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Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

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weinaffe

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Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragDi 14. Aug 2012, 20:42

Hallo zusammen,

morgen findet wie jedes Jahr eine Präsentation fränkischer Bio-Weinerzeuger auf der Vogelsburg (bei Volkach) statt. Es gibt ca. 100 Weine von bekannteren und weniger bekannten Erzeugern ins Glas (11-18 h, Pauschaleintritt, die Veranstaltung findet im Freien auf einer baumbestandenen Wiese statt). Ich werde mich da wahrscheinlich mal durchkosten und, wenns die Zeit erlaubt und es etwas zu berichten gibt, noch ein paar Zeilen hierüber schreiben.
Ist sonst noch jemand in Franken unterwegs?

Grüsse
Bodo
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Weinfreund

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragMi 15. Aug 2012, 10:57

Hi Bodo,

dann mal gut schwitz ... :D

Dürfte aufgrund des Feiertags auch recht voll werden, wobei die Location natürlich super ist, und das Juliusspital hat bestimmt auch eine Öko-Linie (die alten Klosterweine waren es jedenfalls).

Für mich kam die Info jetzt fast ein bisschen zu kurzfristig ...

Wäre natürlich super klasse, wenn Du den einen oder anderen interessanten Termin im Vorfeld posten könntest .. :D

Viele Grüße und viel Spaß
Sascha

P.S.: Bei Bio und Qualität fällt mir als Erstes Roth ein. Wie waren deine Eindrücke?
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weinaffe

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragDo 16. Aug 2012, 14:25

Weinfreund hat geschrieben:Hi Bodo,

dann mal gut schwitz ... :D

Dürfte aufgrund des Feiertags auch recht voll werden, wobei die Location natürlich super ist, und das Juliusspital hat bestimmt auch eine Öko-Linie (die alten Klosterweine waren es jedenfalls).

Für mich kam die Info jetzt fast ein bisschen zu kurzfristig ...

Wäre natürlich super klasse, wenn Du den einen oder anderen interessanten Termin im Vorfeld posten könntest .. :D

Viele Grüße und viel Spaß
Sascha

P.S.: Bei Bio und Qualität fällt mir als Erstes Roth ein. Wie waren deine Eindrücke?


Hallo Sascha,

leider habe ich die Info für diese Veranstaltung auch sehr spät erhalten, daher das etwas kurzfristige Posting. Allerdings hätte ich den Termin auch ohne Info wissen müssen, da die Veranstaltung jedes Jahr am 15.08. stattfindet und ich ja schon einige Male vor Ort war. Mit zunehmenden Alter kommt man zwar der Rente stetig näher, aber die Merkfähigkeit lässt doch deutlich nach :lol:
Trotz sommerlicher Temperaturen, die durch einige schattenspendende Bäume gemildert wurden, konnte man sehr gut und entspannt probieren und viele Informationen aus erster Hand erhalten.
Insgesamt waren 17 Bio-Weingüter aus Franken vertreten, zusätzlich noch das Juliusspital mit seiner Bio-Kollektion aus Thüngersheim und der Vogelsburg sowie die Bayerische Landesanstalt mit einer Präsentation neuer PIWI-Sorten.
Insgesamt ein überraschend hohes Niveau mit einigen interessanten Weinen. Herr Eichelmann probierte sich immerhin einige Stunden durch die Sortimente. So unspannend kann diese Verkostung also gar nicht gewesen sein ;) .

Bei nächster Gelegenheit werde ich mal die teilnehmenden Winzerbetriebe aufführen mit einigen Anmerkungen zu interessanten Weinen.

Grüsse
Bodo
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Weinfreund

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragDo 16. Aug 2012, 15:17

Tja Bodo,

bei Betrachtung des Threads

viewtopic.php?f=42&t=2042

musste ich schon an dich und die Bioweinverkostung denken .. ;)

Ich trau' mich aber fast zu wetten, dass die besten Weine doch nicht von den klassischen, sprich langjährigen Bioweingütern kommen (Ausnahmen hier sicher Roth, Christ und ...?).

Spann' uns nicht so lang auf die Folter .. :D

Viele Grüße
Sascha
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Alas

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragDo 16. Aug 2012, 20:14

Hallo Bodo!

Mir geht es auch so, daß ich sehr gespannt auf deinen Bericht bin.
Franken kenne ich überhaupt nicht, will dieses aberin zwei bis drei Monaten ändern.

