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Franken 2018

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Ralf Gundlach

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Re: Franken 2018

BeitragDi 29. Okt 2019, 21:52

Bernd Schulz hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:.....Zugunsten der fast die Grenze zur Dropsigkeit streifenden (aber sie dann zum Glück doch nicht überschreitenden) Frucht fehlt es für meinen Geschmack an Mineralität.....


Nach weiterer Beschäftigung mit dem Wein muss ich mich korrigieren: Die muschelkalkige Mineralität ist durchaus vorhanden. Sie wurde (für mich) nur zunächst von der dominanten Frucht und dem deutlichen Spiel auf der Restzuckergeige (ich verwette meinen faltbaren Strohhut darauf, dass hier mehr als 3-4 Gramm RZ im Spiel sind) überlagert.

Und wenn ich ganz ehrlich bin: Den im strengen Stil gehaltenen Frankensilvaner á la Schäffer oder Trockene Schmitts empfinde ich zwar als eindrucksvoll authentisch, aber manchmal auch als eher mühsam zu trinken :oops: . Der Marsberg von Hiller hingegen läuft trotz seiner 14 Volt wie nix den Schlund herunter..... :lol:

Herzliche Grüße

Bernd


Mich interessiert der Restzuckergehalt sehr, ich werde mal bei Hiller nachfragen.

Gruß

Ralf
Zuletzt geändert von Ralf Gundlach am Mi 30. Okt 2019, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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stollinger

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Re: Franken 2018

BeitragDi 29. Okt 2019, 22:04

Ich habe die Weinliste von Hiller. Silvaner - Randersacker Marsberg 2018: 3.1 g\L VZ; 6.4 g\L Säure.
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Bernd Schulz

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Re: Franken 2018

BeitragDi 29. Okt 2019, 22:09

Danke, Josef!

So kann man sich täuschen.... :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
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weinaffe

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Re: Franken 2018

BeitragMi 30. Okt 2019, 17:58

Hallo Bernd,

da bist Du nicht der einzige, der sich gerade im 18er-Jahrgang bei den Restzuckerwerten verschätzt hat :oops: Die Kombination aus Süsse vorspiegelndem Alkohol und reifer, etwas unterdurchschnittlicher Säure -sofern nicht augesäuert wurde- lässt viele fränkisch-trockene Gewächse fast halbtrocken erscheinen.

LG
Bodo
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UlliB

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Re: Franken 2018

BeitragFr 1. Nov 2019, 11:00

weinaffe hat geschrieben:da bist Du nicht der einzige, der sich gerade im 18er-Jahrgang bei den Restzuckerwerten verschätzt hat :oops: Die Kombination aus Süsse vorspiegelndem Alkohol und reifer, etwas unterdurchschnittlicher Säure -sofern nicht augesäuert wurde- lässt viele fränkisch-trockene Gewächse fast halbtrocken erscheinen.

Ist mir auch schon so gegangen - zuletzt bei einer 18er Scheurebe von den bezüglich Restzucker nun völlig unverdächtigen "Trockenen Schmitts". Da hätte ich blind auf einen sehr deutlichen Zuckerschwanz getippt; der Wein hat aber tatsächlich nur 1,0 Gramm RZ. Ebenfalls einen deutlich "süßlichen" Eindruck hinterließ im Frühjahr das gesamte Silvaner-Lineup vom Zehnthof Luckert, obwohl die Weine allesamt "fränkisch trocken" sind.

Mit der Säure scheint das nur bedingt etwas zu tun haben. Der oben erwähnte Hiller-Silvaner hat mit 6,4g/L für Silvaner einen eigentlich recht hohen Wert, und die Schmitt'sche Scheurebe liegt mit 5,5g/L zwar nicht sehr hoch, aber auch nicht auffallend niedrig (hier wurde übrigens das gesamte Sortiment aufgesäuert, ich habe nachgefragt).

Aber einerlei - Jahrgangscharakteristik eben. Ein großer Freund der 18er werde ich bestimmt nicht werden.

