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Michael Fiebrich

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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragMi 11. Sep 2019, 20:36

Heute habe ich Michael Fiebrichs "Eichert" 2017 geöffnet:

Bild

Es handelt sich um das Gegenteil eines Schreihalses - Weintrinker mit einem Sinn für Kammermusik sind mit dem Eichert sicher sehr gut bedient. Auch ich habe meine Freude mit diesem delikaten, feingliedrigen 2017er, wobei mir der 2015er noch eine Spur besser gefallen hat. Und unter preislichen Aspekten würde ich wohl doch eher den "Ahrweiler" nachkaufen.....

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragSo 22. Sep 2019, 20:10

Im Glas:
2017 Ahrweiler Spätburgunder
Im Glas ein transparentes Rot. In der Nase dezent Sauerkirschen. Am Gaumen Spätburgunder pur. Feine Frucht, wenig Holz. Richtig fein. Präsente, feine Säure. Mittelschlanker Körper mit viel Extrakt. Ich finde den einfach "saulecker".
Ich musste gerade an den, ich glaube im Stern als Aufhänger vergebenen Titel des "Rebenflüsterers" denken, den Roman Niewodniczanski bekommen hatte. Nix gegen Van Volxem. Aber wenn, steht er solchen Winzern wie Michael Fiebrich zu, der solch leise und trotzdem substanzreiche Spätburgunder keltert. Ohne großes Startkapital. Aber mit viel Gefühl, Enthusiasmus und einer eigenen Handschrift. Zurück zum Wein:
90+ Punkte. Für noch mehr fehlt es, wie Bernd auch geschrieben hat, an Komplexität. Aber ich sehe da durchaus noch Steigerungspotential mit 2,3 Jahren Lagerung. Gekeltert aus Lagen aus dem Ahrweiler Rosenthal und dem Bachemer Sonnenschein, die Michael Fiebrich neu erworben hat. Deswegen noch nicht bio-zertifiziert.

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragSa 5. Okt 2019, 19:07

Bernd Schulz hat geschrieben:Im Glas befindet sich Michael Fiebrichs Spätburgunder "E & C" 2016:

Bild

Der Wein gefällt mir ähnlich gut wie sein Vorgänger aus 2015. Er zeigt eine für seine Preisklasse ungewöhnliche Feinheit, ohne in irgendeiner Hinsicht gestylt zu wirken. Und während des Trinkens gelangt mir unwillkürlich der mittlerweile wieder etwas aus der Mode gekommene Terroirbegriff in den Sinn: Das ist Ahr pur!

Herzliche Grüße

Bernd


Ich habe den E&C 2016 jetzt auch endlich mal im Glas und kann mich Bernds VKN voll und ganz anschließen. Ich finde den 15er einen Ticken besser, der hatte etwas mehr Substanz. Aber im Großen und Ganzen ist das ein verdammt gut gelungener Ahr-Spätburgunder mit einer durchaus lebhaften Säure.

Gruß

Ralf
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Lars Dragl

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Re: Michael Fiebrich

BeitragDo 12. Nov 2020, 22:06

Hallo!

Bei mir gibt es gerade den Michael Fiebrich Eichert 2018 Spätburgunder. Schon den dritten Abend!

Farblich von recht dunklem, durchscheinendem Kirschrot. In der zurückhaltenden und irgendwie wenig definierten Nase finden sich Anklänge von Amarenakische, etwas Rumtopf, Cherry-Coke, Edelbitterschokolade, braunem Rohrzucker und etwas Vanilleschote. Im Mund leichter als angenommen, baut jedoch weder Druck noch Spannung auf und eine Struktur ist ebenfalls nicht zu erkennen. Immerhin stört der Alkohol nicht, der mit 13,5 Vol.% angegeben ist. Ansonsten fehlt es hinten und vorne, aber vor allem in der Mitte. Kurzer, leicht trocknender Abgang mit etwas Holzaromen.

Der ist von den Vorgängerjahren meilenweit entfernt und zeigt einmal mehr, wie sehr man mit den 18ern aufpassen muss.

Grüße

Lars
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragSa 28. Nov 2020, 19:49

Michael Fiebrich kann auch Weißwein! Ralf hatte gestern diese spannende Cuvée aus Riesling und Chardonnay im Gepäck:

Bild

Es handelt sich definitiv um den besten Weißen von der Ahr, den ich bislang getrunken habe.

