Und gleich weiter mit den Trockenen Schmitts. Am Wochenende gab es mal wieder einen Besuch bei dem Betrieb, von dem ich mittlerweile einen erheblichen Teil meiner weißen "Alltagsweine" beziehe. Hervorzuheben ist hier nach wie vor das ganz ausgezeichnete PLV.
Im Großen und Ganzen scheint man hier gut mit den doch nicht ganz einfachen Verhältnissen in 2013 zurechtgekommen zu sein. Im Vergleich zum Vorgängerjahrgang sind die Weine etwas alkoholschwächer ausgefallen bei zugleich spürbar höherer Säure, was angesichts der knalltrockenen Stilistik Weintrinkern, die einen etwas milderen Stil bevorzugen, schon Schwierigkeiten machen dürfte. Mir kommt diese Stilistik aber durchaus entgegen.
Mein Fokus lag wie jedes Jahr auf den Silvanern. Die Notiz von Bernd zum Ewig Leben Kabinett (Alk.11,5% - S 6,0 - RZ 0,6 - €5,90) kann ich gut nachvollziehen, wobei ich den Wein aber nicht als zart und feingliedrig empfunden habe, sondern durchaus als recht kräftig. Ein knackiger, völlig trockener und schnörkelloser Wein; wirklich sehr schön.
Bislang habe ich im direkten Vergleich mit dem "Ewig Leben" immer den etwas teureren Kabinett aus dem Pfülben bevorzugt (Alk.12,5% - S 6,8 - RZ 0,5 - €7,80). Dieses Jahr nicht. Zwar hat der Wein die dichtere und komplexere Aromatik, wirkt dabei aber zumindest im Moment deutlich breiter und irgendwie schwunglos. Vielleicht eine problematische Phase? - Im momentanen Zustand gefiel mir der "Ewig Leben" jedenfalls besser.
Auf gewohnt hohem Niveau wiederum die Sonnenstuhl Spätlese (Alk.13,0% - S 6,4 - RZ 1,8 - €8,90): dicht, tiefgründig, dennoch trinkanimierend. Für meinen Geschmack geht es bei Silvaner nicht mehr so viel besser.
Sonst noch verkostet: Marsberg Scheurebe Kabinett (Alk.11,5% - S 6,6 - RZ 0,3 - €7,20). Grün. Nein, nicht die Farbe des Weins, sondern der geruchliche Eindruck. Genauer gesagt: quietschgrün. Der Gaumen ist zivilisierter, als es die Nase erwarten lässt, saftig und dicht, sogar ein wenig geschmeidig. Aber diese Nase... nichts für mich. Allerdings für meine Frau, die den Wein toll fand, und so mussten dann doch ein paar Flaschen mitgemommen werden. Nun ja, wer knallgrünen Sauvignon blanc mag, der mag auch diesen Wein
Und ganz zum Schluss: Sonnenstuhl Frühburgunder Spätlese 2011 (Alk.13,5% S4,7 RZ0,0 €13,90). Im Gaumen duchaus feine und typische Art, leidet aber vor allem in der Nase an der deutschen Krankheit: zu viel röstiges Holz. Schade um die Substanz, die ist nämlich gut.
Gruß
Ulli
Im Großen und Ganzen scheint man hier gut mit den doch nicht ganz einfachen Verhältnissen in 2013 zurechtgekommen zu sein. Im Vergleich zum Vorgängerjahrgang sind die Weine etwas alkoholschwächer ausgefallen bei zugleich spürbar höherer Säure, was angesichts der knalltrockenen Stilistik Weintrinkern, die einen etwas milderen Stil bevorzugen, schon Schwierigkeiten machen dürfte. Mir kommt diese Stilistik aber durchaus entgegen.
Mein Fokus lag wie jedes Jahr auf den Silvanern. Die Notiz von Bernd zum Ewig Leben Kabinett (Alk.11,5% - S 6,0 - RZ 0,6 - €5,90) kann ich gut nachvollziehen, wobei ich den Wein aber nicht als zart und feingliedrig empfunden habe, sondern durchaus als recht kräftig. Ein knackiger, völlig trockener und schnörkelloser Wein; wirklich sehr schön.
Bislang habe ich im direkten Vergleich mit dem "Ewig Leben" immer den etwas teureren Kabinett aus dem Pfülben bevorzugt (Alk.12,5% - S 6,8 - RZ 0,5 - €7,80). Dieses Jahr nicht. Zwar hat der Wein die dichtere und komplexere Aromatik, wirkt dabei aber zumindest im Moment deutlich breiter und irgendwie schwunglos. Vielleicht eine problematische Phase? - Im momentanen Zustand gefiel mir der "Ewig Leben" jedenfalls besser.
Auf gewohnt hohem Niveau wiederum die Sonnenstuhl Spätlese (Alk.13,0% - S 6,4 - RZ 1,8 - €8,90): dicht, tiefgründig, dennoch trinkanimierend. Für meinen Geschmack geht es bei Silvaner nicht mehr so viel besser.
Sonst noch verkostet: Marsberg Scheurebe Kabinett (Alk.11,5% - S 6,6 - RZ 0,3 - €7,20). Grün. Nein, nicht die Farbe des Weins, sondern der geruchliche Eindruck. Genauer gesagt: quietschgrün. Der Gaumen ist zivilisierter, als es die Nase erwarten lässt, saftig und dicht, sogar ein wenig geschmeidig. Aber diese Nase... nichts für mich. Allerdings für meine Frau, die den Wein toll fand, und so mussten dann doch ein paar Flaschen mitgemommen werden. Nun ja, wer knallgrünen Sauvignon blanc mag, der mag auch diesen Wein
Und ganz zum Schluss: Sonnenstuhl Frühburgunder Spätlese 2011 (Alk.13,5% S4,7 RZ0,0 €13,90). Im Gaumen duchaus feine und typische Art, leidet aber vor allem in der Nase an der deutschen Krankheit: zu viel röstiges Holz. Schade um die Substanz, die ist nämlich gut.
Gruß
Ulli