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May

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EThC

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Re: May

BeitragDi 13. Apr 2021, 22:39

...es wäre natürlich interessant zu wissen, wie sich der 18er im diekten Vergleich zu anderen Jahrgängen präsentiert. Für mich ist 18 ja (zumindest in weiß) fast ein no go Jahrgang, aber was die Mays aus dem 18er Langenberg gemacht haben, schreit nach ordentlich Respekt! Dennoch ist ja bekanntlich das Bessere der Feind des Guten und so habe ich mich im Anschluß an die oben beschriebene Online-Probe ausschließlich mit 19ern eingedeckt... :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Nora

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Re: May

BeitragDi 13. Apr 2021, 22:52

Hallo Erich,

da hast Du vollkommen Recht. Mir ging es ebenso mit den 18er Weißweinen aus Deutschland. Die meisten Weine, die ich probiert habe, habe ich liegen gelassen. Der Schäfer war eine große Ausnahme. Aber vielleicht ist der 19er ja noch besser, wäre schön. Rossthalberg bspw. habe ich dann auch den 19er genommen. Nach deiner schönen Notiz freue ich mich jetzt darauf.

VG, Nora
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EThC

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Re: May

BeitragMo 28. Jun 2021, 19:18

...zum Ende der Spargelsaison noch ein Silvaner-GG:

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Viele Grüße
Erich

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Nora

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Re: May

BeitragMo 28. Jun 2021, 19:33

Danke, Erich für die aussagekräftige Notiz zur rechten Zeit. :)
Der stand bei mir für heute Abend als Solist an. Das verschiebe ich dann mal und warte auf ein passendes Essen.

VG, Nora
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Nora

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Re: May

BeitragMi 8. Sep 2021, 21:05

EThC hat geschrieben:...zum Ende der Spargelsaison noch ein Silvaner-GG:

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Hallo Erich,

noch einmal vielen Dank für deine schöne Notiz!

Nun habe ich den Wein doch noch geöffnet, auch ohne passendes Essen und ihn über die letzten 3 Tage getrunken.

Grundsätzlich kann ich deine VKN sehr gut nachvollziehen, wenn auch nicht so nuanciert und differenziert wie du. Die Nase finde ich sehr verhalten, etwas Honig, mit etwas Suchen auch deine Kräuter und dezent gelbes Obst. Und ja, das Obst wirkt dann am Gaumen deutlich anwesender mit sehr viel Schmelz. Vinyl und Essigbaum sind mir allerdings fremd. Dann folgt die sehr schöne passende Säure, die Bitternote finde ich doch schon ordentlich präsent, aber noch nicht unangenehm. Ein toller, alle Komponenten vereinender langer Angang, den ich wiederum als ausgesprochen harmonisch wahrnehme.

Erstaunlich für mich ist jedoch, dass ich, anders offensichtlich als Du sowohl in der Nase als auch am Gaumen eine sehr ausgeprägte Stein/Mineralik -Note verspürt habe, die dem Wein viel Eleganz mitgibt. Bei mir leert sich der Wein ziemlich schnell, auch solo. :)

Silvaner trinke ich eher selten. Aber für mich wäre dieser Wein für den damaligen Kurs von 24 Euro ein sicherer Nachkaufkandidat. Die jetzt aufgerufenen Preise lassen jedoch über einen Erwerb zweimal nachdenken.

VG, Nora
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EThC

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Re: May

BeitragDo 9. Sep 2021, 14:57

Nora hat geschrieben:Grundsätzlich kann ich deine VKN sehr gut nachvollziehen, wenn auch nicht so nuanciert und differenziert wie du.
...diese Abweichungen in der Wahrnehmung wird man m.E. fast immer finden, und das hat jetzt nicht unbedingt was mit Verkosterqualitäten zu tun. Vor allem der assoziative Hintergrund ist m.E. nach bei den verschiedenen Personen teils stark unterschiedlich. Und weitere Umgebungsbedingungen tun ihren Teil dazu, bei mir z.B. auch die Gläser. Und je nachdem, wie ich "drauf" bin, erlebe ich den gleichen Wein schon auch mal deutlich unterschiedlich...
Aber wenn eine gewisse Nachvollziehbarkeit da ist, paßt's doch schon mal ganz gut...
Viele Grüße
Erich

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Nora

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Re: May

BeitragDo 25. Aug 2022, 10:22

Gestern wieder im Glas:
Nora hat geschrieben:Silvaner Der Schäfer Reserve Erste Lage 2018,


Der Wein lag einige Monate länger im Stückfass als der „normale“ Schäfer. In den ersten 2 Tagen wirkte der Wein noch etwas verschlossen, am 3.Tag war er dann voll da.

Farbe: helles bis mittleres Gelb
Nase: zuerst wahrnehmbar ganz feines frisches Holz (erinnert mich an Fichte, kann das sein?), Erich sprach in seiner Notiz zum Schäfer 19 von grünem Holz, was ich sehr passend finde; ganz hintergründiger Vanilleton; mit Schwenken des Glases feine weiße Blüten, gelbe Früchte, kleiner Honigton
Mund: wieder weiße Blüten, reife Birne; insb. am dritten Tag dann schmelzig, mundfüllend; überraschend präsente, angenehme zitrusfrische Säure und dann wieder dieser schöne Holzton

Das ist keine Holzbombe, sondern alles ist ganz fein verwoben. Der Wein wirkt sehr elegant.

