Do 1. Jun 2017, 21:57
Neulich im Glas:
Über dieses relativ junge Mittelrhein/Ahr-Weingut und seine ambitionierte Preispolitik gab es bereits vor längerer Zeit eine Diskussion an anderer Stelle. Wen es interessiert, kann es hier nachlesen:
viewtopic.php?f=58&t=978&hilit=Josten&start=20Die Flasche fiel mir in einer Berliner Weinhandlung auf, wobei mir der Preis verdächtig günstig vorkam (ca. 11 Euro) und ich auch im Zusammenhang mit dem eher schwierigen Rotweinjahr 2014 keine großen Erwartungen hatte, die Neugierde siegte dann doch, und die Flasche wurde erworben.
Ich hatte zwar nichts Großartiges erwartet, aber das Ergebnis enttäuscht doch. Vorausgesetzt es handelt sich nicht um einen Flaschenfehler. Die halbe Flasche süppelte ich eigentlich nur deshalb weg, weil ich ständig hin- und herschwankte zwischen "sehr dürftiger Wein" und "schleichender Kork". Erfahrungsgemäß reagiere ich auf diesen Weinfehler weniger empfindlich als andere, deshalb bin ich mir im Urteil wirklich nicht ganz sicher. Aber auch wenn ich mir mal den möglichen Korkschleicher wegdenke, ist das, was sich darunter verbirgt, nicht besonders vergnüglich.
Ich habe nämlich überhaupt nichts gegen leichte Rotweine (andere sagen dazu "dünn"
), aber hier fehlt einfach auch die aromatische Stimmigkeit und Substanz, insgesamt wirkt das unreif und einfach nicht gut. Erinnerte mich ein wenig an mährische Bauernweine von Winzern, die einfach mal Pinot probieren, aber nichts Gescheites zu Stande bekommen.
Viele Worte für einen sehr mäßigen Wein (und wie gesagt vielleicht auch eine fehlerhafte Flasche). Von dem Weingut habe ich außer des im verlinkten Thread Gutsrieslings 2011 keine ganze Flasche mehr getrunken. Hin und wieder mal auf Messen ein paar Rieslinge probiert - die fand ich immer korrekt, aber selten beeindruckend. Nun ja, in diesem Fall keine Punktebewertung wegen des möglichen Flaschenfehlers, aber auch ohne würde die Bewertung eher bescheiden ausfallen.