Hofgut Falkenstein

Moselfan
Beiträge: 231
Registriert: Mi 28. Nov 2012, 09:21
Wohnort: Geisenheim

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von Moselfan »

Ich trinke auch ganz gerne Saar ;)

Naja zwischen schlank und feingliedrig und dünn und grün ist schon ein großer Unterschied. Schlank und feingliedrig schließt immer Extrakt, Struktur und Finesse ein. Alles Attribute die ich bei den Falkenstein-Weinen leider nicht finden kann. Für mich ist das wirklich grün und dünn. Gerade das Grüne ist ja aromatisch recht einfach "eingrenzbar". Zitronensaftartige Säure und extrem frischer grüner Apfel sind für mich einfach Zeichen von nicht optimaler Ausreifung der Trauben. Ist natürlich vielleicht eine Stilentscheidung des Winzers früher zu Ernten. Aber wenn ich Lese, dass da teilweise Anfang September schon mit der Lese angefangen wird frage ich mich nicht wirklich warum das unreif schmeckt. Krettnach und Umgebung gehören ja eher zu den kälteren Teilen der Saar, und wenn man dann sogar VOR der Mittelmosel mit der Lese beginnt...wo soll da Reife Säure herkommen ? Wie gesagt die Weine von Stefan Müller aus den gleichen Lagen gefallen mir erheblich besser! Da gibt's Struktur und Substanz und die Weine sind trotzdem sehr fein und leichtfüßig. Für mich einfach nicht gerechtfertigt der Hype. Rustikale, sicherlich sehr traditionelle Weine, die aber nicht die feine und präzise Klinge der absoluten Topbetriebe der Region aufzeigen. Und wie Bernd ja beschrieben hat bin ich ja nicht der Einzige mit der sensorischen Einschätzung der Weine. Klar mag es da Unterschiede geben, so 100% blicke ich bei den ganzen verschiedenen Füllungen der "gleichen Lagen/Prädikate" da eh nicht durch.


Und wie gesagt ich habe für den alten Reben Kabinett 20,50€ bezahlt bei meinem Händler. Aber das es Preisdifferenzen zwischen Ab Hof und Handel gibt ist jetzt ja normal. Und die 1-2 € zu Prüm sind für mich dann die gleiche Kategorie. Klar die Wehlener Sonnenuhr ist natürlich erheblich teurer.
Und Sympathie mit den Winzern hat ja nichts mit den Weinen zu tun. Ich lebe ja leider hier im Rheingau, und bin mit vielen Winzern gerade hier im Ort sehr eng befreundet. Aber mit den Weinen hier kann ich bis auf 1-2 Ausnahmen absolut nichts anfangen.
niers_runner
Beiträge: 1163
Registriert: Sa 18. Dez 2010, 19:36
Wohnort: Niederrhein

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von niers_runner »

Hallo zusammen,

hier gehen die Meinungen ja gerade extrem auseinander. Ich gehöre ja auch seit 3 Jahren zu den bekennenden Falkenstein-Fans, insbesondere der Euchariusberg Kabi und SL.
Grün und dünn ist er mir aber noch nie vorgekommen.
Dann wäre der Wein bei den Händlern auch nicht jedes Jahr, blitzschnell ausverkauft.
Ich kann mich ja irren, aber so viele andere auch?
'Man' kann vom BKC ja halten, was man will, aber auch dort war der Euchariusberg immer hoch platziert. In dem Zusammenhang, weiß ich gar nicht, warum es den BKC nicht mehr gibt.

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
Moselfan
Beiträge: 231
Registriert: Mi 28. Nov 2012, 09:21
Wohnort: Geisenheim

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von Moselfan »

Wie gesagt ich trinke das seit 2012 recht regelmäßig, da es mir mein Händler immer im Sortiment hat und es mir ans Herz legt es zu probieren. Er hat aber jedes Jahr nur 3-4 verschiedene Weine. Aber wie gesagt so 100% blicke ich da eh nicht durchs Sortiment mit den 50 verschiedenen AP Nummern. Und ich finde es einfach extrem schwierig. Besonders in eher klassischen Jahren wie 2019,2017,2015 etc ist das für mich einfach nur Unreif und Grün. 2018 ging tatsächlich, 2016 war für mich an der Grenze. Absolut katastrophal fand ich den Jahrgang 2017. Da waren für die Nasen aller 3-4 Weine die ich probiert habe unsauber in den bereits benannten Richtungen. Und auch geschmacklich fand ich das doch recht phenolisch und bitter. Sonst waren sie geschmacklich ja immer sauber. Das schwierige war wirklich die Nase.

