Mi 14. Dez 2016, 15:19
Der Sinn und Zweck eines Weinforums, zumindest für mich, besteht auch teilweise darin, sich über Empfehlung andderer Foristen zu bereichern oder den ein oder anderen unbekannteren Geheimtipp kennen zu lernen. So haben mich Bernd Schulz Lobgesänge bezüglich Martin Müllen zu einer Bestellung bewogen, die ich sicherlich nicht bereue.
Unbestritten eröffnet Martin Zwick relativ viele neue Threads und fällt damit mehr auf als Andere, jedoch möchte ich ihn in seiner Aussage unterstützen, dass dies vornehmlich jügere Winzer der zweiten oder dritten Reihe betrifft, zumindest seit ich hier im Forum aktiv bin.
Der Begriff des "social marketing" scheint mir etwas aus der Luft gegriffen, allein schon deshalb, weil das Forum wohl einen überschaubaren Kreis an Nutzern hat, die sich auch schon lange kennen, so zumindest mein Eindruck als Neuling.
Der "Nutzen" aus Markeingsicht scheint also vordergründig eher gering, ich nehme es eher wie bereits weiter oben beschrieben als Empfehlung wahr. Wie jeder Einzelne dann damit umgeht und es ihn in seinem Kaufverhalten beeinflusst? Ich denke wir Foristen kaufen tendenziell eher zuviel als zu wenig Wein und sind dahingehend unser eigenes Glückes Schmied
Bezüglich der hier vorherrschenden Disskusionskultur möchte ich noch anmerken, dass ich sie bisher als sehr angenehm wahrgenommen habe.
Vielleicht zurück zum kontrovers besprochenen Wein:
EIgentlich hat UlliB den Stil des Weingutes schon passend beschrieben, ich möchte nochmals darauf aufmerksam machen und stimme ihn in seinen Ausführungen vollumfänglich zu: "Das Fehlen von Ecken und Kanten ist bei Fritz Haag halt der Hausstil, die Weine kommen eigentlich immer sehr leise und auf den ersten Blick beinahe unscheinbar daher. Das Thema ist hier subtile Eleganz, nicht "Ecken und Kanten". Wer die haben möchte, muss sich anderswo umsehen."
Wenn den Stil des Weingutes kennt kann man das mögen oder auch nicht, sich im Nachhinein darüber zu beschweren wird daran aber leider nichts ändern. Wenn es die erste Erfahrung mit Fritz Haag war fällt dieser Aspekt natürlich weg, man weis aber zumindest für das nächste Mal voran man ist. Ich denke, wenn man den Stil mag und sich mit dem Wein beschäftigt ist das im GG-Kontext ein sehr gutes Preis-Genuss-Verhältniss.
UlliB schrieb bezüglich trockenen GGs von der Mosel:
"Vorweggeschickt: ich denke nach wie vor, dass die Mittelmosel für die Erzeugung von trockenen Rieslingen im GG-Stil nicht sonderlich geignet ist. Ob es am Schiefer liegt oder an den klimatischen Grundvoraussetzungen: die klare Brillianz und enorme Tiefe, die trockene Rieslinge aus anderen Gebieten Deutschlands oder Österreichs erreichen, finde ich hier höchst selten - und meistens glaube ich, dass das Endprodukt mir besser geschmeckt hätte, wenn man dem Wein ein paar Prozent Alkohol weniger und entsprechend mehr Restzucker belassen hätte. Der Alleinstellungsanspruch der Mosel beruht für mich auf den restsüßen Weinen, nicht auf den trockenen."
Unbestritten steht die Mosel primär für restsüße Weine, ich finde aber trotzdem, dass sich im trockenen Bereich in den letzten Jahren viel positives entwickelt hat.
Bezogen auf die GGs trinke ich davon zu wenige um mir hier ein Urteil erlauben zu können. Lieber UlliB, ich würde mich über drei oder fünf GG Vorschläge deinerseits freuen, um nachzuempfinden, was du mit deiner obigen Beschreibung meinst.
Viele Grüße
Patrick