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Franken 2016

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weinaffe

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Franken 2016

BeitragDi 20. Jun 2017, 11:32

Hallo zusammen,

anscheinend hat hier noch niemand einen 2016er aus Franken probiert .. oder zumindest nichts darüber geschrieben:

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Grüsse
Bodo
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EThC

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Re: Franken 2016

BeitragDi 20. Jun 2017, 13:51

weinaffe hat geschrieben:anscheinend hat hier noch niemand einen 2016er aus Franken probiert .. oder zumindest nichts darüber geschrieben


...ein bißchen was vom Juliusspital habe ich bis jetzt probiert:

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Die Weine zeigen für mich für das 16er Jahr in eine schöne Richtung, mal sehen, ob's so weiter geht.
Ein paar erste Lagen vom Julius hab' ich auch im Keller, aber noch keine aufgemacht...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Michl

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Re: Franken 2016

BeitragSo 16. Jul 2017, 19:28

Ich bin gerade schon etwas enttäuscht. Die Luckertschen Weine haben mir eigentlich immer sehr gefallen, bis auf die Alte Reben aus 2015, die ich als schwerfällig und breit wahrnahm. Und jetzt kommt dieser Sulzfelder Silvaner, der tendenziell ebenfalls ins Breite geht. Ist das noch richtig trocken? Ich lehne mich jetzt einmal deutlich aus dem Fenster: Gefühlt ist das alles andere als fränkisch trocken. Vielleicht ist es auch nur die fehlende Säure als Konterpart, aber wer einen straffen, mundwässernden Silvaner sucht, der wird hier so richtig enttäuscht werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Wein die malolaktische Gärung durchgemacht hat. Ich spekuliere wild, aber diese Mischung aus Schmelz, ja fast schon Fett, zu harmonischer Säure und Rest- oder Extraktsüße gefällt mir nicht. Ziemlich sicher wird der Wein besser, wenn man ihn so richtig kalt trinkt, ich habe ihn gerade noch etwas zu warm im Glas, aber ca. 13 Grad sollte jeder Weiße schon abkönnen.

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Michl
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UlliB

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Re: Franken 2016

BeitragSo 16. Jul 2017, 20:25

Michl hat geschrieben:Ich bin gerade schon etwas enttäuscht. Die Luckertschen Weine haben mir eigentlich immer sehr gefallen, bis auf die Alte Reben aus 2015, die ich als schwerfällig und breit wahrnahm. Und jetzt kommt dieser Sulzfelder Silvaner, der tendenziell ebenfalls ins Breite geht. Ist das noch richtig trocken? Ich lehne mich jetzt einmal deutlich aus dem Fenster: Gefühlt ist das alles andere als fränkisch trocken. Vielleicht ist es auch nur die fehlende Säure als Konterpart, aber wer einen straffen, mundwässernden Silvaner sucht, der wird hier so richtig enttäuscht werden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Wein die malolaktische Gärung durchgemacht hat. Ich spekuliere wild, aber diese Mischung aus Schmelz, ja fast schon Fett, zu harmonischer Säure und Rest- oder Extraktsüße gefällt mir nicht. Ziemlich sicher wird der Wein besser, wenn man ihn so richtig kalt trinkt, ich habe ihn gerade noch etwas zu warm im Glas, aber ca. 13 Grad sollte jeder Weiße schon abkönnen.

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Hallo Michl,

ich war im Frühjahr bei den Luckerts und habe da Teile des Sortiments verkostet. Auf meine Frage habe ich da auch die Analysenwerte zu sehen bekommen; alles, was aus 2016 als "trocken" deklariert war, lag unter 4 Gramm Restzucker und war damit sehr wohl "fränkisch trocken". Der höchste Wert, an den ich mich erinnere, lag irgendwo bei 3,5 Gramm (nur ein Wein, ich meine Weißburgunder), der ganze Rest bei irgendwas um die 2 Gramm - d.h. bei dem, was nur Reinzuchthefen noch wegbekommen. Deine Vermutung mit schmeckbarem Restzucker ist falsch.

An den "Sulzfelder Silvaner" erinnere ich mich übrigens nicht. Mitgenommen habe ich den Silvaner "Gelbkalk" und den aus meiner Sicht herausragend gut gelungenen Riesling "Berg I", der seine Qualität erst wieder vor ein paar Tagen bewiesen hat.

Gruß
Ulli
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EThC

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Re: Franken 2016

BeitragSo 16. Jul 2017, 20:29

Hmmm, interessant und erschreckend zugleich, daß der 2015er (da hatte ich eine ähnliche Erfahrung) da anscheinend keine jahrgangsbedingte Ausnahme ist. Kann das sein, daß dieser Wein dann eher als Gastro-Wein, so quasi everybodies darling gedacht ist? Ich hatte den auch in einem Restaurant im Glas...
Viele Grüße
Erich

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Michl

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Re: Franken 2016

BeitragSo 16. Jul 2017, 20:43

Ulli, falls es dir möglich ist, dann probiere mal den Wein. Würde mich echt interessieren, wie du - und natürlich jeder andere auch- ihm siehst. Ich habe ja geschrieben, dass ich mir unsicher bin und vielleicht wird der "süße" Eindruck auch durch eine eventuelle Malo zusammen mit dem Extrakt hervorgerufen, aber der "gefällige zuckersüße Charakter" als Gesamteindruck bleibt leider.
Viele Grüße

Michl
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UlliB

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Re: Franken 2016

BeitragSo 16. Jul 2017, 21:01

Michl hat geschrieben:Ulli, falls es dir möglich ist, dann probiere mal den Wein. Würde mich echt interessieren, wie du - und natürlich jeder andere auch- ihm siehst. Ich habe ja geschrieben, dass ich mir unsicher bin und vielleicht wird der "süße" Eindruck auch durch eine eventuelle Malo zusammen mit dem Extrakt hervorgerufen, aber der "gefällige zuckersüße Charakter" als Gesamteindruck bleibt leider.