Ich bin ja experimentierfreudig aber das hier verstehe ich einfach nicht. Und das schnelle Ausverkauftsein, hat wohl auch damit zutun, dass das Weingut wohl auch relativ klein ist und die Gesamtproduktion sehr gering. Ich hatte mal bei D. Schildknecht gelesen, dass moseltypisch fast 90% exportiert werden. Also sind in Deutschland wohl nur knapp wenige Flaschen pro Sorte in Umlauf. Ein Glas kann man davon sicherlich mal gut trinken, gerade in den etwas wärmeren Jahren. Aber eine Flasche schaffe ich davon einfach nicht. Aber ist ja schön, dass die Familie ihren Markt gefunden hat, die Mosel-Saar-Ruwer ist ja Gott sei Dank sehr groß und es gibt viele Winzer da ist für jeden was dabei.
Benutzeravatar
Moselglück
Beiträge: 1081
Registriert: Do 31. Dez 2015, 15:38

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von Moselglück »

Ist doch gut für uns wenn Herr Moselfan die Weine nicht mag, warum soll man sich darüber streiten :D
Die renommierten Weinführer in rot und grün liegen dann ja scheinbar auch seit Jahren daneben.

Gruß,

Daniel
Bild ...Medizin für Feinschmecker! :D
amateur des vins
Beiträge: 4386
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 22:47
Wohnort: Berlin

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von amateur des vins »

Auch von diesen Weinen habe ich keine Ahnung. :roll:

Ich wollte aber mal anmerken, daß ich es gut finde, daß Moselfan seine (wir mir scheint: fundierte) Einzelmeinung (mit freundlicher Unterstützung von Bernd) hier vertritt und dies auch kann, ohne dafür gemobbt zu werden.

Sonst bin das ja eher ich, der mit Huber und Konsorten nicht grün (oder gerade doch? sic!) wird. :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
Bradetti
Beiträge: 801
Registriert: Do 20. Nov 2014, 11:34
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von Bradetti »

amateur des vins hat geschrieben:Auch von diesen Weinen habe ich keine Ahnung. :roll:

Ich wollte aber mal anmerken, daß ich es gut finde, daß Moselfan seine (wir mir scheint: fundierte) Einzelmeinung (mit freundlicher Unterstützung von Bernd) hier vertritt und dies auch kann, ohne dafür gemobbt zu werden.

Sonst bin das ja eher ich, der mit Huber und Konsorten nicht grün (oder gerade doch? sic!) wird. :mrgreen:

+1
Viele Grüße
Dirk
Leo
Beiträge: 239
Registriert: So 4. Dez 2011, 18:59

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von Leo »

Hallo Forum,

das paßt ja genau:

habe gestern eine Flasche vom Hofgut Falkenstein geschenkt bekommen ( vom einem Fan ):

19er Niedermenniger Sonnenberg, Riesling KAB trocken mit 1o,5 Vol.alc.

Mein erster Einruck: grob, grün,grasig
mein zweiter Eindruck: als Schorlewein auf der Terrasse bei diesem warmen Wetter durchaus brauchbar, aber Geld würde ich dafür nicht ausgeben.

Trockene Saarweine ( selbst die GGs von Van Volxem oder Zilliken) konnten bisher aber auch noch nie große Begeisterung bei mir auslösen. Vielleicht kommt ja bald mal ein GG von Egon Müller. Ob ders kann ?

