Molitor

Soeben habe ich den ersten Molitor meines Lebens geöffnet, und zwar eine

Graacher Himmelreich Spätlese 2009 (feinherb)

In der Nase: knackig, typische Riesling-Aromen, mineralisch.
Im Mund: zuerst ist eine enorme Fruchtfülle da mit Süße, die aber sehr schnell von der knackigen Säure verdrängt wird. Sehr mineralisch. Trotz der nur 11,5 % Alk. schmeckt man diesen aber irgendwie deutlich raus und der bleibt auch im Abgang lange auf der Zunge zusammen mit der Säure.

Trotz der nur 11,5 % Alk. schmeckt man diesen aber irgendwie deutlich raus

Allegro, bei (dezent) restsüßen Weinen mit einem Alkoholgehalt von 11-12% erlebe ich diesen Effekt immer wieder. Das ist mit ein Grund dafür, dass ich inzwischen nicht mehr häufig zu "feinherb" greife.

Kommst du denn mit der Säure klar? Oder rebelliert dein Magen?

Herzliche Grüße

Bernd

Trotz der nur 11,5 % Alk. schmeckt man diesen aber irgendwie deutlich raus

bei (dezent) restsüßen Weinen mit einem Alkoholgehalt von 11-12% erlebe ich diesen Effekt immer wieder. Das ist mit ein Grund dafür, dass ich inzwischen nicht mehr häufig zu "feinherb" greife.

Interessant... kann ich jetzt nicht so bestätigen. Als gelernter Trockentrinker greife ich eigentlich ganz gerne zu feinherb. Ich finde das eigentlich eine recht unterschätzte Kategorie (auch gastronomisch gesehen). Feinherb, gut gemacht, steht bei mir u.a. für Süffigkeit, Trinkfluss und Trinkspaß – wenn einem die tollen, aber manchmal dann doch spröden trockenen Teile etwas "zu anstrengend" werden ("Richtig restsüß" finde ich gelegentlich sehr schön, ist mir aber in der Regel zu süß)

Bernd, kannst du das näher beschreiben oder hast du eine Erklärung dafür?

Beste Grüße

Kommst du denn mit der Säure klar? Oder rebelliert dein Magen?

Hallo Bernd,

es geht gerade so noch ... aber ich spüre das Sodbrennen schon lauern ...
Ich fürchte, der Rest der Flasche muss dann bis zum Wochenende warten ... am Samstag bei der Orchesterprobe kann ich kein Sodbrennen gebrauchen

Als gelernter Trockentrinker greife ich eigentlich ganz gerne zu feinherb. Ich finde das eigentlich eine recht unterschätzte Kategorie (auch gastronomisch gesehen). Feinherb, gut gemacht, steht bei mir u.a. für Süffigkeit, Trinkfluss und Trinkspaß – wenn einem die tollen, aber manchmal dann doch spröden trockenen Teile etwas "zu anstrengend" werden

Gaston, du stehst nicht alleine - "feinherb" scheint momentan gewaltig im Trend zu liegen (was IMHO weder dafür noch dagegen spricht).

Bernd, kannst du das näher beschreiben oder hast du eine Erklärung dafür?

Erklären kann ich die Tatsache, dass ich den Alkohol bei feinherben Weinen oft als vergleichsweise brandig empfinde, leider nicht. Es ist inzwischen einfach so, weshalb ich im Gegensatz zu früher auch keine untrockenen fränkischen Spätlesen (von z.b. Horst Sauer), die fast immer im zweistelligen Volt-Bereich liegen, mehr kaufe.

Selbst mit halbtrockenen Weinen habe ich mehr und mehr meine dezenten Schwierigkeiten. Entweder richtig wenig Alkohol oder einigermaßen trocken!

Damit ich nicht missverstanden werde: Ich bin absolut kein militanter Gegner des halbtrockenen Ausbaus! Aber....

---

Ich fürchte, der Rest der Flasche muss dann bis zum Wochenende warten ...

Der hält, wie man Molitor kennt, auch locker bis zum Wochenende und länger durch! Du kannst dir ja immer wieder mal ein Gläschen zapfen.

So - heute gibt es den Rest vom Molitor. Und ich stelle fest: er ist deutlich "milder" geworden, sowohl die Säure als auch den Alkoholgeschmack betreffend.
So gefällt mir der Wein schon richtig gut

Gerade im Glas:



Ein guter, sogar ziemlich tiefgründiger Riesling - aber ich fürchte, in diesem Leben werde ich nicht mehr zum ganz großen Molitor-Fan avancieren. Es fehlt mir hier wie auch sonst oft bei diesem Erzeuger etwas an Spiel, an der Finesse und der Leichtigkeit des Seins.

Viele Grüße

Bernd

Markus Molitor ~ Riesling “Graacher Domprobst” Kabinett 2011 (weiße Kapsel)

http://www.barriquehaus.de/2014/11/barr ... -the-11th/

It is an amazing and formidable Kabinett. Fetching flow. Fantastic fresh and gripping schist minerality. Strong and densely it offers numerous herbs. Lovely flavor. A playful wine with a subtle and vitalizing acid.

Ich weiß, dass sich hier im Forum niemand um solche Profanitäten wie Parker-Punkte schert, aber ich habe mich eben sehr über die Meldung gefreut, dass die drei Molitorschen ***-GK-Auslesen aus Wehlener und Zeltinger Sonnenuhr sowie Ürziger Würzgarten je 100 Parker-Punkte bekommen haben.

Das heißt, gefreut habe ich mich natürlich nur für den Winzer, nicht für mich als Konsumentin - wenn der neue Parker-Verkoster in Zukunft regelmäßig solche Knaller raushaut, war es das bald mit der Mosel als Schnäppchen-Wunderland ...

Grüße!

Ja, wundert mich auch, dass hier noch kein eigener Thread herumgeistert. Scheint hier alles etwas mit Verspätung anzukommen


Grüße
Marc