Di 21. Dez 2010, 21:25
Mi 22. Dez 2010, 18:51
Mi 22. Dez 2010, 19:05
Markus Vahlefeld hat geschrieben:Moin Pinot Nerd,
Mal Off Topic: weiss jemand, wie das Ex-Restaurant vom Ingo Holland in Klingenberg jetzt ist?
Mi 22. Dez 2010, 19:17
So 13. Feb 2011, 16:56
So 31. Jul 2011, 14:53
So 15. Jan 2012, 16:57
Do 9. Feb 2012, 16:11
Sa 10. Okt 2015, 19:41
In regelmäßigen Abständen treffe ich mich mit Gleichgesinnten des gepflegten Trinkens. Das Thema des letzten Umtrunks waren Weine aus Amiland. Euer Blogwart hatte leider all seine Yankee-Tropfen bereits geleert, so dass er (gezwungenermaßen) einen “Piraten” mit in die Runde schmuggeln musste.
Dieses Manöver wurde umgehend von einem Burgunder-philen Mittrinker enttarnt und darüber hinaus der Winzer umgehend mit Namen heraus gefunden.
Das Geheimnis wurde zwar gelüftet, doch was in den kommenden 2,5 Stunden im Dekanter schlummerte bzw. im Glas war, konnte sich mehr als nur trinken lassen.
Der enttarnte Wein war ein Großes Gewächs von Rudolf Fürst aus dem Bürgstadter Centgrafenberg. Zunächst war der Spätburgunder aus dem Jahr 2008 in der Nase fast nichtssagend und außer ein paar Holzspreißeln und Anklängen von beeriger Frucht war er so gut wie verschlossen. Jedoch war schon jetzt der Schleier des Weines gelüftet. Mit der Zeit bzw. Luft zeigte der Tropfen erst in der Nase, dann im Mund, was er alles kann.
Auf der Zunge war stets eine kühle, rotbeerige Frucht und Mineralik vorhanden, die der Machart des Winzers, Herkunft und dem Jahrgang geschuldet waren.
Der Wein zeigte sich zunächst reduziert bzw. ‘karg’ in der Nase und am Gaumen, so wurde er mit der Zeit an der Luft immer trinkfreudiger und machte mehr und mehr Spaß. Wer nur mit Frucht trinken möchte war hier fehl am Platz, lediglich etwas Sauerkirsche und Hagebutte waren vorhanden. Dafür hatte der elegante Körper, basierend auf einer knackigen Säure und getrockneten Kräutern, viel Zug und Stoffigkeit. Im samtigen, langen Abgang am Gaumen konnte der Spätburgunder am Ende vollends überzeugen.
Mit seinem geringen Fruchtzucker und seiner Eleganz kam der fränkische Tropfen den französischen Vorbilden doch recht nahe. Hut also ab für einen teutonischen Burgunder, der den Amis an jenem Abend die Show stehlen konnte.
Fr 1. Jan 2016, 13:33