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Fritz Haag

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octopussy

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Re: Fritz Haag

BeitragMi 23. Nov 2011, 00:02

Bernd Schulz hat geschrieben:wir waren uns alle drei einig darüber, dass knappe 10 Euro für diesen ungewöhnlich eleganten und mineralischen Basiswein eine lohnende Investition darstellen. Vielleicht war das der beste, da finessenreichste trockene Gutsriesling, den ich überhaupt je im Glas hatte!


Ostbelgier hat geschrieben:Dieser 08er Gutsriesling trocken gehört auch für mich zum Finessenreichsten, was mir je in dieser Klasse (Gutsriesling) ins Glas gekommen ist. So fein und leise, dabei mineralisch fundiert, da war ein echter Könner am Werk.


Den 08er QbA trocken hatte ich vor ca. eineinhalb Jahren auch einmal und fand ihn ebenso spitze - und den Preis übrigens auch fair. Noch besser im ähnlichen Stil fand und finde ich jedoch, ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben, zu ca. dem gleichen Preis den 08er QbA trocken von Willi Schaefer
Beste Grüße, Stephan
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kristof

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Re: Fritz Haag

BeitragDi 29. Nov 2011, 10:52

Hallo Bernd,

gestern Abend hatten wir die Spätlese 2005 aus der Juffer Sonnenuhr und der Wein hat mir in seltener Deutlichkeit vor Augengeführt, was Du meinst, wenn Du den Jahrgang 2005 etwas distanziert siehst.

Der Wein hat mir sehr gut gefallen – eine schöne, ausbalancierte Moselspätlese, die – zumal zwischen reifen Bordeaux getrunken – ein Lächeln ins Gesicht bringt. Aber: Trotz des guten Süße-Säure-Spiels dominiert die Süße. Etwas buttrige Noten sogar. Bei aller Klasse.: Ein Tick mehr Frische hätte dem Wein nicht geschadet.
Dass das meine letzte Flasche von dreien war, ist trotzdem schade.

Ich bin gespannt auf die restlichen 05er Mosel-Spätlesen, die ich habe. Das wären Rüdiger Kröber, Winninger Röttgen, und Molitor, Zeltinger Sonnenuhr. Kennst Du die?
Viele Grüße,

Christoph
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Charlie

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Re: Fritz Haag

BeitragDi 29. Nov 2011, 13:21

Hallo Christoph,

mir scheint es herrscht Einigkeit darüber, dass die 2005er immer noch verschlossen sind, und zwar verschlossen mit einer Speckschicht. Die Geister trennen sich eher bei der Frage, ob sie noch kommen werden. Ich sag ja, muss! Bernd ist da skeptischer.

Gruss, Charlie
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Bernd Schulz

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Re: Fritz Haag

BeitragDi 29. Nov 2011, 16:13

mir scheint es herrscht Einigkeit darüber, dass die 2005er immer noch verschlossen sind, und zwar verschlossen mit einer Speckschicht.


Nein, Charlie. Darüber herrscht keine Einigkeit: Die richtig guten 05er, die ich zuletzt probiert habe (z.b. die Oberdiebacher Fürstenberg Riesling Spätlese von der Villa Riesling, die Spätlese Paradies** von Müllen, die Spätlese Schodener Herrenberg oder eben die Spätlese Grafenberg von R. Haart) zeigten sich durchweg offen. Sie befanden sich bestimmt noch nicht auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung, aber von "verschlossen" konnte da überhaupt nicht die Rede sein, null, niente!

Das wären Rüdiger Kröber, Winninger Röttgen, und Molitor, Zeltinger Sonnenuhr. Kennst Du die?


Nein, leider nicht. Von Molitor habe ich ein paar Weine aus anderen Jahren gekauft, und von Kröber ist mir meiner Erinnerung nach überhaupt erst einmal in meinem Leben etwas ins Glas gekommen, und das liegt auch schon ein paar Jahre zurück. Handelt es sich um einen interessanten Betrieb?

Beste Grüße

Bernd
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kristof

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Re: Fritz Haag

BeitragDi 29. Nov 2011, 17:01

Hallo Bernd,

beim Weingut Kröber habe ich seit dem Jahrgang 2006 nichts mehr geordert – allerdings ohne einen tatsächlichen Anlaß dazu gehabt zu haben. Ich bin danach mehr auf den Mittelrhein gekommen und habe weniger fruchtige Weine getrunken, denke ich...

...Mir sind die Weine vom Weingut Kröber als saftig und kraftvoll in Erinnerung, allerdings sind das keine „Kraftprotze“ gewesen, sondern animierende Weine mit Mineralität, denen man durchaus die Herkunft anmerkt.

