säure sind erstmal schlechte Voraussetzungen um schöne gereifte Weine zu entwickeln. So entwickeln sich oftmals sehr gelobte Jahrgänge über die Jahre eher weniger gut (2005, 2007) und die eher schlankeren Jahre trumpfen genau dann auf (2004, 2008). Natürlich spielen die persönlichen Vorlieben dabei auch immer eine wichtige Rolle.

Viele Grüße Patrick

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:35
von puschel
Bernd Schulz hat geschrieben:...wobei es einige wenige Winzer wie MM oder KaJo gab, die auch in 2003 schöne Rieslinge auf die Flasche gebracht haben).
Ich mache, um noch etwas wirklich in den Thread Passendes beitragen zu können, gleich eine 98er Auslese von Molitor auf!

Hallo Bernd,
tolle Idee mit der 98er Auslese - volle Bestätigung KaJo hat auch aus 2003 exzellente Auslesen aus Würzgarten und Treppchen auf die Fl.gebracht, jetzt sehr schön zu trinken ....
Gruß Adi

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2017, 20:51
von Bernd Schulz
Normalerweise öffne ich solche Weine unter der Woche nicht einfach mal so ohne Mittrinker, aber der Thread war jetzt doch ein guter Anlass, die Flasche aus der Versenkung hervorzuholen:

Bild

Tja, was soll ich sagen? Das ist fraglos ein sehr guter Wein, aber meine Vorurteile gegenüber Molitor bestätigen sich wieder einigermaßen. Oder anders formuliert: Es handelt sich einfach nicht um den von mir ganz subjektiv bevorzugten M-S-R-Stil - mir ist das schlicht und ergreifend zu fett!

Was die Flasche, die mir seinerzeit mal von Werner Elflein besorgt wurde, ab Werk gekostet hat, habe ich glücklicherweise :mrgreen: nicht mehr in Erinnerung.....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Do 5. Okt 2017, 16:06
von puschel
Moselaner hat geschrieben:Der Jahrgang 2003 zeigt uns vielleicht was uns mit 2011 in einigen Jahren droht. Hohe Öchslewerte und sehr wenig Säure sind erstmal schlechte Voraussetzungen um schöne gereifte Weine zu entwickeln. So entwickeln sich oftmals sehr gelobte Jahrgänge über die Jahre eher weniger gut (2005, 2007) und die eher schlankeren Jahre trumpfen genau dann auf (2004, 2008). Natürlich spielen die persönlichen Vorlieben dabei auch immer eine wichtige Rolle.

Hallo Patrick,
den 2011er betrachte ich auch mit Vorsicht, aus den von dir beschriebenen Gründen. Die 2004er, 2008er und 2010er sind mir persönlich auch sehr lieb.
Wenn Martin die Zeltinger Sonnenuhren aus 2015 kaufen möchte, macht er mit Sicherheit keinen Fehler,
ein großer Jahrgang , hier passt auch die Säure :D
Gruß Adi

Re: Molitor

BeitragVerfasst: Sa 7. Okt 2017, 23:39
von Lars Dragl
Hallo beisammen,

ich hatte sowohl vom Jahrgang 2003 als auch von 2011 von Molitor einige Weine und ich persönlich fand ersteren, wegen mehr Konzentration, etwas ansprechender. Meine 11er sind ab Kauf 2013 wirklich sehr schnell gealtert, hatten dies aber auch so angekündigt, denn z. B. die Z. Sonnenuhr Sptl. trocken 2011 hatte nie die Statur zum reifen und war für mich ganz jung auch kaum besser als der Schiefersteil.

Von der ZSU Sptl. trocken 2015 hatte ich schon einige Fl. und ich glaube auch, dass der gut altern könnte. Der ist momentan noch recht sehnig und karg, aber bei Molitor-Weinen im Spät- und Auslesebereich kann das erfahrungsgemäß eine gut Ausgangslage sein. Die geöffneten Fl. haben allerdings über mehrere Tage hinweg nie so zugelegt, wie das gelungene trockene Molitor-Weine oftmals vermögen. Das trifft auch für die trockenen Auslesen zu die ich von hier hatte. Ich persönlich habe nur zurückhaltend gekauft und schaue mal was passieren wird. Rummel macht mich immer etwas vorsichtig, denn bei den wirklich großen Jahrgängen wird die Werbetrommel denn dann doch oft gar nicht so laut gerührt.


LG

Lars

Re: Molitor

BeitragVerfasst: So 8. Okt 2017, 10:33
von Bradetti
Habt Ihr Erfahrung oder Meinungen zur Ürziger Würzgarten Spätlese trocken 2015?!
Die hab ich im Keller liegen. Kenne Molitor bisher nicht.

Und die Spätlese hat immerhin 95 Parker-Punkte. Das MUSS also gut sein :P :lol:

Wenn ich die Diskussionen hier so verfolge scheint man mit den hochgelobten Molitor-Weinen ja doch auch ganz schön reinfallen zu können... :?