Gruß
Alas
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weinaffe

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragFr 17. Aug 2012, 20:01

Hallo Sascha, hallo Alas,

hier die Auflistung der teilnehmenden Betriebe mit einigen Anmerkungen:

Erwin Christ Inh. Ludwig Christ, Nordheim

der "älteste" Bio-Betrieb in Franken (seit 1964 Bio, Bioland zertifiziert).
Die Weine konnten mich aber nicht überzeugen: alle zwar richtig trocken, aber teilweise auch recht rustikal-bitter. Der 2009er Silvaner Brut-Sekt hatte deutliche UTA, am besten noch die 2009er Nordheimer Vögelein Silvaner Spätlese trocken (8 €). Preislich trotzdem sehr fair, kein Wein über 10 € !

Helmut Christ, Nordheim

Bio seit 1974, Demeter zertifiziert. Für mich klar der bessere der beiden Nordheimer "Bio-Christ". Die Weine sind etwas teurer, der Mehrwert ist aber deutlich schmeckbar. Sehr klare, mineralisch geprägte Weissweine, durchaus anspruchsvolle Rotweine. Mein Tipp: 2009er Blaufränkisch Spätlese trocken, sehr guter, stoffiger, aber nicht alkoholischer Blaufränker (12,9 Vol%), der auch mit Top-Österreichern mithalten kann (18,50 €).
Das Weingut sollte man im Auge behalten.

Christian Deppisch, Theilheim

Bio seit 2008, Demeter zertifiziert. Einer der jüngsten, aber trotzdem interessantesten Bio-Weingüter in Franken. Die Qualität hat in den letzten Jahren stark angezogen; vielleicht ist gerade im Hinblick auf die Klimaerwärmung eine 1b-Lage wie der Theilheimer Altenberg langfristig sogar eine echte Trumpfkarte !
Stimmiges Sortiment mit ca. 10 Weinen, die nicht auf vordergründige Frucht getrimmt, sondern gut strukturiert und mineralisch sind. Top-Preis-/Leistungsverhältnis!
Mein Tipp: 2011er Theilheimer Altenberg Silvaner Kabinett trocken (6,50 €). süffig und gut strukturiert, 11,5 Vol% und ganz trocken. Vorbildlicher Silvaner Kabinett.
Weiterer Tipp: 2008er Frühburgunder trocken (10,60 €).

Christian Ehrlich, Rödelsee Weinmanufaktur "3 Zeilen"

Bio seit 2007, nicht zertifiziert.
Mehr als 3 Rebzeilen sind es bei Christian Ehrlich mittlerweile schon geworden, dennoch gehört er mit seinen 1,2 ha zu den Mini (Hobby)-Produzenten, die mit viel Herzblut nebenberuflich ambitionierte Weine keltern.
Low-Tech-Weinherstellung möglichst naturbelassener Weine (keine Reinzuchthefe,Ausbau im grossen Holzfass, Malo im Holz bei Weiss und Rot,teilweise Maischegärung bei den Weißweinen), die Weine werden alle als Landweine vermarktet, aufgrund der geringen Menge wurden die Weine zunächst auf 0,5 l-Flaschen gefüllt, mittlerweile aber Umstellung auf 0,75 l-Flaschen. Hier wird sehr viel experimentiert und auch gerne mit Sorten-Cuvees gearbeitet (aufgrund der teilweise geringen Menge bei manchen Rebsorten).
Alle Weine sind durchaus spannend und probierenswert; sogar die Rebsorte Bacchus kann interessante Akzente setzen. Mein Tipp: 2011er Cuvee 28/10 (Weissburgunder/Silvaner/Sauvignon blanc).

Erhard Haßold, Markt Willanzheim

Bio seit 1991, Naturland zertifiziert.
Diesmal aus Zeitgründen nichts probiert, aber ein grundsolider Produzent.