Besonders gut gefällt mir aber auch das PLV – die genannte Spätlese aus dem Röttgen hat mich € 7,20 gekostet. Und für den Preis waren die bisherigen Flaschen (und der Rest des Sortiments, soweit ich ihn kenne) richtig gut.

Ergebnis: Interessanter Betrieb.
Viele Grüße,

Christoph
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Bernd Schulz

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Re: Fritz Haag

BeitragDi 29. Nov 2011, 23:29

Hallo Christoph,

gut, dann werde ich mich bei Gelegenheit mal etwas näher mit Kröber befasssen. Der Betrieb war einer der möglichen Kandidaten für das Winningen-Kapitel in "Weinwanderungen an der Mosel", aber aus welchen Gründen auch immer habe ich mich dann doch für einen Besuch bei Fries entschieden (und das auch nicht sonderlich bereut).

Ich würde jetzt hier, um die Topizität zu wahren, gerne eine Haag-VKN einstellen, aber ich konnte mich nicht dazu entschliessen, eine meiner wenigen Pullen aus Brauneberg für mich alleine aufzureißen.... :oops:

Offtopische Grüße

Bernd
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kristof

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Re: Fritz Haag

BeitragMi 30. Nov 2011, 11:04

Hallo Bernd,

eine Wanderung aus dem Band bin ich im Frühjahr mit meinem Vater gegangen, von Alf/Bullay nach Reil, glaube ich. Die Tour hat mir gut gefallen, leider konnte ich aus zeitlichen Gründen keine Weingüter besuchen (Melsheimer hätte ich sehr gern besucht, dessen Weine finde ich klasse). Gute Wegbeschreibungen, schöne Touren. Mit dem Mittelrheinführer, an dem Du glaube ich nicht beteiligt bist, hatten wir auch schon viel Freude.
Viele Grüße,

Christoph
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Bernd Schulz

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Re: Fritz Haag

BeitragFr 9. Mär 2012, 23:26

Auch der 2010er Gutsriesling trocken von Fritz (bzw. Oliver) Haag erweist sich, nachdem ich ihn gerade aufgeschraubt habe, als sehr gelungen:

Bild

Für einen Basisriesling ohne Lagenangabe ist das Niveau ausgsprochen hoch; ich habe schon genug GGs mit schwächerem Charakter probiert. Vor Winzern, die auch mit ihren scheinbar kleinen Weinen immer wieder dermaßen überzeugen können, ziehe ich gerne meinen Hut!

Beste Grüße

Bernd
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Rieslingmaster

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Re: Fritz Haag

BeitragSa 10. Mär 2012, 00:38

Bernd Schulz hat geschrieben:Auch der 2010er Gutsriesling trocken von Fritz (bzw. Oliver) Haag erweist sich, nachdem ich ihn gerade aufgeschraubt habe, als sehr gelungen:

Bild

Für einen Basisriesling ohne Lagenangabe ist das Niveau ausgsprochen hoch; ich habe schon genug GGs mit schwächerem Charakter probiert. Vor Winzern, die auch mit ihren scheinbar kleinen Weinen immer wieder dermaßen überzeugen können, ziehe ich gerne meinen Hut!

Beste Grüße

Bernd


Hallo Bernd,

bin oft nahe bei dir, aber mit den Basisweinen von Oli und Wilhelm Haag konnte ich mich noch nie anfreunden. Die Weine sind mir zu straff, auf Säure gebaut, auf viel, ziemlich viel Ertrag basierend gebaut (und 2010 auch wohl mal entsäuert), reinzüchtig, kurzum zu moselklassisch trocken, mag kurzum den Style nicht von den Basisweinen.
Die besten Jahre des Weinguts sind sicher die frühen 90er Jahre und die 2005 aufwärts, die besten Weine daraus sind meines Erachtens Auslesen und hochwertigeres.

Gruss aus der Schweiz

Dominik
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Gerlach

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Re: Fritz Haag

BeitragSa 10. Mär 2012, 21:23

Dominiks Einschätzung teile ich - insbesondere hinsichtlich des seit Jahren wiederkehrenden Eindrucks reinzüchtiger Basisweine ohne Konturen, Tiefgang oder Individualität. Gerade im trockenen Bereich verlässt sich das Weingut offenbar auf Etikettentrinker (davon gibt es sicherlich genug - siehe etwa bei Weil oder Bassermann-Jordan, die davon wirtschaftlich bestens leben zu können scheinen). Welch Unterschied zu Bruder Thomas, dessen Schloss Lieser-Weine viel eingenwilliger daherkommen und sogar trocken spannend schmecken (wenngleich für mich der Standardsetter an der Mittelmosel Molitor bleibt).
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