Bradetti
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Di 10. Apr 2018, 09:21
So, ich habe nun meinen ersten Molitor-Wein getestet: 2015 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Spätlese trockenIn der Nase würzig, schiefrig, grasig und ein schöner, aber dezenter Blumen- und Fruchtkorb von Maracuja, Pfirsich, etwas Ananas. Am Gaumen ähnliches Aromenbild. Ziemlich breit, saftig, im Abgang stimmig mit Stein, Kräutern, Salz, bissel Zitrus, Apfel, nichts überwiegt. Säure durchaus zupackend. Ich sehe leichte Parallelen zur Dellchen-Lage an der Nahe (vor Allem Dönnhoff und Schneider). Mit 1h Luft wandelt sich das Bild aber. Nicht am Anfang, etwas in der Mitte, aber vor allem im Abgang. Der ist jetzt stark von Zitrus und Schiefer geprägt. Als würde man eine Zitrone über einem Schieferstein ausquetschen und dann am Stein lecken Etwas Salz dazu. Den Gaumen zieht es schon etwas zusammen. Der Wein hat nur 11,5% Alkohol, zeigt sich aber alles andere als ein leichtes Wässerchen. Er ist sehr dicht, mit Spannung und Komplexität. Könnte evtl. noch etwas harmonischer werden, kommt aber mit weiterer Lagerung vielleicht noch. 92 Punkte sind das mindestens für mich!
TOM
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Di 10. Apr 2018, 11:35
Bradetti hat geschrieben:So, ich habe nun meinen ersten Molitor-Wein getestet:
2015 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Spätlese trocken ... 92 Punkte sind das mindestens für mich!
Da bist Du in guter Gesellschaft, Mosel-Fine-Wines und Parker haben dem Wein auch 93 Punkte gegeben und Falstaff 91 Punkte, wenn ich mir das damals richtig notiert habe. Habe auch einige Flaschen davon im Keller liegen und freue mich, dass Du die gute Bewertung des Weines bestätigen kannst. Freue mich schon darauf, auch wenn ich die wohl die nächsten 4-5 Jahre noch in Ruhe lassen werde (sofern ich das durchhalte ).
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Lars Dragl
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Do 12. Apr 2018, 22:52
Hallo Molitor-Freunde,
ich hatte in letzter Zeit ebenfalls Markus Molitor ZSU Sptl. tr. 2015 im Glas gehabt und war nicht so begeistert von diesem Wein. Ich glaube ebenfalls, dass da noch was kommt, aber meine letzten beiden Fl. waren total verschlossen, karg und freudlos.
Ich bin auch der Meinung, dass man davon in den nächsten 5 Jahren die Finger lassen sollte. Könnte auch länger sein, denn ich vermute momentan eine leichten Stilwechsel.
Mag sein, dass ich den Wein in einigen Jahren auch so hoch bewertet würde, aber so weit gehe ich heute noch nicht, wobei das Risiko allerdings nicht zu groß sein dürfte.
LG
Lars
Bradetti
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Do 16. Aug 2018, 11:40
Letzte Woche im Glas:
2016 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese** trocken
Wenngleich natürlich noch etwas jung, wollte ich die 98 Parker-Punkte doch mal antesten….. In kurz: Komplexes Nasenbild, komplexer Gaumen. Pfirsich, Maracuja, mit ordentlich Zitrus. Schönes Säurelevel (tut aber noch nicht weh), vom Charakter eher fein, weniger Blockbuster, aber ungemein vielschichtig, cremig. Der Wein trinkt sich trocken, aber auch Fruchtsüße kommt durch mit einem Mini-Hauch Karamell / Honig. Der Abgang ist sehr lang mit Mineralik, Salz, Zitrus.
Dürfte ein langes Leben vor sich haben.
Was mir an diesem Wein besonders gefällt ist diese Extraktstärke, diese immense Tiefe und doch feine Struktur, bei gerade mal 11,5% Alk.
In Punkten würde ich aktuell 94-95 geben….
Lars Dragl
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Mi 14. Nov 2018, 19:34
Hallo beisammen!
Über die vergangenen 2 Wochen hatte ich 2 Fl. Markus Molitor Zeltinger Sonnenuhr Auslese** trocken 2016. An den ersten beiden Tagen habe ich mir jeweils ein Glas voll in eine Karaffe geschüttet, da der Wein Kohlensäure hatte und ihm ein wenig Luft auch nicht geschadet hat.
Farblich von hellem bis mittlerem Strohgelb mit wenigen grünlichen Reflexen. In der Nase reife Aprikosen, Pfirsich, Honig und Schiefer. Hat eigentlich alles, was man bei Molitor von solch einem Prädikat erwarten darf, nur momentan alles wie verschleiert und nicht frisch klar und präzise. Im Mund dann auch leicht füllig und flach und die Fruchtaromen blitzen nur immer mal wieder klar und deutlich auf. Der Abgang ist von sehr guter Länge, aber mir fehlt gerade Spannung und Zug. Die Säure finde ich zu knapp bemessen, zumindest bildet sie momentan keinen ausreichenden Gegenpol zu den etwas breiten und verwaschenen Anlagen des Weins. Im leeren Glas bilde ich mir ein, eine leichte Noten vom Holzeinsatz zu erkennen. Wenn aus diesem Wein noch mal was werden soll, dann muss er sich sortieren und straffen, wird aber auch dann wahrscheinlich eher auf der milden, zarteren Seite bleiben. Ich hatte knappe 90 Punkte im Glas, würde dem Wein aber ein Potenzial von 2-3 Punkten zutrauen, das er dann vielleicht in 10+ Jahren, auch mit Hilfe einiger Tertiäraromen, abrufen kann. Wer einen rassigen Riesling sucht, der sollte sich genau überlegen, ob er hier einsteigen will.
LG
Lars
Gaston
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Sa 24. Nov 2018, 23:30
Wenn ich das richtig sehe, mein überhaupt erster Pinot von der Mosel: Der Wein ist zur Zeit nicht gerade easy drinking, Gerbstoff und Säure müssen sich noch harmonisieren, aber das Potenzial ist auf jeden Fall da. In ein paar Jahren könnte das richtig großartig sein. Zum jetzigen Zeitpunkt klarer Babymord.
Beste Grüße Gaston
puschel
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So 25. Nov 2018, 11:25
Gaston hat geschrieben:... das Potenzial ist auf jeden Fall da. In ein paar Jahren könnte das richtig großartig sein. Zum jetzigen Zeitpunkt klarer Babymord.
Hallo Gaston, absolute Zustimmung Aus dem Thread "Rotweine der Mosel" Im April dieses Jahres verkostet, als bekennender Babymörder Gruß Adi
Save water, drink riesling
puschel
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So 30. Dez 2018, 20:18
Jetzt schon eine grandiose intensive Komposition Gruß Adi
Save water, drink riesling
EThC
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Mi 20. Mär 2019, 23:59
...aus 2003 gibt's auch richtig schöne Sachen:
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
EThC
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Mo 20. Mai 2019, 20:22
...der Wein wurde hier schon mal mit begeisterteren Tönen beschrieben, macht auf mich ein bißchen den Eindruck wie Trocken-Mosel für Nicht-Moselaner; war nicht ganz das, was ich für heute erwartet hatte. Machte zwar Freude, aber ist für mich dann doch eher "einer unter vielen" und mit 17,50 Euronen ein bißchen zu ambitioniert bepreist...
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
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