Herzliche Grüße

Bernd
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Lars Dragl

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Re: Michael Fiebrich

BeitragSo 29. Nov 2020, 16:57

Hallo Bernd!

Ich hatte im Sommer ein paar Fl. von dem Wein und finde dein Beschreiben recht zutreffend. Zufällig habe ich auch gerade eine Fl. im Anbruch, was bei Fiebrich eigentlich bei allen Weinen die ich bisher hatte, keine negativen Auswirkungen hat, eher im Gegenteil. Ich finde den Riesling/Chardonnay nach wenigen Tagen immer ein wenig voller und aussagekräftiger. Momentan hat er es aber schwer, weil das für mich doch ein Getränk für wärmere Tage ist und wohl auch noch etwas Zeit braucht. Der ist mir gerade zu fordernd und ich finde er hat im Aroma auch leicht grünliche, vielleicht sogar grasige Anflüge.

Meine Einschätzung zu dem Wein ist etwas zurückhaltender, ich finde ihn aber auch durchaus gelungen.

Grüße

Lars
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragSo 29. Nov 2020, 18:33

Lars Dragl hat geschrieben: Momentan hat er es aber schwer, weil das für mich doch ein Getränk für wärmere Tage ist und wohl auch noch etwas Zeit braucht. Der ist mir gerade zu fordernd....


Hallo Lars,

es handelt sich, wenn man denn an der Jahreszeit orientiert trinkt (was bei mir oft, aber nicht immer der Fall ist), sicher um einen Sommerwein - da gebe ich dir Recht! Und "fordernd" ist er auch, aber gerade das gefällt mir. Die wenigen weißen Ahrweine, die ich bislang im Glas hatte, fand ich erschreckend anspruchslos und platt. Dagegen stellt der Blanc de Blancs eine ganz andere Nummer dar.

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Michael Fiebrich

BeitragMo 30. Nov 2020, 21:36

Heute befindet sich mein erster roter 2019er von Michael Fiebrich im Glas:

Bild

Angesichts des Preises von 11 Euro handelt es sich natürlich nicht um ein Komplexitätswunder, aber um einen komplett ungeschminkten und deshalb äußerst charakteristischen Ahrwein. Die Frage nach eher "deutschem" oder eher "französischen" Pinot-Noir-Stil stellt sich hier eigentlich erst gar nicht....

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragDo 3. Dez 2020, 22:26

Im Glas:

2019 Blanc de Noir Spätburgunder

Eher helles lachsrot.In der Nase Walderdbeeren. Am Gaumen nicht nur auf die Frucht gestellt. Walderdbeeren. Dezente Nussnote. Mineralisch. Lebendige Säure. Noch leicht hefige Noten. Ein knackiger, eher schlanker Blanc de Noir mit ordentlich Extrakt. Das richtige Getränk für Rieslingfreunde. Ohne Zuckerschwanz, sprich richtig trocken. Nicht wie das meiste belanglose, langweilige Zeug, das unter der gleichen Bezeichnung mit weichgespülter Säure und 7-8 Gramm Restzucker auf den Markt geschmissen wird und meinen Gaumen massiv beleidigt. Teilweise an der Grenze zur Körperverletzung.
Die zweite Flasche hebe ich mir für die ersten warmen Frühlingstage auf.

87 Punkte. Kostet 10 Euro

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Michael Fiebrich

BeitragFr 4. Dez 2020, 21:13

Ralf Gundlach hat geschrieben:Im Glas:

2019 Blanc de Noir Spätburgunder

Eher helles lachsrot.In der Nase Walderdbeeren. Am Gaumen nicht nur auf die Frucht gestellt. Walderdbeeren. Dezente Nussnote. Mineralisch. Lebendige Säure. Noch leicht hefige Noten. Ein knackiger, eher schlanker Blanc de Noir mit ordentlich Extrakt. Das richtige Getränk für Rieslingfreunde. Ohne Zuckerschwanz, sprich richtig trocken. Nicht wie das meiste belanglose, langweilige Zeug, das unter der gleichen Bezeichnung mit weichgespülter Säure und 7-8 Gramm Restzucker auf den Markt geschmissen wird und meinen Gaumen massiv beleidigt. Teilweise an der Grenze zur Körperverletzung.
Die zweite Flasche hebe ich mir für die ersten warmen Frühlingstage auf.

87 Punkte. Kostet 10 Euro

Gruß

Ralf


Heute gefällt er mir noch etwas besser. Ruht mehr in sich. 88 Punkte.
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