Ralf Gundlach hat geschrieben:Kann man eine durchgehende Handschrift bei den Weinen erkennen?
...ja, sehr mineralisch, sehr geradeaus. Dabei einerseits ein Bemühen, die Rebsorten bzw. die Herkunft unmaskiert abzubilden, insbesondere bei den Orts- und Lagenweinen. Andererseits aber auch die schmeckbare Freude, eigene Ideen in die Flasche zu bringen. Einerseits bei den "elektrischen" Cuvées auf Gutsweinebene, wo bewußt ein bestimmtes Geschmacksbild kreiert wurde; Maximilian Zang hat mir voller Ehrfurcht erzählt, wie er während seiner Ausbildung in einem recht namhaften Weingut miterleben durfte, wie nach intensiver Diskussion der ganzen Öno-Granden die GG- und Highend-Riege final assembliert wurde (hier noch 1 bis 2 % Traminer dazu, da ein Schuß Chardonnay oder auch einfach ein Schlag Riesling aus einer fetteren / kargeren Lage [wo z.B. Riesling xyz draufsteht, ist im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten also nicht unbedingt nur Riesling oder eine Einzellage drin...]), auch die "Gegenstrom"-Linie ist eher winzergeprägt, es gleitet aber nie ins Freakige ab, die Bodenhaftung bleibt immer gewahrt. Man bringt auch die Weine erst dann in den Verkehr, wenn man meint, daß es jetzt gut ist, so gibt's aktuell zwei 12er Spätburgunder (Orts- und Lagenwein), die gerade erst gefüllt wurden und für die die Etiketten noch gar nicht da waren (bekomme ich in den nächsten Tagen versprochenerweise per Post...). Eine unaufgeregte Ausnahmeerscheinung in der fränkischen Weinwelt, quasi "slow wine"...