Weinbau R. Heß (Stefan Heß),Rödelsee

Bio seit 2009, Bioland zertifiziert.
Wie so oft: Junior übernimmt Weingut vom Vater, Junior ambitioniert, Stammkundschaft soll (preislich) nicht verprellt werden, daher fast unmöglicher Spagat zwischen Erhöhen der Qualität und massvollem Erhöhen der Preise. Als ich die Weine probierte und die Preisliste aufschlug, musste ich doch nachfragen, ob die Preise so wirklich stimmen. Das Weingut befindet sich ja im nicht ganz unbekannten Rödelsee mit sehr guten und steilen Lagen und entsprechender Reputation, nicht im Niemandsland irgendwo in Rheinhessen, wo man mit dem Vollernter durch den Weinberg fahren kann und die Arbeitskosten recht niedrig sind. Wenn man noch den Mehraufwand als Bio-Erzeuger hinzunimmt, sind die Preise wirklich beschämend niedrig und reine Selbstausbeutung des Winzers. Beispiele gefällig ?
2011er Rödelseer Küchenmeister Scheurebe Kabinett trocken (3,80 €)
2011er Rödelseer Schwanleite Silvaner Kabinett trocken (3,80 €)
2011er Rödelseer Schwanleite Riesling Kabinett trocken (3,90 €) usw usw.
Und die Weine sind gut zu trinken, der Riesling sogar ein wirkliches Schnäppchen.
Normalerweise würde ich einem Winzer niemals sagen, dass seine Weine zu billig sind :mrgreen: , hier blieb mir aber nichts anderes übrig ;) . Dem Winzer war das aber natürlich schon mehr als bewußt.

Stefan Krämer, Auernhofen

Bio seit 1991, Naturland zertifiziert.
Quasi der Nachbar von Shootingstar Christian Stahl. Nur 2 ha, daneben Viehwirtschaft, Landwirtschaft, Pferde und Fremdenzimmer. Ein sympathischer landwirtschaftlicher Mischbetrieb, wie es ihn leider aufgrund der Spezialisierung immer weniger gibt.
Hauslage Tauberzeller Hasennestle. Stefan Krämer arbeitet sehr viel im Weinberg, daher gehören seine Rebstöcke zu den bestgepflegtesten im Taubertal, im Keller ist daher nicht mehr viel zu machen. Seit vielen Jahren Spontanvergärung, ohne dogmatisch zu sein.
Blitzsaubere, mineralische Weine, interessant der Vergleich seiner beiden 2011er Silvaner M bzw. K. M steht für Muschelkalk (Tauberzeller Hasennestle), K für Keuper (Iphöfer Kronsberg). Mein Favorit hier der 2011er M Silvaner (9,50 €).
Er erzeugt einen der besten Rose-Seccos Frankens (100% Regent !,kaum Restzucker) fruchtige Säure (Johannisbeere),geht in Richtung Schilcher, nur nicht ganz so bissig.
Toller Sommerprickler mit extrem gutem Trinkfluss, wem der nicht schmeckt, dem ist nicht zu helfen (7 €).
Sehr empfehlenswerter, angenehm zurückhaltender Erzeuger, der aufgrund der Betriebsgrösse nie richtig bekannt werden wird.

Fortsetzung folgt!!
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Alas

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragFr 17. Aug 2012, 22:02

Grüß dich Bodo!

Besten Dank für den ersten Teil von deinem Bericht. Da sind sehr interessante Betriebe dabei. Was mir ins Auge fällt, ist die große Bandbreite der Rebsorten.

Gespannt wie es weiter geht...

Alas
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weinaffe

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragSo 19. Aug 2012, 15:27

Hallo zusammen,

..und weiter geht es mit der Biowein-Präsentation auf der Vogelsburg:

Weingut Roth, Wiesenbronn
Bio seit 1974, Naturland zertifiziert.
Gerhard Roth ist sicher einer der bekanntesten Bio-Pioniere in Franken und absoluter "Überzeugungstäter", der "Bio" nicht aus marketingtechnischen Gründen betreibt.
Die Produktqualität ist über alle Weinarten hinweg sehr gut und zuverlässig und die Preise sind trotz VDP-Mitgliedschaft keinesweg abgehoben.
Mein Tipp: 2009er Wiesenbronner Heller Berg Blaufränkisch tr. Toller Blaufränker, der auch zu Recht beim Weinwettbewerb "Best of Gold" ganz vorne landete. Leider inzwischen ausverkauft (16 €). Auch empfehlenswert: 2010er Wiesenbronner Wachhügel Pinot Noir tr.: ein sehr klassischer Pinot mit burgundischer Stilistik, eher schlank und strukturiert, macht Spass bei hohem Trinkflussfaktor (12,50 €). Der 2011er Riesling "G" trocken (das ist die Top-Class im Rieslingsortiment) war mir persönlich etwas zu wuchtig und breit, bleibt aber zweifellos ein guter Wein mit etwas opulenter Stilistik (12 €).
In jedem Falle ein sehr empfehlenswerter Bio-Erzeuger !