Michl,

ich hatte ja nicht umsonst nach den Analysenwerten gefragt, denn mir erschienen beim Verkosten einige Weine auch als "süß" (ob da der Basissilvaner dabei war, weiß ich aber nicht mehr, ich mache beim Verkosten auf Weingütern keine Notizen). Am Zucker liegt das aber wie gesagt nicht; die Weine sind analytisch "fränkisch trocken".

Wir waren vorher bei den "Trockenen Schmitts" in Randersacker, und im direkten Vergleich wirken dort die Weine tatsächlich "trockener" - vor allem aber auch substanzärmer. Die Luckert-Weine sind vergleichweise schon im Basisbereich ziemlich extraktreiche "Geschosse". Was man da präferiert, scheint mir eher eine stilistische als eine qualitative Frage zu sein, und auch, zu welcher Gelegenheit man die Weine trinkt.

Gruß
Ulli
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Michl

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Re: Franken 2016

BeitragMo 17. Jul 2017, 18:50

Heute, am 2. Tag entspricht der 16er Sulzfelder Silvaner sogar noch weniger meinem Geschmack. Zur "Süße" kommt jetzt noch eine aufdringliche Traubigkeit und doch recht zäher Schmelz hinzu. Ulli, hat aber absolut Recht. Das ist letztlich eine Stil- und keine Qualitätsfrage. Wer einen saftigen, dichten, schmelzigen Silvaner sucht, dem kann das gut gefallen.

EThC hat geschrieben:Kann das sein, daß dieser Wein dann eher als Gastro-Wein, so quasi everybodies darling gedacht ist?


Absolut! Aber hoher Trinkfluss kommt dennoch, glaube ich, bei wenigen auf. Dafür ist der Wein zu breit. Und bei den Speisen muss man ziemlich aufpassen. Zum Wurstsalat heute war das die so ziemlich mieseste Kombination überhaupt :)
Viele Grüße

Michl
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UlliB

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Re: Franken 2016

BeitragMi 30. Aug 2017, 15:37

So, jetzt hatte ich den Sulzfelder Silvaner trocken 2016 vom Zehnthof Luckert im Glas, allerdings nicht den selben Wein wie Michl, sondern die etwas teurere "Alte Reben" - Version, die aber vermutlich stilistisch nicht grundlegend unterschiedlich ist.

Tja, was soll ich sagen? Mir hat der Wein gut gefallen. Die Säure ist nicht auffällig hoch, aber für meine Begriffe durchaus ausreichend, der Wein wirkt für mich trocken (was auch dem Analysenwert entspricht, irgendwas um die 2 Gramm RZ), und hat schon einigen Zug. Allerdings: das ist schon ein ziemlich fettes Geschoss, und für denjenigen, der vorzugsweise schlanke Weine trinkt, ist der Begriff "breit" sicher nicht abwegig. Und ja, "Traubigkeit" ist auch da - im Jungwein stört mich die aber nicht.

Wie gesagt, mir gefällt's, auch wenn das sicher nicht der ideale Wein für einen warmen Sommerabend ist. Und zur fränkischen Küche (hier: Blaue Zipfel) passte er auch.

Gruß
Ulli
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Ralf Gundlach

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Re: Franken 2016

BeitragSo 17. Sep 2017, 19:44

Ich war gerade 4 Tage in Franken, Sommerhausen, das erste Mal und was soll ich sagen, ich bin begeistert, vor allem haben mir die Franken selbst sehr gut gefallen, fast durch die Bank offen und sehr freundlich, ich wollte mal was außerhalb meines bisherigen Beuteschemas probieren und war kurz beim Weingut Markus Schmachtenberger, bin beim recherchieren hier in den Beiträgen über Bodos Ausführungen gestolpert, habe aber nur zwei Weine probiert, den 2015er Spätburgunder, sehr schöner, eher schlanker, mineralischer, eigenständiger SB ( 86 Punkte, 8 Euro), im Glas habe ich gerade den zweiten Held: 2016 Silvaner Kabinett Alte Reben, typische Silvanernoten in der Nase, die sich auch am Gaumen wieder zeigen, Banane, Aprikose und sehr schöne Kräuternoten, perfekt eingebundene, belebende Säure, sehr reintöniger Silvaner, ohne glatt zu wirken, der Wein ist durchaus kraftvoll, mit einer gewissen Tiefe, könnte auch eine Spätlese sein, fränkisch trocken ( um die 3 Gramm Restzucker), ist sicher auch ein sehr guter Essensbegleiter ( z.B. mit so einem schönen Wienerschnitzel vom Kalb..), 87 Punkte, kostet 7 Euro,
P.S. Abgefüllt im neuen Bocksbeutel, und ich muß zugeben..fast leider...er gefällt mir, und das neue Etikett vom Herrn Schmachtenberger passt gut dazu, wie auch die neue Vinothek zwar sehr modern ist ( Kubus), aber durch die passende Steinstruktur sich sehr gut ans alte Gebäude anpasst, regelrecht anschmiegt , ich finde, eine durchaus geschmackvolle Symbiose von Tradition und Moderne, gelingt nicht jedem Weingut, wenn ich so an Matthias Müller in Spay denke..

Gruß

Ralf
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