Gruß
Ulli
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Michl

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Re: Franken 2018

BeitragMo 2. Dez 2019, 20:18

Ich gebe offen zu: Gegenüber 2018 habe ich Vorurteile. Bisher hatte ich noch keinen Wein getrunken, heute habe ich aber den 18er Müller-Thurgau vom Zenhthof Luckert geöffnet, den im mehr aus Verlegenheit als aus Überzeugung kaufte. Im neuen Vinum-Führer soll er 88 P bekommen haben und als besonderes Schnäppchen angepriesen worden sein. Meine Neugier war somit geweckt.
Leider bestätigt der Wein jedes Vorurteil: adipös, lethargisch, säureschwach und mit einem furchbaren Restsüßeeindruck kommt er daher und das bei nur 0,7g/l Restzucker. Er schmeckt nach mind. 10g/l! Was in einem "normalen" Jahr knochentrocken wirkt, bleibt hier unangenehm süß auf der Zunge haften. Das ist für mich einfach kaum zu trinken, wenn man einen trockenen Wein haben möchte. Wenn ich mir dann noch zu Gemüte führe, was Kössler auf seiner Seite zum Wein schreibt, fühle ich mich eigentlich schon vera.... Natürlich spielt gewiss auch die Rebsorte eine Rolle, aber wenn ich mir vergegenwärtige, dass das Weingut nun wirklich einen naturnahen Weinbau anstrebt und so etwas auf die Flasche bringt, dann mache ich weiterhin einen möglichst großen Bogen um den Jahrgang. Zumindest werde ich nichts einlagern.
Viele Grüße

Michl
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amateur des vins

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Re: Franken 2018

BeitragMo 2. Dez 2019, 21:03

Wie jetzt - ist das nicht naturnah, wenn das Erzeugnis die Witterung widerspiegelt? :P

Vorhin habe ich mir gerade noch verkniffen zu ätzen, als ganz frisch PdPs PINwand N° 304 mit Elogen auf S-F im allgemeinen und Felseneck im besonderen eintraf, so sehr ich S-F sonst schätze (in meinen Top-5 in D). Holger Koch hat auch nicht wirklich frische Sachen auf die Flasche gebracht. Einziges Gegenbeispiel für mich, und das aber so richtig grandios, war bisher Rebholz' Kastanienbusch.

/offtopic
Besten Gruß, Karsten
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Michl

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Re: Franken 2018

BeitragMo 2. Dez 2019, 21:16

amateur des vins hat geschrieben:Wie jetzt - ist das nicht naturnah, wenn das Erzeugnis die Witterung widerspiegelt? :P


Doch, gerade weil es das höchstwahrscheinlich tut, interessiert mich der Jahrgang wenig.
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Franken 2018

BeitragMo 2. Dez 2019, 22:29

Michl hat geschrieben:Leider bestätigt der Wein jedes Vorurteil: adipös, lethargisch, säureschwach und mit einem furchbaren Restsüßeeindruck kommt er daher und das bei nur 0,7g/l Restzucker. Er schmeckt nach mind. 10g/l! Was in einem "normalen" Jahr knochentrocken wirkt, bleibt hier unangenehm süß auf der Zunge haften. Das ist für mich einfach kaum zu trinken, wenn man einen trockenen Wein haben möchte.


Weiah, ich habe den 2018er Müller von Luckert auch bestellt (eine Flasche für mich, eine für Ralf) - und zwar bei Kerler als Zugabe zum L´Ambre von Schneider (nebenbei bemerkt war es für mich nicht so leicht, in Kerlers Sortiment genug Sachen zu finden, die ich wirklich gerne kaufen wollte)!

Michl hat geschrieben:Doch, gerade weil es das höchstwahrscheinlich tut, interessiert mich der Jahrgang wenig.


Im Hinblick auf Franken oder auf Deutschland allgemein? Aus Rheinhessen und aus dem M-S-R-Gebiet hatte ich trotz der auch von mir gehegten Vorurteile schon richtig schöne 2018er im Glas....

Herzliche Grüße

Bernd
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stollinger

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Re: Franken 2018

BeitragDi 3. Dez 2019, 08:07

Bernd Schulz hat geschrieben:Im Hinblick auf Franken oder auf Deutschland allgemein? Aus Rheinhessen und aus dem M-S-R-Gebiet hatte ich trotz der auch von mir gehegten Vorurteile schon richtig schöne 2018er im Glas....

Mir war auch aufgefallen, dass bei dir und Andreren, z.B. Riesling aus MSR durchaus gut weg zu kommen scheint. Bei mir ist das meiste Probierte und Getrunkene aus Franken, viel Silvaner, auch Müller, Weissburgunder, Scheurebe etc.

Ich habe mich auch schon gefragt, ob mein Eindruck von 2018 durch die Wahl der Herkunft und Rebsorte, etwas negativ zugespitzt wird.

...naja, zwei Rieslinge aus Rheinhessen (2018) sind zumindest schon im Kühlschrank. Mal sehen, wann ich Lust habe, die zu öffnene.

Grüße, Josef

p.s.: bei korsischen Weißweinen ist es jedenfalls ganz ähnlich zu den fränkischen Weinen.
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