Hallo zusammen,
möchte hiermit mal ein Thread zum Weingut Rudolf Fürst eröffnen und mit dem "Spätburgunder Klingenberger" starten. Paul Fürst und sein Sohn Sebastian haben 2004 in der schon vor 100 Jahren bekannten Lage Klingenberger Schlossberg (Terrassenanlage, Bundsandstein-Verwitterungsboden) 1,3 Hektar erworben, etwa 1 ha wurden im selben Jahr noch mit burgundischen Pinot-Klonen (ATVB-Selektion) bepflanzt. In den restlichen 0,3 ha stehen etwa 1985 geplanzte deutsche Spätburgunder-Reben (wahrscheinlich Ritter). Aus ihnen wurde 2004 auch gleich der erste Klingenberger Spätburgunder des Weinguts gemacht, 2005 folgte aus dem selben Material. Glaube ab 2006 wurden dann schon die Pinot-Klone mitverarbeitet. Seit 2008 gibt es zudem aus der Lage den "Klingenberger Schlossberg Großes Gewächs". Interessant finde ich, das Paul Fürst die (sehr) jungen fränzösischen Klone für besser hält, als die alten deutschen Reben. Auch im Centgrafenberg wurden deshalb schon einige ATVB's gepflanzt. Richtig zeigen, wird sich das wohl aber erst in Zukunft.
Am Wochenende über zwei Tage im Glas: Rudolf Fürst Spätburgunder Klingenberger 2005
Der Wein kam aus dem frostigen Keller. 1.Tag: Zuerst in der Nase kalter Kirschsaft, ein Hauch Vanillie, Zedernholz (40 Prozent neue Barrique), sehr direkt, viel Säure, feine Mineralik, anständiger Biss und leichte Würze, der Wein war sehr eindimensional, reintönig, jedoch sehr eindringlich und hatte einen erstaunlichen schmalen langen Abgang, dennoch war der Wein etwas sperrig - 89 PNP
2.Tag, deutlich besser: gedeckte Nase, feines Sauerkirsch-Aroma, etwas Holunder? und dezente Kräuternase, wieder etwas Holz, aber mehr Tiefe, samt seidig, ausgewogen, jetzt fülliger, schöne Struktur, wieder viel Säure, aber nun ein viel schönerer feiner Biss mit einer feinen Kräuterwürze am Gaumen, der Wein wirkte jetzt mehrdimensionaler, komplexer mit einem wirklich ziemlich langen schmalen Abgang - 91 PNP
Da ich mit dem Wein anfangs ein wenig Probleme hatte, hätte ich gerne noch einen 3. Tag probiert, aber die Flasche wurde dann doch leer, was auch für sich spricht. Die relativ starke Säure bei dem Wein ist beabsichtigt. Sogar der Boden wird deshalb von den Fürst's nur wenig gedüngt, um den PH-Wert niedrig zuhalten und so mehr Säure in den Trauben zu erreichen. Ich denke das der Wein in zwei, drei Jahren sehr schön zu trinken sein wird. Demnächst ist interessehalber schon eine Flasche Schlossberg GG 2008 dran, dann werde ich vielleicht sehen, was die jungen franz. Klone bringen.
Für die, die es interessiert, Eichelmann gab 89 P, Gault Millau 88, Preis 27 Euro (also kein Schnäppchen ).
Gruß, PN
möchte hiermit mal ein Thread zum Weingut Rudolf Fürst eröffnen und mit dem "Spätburgunder Klingenberger" starten. Paul Fürst und sein Sohn Sebastian haben 2004 in der schon vor 100 Jahren bekannten Lage Klingenberger Schlossberg (Terrassenanlage, Bundsandstein-Verwitterungsboden) 1,3 Hektar erworben, etwa 1 ha wurden im selben Jahr noch mit burgundischen Pinot-Klonen (ATVB-Selektion) bepflanzt. In den restlichen 0,3 ha stehen etwa 1985 geplanzte deutsche Spätburgunder-Reben (wahrscheinlich Ritter). Aus ihnen wurde 2004 auch gleich der erste Klingenberger Spätburgunder des Weinguts gemacht, 2005 folgte aus dem selben Material. Glaube ab 2006 wurden dann schon die Pinot-Klone mitverarbeitet. Seit 2008 gibt es zudem aus der Lage den "Klingenberger Schlossberg Großes Gewächs". Interessant finde ich, das Paul Fürst die (sehr) jungen fränzösischen Klone für besser hält, als die alten deutschen Reben. Auch im Centgrafenberg wurden deshalb schon einige ATVB's gepflanzt. Richtig zeigen, wird sich das wohl aber erst in Zukunft.
Am Wochenende über zwei Tage im Glas: Rudolf Fürst Spätburgunder Klingenberger 2005
Der Wein kam aus dem frostigen Keller. 1.Tag: Zuerst in der Nase kalter Kirschsaft, ein Hauch Vanillie, Zedernholz (40 Prozent neue Barrique), sehr direkt, viel Säure, feine Mineralik, anständiger Biss und leichte Würze, der Wein war sehr eindimensional, reintönig, jedoch sehr eindringlich und hatte einen erstaunlichen schmalen langen Abgang, dennoch war der Wein etwas sperrig - 89 PNP
2.Tag, deutlich besser: gedeckte Nase, feines Sauerkirsch-Aroma, etwas Holunder? und dezente Kräuternase, wieder etwas Holz, aber mehr Tiefe, samt seidig, ausgewogen, jetzt fülliger, schöne Struktur, wieder viel Säure, aber nun ein viel schönerer feiner Biss mit einer feinen Kräuterwürze am Gaumen, der Wein wirkte jetzt mehrdimensionaler, komplexer mit einem wirklich ziemlich langen schmalen Abgang - 91 PNP
Da ich mit dem Wein anfangs ein wenig Probleme hatte, hätte ich gerne noch einen 3. Tag probiert, aber die Flasche wurde dann doch leer, was auch für sich spricht. Die relativ starke Säure bei dem Wein ist beabsichtigt. Sogar der Boden wird deshalb von den Fürst's nur wenig gedüngt, um den PH-Wert niedrig zuhalten und so mehr Säure in den Trauben zu erreichen. Ich denke das der Wein in zwei, drei Jahren sehr schön zu trinken sein wird. Demnächst ist interessehalber schon eine Flasche Schlossberg GG 2008 dran, dann werde ich vielleicht sehen, was die jungen franz. Klone bringen.
Für die, die es interessiert, Eichelmann gab 89 P, Gault Millau 88, Preis 27 Euro (also kein Schnäppchen ).
Gruß, PN