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Fritz Haag

BeitragVerfasst: So 20. Nov 2011, 15:37
von kristof
Das Weingut Fritz Haag noch ohne Thread?

Gestern Abend gab es die Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese #9 2003.

Offene Nase, recht südfruchtartige Nase. Ahnung von Petrol. Schlank, trotzdem gute Tiefe. Pfirsich, Zitrus, guter Trinkfluß. Wirkt etwas reifer als 2003, wohl jahrgangsbedingt, Säure sehr dezent. Gute Länge.

M.E. jetzt sehr gut, hält mit Sicherheit noch, aber ob der noch zulegt?

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: So 20. Nov 2011, 16:09
von Erdener Prälat
kristof hat geschrieben:Das Weingut Fritz Haag noch ohne Thread?

Kein Wunder, so oft werden die Weine von den hiesigen Schreibern wohl nicht getrunken.

Um welchen Jahrgang handelt es sich denn?

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: So 20. Nov 2011, 16:44
von kristof
Danke, ist ergänzt.

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Mo 21. Nov 2011, 19:06
von niers_runner
kristof hat geschrieben:Das Weingut Fritz Haag noch ohne Thread?

Gestern Abend gab es die Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese #9 2003.

Offene Nase, recht südfruchtartige Nase. Ahnung von Petrol. Schlank, trotzdem gute Tiefe. Pfirsich, Zitrus, guter Trinkfluß. Wirkt etwas reifer als 2003, wohl jahrgangsbedingt, Säure sehr dezent. Gute Länge.

M.E. jetzt sehr gut, hält mit Sicherheit noch, aber ob der noch zulegt?


Hallo zusammen,

immerhin gibt es aber einen einen Thread zum Schloss Lieser, das einer der Haag Söhne bewirtschaftet, Thomas Haag, dessen Weine mir persönlich besser gefallen.

Viele Grüße

Peter

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2011, 11:15
von kristof
Erstaunt hat es mich trotzdem – wenn man mal die Bewertungen (gleich wo) zugrundelegt, handelt es sich hier doch um eines der bekanntesten und besten Weingüter (für fruchtige Weine) an der Mosel.

Sehen die Moselaner das hier anders oder hat die „Mißachtung“ des Weinguts schlicht damit zu tun, dass fruchtige Weine eben doch eine ziemlich untergeordnete Rolle spielen?

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2011, 11:46
von octopussy
kristof hat geschrieben:Erstaunt hat es mich trotzdem – wenn man mal die Bewertungen (gleich wo) zugrundelegt, handelt es sich hier doch um eines der bekanntesten und besten Weingüter (für fruchtige Weine) an der Mosel.

Sehen die Moselianer das hier anders oder hat die „Mißachtung“ des Weinguts schlicht damit zu tun, dass fruchtige Weine eben doch eine ziemlich untergeordnete Rolle spielen?

Hallo Christoph,

bin zwar kein Moselaner, trinke aber durchaus gerne Fritz Haag. Ich vermute, dass sich das Weingut einfach nicht zum "durchs Dorf treiben" eignet. Das Weingut ist etabliert, alles andere als ein Geheimtipp, preislich eher im oberen Drittel angesiedelt, hat keine Story zu bieten wie der Bruder (heruntergekommenes Weingut erworben, tolle Entwicklung, etc. pp.), ist aber auch nicht Kult wie Prüm oder Müller.

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2011, 11:57
von kristof
octopussy hat geschrieben: Ich vermute, dass sich das Weingut einfach nicht zum "durchs Dorf treiben" eignet. Das Weingut ist etabliert, alles andere als ein Geheimtipp, preislich eher im oberen Drittel angesiedelt, hat keine Story zu bieten wie der Bruder (heruntergekommenes Weingut erworben, tolle Entwicklung, etc. pp.), ist aber auch nicht Kult wie Prüm oder Müller.


Hm, dann müsste es im Bordeaux-Thread aber auch deutlich ruhiger sein hinsichtlich vielervieler Weingüter.... ;)

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2011, 12:19
von thvins
kristof hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben: Ich vermute, dass sich das Weingut einfach nicht zum "durchs Dorf treiben" eignet. Das Weingut ist etabliert, alles andere als ein Geheimtipp, preislich eher im oberen Drittel angesiedelt, hat keine Story zu bieten wie der Bruder (heruntergekommenes Weingut erworben, tolle Entwicklung, etc. pp.), ist aber auch nicht Kult wie Prüm oder Müller.


