Re: Franken 2017
Verfasst: Mo 21. Mai 2018, 22:21
EThC hat geschrieben:Ich stelle schon fest, daß nicht wenige "renommierte" Erzeuger im Guts- bis Ortsweinbereich Sachen produzieren, die uns "Nerds" zwar mißfallen, dem breiteren Publikum, welches nach meiner Erfahrung eher zu Weinen mit "milder Säure" bzw. spürbarer Süße tendiert, aber richtig gut schmecken.
Mir stellt sich halt die Frage, ob "das breite Publikum" überhaupt Weine von Knoll oder Castell kauft? Und wenn es das im Basisbereich macht, frage ich mich als nächstes nach dem Grund dafür, denn vergleichbare Qualitäten gibt es auch bei deutlich weniger renommierten Erzeugern und teilweise sogar Großkellereien für entsprechend weniger Geld (locker zum halben Preis). Gibt es im "breiten Publikum" so viele Etikettentrinker?
Panamera hat geschrieben:Ich kann zwar nicht für frühere Jahrgänge sprechen, aber die 2017er von Luckert sind weder mit RZ gepuffert, noch irgendwie "mainstream".
Ich kenne von Luckert nur Weine aus früheren Jahrgängen, und die habe ich auch längst nicht so mainstreammäßig wie die beiden in Frage stehenden 2017er von Knoll und Castell in Erinnerung. Da scheint mir schon ein grundsätzlicher Unterschied zu bestehen... --
Der dritte Silvaner aus dem Vicampo-Paket, das ich als Geschenk erhalten habe, zeigt glücklicherweise, dass es auch anders geht als bei den beiden zuvor probierten Exemplaren:
Das ist ein ebenso typischer wie mineralischer (und trotzdem nicht wirklich anstrengender!) Vertreter der Sorte, bei dem ich gerne den Daumen hebe! Meine Meinung: Wenn ich als Erzeuger in einer ziemlich hohen Liga mitspielen möchte, muss ich schauen, dass ich auch bei den meisten "einfacheren" Weinen ein solches Niveau bieten kann. Irgendein weitgehend gesichtsloses Standardzeug mit nettem Zuckerschwänzchen reicht nun mal nicht, um sich deutlich vom mittlerweile rein technisch nicht mehr so niedrigen Level diverser Massenprodukte abzusetzen.
Herzliche Grüße
Bernd