St. Urbans-Hof

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Lorne Malvo
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von Lorne Malvo »

St. Urbans Hof-Laurentiuslay GG 2017

Ich hätte das jetzt nicht in dem Stadium aufgezogen aber gabs als Begleitung zum Seeteufel.

Goldgelb mit leicht orangenen Reflexen.
In der Nase eher elegant mit orangener und gelbfruchtiger Note.
Etwas Weihnachtgewürz und Aromen von Orangeat, Nektarin und Mirabelle, auch etwas Schiefernote kommt durch.
Gefühlt an der Trockengrenze wandernd mit ausgeprägtem Süße-Säurespiel der Mosel
und eher wärmerer Rieslingaromatik.
Mittellanger Abgang. Durchaus Harmonie eines guten GG andeutend, aber auch noch etwas jung und unruhig wirkend.
91-92 P.

Ganz interessante wärmere Lage mit etwas eigenständiger Rieslingaromatik.
Habe mir aus der Lage mal was von Carl Loewen in den Keller gelegt.
Die Urbans-Weine, die ich bislang getrunken haben waren selbst mit trockenem Etikett immer von recht viel Restsüße selbst für Moselverhältnisse geprägt.

Weiss jemand, ob das die typisch-trockene Stilistik von Nik Weiss ist?
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
manubi
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von manubi »

Heute ein gut gereifter Mosel-Gutswein:

Bild

Da gibts wenig zu meckern.

Gruß

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
Bernd Schulz
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von Bernd Schulz »

Eben ist mir in den Schlüften meines Kellers diese Spätlese in die Hände gefallen:

Bild

Die Alkoholangabe wurde auf dem Etikett so gut versteckt, dass ich sie vor dem Öffnen der Flasche und dem Nehmen des ersten Schlucks völlig übersehen habe. Jetzt frage ich mich allerdings, wie um alles in der Welt eine restsüße Mosel-Spätlese aus 2002 auf 11% Alkohol kommt?

Der 2004er GM vergab für diesen Wein seinerzeit trotz des hohen Rangs seines Erzeugers (der mit vier von fünf möglichen "Trauben" eingestuft wurde) nur 86 Punkte - und lag damit wohl einmal mehr gar nicht schlecht. Satte 13 Euro hat das Getränk schon damals gekostet. Alles in allem gesehen handelt es sich nicht um eine für seinen Erzeuger besonders rühmliche Angelegenheit.....

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von UlliB »

Wie diese Halbflasche mit einem Tannenbaum auf dem Etikett in meinem Keller gelandet ist, kann ich nicht mehr rekonstruieren.

St. Urbans-Hof Riesling Spätlese 2010 9,0%Vol. Keine Lagenangabe, keine weitere Einstufung der Kategorie, nichts davon, nur der VDP-Adler an der Kapsel. Altgold. Sieht aus wie eine gereifte Mosel-Auslese und riecht auch so, deutlich Botrytis, aber der Gaumen ist im Gegensatz dazu sehr schlank und fast gar nicht süß, dafür fährt dann eine krachende Säure ein. Herbe Länge, da ist auch schon ein Hauch von Firne.

Etwas skurrril: die Nase lässt vermuten, dass man da eine gereifte süße Auslese in den Mund bekommt, aber der Gaumen ist schon fast trocken, säurebetont, schlank und beinahe "kabinettig". Interessant.

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von Bernd Schulz »

Hallo Ulli,

der (wohl soeben) von dir getrunkene Wein kam mir irgendwie bekannt vor. ;)

Und siehe da:

Bild

Naja, ich habe den vor zehn Jahren im Glas gehabt. Da war natürlich noch nix mit einem Hauch von Firne...

Herzliche Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von Bernd Schulz »

Aus meinen Beständen gab es beim gestrigen Abend mit Ralf diese Auslese:

Bild

Der Wein wurde dem sehr guten Ruf seines Erzeugers gerecht, aber verschlossen war er mal wieder mit einem unsäglichen Bröselzeug aus Korkeichenrinde, welches nicht einmal ansatzweise aus dem Flaschenhals zu bringen war (immer noch fege ich diverse Korkkrümel aus den letzten Ritzen der Spüle). Mittlerweile betrachte ich jeden Naturkorkfan als so etwas wie meinen Erbfeind.... :twisted: :mrgreen:

Herzliche Grüße

Bernd
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Udo2009
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von Udo2009 »

Das kann, muss aber nicht sein... ich habe hier im Keller einen 2001er Cabernet-Sauvignon von Simon-Bürkle von der Hessischen Bergstraße. Der Naturkork ist 1a und auch sonst hatte ich bisher keinerlei Probleme mit Naturkork - abgesehen von 13 Korkschmeckern in den letzten 12 - 13 Jahren.
port_ellen
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von port_ellen »

13 korkschmecker in den letzten 13 jahren ?
du trinkst zu wenig...

bernd, ohne bröselkork würde uns doch was fehlen...

donnerstag 3 steinmetz aufgemacht (2016 sur lie, 2021er sur lie, 2022 brauneberger).
21 und 22 mit schrauber, 2016 mit kork.

matthias
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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EThC
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von EThC »

port_ellen hat geschrieben:13 korkschmecker in den letzten 13 jahren ?
du trinkst zu wenig...
...ich hab keine Strichliste gemacht, aber auf viel mehr komme ich in der Zeit auch nicht. Und das bei gut 500 bis 700 Weinen pro Jahr, also mit den ganzen Weinrunden, Verkostungen und so...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Bernd Schulz
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Re: St. Urbans-Hof

Beitrag von Bernd Schulz »

Den heftigen Korkschmecker als absoluten GAU hatten wir vorgestern auch, und zwar gleich zu Anfang bei einer ansonsten sehr vielversprechenden, offenbar hervorragend gealterten trockenen 2009er Spätlese von Schloss Lieser :( .

Mir ist und bleibt es unverständlich, warum die olle Baumrinde trotz ihrer auf der Hand liegenden Nachteile gegenüber dem Schrauber, der stainless cap, dem Glasverschluss und sogar dem DIAM immer noch von Winzern verwendet und von Konsumenten akzeptiert, verteidigt und nicht selten regelrecht gefordert wird.

Herzliche Grüße

Bernd
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