Hm, dann müsste es im Bordeaux-Thread aber auch deutlich ruhiger sein hinsichtlich vielervieler Weingüter.... ;)



Hallo Christoph,

aber Bordeaux an sich ist doch Kult - und wirklich fast jeder hat doch auch Bordeaux im Keller und viele können mitreden - sogar zu gleichem Wein und Jahrgang.

Und Storys zum durchs Dorf treiben gibt es mit jedem Jahr mit der Subs-Leier wieder von vorn...

Wenn mich dagegen jemand zu Fritz Haag frage würde, müßte ich sagen "Weiß nicht, hab gehört, dass ist jemand, der an der Mosel Wein macht... nie getrunken, nie über den Weg gelaufen, nie einen Tipp bekommen, der Kaufzwang ausgelöst hätte" :mrgreen: ;)

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2011, 13:19
von Rieslingmaster
kristof hat geschrieben:Das Weingut Fritz Haag noch ohne Thread?

Gestern Abend gab es die Brauneberger Juffer Sonnenuhr Auslese #9 2003.

Offene Nase, recht südfruchtartige Nase. Ahnung von Petrol. Schlank, trotzdem gute Tiefe. Pfirsich, Zitrus, guter Trinkfluß. Wirkt etwas reifer als 2003, wohl jahrgangsbedingt, Säure sehr dezent. Gute Länge.

M.E. jetzt sehr gut, hält mit Sicherheit noch, aber ob der noch zulegt?


Hi,

ja die 03er von F.Haag trinken sich jetzt recht gut, aber unproblematisch war der 03er nicht, da Brauneberg eine schlechte Wasserversorgung hat.
Dürften sich auf dem Niveau einige Jahre halten, zulegen> denke ich nicht.

Gruss

Dominîk

Re: Fritz Haag

BeitragVerfasst: Di 22. Nov 2011, 17:34
von UlliB
kristof hat geschrieben:Erstaunt hat es mich trotzdem – wenn man mal die Bewertungen (gleich wo) zugrundelegt, handelt es sich hier doch um eines der bekanntesten und besten Weingüter (für fruchtige Weine) an der Mosel.

Sehen die Moselaner das hier anders oder hat die „Mißachtung“ des Weinguts schlicht damit zu tun, dass fruchtige Weine eben doch eine ziemlich untergeordnete Rolle spielen?


Ich denke, es gibt durchaus einen Grund, warum die Weine dieses Erzeugers hier und in anderen Internetforen verhältnismäßig wenig Erwähnung finden: unter allen allgemein anerkannten Spitzenerzeugern der Mosel erzeugt Fritz Haag im Regelfall die leisesten, unauffälligsten und am wenigsten offensichtlichen Weine. Hier gibt es auch bei Jungweinen so gut wie nie die extremen Gärungstöne, wie sie bei JJ Prüm oder Thomas Haag / Schloss Lieser zu beobachten sind (und von Fans dieser Erzeuger durchaus geschätzt werden); es fehlt auch in Jahren wie 2010 die krachende Säure, die Müllen oder Christoffel jr. auszeichnet; auch gibt es keine opulent-exotische Frucht wie etwa beim St. Urbanshof. Und Anhänger der Wuchtbrummenstilistik nach vV oder H-L kommen überhaupt nicht auf ihre Kosten.

Alles ist eher zurückhaltend, gewissermaßen zivilsiert, unauffällig: da steht dann schon mal häufiger der Vorwurf im Raum: langweilig oder glatt. Das liest man zwischen den Zeilen in vielen VKNs, manche äußern es auch offen, und ich kann das gut nachvollziehen: beim schnellen Verkosten habe ich auch schon öfter gedacht, "und, was ist hieran jetzt besonnders?"

Ich mache Weine von F. Haag eigentlich nur noch auf, wenn ich viel Zeit und Muße dafür habe, erst dann erschließt sich für mich ihre leise Schönheit. Wenn ich "Krach im Glas" möchte, gibt's anderes.

Gruß
Ulli