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Sermann

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Ostbelgier

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Re: Sermann

BeitragSo 28. Apr 2024, 14:57

Hallo zusammen,

Ralf war so freundlich, mir eine Flasche von dem hier diskutierten Mayschosser Spätburgunder 2022 mitzubringen. Ich sehe den Wein zwiespältig. Auch wir haben die Hälfte des Weins in der Flasche gelassen und werden morgen noch einmal probieren. Auch mir fiel zunächst die unerwartet tiefe Farbe auf. Ich bin kein Ahr-Experte, aber was ich von dort kenne, ist doch meistens hellfarbiger. Ich habe ihn (wie alle Pinots) aus dem großen Nachtmann- Burgunderkelch getrunken. Da ist eine, vermutlich dem Schieferboden geschuldete, tatsächlich etwas ruppige, mineralische Note. Dann deutlich dunkle, saure Kirsche, recht stark sogar - und dann leider nichts mehr. Was mich hier am meisten stört, ist die Eindimensionalität. Da kommt nichts mehr nach, und das ist wohl das, was man landläufig mit "kurz" bezeichnet. Vielleicht ist dieser Wein einfach noch zu jung. Allerdings zieht Bernd hier m.E. den verkehrten Schluss: Diese enorme Ruppigkeit findet man in Burgund, wenn man hochwertige Crus von der Cote de Nuits zu jung trinkt, aber nicht in anderen Weinen von dort. Insofern würde ich hier keinesfalls von einem gewollten, französischen Stil sprechen. Der geht nämlich ganz anders.

Viele Grüße

Markus
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Bernd Schulz

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Re: Sermann

BeitragSo 19. Mai 2024, 21:16

Auch dieser Riesling von Lukas Sermann kam vorgestern von Ralf:

Bild

Ich bin hier hin- und hergerissen. Einerseits finde ich es sehr erfreulich, dass es jetzt auch an der Ahr einen solch seriösen Riesling im Kabinettstil gibt, andererseits finde ich den Preis von 24 :!: Euro im deutschen Kontext völlig überrissen, denn für weniger als 20 Euro erhält man bei extrem renommierten Erzeugern wie Dönnhoff, Diel, Haag, Schloss Lieser, M.F. Richter Kabinette, an die der Sermannsche Hardtberg beim besten Willen nicht heranreicht. Ich bin gespannt darauf, wie er sich verkaufen wird...

Herzliche Grüße

Bernd
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Udo2009

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Re: Sermann

BeitragSo 19. Mai 2024, 21:33

Man muss auch bedenken, dass an der Ahr alles Steillagen sind und Bearbeitung mit Maschinen so gut wie unmöglich ist.
In Württemberg z. B., wo man die Grundarbeiten in den Weinbergen mit Maschinen machen kann, ist erheblich weniger Manpower nötig.

Von daher werden diese Preise an der Ahr gebraucht, um wirtschaftlich Arbeiten zu können.

Und nach der Flutkatastrophe bezahle ich bei Ahr-Winzern die Preise, die sie verlangen, ohne groß darüber nachzudenken, wie das PLV oder PGV ist...
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Bernd Schulz

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Re: Sermann

BeitragSo 19. Mai 2024, 21:41

Udo2009 hat geschrieben:Und nach der Flutkatastrophe bezahle ich bei Ahr-Winzern die Preise, die sie verlangen, ohne groß darüber nachzudenken, wie das PLV oder PGV ist...


Gut so, wenn dir das finanziell keine Probleme bereitet.

Ich zahle gerne mehr als vor der Flut, aber bei Mondpreisen bin ich raus. Und im Falle des Sermannschen Kabis handelt es sich um einen Mondpreis - anders kann ich es leider nicht ausdrücken.
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