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Franken 2017

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Gerlach

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Re: Franken 2017

BeitragSo 17. Mär 2019, 19:24

Als Franken-Silvaner-Liebhaber finde ich zu dem Jahrgang 2017 insofern keinen rechten Zugang, als dass die Weine jahrgangsbedingt für meinen Geschmack mit dem Wunschbild von fränkisch-trockenen, herb-geradlinigen, mit gezügelter Frucht präzis auftretenden Weinen im Kontrast dazu einfach zu breit, vordergründig und gefällig daherkommen.
Bei Suche nach Ausnahmen – zu denen manche prominente Güter stilbedingt nicht gehören (etwas Castell. Horst Sauer, Wirsching, die Würzburger Traditionsgüter) - fallen andere Güter aus, die sich in Vorjahren anboten (etwa Rainer Sauer mit üppiger als sonst geratenen Weinen, Ruck mit einer Tendenz zu glatteren, gefälligeren Weinen und leider auch Paul Weltner). Erfreulich hingegen die Weine von Armin Störrlein, der mittlerweile mit seinem Schwiegersohn Krenig zusammen das Weingut betreibt und seinem traditionellen Stil treu bleibt (also die Weine oberhalb der Basis-Linie im Holzfass ausbaut). Bislang getrunken gefallen mir der seinem Namen entsprechende Randersacker Mineral pur Silvaner für 8 € (Hofschuser bringt es auf den Punkt: „herbe Frucht, pflanzliche bis kräuterige, helle erdige und salzige Noten, mürber Gerbstoff und feine Säure, gewisse Nachhaltigkeit“) und der eher floral-leichte Sonnenstuhl-Silvaner für 9 € (Hofschuster: Klare, feinsaftige, eher kühl wirkende Frucht, sehr feine, recht lebendige Säure und etwas Griff, ins Salzige gehende Mineralik, helle nussige und florale Spuren).
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weinaffe

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Re: Franken 2017

BeitragSo 17. Mär 2019, 19:49

Hallo zusammen,

früher habe ich um Bacchus auch immer einen großen Bogen gemacht; mittlerweile hat man in Franken aber gemerkt, dass man aus dieser Rebsorte gerade im trockenen Bereich Weine produzieren kann, die locker mit guten Scheureben oder Sauvignon blancs mithalten können. Christian Ehrlich von "3 Zeilen" beweist das Jahr für Jahr mit seinem "Hopfertanz". Auch der nicht so bekannte Clemens Fröhlich in Escherndorf zeigt hier ein gutes Händchen für knalltrockene Bacchus-Weine, so z.B. der 2017er Fürstenberg Kabinett (12 Vol%, RZ 0,4, 6 EURO ab Weingut).Wer trockene Muskateller liebt, sollte hier auch mal den Morio-Muskat (normalerweise eine "no-go-Rebsorte") Kabinett probieren. Der 2016er (11,5 Vol% RZ: 0,3, 7 EURO ab Weingut)besitzt richtig guten Trinkfluss und muss nicht unbedingt im Produktionsjahr ausgetrunken sein. Beide Weine von Clemens Fröhlich haben übrigens Gold bei der fränkischen Weinprämierung erhalten, was aber niemanden vom Kauf abschrecken sollte :lol:

LG
Bodo
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Re: Franken 2017

BeitragFr 5. Apr 2019, 10:53

Gestern gab's mal wieder einen Silvaner in blau:

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Erich

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Bernd Schulz

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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 20:18

Der gestrige Abend mit Ralf ging leider nicht ganz so gut weiter, wie er angefangen hatte:

Bild

Unter den 4 trockenen 2017er Rieslingen, die wir getrunken haben, war das der Außreißer nach unten. Meine Vorurteile :oops: gegenüber den großen Würzburger Weinbaubetrieben (Bürgerspital, Juliusspital, Hofkeller) wurden bestätigt..... :mrgreen:

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Bernd
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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 20:29

Bernd Schulz hat geschrieben: Meine Vorurteile gegenüber den großen Würzburger Weinbaubetrieben (Bürgerspital, Juliusspital, Hofkeller) wurden bestätigt.....

Dke fränkischen Muschelkalkrieslinge -vor allem wenn's Erste Lagen oder vergleichbar sind- brauchen nach meiner Erfahrung allesamt relativ viel Zeit, viel mehr als die Silvaner aus gleichen Lagen. Unter vier Jahren mach' ich keinen Stein-Riesling mehr auf, dann fangen die meist erst an zu explodieren. BüSpi und JuSpi machen insgesamt schon schöne Sachen (wenn man ihnen Zeit gibt), den Hofkeller sehe ich klar hinten, vorn dran ist für mich in WÜ Ludwig Knoll...
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Bernd Schulz

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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 20:49

EThC hat geschrieben:Dke fränkischen Muschelkalkrieslinge -vor allem wenn's Erste Lagen oder vergleichbar sind- brauchen nach meiner Erfahrung allesamt relativ viel Zeit, viel mehr als die Silvaner aus gleichen Lagen. Unter vier Jahren mach' ich keinen Stein-Riesling mehr auf, dann fangen die meist erst an zu explodieren.


Hmm, dass da mit einiger Zeit noch deutlich mehr kommt, kann ich mir bei dem Stein-Riesling von gestern kaum vorstellen. Aber komplett ausschließen will ich das natürlich auch nicht...