Gruß Leo
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 8414
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 17:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von EThC »

:lol: :lol: :lol: ...ist schon juxig, wie konträr die Vorlieben bzw. Abneigungen bezüglich dieses Weinguts sind! Ich kann zwar hinsichtlich Falkenstein nicht mitreden (die Weine in meinem Keller, bei denen dieser Name d'raufsteht, kommen alle aus dem Vinschgau), aber zumindest hab' ich nun mal einen ersten Eindruck, in welcher Richtung dieser Winzer tickt und fühle mich fast animiert, mir da doch mal was ins Glas zu schenken. Bin zwar nicht sicher, ob mir das schmeckt, auch wenn ich mit grünen / unreifen Noten generell kein Problem habe; die Dosis macht's halt, ist wie mit dem Salz in der Suppe, ohne ist doof, zuviel davon aber auch...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
niers_runner
Beiträge: 1163
Registriert: Sa 18. Dez 2010, 19:36
Wohnort: Niederrhein

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von niers_runner »

yep, kann mich nicht erinnern, dass in letzter Zeit ein Weingut so konträr hier bewertet wurde.
Ich glaube es wurde hier schon gepostet, dass MFW die 19er Spätlese bei sagenhaften 97 P. gesehen hat.

Beste Grüße

Peter
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
(Voltaire)
Benutzeravatar
puschel
Beiträge: 1772
Registriert: Sa 23. Apr 2016, 21:17

Re: Hofgut Falkenstein

Beitrag von puschel »

Moselfan hat geschrieben:.... Aber wie gesagt so 100% blicke ich da eh nicht durchs Sortiment mit den 50 verschiedenen AP Nummern. Ein Glas kann man davon sicherlich mal gut trinken, gerade in den etwas wärmeren Jahren. ....
Aber eine Flasche schaffe ich davon einfach nicht. Aber ist ja schön, dass die Familie ihren Markt gefunden hat, die Mosel-Saar-Ruwer ist ja Gott sei Dank sehr groß und es gibt viele Winzer da ist für jeden was dabei.

Hallo Moselfan,
das du nicht den Überblick ueber die fein und säuberlich nach AP Nr. bzw. Fuder Namen gelisteten Rieslinge hast, liegt nicht am Weingut ;)

Bin in 14 Tagen bei Willi Schaefer, der macht das genauso ordentlich und übersichtlich,
sprich nach Ausbau, unterschiedliche Lagen, Prädikaten und AP's geordnet und viele andere auch.
Das du "die Falkenstein-Rieslinge" ganz pauschal wie auch die ganze Bandbreite der Rieslinge aus dem Rheingau nicht magst, anders wahrnimmst ist alles ok, muss ich und kann ich nicht verstehen.
Auch nicht, wenn du vom gleichen Preisniveau zu Jay Jay Prüm sprichst.
Seine Kabinettweine fangen bei 22,50€ an bis 27 €/Fl., die Weber Rieslinge zwischen 14€ und 19 €/Fl.
Preise im Handel ( ab Weingut preiswerter) . D.h. zw. den günstigsten Kabis, zwischen den teuersten Kabis und dem Durchschnittspreis liegen ungefähr 50% oder 8 €/Fl. ;)
Ich möchte in keinster Weise, die Rieslinge der Weingüter miteinander vergleichen...., geht nicht.
Jedoch, mit so einem Pauschalurteil tu ich mich immer sehr schwer.
Uebrigens , fuer keine Autolyse wie von dir angenommen , kommen die von mir verkosteten Rieslinge von 2016 bis heute , von feinherb bis edelsüß
mit feinen Aromen und viel Lebendigkeit /Spritzigkeit daher.
Und wie bereits oben beschrieben , war die 2019er Spätlese vom Krettnacher Euchariusberg AP14 , Fuder Ternes von mir ruck zuck geleert. Die 97 MFW Punkte kann ich nachvollziehen, fuer mich auch die beste Falkenstein Spätlese, die ich bisher im Glas hatte 93+PP - Puschel gibt halt nicht so viele Punkte :D
Ich finde gut, das du deine Meinung äußerst, auch gegen den Strom....!

Aber warum kaufst du denn immer wieder Rieslinge , von denen du nur ein Glas trinken kannst.
In meinem Weinkeller kommen nur Weine , die mir schmecken und davon gibt's schon zuviele, mmmmh



Gruß Adi
Save water, drink riesling
Antworten

Zurück zu „Mosel“