Dafür hat es mich leider dieses Wochenende doppelt erwischt, einmal bei Müllen
Hatte Freitag Lust auf einen schlanken, salzig-mineraligen Wein und habe mich für 2021 Kröver Paradies Kabinett trocken entschieden.
Korken saß bombenfest mit deutlichem Weinstein.
Erster Eindruck: leichter Stinker in der Nase, salzig-mineralig wie erwünscht, gelbfruchtig mit zitrischer Säure. Allerdings noch etwas dumpf und verhalten, entsprechend eine Stunde bis zum Essen offen gekühlt.
Der Stinker war zum Essen verschwunden, aber irgendwie ein komisch muffeliger Ton, dachte es liegt am Glas. Glastausch hat leider nicht geholfen. Die Nase war wie zuvor, allerdings diffus und beeinträchtigt von einem muffig-modrigem Ton. Geschmacklich zitrisch-salzig, allerdings mit unschönen Bitternoten und hatte auch beim kosten ein modrigen Geschmack (vielleicht durch die Nase?) im Mund. Höhere Temperaturen haben es eher verschlechtert.
Der erste Gedanke war Stilistik, weil ich zum einen wirklich begrenzte Erfahrung mit Müllen-Weinen habe und bei Kork recht unempfindlich bin (meine ich zumindest, gibt es nur 1-2 X im Jahr und gefühlt jedes Mal beim Weingut Prager, wie auch mit der anderen Flasche bei Freunden).
Konterfalsche ging leider nicht, die beiden anderen Flasche liegen in Deutschland und nicht in Wien.
Habe Samstag und heute nochmal nachverkostet, ich gebe jetzt auf und werde den Rest weggießen.
Stattdessen gab es dann am Wochenende noch ein anderen Moselwein, Le Ch´ti von Julien Renard. Aber das ist ein andere Faden und eher was für Säure-Freaks wie Erich.
Was ich aber betonen möchte: Für mich ist das eine Problematik mit der einen Flasche und nicht eine grundsätzliche Müllen-Problematik! Dazu fehlt mir eindeutig die Erfahrung und bei der knappen Kiste an restsüße Steffensberg/Letterlay Kabinett in den letzten Monaten war alles top!
Ich bin glücklich dieses Weingut über euch für mich entdeckt zu haben, betreibe ich sehr gerne den Mehraufwand sie nach Österreich mitzuschleppen!