Mo 17. Sep 2012, 15:45
Neuppy hat geschrieben: können wir denn in 2012 wirklich von einem heißen Jahr sprechen. Anhand meiner eigenen Jahreswarnehmung (München) hätte ich das Jahr eigentlich mal wieder als A....jahr bezeichnet. Gerade der Sommer war bis auf zwei Wochen im August nicht so aufregend.
Tja, Wahrnehmung und Realität gehen halt manchmal sehr weit auseinander.
Hier ein paar Zahlen für meinen Wohnort in Württemberg - nicht direkt in einer Weinbaugegend, aber für Süddeutschland wohl schon einigermaßen typisch:
- Durchschnittstemperatur der drei meteorologischen Sommermonate Juni, Juli und August: 18,1°C, das ist satte 1,3° mehr als in 2011, und zwischen 0,4° und 1,0°wärmer als in 2010, 2009(!), 2008 und 2007(!)
- Gesamtsonnenscheindauer mit rund 730 Stunden höher als in allen (!) Jahren von 2007 bis 2011
- Anzahl der Sommertage (Tage mit Höchsttemperatur >25°) höher als in allen (!) Jahren von 2007 bis 2011
- lediglich die Niederschlagsmenge ist etwas höher als in den Jahren 2007 - 2010, aber niedriger als in 2011.
Die Tatsache, dass es nie eine längere Schönwetterperiode "am Stück" gegeben hat, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir insgesamt einen sehr warmen und sonnigen Sommer hatten, bei dem sowohl die Durchschnittstemperatur als auch die Sonnenscheindauer deutlich über dem langjährigen Durchschnitt lagen. Allerdings: auch die Regenmenge liegt über dem langjährigen Durchschnitt, was aber ganz dem großen Trend entspricht: es wird in Deutschland wärmer, aber leider auch nasser - für den Weinbau nicht unbedingt ideal.
Gruß
Ulli