EThC hat geschrieben:BüSpi und JuSpi machen insgesamt schon schöne Sachen...


Zugegebenermaßen habe ich noch nicht viele Weine von beiden Betrieben getrunken. Aber das, was ich bislang getrunken habe, hat mich in puncto PLV nie überzeugen können. Deshalb habe ich mich lieber an andere Erzeuger (einige habe ich im Rahmen von "Weinwanderungen in Franken" ja persönlich heimgesucht) gehalten, wenn ich Frankenwein kaufen wollte. Ich bin nun mal ein alter Geizer.... :mrgreen:

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Bernd
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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 21:09

Bernd Schulz hat geschrieben:Hmm, dass da mit einiger Zeit noch deutlich mehr kommt, kann ich mir bei dem Stein-Riesling von gestern kaum vorstellen

...das ging mir auch schon öfters so, z.B. auch mit einer Riesling-EL "Marsberg" von Schmitt's Kindern. Nach zwei Jahren irgendwie ganz nett, aber eben doch stark gebremst, PLV nicht der Rede wert. Nach fünf Jahren ein Hammer-Wein, den ich praktisch nicht wiedererkannt habe.

Bezüglich BüSpi und JuSpi habe ich selbst auch festgestellt, daß insbesondere 2017 deutlich weniger attraktiv ist als die Jahre zuvor, auch auf der Silvaner-Seite, bei der diese Güter eigentlich eher daheim sind. Aus dem Jahr hab' ich auch auch nach etwas probieren praktisch nix gekauft, ob sich das mit den 18ern ändert, da bin ich mir noch nicht so sicher. Ich halt' mich vorläufig lieber noch an 13 bis 15, je nachdem ob ich was warmes oder kaltes brauche... :lol:
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Ralf Gundlach

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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 21:14

EThC hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben: Meine Vorurteile gegenüber den großen Würzburger Weinbaubetrieben (Bürgerspital, Juliusspital, Hofkeller) wurden bestätigt.....

Dke fränkischen Muschelkalkrieslinge -vor allem wenn's Erste Lagen oder vergleichbar sind- brauchen nach meiner Erfahrung allesamt relativ viel Zeit, viel mehr als die Silvaner aus gleichen Lagen. Unter vier Jahren mach' ich keinen Stein-Riesling mehr auf, dann fangen die meist erst an zu explodieren. BüSpi und JuSpi machen insgesamt schon schöne Sachen (wenn man ihnen Zeit gibt), den Hofkeller sehe ich klar hinten, vorn dran ist für mich in WÜ Ludwig Knoll...


Hallo Erich,

gestern waren Bernd und ich uns ziemlich einig, das da wahrscheinlich nichts mehr kommt. Der Riesling wirkte ja auch nicht unfertig, er hatte einfach ziemlich wenig Substanz. Aber wer weiss....das ist ja das schöne an guten Wein, er ist nicht immer berechenbar. Ansonsten gefallen mir die Lagensilvaner vom Bürgerspital richtig gut, geschliffen und klar auf hohem Niveau.

Gruß

Ralf
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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 21:21

Ralf Gundlach hat geschrieben:Hallo Erich,
gestern waren Bernd und ich uns ziemlich einig, das da wahrscheinlich nichts mehr kommt.

...kann durchaus sein, 17 steht bei mir in der Ecke aktuell auch nicht so hoch in der Gunst. Den Stein-Riesling vom JuSpi hab' ich sogar, allerdings nur eine Flasche. In 2021 oder 2022 werd' ich wissen, ob da noch was d'raus wurde... :o
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Franken 2017

BeitragDo 23. Mai 2019, 21:38

EThC hat geschrieben:...das ging mir auch schon öfters so, z.B. auch mit einer Riesling-EL "Marsberg" von Schmitt's Kindern. Nach zwei Jahren irgendwie ganz nett, aber eben doch stark gebremst, PLV nicht der Rede wert. Nach fünf Jahren ein Hammer-Wein, den ich praktisch nicht wiedererkannt habe.


Bei Schmitt´s Kindern gibt es auch richtig gute Sachen? Dieses Weingut habe ich immerhin schon dreimal selber betreten; mein erster Besuch fand allerdings noch (sehr knapp) im vergangenen Jahrtausend statt. Zuletzt war ich 2008 oder 2009 vor Ort - damals habe ich beschlossen, den Betrieb künftig nicht mehr aufzusuchen, weil ich ihn für krass überschätzt hielt. Die paar Weine, die ich damals erworben habe, haben mich jedenfalls nur sehr mäßig begeistert - ich fand den Stil ziemlich glatt und auf allgemeine Gefälligkeit hingebügelt. Meinem Idealbild von Frankenwein mit urfränkischem Charakter kamen die Erzeugnisse der Trockenen Schmitts, die ich zur gleichen Zeit erstmals kennengelernt habe, jedenfalls weit näher...

Aber seitdem sind ja auch wieder 10 Jahre ins Land gegangen - vielleicht haben Schmitt´s Kinder seither wieder deutlich an Profil gewonnen... :?:

....das Problem ist halt, dass man Negativeindrücke erst mal für lange Zeit abspeichert!

Herzliche Grüße

Bernd
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