M.E. ist der Wein am Anfang seiner Trinkreife und braucht derzeit noch viel Luft. Mir gefällt das alles unheimlich gut und ich bin froh, noch ein paar Flaschen im Keller zu haben.

VG, Nora


Ganz starker Wein. Meine Notiz vom März letzten Jahres kann ich nur bestätigen. Der Wein zeigt sich derzeit unverändert, ein großes Burgunderglas tut ihm gut.

Hatte jemand schon den Schäfer Reserve 2020 im Glas und kann dazu etwas sagen?

VG, Nora
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amateur des vins

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Re: May

BeitragMo 26. Sep 2022, 21:16

Nicht zuletzt Noras auffällig begeisterte Notiz zur Schäfer-Reserve hat mich bewogen, mich etwas intensiver mit dem Weingut auseinanderzusetzen. Und so bestellte ich einmal quer durch's Sortiment zehn weiße 2021er und einen roten 2018er. Meine privaten May-Festspiele sind nun beendet; in der Folge gebe ich meine teilweise stenogrammartigen, teilweise etwas ausführlicheren "Live"-Notizen zum besten. Gestammel bitte ich daher großzügig zu überlesen. :mrgreen:

Den Anfang machten zwei Silvaner aus erster Lage:

Rudolf May, Rossthalberg 2021
Rudolf May, Benediktusberg 2021


R. satt strohgelb/hellgoldgelb, Nase zunächst etwas zurückhaltend, legt dann zu: weiße und hellgelbe Frucht, leicht kalkig.
B. dito, viell. einen Hauch heller. Nase i.V. deutlich intensiver und dunkler: neben weißer Frucht auch Mandarine; ganz leicht rauchig.
[+10'] Beide keine Straffheitsmoster, aber über dezent cremigem Körper sehr schön lebendige Säure.
[+1d] Kaum verändert: R. einen Hauch straffer, B. eine Spur fülliger.

Ein Fazit zu einzelnen "Flights" spare ich mir hier, das soll am Ende kommen...
Zuletzt geändert von amateur des vins am Di 27. Sep 2022, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: May

BeitragMo 26. Sep 2022, 21:16

Als nächstes dran war der

Rudolf May, Rothlauf 2021

Hier handelt es sich um eines der beiden Großen Gewächse. Die Flasche schraubte ich auf, während die beiden ersten Weine noch nicht ganz ausgetrunken waren, sodaß sich eine gewisse Vergleichbarkeit ergab.

Satt strohgelb/hell goldgelb.
Initial vollere/wärmere Nase, die eher an den Benediktusberg erinnert. Mit Schwenken kommt eine "kühle Brise" hinzuund verleiht eine gewisse Komplexität. Vordergründig Pfirsich und Ananas, und dann ein winziger Hauch "Gletscherbonbon". Insgesamt eher verhalten.
[+5'] Am Gaumen dito. Frucht ist da kaum, und eher noch eindeutiger weiß. Von allem etwas mehr als die 1G: Volumen, Grip, Säure, Herbheit (Zitronen-Mesokarp). Aber der Abstand ist so winzig, daß ich i.S.v. GG vs. 1G in diesem Moment auf jeden Fall zu den 1G greifen würde. Aber das ist ja nur der Ersteindruck direkt nach dem Aufschrauben. Mal sehen, wie er sich in den nächsten Tagen entwickelt...
[+1d] Wenig verändert; minimal komplexer.
[+2d] Heute deutlich komplexer: eine undefiniert erdige Note, die sehr entfernt an helles Leder erinnert. Im Vergleich sehr deutlich Grapefruit, sowohl das Mildzitrische und nur leicht herbe Fruchtfleisch, als auch das etwas deutlicher Herbe des Mesokarps im Abgang. Der dezent cremige Understatement-Charakter der Rebsorte bleibt erhalten, aber dieser Wein gewinnt auf dieser Grundlage gerade deutlich!
[+3d] Heute sehr weich, noch ausreichend frisch, mäßig mineralisch und komplex. Im Abgang wieder herbes Mesokarp, diesmal eher von der Grapefruit.

Hebt sich nur relativ wenig von den ersten beiden 1G ab. Reicht in puncto Komplexität nicht an z.B. meine Riesling-BlueChips oder Rebholz' WB-GG heran. Für den Preis nicht überzeugend. Allerdings gab es eine kleine Entwicklung mit Luft, also vielleicht Langläufer?
Zuletzt geändert von amateur des vins am Mo 26. Sep 2022, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: May

BeitragMo 26. Sep 2022, 21:17

Es waren auch Nichtsilvaner im Paket:

Rudolf May, Weißburgunder 2021

Auch der Weißburgunder kommt aus der "Ersten Lage" Langenberg.

Fahlgelb.
Etwas weißfruchtig, aber v.a. kalkig in der Nase - spannend. Wirkt minimal straffer als die Silvaner.
Am Gaumen der Eindruck von sowohl etwas mehr Zug und Frische, als auch sehr geringem RZ. Leider sind die Expertisen auf der HP noch von 2020, sodaß ich das nicht verifizieren kann.

Hier bricht die Notiz ab; da kam etwas dazwischen iirc. Ich meine mich aber zu erinnern, daß mir der WB für rund 2/3 des Preises der 1L-Silvaner aufgrund der besseren Säurestruktur mehr Spaß machte.
Besten Gruß, Karsten
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