Manfred Rothe, Nordheim
Bio seit 1984, Bioland zertifiziert.
Ein Erzeuger, von dem ich bisher noch nicht viel probiert hatte.
Durchaus interessante Weine,bei den "ambitionierteren" Weinen teilweise Maischegärung bei den Weißweinen,die Weißweine sind mit Ausnahme der gewollt so gemachten Primärfrucht-Weine absolut keine Fruchtbomben, mineralischer (leicht gerbender) Eindruck, gute Struktur. Die Weine polarisieren sicher etwas; ich bin mir auch nicht so sicher, ob mir die Weine nun gefallen oder nicht. Zweifellos aber Weine, über die man diskutieren kann.
Sehr gut waren jedenfalls 2010er Domina und 2010er Zweigelt, die für diesen eher schwachen Rotweinjahrgang sehr dicht waren und noch jugendliches Tannin aufwiesen.
Fast alle Weine kosten nicht mehr als 10 € mit einer Ausnahme:
2011er Silvaner Holzfass: 100%iger Maischegärer, tolle Struktur, auch Frucht, aber.... sehr viel Holz, für meinen Geschmack viel zu viel. Das Holz bestimmt eindeutig den Abgang. Sehr schade, da der Wein Kraft, Fruchtdichte und Extrakt sowie sehr gut eingepassten Alkohol aufweist. Mit den hierfür aufgerufenen 25 € wollte der Winzer wohl mal eine preisliche "Versuchsrakete" starten. Die Menge ist allerdings so klein, dass der Wein gar nicht in der aktuellen Preisliste verzeichnet ist.
Fazit: Interessanter Betrieb, der zwar noch nicht vollends überzeugt, den man aber durchaus im Auge behalten kann.

Weinbau Stritzinger, Klingenberg
Bio seit 1990, Bioland zertifiziert.
Nur wenig probiert, aber sehr solider Erzeuger. Sehr knackig-frischer Riesling 2010 und eine sehr sortentypische 2011er Gewürztraminer Spätlese restsüss (9,80 bzw. 13,50 €).
Die Klingenberger Rotweine sind ebenfalls sehr zuverlässig (z. B. Klingenberger Schlossberg Spätburgunder 2010 für 10,50 €) und vernünftig bepreist.
Tipp (wurde leider nicht ausgeschenkt): 2010er Klingenberger Schlossberg Vinum frankonium purpureum: kräftiger Rotwein aus einem alten Weinberg mit "gemischten Satz" von mehr als 20 verschiedenen Rotweinsorten (19 €).

Weingut Bausewein, Iphofen
Bio seit 1995, Naturland zertifiziert.
Die probierten 2011er Weißweine waren durchaus ansprechend (leichte Tendenz zur Unreife, grünliche Noten, aber nicht unangenehm),Tipp: 2011er Iphöfer Kronsberg Silvaner Kabinett trocken (5,90 €). Die Rotweine (2009er Regent und 2010er Spätburgunder) fielen dagegen stark ab und waren trotz Schrauber deutlich muffig und nicht ganz sauber.

Terra Consilium, Thüngersheim
Bio seit 2001, Bioland zertifiziert.
Bio-Ableger der ehemaligen WG Thüngersheim, die mittlerweile von der Divino (WG) Nordheim übernommen wurde. Die gut arbeitenden Genossen aus Nordheim werden viel Mühe haben, die trägen Thüngersheimer wieder auf Qualitätskurs zu bringen. Den "Genuss" dieser Weine habe ich mir nicht nur aus Zeitgründen erspart :mrgreen:

Winzerhof Edgar Wallrapp, Theilheim
Bio seit 1984, Bioland zertifiziert.
sehr sympathischer, bescheiden auftretender Erzeuger, der aber nicht an das Qualitätslevel des Theilheimer "Platzhirschen" Christian Deppisch herankommt. Sehr angenehme Weißweine zu verbraucherfreundlichen Preisen (praktisch alles zwischen 4,80 und 9,50 €).
Tipp: 2011er Silvaner Kabinett tr. "Alte Rebe" (6,80 €). Die Rotweine sind von etwas einfacherer Machart und leider teilweise auch etwas von dezenter Süsse geprägt.

Weinbau Rumpel & Schömig, Rimpar
Bio seit 1987, Naturland zertifiziert.
Klemens Rumpel ist Vorsitzender des "Bundes fränkischer Ökowinzer und Weingüter e. V." und daher der eigentliche "Motor" dieser Bio-Wein-Verkostung auf der Vogelsburg. Mit Partner Manfred Schömig bewirtschaftet er 2,6 ha in der "weltberühmten" :lol: Lage Rimparer Kobersberg; angesicht dieser nicht gerade rosigen Grundvoraussetzungen erzeugt er immer wieder sehr beachtliche Weine. Tipp: 2011er Silvaner Kabinett trocken, der mit zu den besten seiner Kathegorie bei dieser Präsentation zählte.

Weingut Rainer Zang, Nordheim
Bio seit 1990, Naturland zertifiziert.
Diesmal keinen Wein probiert, aber ein Produzent, der immer wieder mit sehr gelungenen trockenen Silvanern punkten kann.

Weingut Zehntkeller, Iphofen
Bio seit 2009, Bioland zertifiziert.
Nur zwei Rotweine probiert, einer davon allerdings recht erstaunlich.
Den besagten Weine habe ich "blind" ins Glas bekommen. Er fiel vor allem durch seine dichte Struktur und Jugendlichkeit auf, gekonnter Barriqueeinsatz (12 Mon., einheimische Eiche, 100% neue Fässer), erinnerte mich sofort an einen blutjungen, gutklassigen St. Emilion (reife Paprika, Kirsche und etwas Johannisbeere), kräftig mit latenter Eleganz, Alkohol (13,5) bestens eingebunden, noch etwas eckiges, aber feinkörniges Tannin, mittellanger bis langer Abgang. Bei diesem Wein wäre ich nie auf einen Frankenwein gekommen. Sicherlich keine fränkische Typizität, aber ein im internationalen Maßstab ausgezeichnet gemachter.. Merlot ohne Mainstream-Allüren. Braucht es wirklich Merlot in Franken ? Wenn er so gut ist wie dieses Exemplar, hat auch das seine Daseinsberechtigung. Überraschend war auch der Jahrgang, daher alle Achtung vor diesem Wein.
Daher mein Tipp: 2008er Iphöfer Kronsberg Merlot Barrique tr. (15 €). Sicherlich gut geignet als "Pirat" bei einer Probe jugendlicher Bordeaux-Weine.

Das wars in aller Kürze. Es war wieder eine entspannte Veranstaltung, bei der auch genügend Zeit für ein "Pläuschchen" mit den Winzern blieb. Wenns klappt, bin ich im nächsten Jahr wieder mit von der Partie und treffe vielleicht den einen oder anderen aus dem Forum.

Grüsse
Bodo
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weinaffe

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragSo 19. Aug 2012, 15:48

Hallo zusammen,

P. S.:

vergessen habe ich noch das Juliusspital, das seine Thüngersheimer Bio-Kollektion (in Zusammenarbeit mit der Winzerfamilie Stein) sowie einen Wein aus der übernommenen Bio-Produktion der Vogelsburg vorstellte. Die Thüngersheimer Weine hatte ich schon an anderer Stelle probiert, so dass ich jetzt darauf verzichtet habe (alle Weine sind durchaus empfehlenswert). Spektakulär war allerdings der restsüsse Vogelsburger Traminer, der nahtlos an die glorreiche Tradition dieser Rebsorte unter den Vogelsburger Schwestern anknüpft. Toller, sehr sortentypischer und vor allem auffallend eleganter Traminer, den man kaum besser machen kann. Leider aufgrund der geringen Menge nicht im Verkauf (wird offensichtlich ausschließlich lokal über die Gaststätte auf der Vogelsburg vermarktet). Die Übernahme der Bio-Rebflächen an der Vogelsburg durch das Juliusspital scheint ein echter Glücksfall zu sein.

Grüsse
Bodo
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Weinfreund

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Re: Bio-Weine auf der Vogelsburg am 15.08.12

BeitragMi 29. Aug 2012, 22:51

Hi Bodo,

auch von mir ganz herzlichen Dank für deine ausführliche Aufstellung. So ganz haben mich die beschriebene Qualitäten noch nicht überzeugt. Ich denke, dass ich ggf. mal im Herbst bei den Bio-Rotweinen zuschlagen werde.

Mit dem Traminer von der Vogelsburg habe ich schon ähnliche Erfahrungen gemacht .. dies ist nämlich meine Lieblingsnaschtraube. Es ist aber extrem schwierig überhaupt eine Flasche zu erstehen .. hoffentlich nicht wegen mir .. :oops:

Vielleicht wird 2012 mehr erzeugt .. :D

Viele Grüße
Sascha

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